Inhalt: 
Das Buch dokumentiert den Versuch, Wahrnehmungen, Erfahrungen und Reflexionen, die Frauen in und mit ihrer eigenen Wissenschaftsdisziplin gemacht haben, auszuarbeiten und über Disziplinengrenzen hinweg miteinander - und mit Männern - zu diskutieren. Männerdominanz ist, wie viele der Autorinnen dieses Buches meinen, in das gesamte Gebäude der Wissenschaften, in die Zielsetzungen, Inhalte und Verfahrensweisen der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung eingeschrieben. Das Allgemeine wird vom Mann und seiner Lebenssituation her gedacht. Er ist der Mensch. Mit dieser Prämisse haben vor allem die Human- und Sozialwissenschaften ein Menschheitssystem entworfen, in dem Frauen und ihre Existenzbedingungen als Abweichung vom Allgemeinen, als Sonderfall oder Nachgeordnetes behandelt werden. Das Buch zeigt auf, wie dieser Entwurf des Allgemeinen auf Kosten der Frauen in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen - in Kultur- und Sozialwissenschaften, in Rechtswissenschaft und Medizin, in Naturwissenschaft, Ingenieurwissenschaft und Architektur - zustande gekommen ist und welche Ansätze für Veränderungen, Hoffnungen und Herausforderungen sich abzuzeichnen beginnen. Es wird gefragt, wie Männer Wissenschaft betreiben und warum sie es so tun. Welche Konsequenzen hat es für Frauen und Männer heute, daß sie in einer Welt leben, die von eben dieser Wissenschaft und Technik durchdrungen ist und von ihr geformt wird? Wie wäre ein neues Allgemeines, das Frauen und Männer nicht länger unter männlich gedachte Menschen subsumiert, zu entwickeln und durchzusetzen? Welche Lernprozesse innerhalb der Institution Wissenschaft sind nötig, um weiblicher und männlicher Kreativität in einem humanen Sinn zum Durchbruch zu verhelfen? (TR)