Bildungsgänge jenseits der Normalbiographie
Titelübersetzung:Channels of education beyond the normal biography
Autor/in:
Tosana, Simone; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Bausteine einer Bildungsgangtheorie. Barbara Schenk (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien zur Bildungsgangforschung), 2005, S. 145-158
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Der Beitrag geht von folgender Prämisse aus: Sozialisation und Entwicklung lassen sich nur als das Ergebnis der praktischen Auseinandersetzung des aufwachsenden Menschen mit seiner Lebenslage bzw. seinen Lebenslagen verstehen, als Aneignung und Entwicklung von Lebensformen im biographischen Zusammenhang. Auch die Bildungsgangforschung braucht folglich eine sozialisationstheoretische Perspektive. Diese Sichtweise wird zunächst nach verschiedenen Aspekten differenziert, wobei sich die Notwendigkeit eines Standpunktes jenseits der Normalbiographie ergibt. Das Konzept der Statuspassage bietet hier die Möglichkeit einer weitreichenden sozialisationstheoretischen Forschungsperspektive auf den Bildungsgang. Dieser Ansatz wird um das theoretische Konzept des kulturellen Kapitals und des Moratoriums in einem zweiten Teil ergänzt. Die Verknüpfung von Schule und Lebenswelt bietet einen Ansatz, um den Stellenwert des Bildungsgangs als "doppelte Statuspassage" für den Schulalltag zu hinterfragen. Die Fallstudie zeigt Folgendes: Schule ist ein eigener gesellschaftlicher Bereich, aber zugleich ist sie Teil der Lebenswelt der Jugendlichen. Das Wechselverhältnis zwischen Schule und sonstiger Lebenswelt ist so eng, dass von einer "Trennung" nicht gesprochen werden kann. Dieses Wechselverhältnis spiegelt sich im "Einstieg" in die Schule und dem Zurechtkommen dort genauso wie in der Frage der potentiellen gesellschaftlichen Beteiligung und ihrer Rückwirkung auf die Schule - also in beiden Dimensionen der doppelten Statuspassage. (ICA2)
Schlagwörter:Jugendlicher; Bildungsgang; Bildungsforschung; Schule; Familie; Lebenswelt; Biographie; Sozialisation; Sozialisationsinstanz; Lebenssituation; Abendschule; Weiterbildung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufslenkung in Frauenberufe?
Titelübersetzung:Guidance of girls into occupations for women?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Recht der Jugend und des Bildungswesens : Zeitschrift für Schule, Berufsbildung und Jugenderziehung, Jg. 33 (1985) H. 5, S. 333-345
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Ein großer Teil der Mädchen mündet nach wie vor in traditionelle Frauenberufe ein. Die Verfasserin untersucht anhand vorliegender Daten, inwieweit folgende Gründe dafür die Ursache sind: 1. die Mädchen haben selber solche Berufswünsche 2. sie werden von Eltern, Schule und Berufsberatung gezielt oder quasi automatisch in Richtung auf frauenadäquate Beschäftigung gelenkt 3. die Mechanismen des Arbeitsmarktes lassen ihnen keine andere Wahl. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß "der Berufseinmündungsprozeß von jungen Mädchen in typische Frauenberufe primär eine Anpassung und Einfügung in die vorfindbaren Gegebenheiten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes und weniger eine dezidierte und originäre Berufswunschrealisierung der Mädchen" ist. (IAB2)
Schlagwörter:Mädchen; Berufswahl; Berufswunsch; Frauenberuf; Männerberuf; Berufsberatung; Berufsaussicht
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Lebenspläne und Zukunftsentwürfe von Jungen und Mädchen am Ende der Sekundarstufe I
Titelübersetzung:Life plans and plans for the future of boys and girls at the end of secondary education lower level
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne
Quelle: Die Deutsche Schule : Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Jg. 77 (1985) H. 6, S. 478-491
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"In den letzten Jahren haben sich die Geschlechtsrollenvorstellungen im öffentlichen Bewußtsein deutlich spürbar verändert. In der hier vorgestellten Erkundungsstudie wurde der Frage nachgegangen, ob bzw. inwieweit sich diese Veränderungen auch in der Sichtweise von Schülerinnen und Schülern am Ende der Sekundarstufe I nachzeichnen lassen und inwieweit ihre persönlichen Zukunftsvorstellungen davon bestimmt werden. In den Antworten der befragten Jugendlichen sind emanzipatorische Tendenzen zwar unübersehbar, aber auf der Seite der Mädchen werden auch Ansatzpunkte für ideologische Festschreibungen traditioneller Arbeitsteilungen sichtbar." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Schüler; Einstellung; Schülerin; Geschlechtsrolle; Arbeitsteilung; Familie; Beruf; Jugendlicher; Hessen
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Erfolgreich in der Schule, diskriminiert im Beruf : geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei der Berufseinmündung
Titelübersetzung:Successful at school, discriminated in profession : gender-specific inequalities at the start of careers
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne; Tillmann, Klaus-Jürgen; Weißbach, Barbara
Quelle: Jahrbuch der Schulentwicklung: Daten, Beispiele und Perspektiven. Bd. 3. H.-G. Rolff, G. Hansen. Weinheim: Beltz, 1984, S. 117-143
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"Mit diesem Beitrag wird die Bilanz einer mehr als zwanzigjährigen Entwicklung gezogen: Wie hat sich die geschlechtsspezifische Bildungsbeteiligung in der Bundesrepublik entwickelt, in welchem Maße wurde dabei die Benachteiligung der Mädchen aufgehoben?" Die Phase der Bildungsexpansion und ihrer gesellschaftlichen Randbedingungen (Vollbeschäftigung und hoher Bedarf an qualifizierten Fachkräften) hat sich nach Ansicht der Autoren in ihr Gegenteil verkehrt. Nach empirischen Befragungen dominiert bei den meisten Mädchen jedoch das "Drei-Phasen-Modell" (Beruf/Kindererziehung/Beruf), wobei in der Realität meist die letzte Phase aufgegeben werden müsse. Auf diesem Hintergrund wird die Bildungsbeteiligung der 16 und 18jährigen Mädchen, die Aufteilung des Ausbildungsmarktes und das Einstellungsmuster beim Ausbildungspersonal nach geschlechtsspezifischen Merkmalen beschrieben und im letzten Kapitel die Berufs- und Lebensperspektive von Mädchen dargestellt. (IAB2)
Schlagwörter:Berufseinmündung; Diskriminierung; Bildungsgang; Bildungsbeteiligung; Mädchen; Berufsbildung; Ausbildungsplatz; Nachfrage; Berufserwartung; Berufsaussicht; Familie; Angebot
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einstellungsmuster als Ausbildungsbarriere? : zur Berufsorientierung von Jugendlichen
Titelübersetzung:Patterns of orientatation as a barrier against training? : professional orientation of adolescents
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 3/4, S. 72-87
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Die Verfasserinnen untersuchen den Einfluß der "subjektiven Einstellungen der unmittelbar am Ausbildungsprozeß Beteiligten" (berufliche Orientierungen von Mädchen und Einstellungsmuster von Ausbildern und Personalleitern) auf die "geschlechtsspezifische Benachteiligung im Bereich beruflicher Bildung". Sie stellen bei Mädchen eine "starke und eindeutige Berufsorientierung" fest, die jedoch von Ausbildern und Personalleitern nicht honoriert wird. Während Mädchen eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie anstreben, herrscht sowohl bei männlichen Jugendlichen als auch bei Ausbildern die "Vorstellung von der weiblichen Normalbiographie" (Priorität von Haushalt, Familie und Kindern) vor. Diese Einstellung der Ausbilder und Personalleiter führt zu einer Reproduktion der geschlechtsspezifischen Segmentierung des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkts mit der Konsequenz, daß die Vergabe perspektivloser oder wenig qualifizierender Ausbildungsplätze an Mädchen einen Prozeß der self-fulfilling prophecy in Gang setzt. Notwendig ist eine Veränderung der "Struktur der Berufsarbeit" in Richtung auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. (IB)
Schlagwörter:Berufsbildung; Einstellung; Mädchen; Berufsorientierung; Jugendlicher; Geschlechtsrolle; Familie; Ausbilder
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Berufsorientierende Beratung von Mädchen
Titelübersetzung:Profession-oriented counseling of girls
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frankfurt am Main: Diesterweg (Studienbücher Sozialwissenschaften), 1981. 183 S.
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Ausgehend von der bestehenden Benachteiligung der Mädchen und Frauen auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt befaßt sich die Arbeit mit der Berufsberatung als entscheidender Stelle für das zukünftige Leben der Mädchen. Der langfristige Weg zur Verbesserung ihrer Situation wird gesehen einmal in einer Veränderung der herrschenden Arbeitsmarktbedingungen und zum anderen im Wandel der sie aufrechterhaltenden Einstellungen. Die Notwendigkeit einer lebenslangen Erwerbstätigkeit wird abgeleitet aus tätigkeitspsychologischen Theorieansätzen, die die Teilhabe an gesellschaftlicher Arbeit als Grundvoraussetzung für die Aufhebung von Reduzierungen der Persönlichkeitsentwicklung ansehen. Nach Darstellung vorfindbarer Berufsorientierung von Mädchen anhand empirischer Untersuchungen wird ihre Entstehung sowohl aus der geschlechtsspezifischen Sozialisation als auch aus der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung erklärt. Die folgende Analyse der gegenwärtigen berufsorientierenden Beratung umfaßt zunächst die rechtlichen Grundlagen, bildungs- und arbeitsmarktpolitische Vorstellungen zur Beratung als auch ihre Realität in verschiedenen Bundesländern und im Bereich der Bundesanstalt für Arbeit. Abschließend werden im Sinne einer komplementären geschlechtsbezogenen Beratung Alternativen für die berufsorientierende Beratung für Mädchen im organisatorischen, interaktionellen und inhaltlichen Bereich aufgezeigt, die den Zusammenhang von Arbeit und Leben herzustellen versuchen. (AF)
Schlagwörter:Berufsorientierung; Berufsberatung; Mädchen; Arbeitsmarkt; Tätigkeit; Entwicklung; Arbeitsmarktpolitik; Bildungspolitik; Bundesanstalt für Arbeit; Persönlichkeit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie