Datenreport Erziehungswissenschaft 2016 : Theories, Practices, and Perspectives
Herausgeber/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Koller, Hans-Christoph; Weishaupt, Horst; Züchner, Ivo
Quelle: Leverkusen: Barbara Budrich (Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)), 2016, 1. Aufl.. 240 S
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Inhalt: Die Erziehungswissenschaft gehört hinsichtlich der Studierendenzahlen, der Studiengänge und der Forschungsleistungen zu den größten Fächern an deutschen Universitäten und Hochschulen. Seit dem Jahr 2000 informieren Berichte dieser Art systematisch über die Lage und Entwicklung der Erziehungswissenschaft in Deutschland. Der Band knüpft an diese Tradition an und beleuchtet in acht Kapiteln anhand aktueller statistischer Daten über die Lage und Entwicklung folgender Themenbereiche:
- erziehungswissenschaftliches Personal,
- Forschung (Forschungsschwerpunkte, Drittmittel, Publikationskulturen),
- wissenschaftlicher Nachwuchs (Promotionen und andere Qualifizierungsarbeiten),
- Studiengänge und Standorte (unter Einbeziehung der Lehramtsstudiengänge),
- Studierende (Studierendenzahlen, Einschätzung der Studienqualität aus studentischer Sicht u.a.),
- Absolventinnen und Absolventen (Studienabschlüsse und Beschäftigungschancen),
- Geschlechterverhältnisse,
- die Sonderpädagogik als eine exemplarisch ausgewählte, von aktuellen Entwicklungen wie der Inklusionsdebatte besonders betroffene Teildisziplin.
Eine kritische Einschätzung der Befunde rundet den Band ab und geht dabei auch auf das Missverhältnis ein, das daraus resultiert, dass den steigenden Studierendenzahlen des Faches kein entsprechender Ausbau des Lehrpersonals gegenübersteht.
Schlagwörter:AbsolventIn; Erziehungswissenschaft; Promotion; Sonderpädagogik; Studiengang; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Statistik und statistische Daten, Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerk
Werden tatsächlich Männer gebraucht, um Bildungsungleichheiten (von Jungen) abzubauen?
Titelübersetzung:Are men actually needed to eliminate educational inequalities (of boys)?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Andreas Hadjar (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 393-415
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Inhalt: 
Zunächst werden kurz die Argumente skizziert, die für die Notwendigkeit von mehr Männern im Schulsystem angeführt werden. Sie betreffen zum einen eine erwartete Leistungssteigerung bei Jungen, zum anderen die Notwendigkeit von männlichen Vorbildern. Anhand von empirischen Studien quantitativer und qualitativer Natur werden diese beiden Argumente überprüft. Dabei geht es auch um die Erfahrungen von Lehrerinnen an männliche Kollegen und die Erfahrungen, die männliche Lehrer machen. Auf der Basis sozialisations- und gendertheoretischer Überlegungen plädiert die Verfasserin für eine Primarstufe, in der der geschlechtsspezifischen, sozialen und ethnischen Vielfalt der Kinder eine Vielfalt an Lehrpersonen gegenüber steht. (ICE2)
Schlagwörter:Lehrer; Mann; soziale Ungleichheit; Schulerfolg; Bildungschance; Bildung; Junge; Vorbild; kulturelle Vielfalt
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sozialisation, Habitus, Geschlecht
Titelübersetzung:Socialization, habits, gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Gesellschaftliche Bedingungen von Bildung und Erziehung: eine Einführung. Andrea Liesner (Hrsg.), Ingrid Lohmann (Hrsg.). Stuttgart: Kohlhammer (Urban-Taschenbücher), 2010, S. 19-30
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Inhalt: 
"Illustriert am Beispiel von 'Kleidungsvorschriften' für Professoren und Professorinnen werden die zentralen Begriffe Sozialisation, Habitus und Geschlecht erläutert und in ihrer historischen und theoretischen Entwicklung aufgezeigt. Das Habituskonzept ermöglicht, sowohl seine Gewordenheit durch Sozialisation aufzuzeigen wie auch seine unterschiedliche Ausformung - in diesem Fall durch Geschlecht zu verdeutlichen. Die pädagogische Relevanz der Begriffe wird am Beitrag, den sie an der Ermöglichung oder Verhinderung von Chancengleichheit haben, analysiert." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bildung; Sozialisation; Theorie; Habitus; Konzeption; Hochschullehrer; Student; Kleidung; Begriff; Chancengleichheit; Bildungswesen; Bildungsbeteiligung; Pädagogik; Benachteiligtenförderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Schule und Geschlecht
Titelübersetzung:School and gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Handbuch der Schulforschung. Werner Helsper (Hrsg.), Jeanette Böhme (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 673-695
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Inhalt: 
Im der Studie wird der aktuelle Stand der Schulforschung zum Thema "Schule und Geschlecht" zusammengefasst. Dazu wird zunächst analysiert, was mit sozialer Konstruktion von Geschlecht gemeint ist. Anschließend werden neuere Studien vorgestellt. Deren Systematik orientiert sich an den aktuellen Debatten um Persönlichkeitsentwicklung, Leistungsvergleiche und Interessendifferenzen. Im Sinne der Berücksichtigung der Komplexität des Themas wird nach der Erörterung der vorfindbaren Unterschiede gefragt, wie diese erklärbar sind. Nach der allgemeinen Bilanz von Erfolg und Misserfolg liegt der Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Neben den aufzeigbaren Zusammenhängen zwischen Leistungen, Interessen und Selbstkonzepten spielen die Lehrkräfte selbst eine nicht unwichtige Rolle. Inhaltliche und organisatorische Veränderungen werden darüber hinaus als Bedingungsfaktoren angeführt. Unter letzteren wird insbesondere die koedukative oder getrennte Unterrichtung verstanden. Im abschließenden Teil werden neuere Untersuchungen dazu thematisiert. Veränderungen - vor allem eine Förderung von Mädchen im naturwissenschaftlichen Bereich - setzen an anderen Inhalten an, kombinieren diese häufig mit geschlechtsgetrenntem Unterricht. Die Bedeutung der Monoedukation wird jedoch im Allgemeinen überschätzt. Wichtiger wäre die Entwicklung von neuen Schulkulturen. Hierfür können qualitativ orientierte Forschungen Hinweise liefern, da sie weniger auf die Differenzen zwischen den Geschlechtern achten, sondern versuchen, die Mechanismen herauszufinden, mit denen die Differenzen produziert und bedeutsam gemacht werden. Solche Untersuchungen gibt es jedoch erst wenige - hier liegen vielfältige Perspektiven für weitere Arbeiten. (ICF2)
Schlagwörter:Schule; Differenzierung; Mädchen; Junge; schulische Sozialisation; Schulleistung; Schulpolitik; Diskriminierung; Pluralismus; Persönlichkeitsentwicklung; Konstruktion; Stereotyp; Interesse; Selbstbild; Wahrnehmung; Lehrer; Rollenbild; Forschungsdefizit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtergerechtigkeit in der Schule : eine Studie zu Chancen, Blockaden und Perspektiven einer gender-sensiblen Schulkultur
Titelübersetzung:Gender justice at school : a study on opportunities, blockades and prospects relating to a gender-sensitive school culture
Autor/in:
Budde, Jürgen; Scholand, Barbara; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 44), 2008. 287 S.
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Inhalt: 
"Max Traeger (1887-1960) war langjähriger Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die Max-Traeger-Stiftung, Frankfurt, dient der wissenschaftlichen Erforschung der Erziehungs- und Schulwirklichkeit sowie der Hochschulwirklichkeit. Geschlechtergerechtigkeit ist eine komplexe Herausforderung für die aktuelle Schulentwicklungsdebatte. Dabei geht es nicht nur um die Implementierung einzelner Maßnahmen zur Jungen- oder Mädchenförderung, sondern darum, Geschlechtergerechtigkeit als Gestaltungsaufgabe von Schulkultur zu betrachten. Der Band untersucht, welche Chancen, aber auch welche Blockaden damit einhergehen, sich dieser Gestaltungsaufgabe anzunehmen: Ist es sinnvoll, Geschlecht und Geschlechterdifferenzen in den Mittelpunkt zu stellen und zu dramatisieren? Welche Effekte haben unterschiedliche Methoden und theoretische Herangehensweisen? Was ist erforderlich, um innerhalb des institutionellen Rahmens der Schule gelingende Bedingungen für Jungen und Mädchen zu schaffen? Die ethnographische Studie an einer ausgewählten Projektschule rekonstruiert Unterricht und Schulkultur. Die Autorinnen dokumentieren dabei die subtilen Konstruktionsmechanismen sowohl im schulischen Alltag und in der konzeptionellen Gestaltung pädagogischer Angebote als auch im Profil der Schule. Damit werden die individuelle und die institutionelle Ebene von Schule systematisch aufeinander bezogen und die Komplexität von Schule berücksichtigt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Schule; Gerechtigkeit; Schulwesen; Österreich; historische Entwicklung; Lehrer; Einstellung; Zensuren; Unterricht; Schulleistung; Verhalten; Konfliktbewältigung; Junge; Mädchen; Körper; Sport; Koedukation; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Sozialisation und Geschlecht
Titelübersetzung:Socialization and gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Handbuch Sozialisationsforschung. Klaus Hurrelmann (Hrsg.), Matthias Grundmann (Hrsg.), Sabine Walper (Hrsg.). Weinheim: Beltz (Pädagogik), 2008, S. 240-253
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Inhalt: 
Der Beitrag wendet sich dem Verhältnis von Geschlecht und Sozialisation zu. Geschlechter werden als dichothom und oppositionell dargestellt, als "männlich" und "weiblich". Der Artikel arbeitet heraus, dass die Geschlechtsidentität hingegen nichts "Naturgegebenes" ist, sondern im Verlauf des Aufwachsens sozial konstruiert wird. Bestimmte Verhaltensweisen werden als "männlich" oder "weiblich" definiert, damit ist auch ein bestimmter "Habitus" verbunden, also Standards für Verhalten und Benehmen. Es wird hervorgehoben, dass "Geschlecht" somit keine "individuelle Eigenschaft" des Subjekts ist; andererseits wird geschlechtlicher "Habitus" nur im Handeln des Individuums aktualisiert und bestätigt, ist also nichts dem Handeln der Akteure Externes. Durch die gesellschaftliche Konstruktion bipolarer Geschlechtlichkeit ("männlich" oder "weiblich") werden jedem Geschlecht bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, andere hingegen als "untypisch" ausgeschlossen. Jedes der beiden Geschlechter existiert nur in Relation und Abgrenzung zum anderen. Der Beitrag vertritt die Auffassung, dass die "herrschende" Geschlechterordnung durch "schwule" und "lesbische" Ansprüche und Forderungen untergraben wird. Der Artikel wendet sich dann dem "Kinderspiel" zu, das "Geschlechterdifferenz" in Szene setzt. Jungen befürworten in der Regel Rivalitäts-orientierte Wettkampfspiele, die an äußeren, festen Regeln orientiert sind. Mädchen erwärmen sich hingegen eher für auf Kooperation, Gemeinsinn und Verkleidung basierende Spielformen. Der Beitrag diskutiert dann geschlechterbezogene Differenzen in jugendlichen Peer-Beziehungen und wendet sich danach der Problematik von Gewalt in der "Konstruktion von Männlichkeit" zu. Abschließend wird "doing gender" besprochen, die Realisierung und Aktualisierung von Geschlechtsstereotypen im Jugendalter. Bestimmte "Lebensstile" werden eher Männern zugeschrieben, andere eher Frauen. Überraschend ist vielleicht, dass die bürgerliche Mittelschicht stärker an dichothomisierten Geschlechterrollen festhält als Vertreter aus dem "Arbeitermilieu". Eine veränderte alltägliche Lebensführung kann möglicherweise zu einer Aufweichung starrer Geschlechtergrenzen beitragen. (ICB)
Schlagwörter:Sozialisation; Sozialisationsbedingung; Sozialisationsforschung; Sozialisationsinstanz; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Mann; Junge; Mädchen; Homosexualität; Herrschaftsform; Sexualität; Sexualverhalten; Wettkampf; Gewaltbereitschaft; Spiel; soziale Schicht
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnisse
Titelübersetzung:Gender relations
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne
Quelle: Datenreport Erziehungswissenschaft 2008. Klaus-Jürgen Tillmann (Hrsg.), Thomas Rauschenbach (Hrsg.), Rudolf Tippelt (Hrsg.), Horst Weishaupt (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2008, S. 139-152
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Inhalt: 
"Frauen sind an den Wissenschaftlichen Hochschulen mittlerweile selbstverständlich vertreten. Ihr Anteil ist auf allen Qualifikationsstufen ebenso wie auf allen Ebenen der Beschäftigung seit 1995 nahezu kontinuierlich gestiegen. Beim wissenschaftlichen Personal bildet sich die Repräsentanz der Frauen allerdings immer noch in Form einer Pyramide ab. Dies wird an den aktuellen Daten des Personals insgesamt für 2006 illustriert. Die Pyramide findet sich auch in der Erziehungswissenschaft, aber auf deutlich höherem Niveau. Das wird im Beitrag detailliert analysiert. Vielfach allerdings fehlen genaue Daten, zum Teil sind sogar Differenzierungen, die bisher ausgewiesen wurden, nicht mehr verfügbar. Die Darstellung konzentriert sich auf die erziehungswissenschaftlichen Hauptfachstudiengänge, die bisher mit dem Diplom und Magister, seit kurzem auch mit dem Bachelor abschließen, sowie in einigen Fällen auf das Hauptfach Erziehungswissenschaft/ Pädagogik bei Lehramtsstudierenden. Es werden zunächst die Zahlen der Studierenden und ihres Studienerfolgs analysiert, danach die Wege in eine Hochschullaufbahn anhand von Promotionen und Habilitationen geprüft, um schließlich die Repräsentanz von Frauen in Forschung und Lehre zu untersuchen. Als Vergleichsdaten werden die Daten zu den Fächern Psychologie, Politik- und Sozialwissenschaft sowie Wirtschaftswissenschaft herangezogen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Erziehungswissenschaft; Geschlechterverhältnis; Studium; wissenschaftlicher Mitarbeiter; Wirtschaftswissenschaft; Studiengang; Hochschulprüfung; Bachelor; Studienerfolg; Psychologie; Karriere; Promotion; Habilitation; Lehre; Vergleich; Politikwissenschaft; Sozialwissenschaften; Magister; ; Diplom
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Begleitung frühkindlicher Bildungsprozesse und Geschlechterdifferenz
Titelübersetzung:Monitoring of early childhood education and care processes and gender difference
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Bildung und Kindheit: Pädagogik der frühen Kindheit in Wissenschaft und Lehre. Werner Thole (Hrsg.), Hans-Günther Roßbach (Hrsg.), Maria Fölling-Albers (Hrsg.), Rudolf Tippelt (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2008, S. 195-202
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Inhalt: 
Wichtiger als die Initiierung geschlechtsspezifischer Programme ist eine geschlechterspezifische Sensibilisierung im Alltag. Beispiele sind die oftmals geringe Akzeptanz von bei Jungen beliebten Spielfiguren durch die Erzieherinnen und mögliche Folgen für die Jungen sowie die Bereitstellung und Gestaltung von Raumangeboten für verschiedene Beschäftigungsformen. Dabei ist zu vermuten, dass die geschlechtsspezifischen Unterscheidungen nicht so sehr von den Kindern selbst herrühren als vielmehr Zuschreibungen der Erwachsenen sind. (ICE2)
Schlagwörter:frühkindliche Erziehung; Kindertagesstätte; Kindergarten; Kindergärtnerin; Erzieher; Geschlechterverhältnis; Alltag
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reflexive Koedukation als zeitgemäße Bildung
Titelübersetzung:Reflexive coeducation as contemporary education
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitgemäße Bildung: Herausforderung für Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik. Hans-Uwe Otto (Hrsg.), Jürgen Oelkers (Hrsg.), Petra Bollweg (Mitarb.). München: Reinhardt, 2006, S. 261-274
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Inhalt: 
Der Beitrag stammt aus dem Abschnitt "Bildungspolitische Konsequenzen" des Sammelbandes. Die Autorin geht davon aus, dass jede Politik, auch die Bildungspolitik "ihre Planungen auch unter dem Aspekt des 'Gender Mainstreaming' zu betreiben" (habe, d.h.) jede Maßnahme auf ihre potentielle Wirkung auf beide Geschlechter zu durchforsten und nur dann zu realisieren, wenn sie zur Gleichstellung der Geschlechter beiträgt. Der Abbau von Geschlechterungleichheiten ist folglich ein wichtiges Kriterium für Schulqualität und damit auch für die Realisierung zweitgemäßer Bildung." Der Aufsatz beschreibt alte und neue Ungleichheiten und analysiert die geschlechterbezogenen Maßnahmen in den Schulen, mit denen versucht wird, sie abzubauen. Eine gendertheoretische Analyse zeigt, dass diese Aktivitäten "in Gefahr stehen, Geschlechtsstereotypen festzuschreiben. Als Konsequenz wird deshalb für eine reflexive Koedukation plädiert, die eine Balance zwischen Dramatisierung und Entdramatisierung von Geschlecht beinhaltet." (DIPF/Orig./Bi.)
Schlagwörter:Bildung; Bildungspolitik; Koedukation; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Ungleichheit; Schule; Qualität; Stereotyp
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wem nützt die Einrichtung einer Mädchenklasse?
Titelübersetzung:Who benefits from the institution of a girls' class?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 4, S. 39-57
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Inhalt: 
Auf dem Hintergrund, dass die Koedukationsdebatte immer noch von Diskursen bestimmt ist, die geschlechtsgetrennte Angebote als eine produktive und geeignete Lösung vor allem bei Benachteiligungen von Mädchen ansehen, stellt der Beitrag Ergebnisse und Erfahrungen mit der Einrichtung einer Mädchenklasse in einem österreichischen Gymnasium vor. Mit Hilfe einer wissenschaftlichen Begleitung sollte herausgefunden werden, was es bringt, eine Mädchenklasse zu bilden. Anhand von sechs Erhebungsphasen mit standardisierten Befragungen und Feldaufenthalten sowie von Auswertungen der Zeugnisnoten sollten sowohl die Einschätzungen der Schüler bzgl. Schule und Klassenklima, die erreichten Leistungen sowie die Selbstbilder und Einstellungen zur Gleichberechtigung evaluiert werden. Ob die Einrichtung einer Mädchenklasse tatsächlich ein geeignetes Instrument zur Herstellung von Gendergerechtigkeit sein kann, wird als zweifelhaft angesehen. Die Gründe liegen zum Teil in dem ungeklärten Konzept der Gendergerechtigkeit und darin, dass solche Klassen möglicherweise einer Stigmatisierung an der Schule ausgesetzt sind und damit häufig scheitern. (ICH)
Schlagwörter:Schule; Unterricht; Österreich; Gymnasium; Mädchen; Koedukation; Schüler; Gleichberechtigung; Selbsteinschätzung; Benachteiligung; Geschlechtsrolle; Schulleistung; wissenschaftliche Begleitung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz