Inhalt: 
Die weitestmögliche Konzentration aller Zeit und Energie auf die Wissenschaftsproduktion und -verwaltung war und ist heute noch charakteristisch für den von Männern dominierten modernen Wissenschaftsbetrieb. Die Voraussetzung für die wissenschaftliche Konzentration auf das "Wesentliche" bildet die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Am reibungslosesten funktioniert diese Arbeitsteilung durch den Einsatz der Ehefrau. Die Verfasserin vermutet, daß diese Art der Freistellung für die Wissenschaft in der modernen Wissenschaftsentwicklung keineswegs nur die Quantität der wissenschaftlichen Produktion gefördert hat, sondern auch deren Qualität nachhaltig mitprägte. Ihre Ausführungen sind ein Versuch, sich diesem vermuteten Zusammenhang anzunähern. Die Verfasserin stellt u. a. fest, daß Männer sich dem Joch der Wissenschaft unterwerfen und sich an dem Stolz aufrichten, daß nur sie als Männer imstande sind, dieses Joch auszuhalten, zu tragen und darunter zu arbeiten. Ihre außerhalb der Wissenschaft auch noch vorhandenen Bedürfnisse können sie nicht aus eigener Kraft erfüllen. Dazu bedarf es der Frauen und der von den Frauen gestalteten Lebenswelt. Die Zulassung der Frauen zur Wissenschaft aber bedroht sowohl den Wissenschaftsstolz der Männer als auch die sichere Erwartung, sich außerhalb der Wissenschaft im Leben aufgehoben zu finden. (TR)
Schlagwörter:Frauenfrage; Arbeitsteilung; Männerberuf; Studium; Hausfrau; Mutter; Ehefrau; Frauenberuf; System
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag