Differenz, Diversität und Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen
Titelübersetzung:Difference, diversity and heterogeneity in discourses on education science
Herausgeber*in:
Kleinau, Elke; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Schriftenreihe der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), Bd. 3), 2013. 156 S.
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Inhalt: "Im erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurs werden die Begriffe Heterogenität und Diversität als Plastikworte für Verschiedenheiten aller Art eingesetzt. Die Verwischung der Kategorien erscheint modern und fortschrittlich: Frauen- und Geschlechterforschung war gestern heute ist Diversität oder Heterogenität angesagt, und da scheint ja Geschlecht mit drin zu sein. Die AutorInnen setzen sich kritisch und zeitgemäß mit den aktuellen Tendenzen auseinander." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Elke Kleinau, Barbara Rendtorff: 'Geschlecht wird immer mitgedacht...'. Differenzen - Diversity - Heterogenität in erziehungswisssenschaftlichen Diskursen (7-11); Barbara Rendtorff: 'mitgedacht' - Geschlecht als diskursive Figur (13-25); Jürgen Budde: Das Kategorienproblem. Intersektionalität und Heterogenität? (27-45); Astrid Messerschmidt: Über Verschiedenheit verfügen? Heterogenität und Diversity zwischen Effizienz und Kritik (47-61); Klemens Ketelhut: Diversity als Ordnungsstrategie. Anmerkungen aus der Perspektive der Queer-Theory (63-77); Elisabeth Tuider: Geschlecht und/ oder Diversität? Das Paradox der Intersektionalitätsdebatten (79-102); Martin Heinrich, Denise Klenner: 'Geschlecht wird immer mitgedacht...' - aber wie? Argumentationsmuster von Studierenden zum 'gendersensiblen Sprachgebrauch' an der Universität (103-124); Béatrice Ziegler: Geschlecht & Heterogenität in der Geschichtsdidaktik (125-138); Jeannette Windheuser: Die Kategorie Geschlecht in der (stationären) Jugendhilfe (139-153).
Schlagwörter:Differenz; Diversität; Heterogenität; Erziehungswissenschaft; Diskurs; Begriffsbildung; Kategorie; Theorie; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Intersektionalität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Riskante Leben? : Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne
Titelübersetzung:Risky life? : gender systems in the reflexive modern age
Herausgeber*in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2012. 202 S.
Details
Inhalt: "Individualisierungsprozesse und die Umverteilung sozialer Risiken lassen auch die tradierten Geschlechterverhältnisse nicht unberührt. Welche Veränderungen sich für Geschlechtsidentitäten, Geschlechterbeziehungen und geschlechtstypische Positionierungen in der Gesellschaft ergeben (können), untersuchen die Beiträge im vorliegenden Band. Nach dem von Ulrich Beck geprägten Schlagwort von der 'Risikogesellschaft' wirken die von modernen westlichen Gesellschaften produzierten Risiken individualisierend und führen typischerweise dazu, dass die entstehenden Gefährdungslagen von den einzelnen Individuen selbst getragen und bewältigt werden müssen. Das wachsende Gefühl, dass die Ungleichheit erzeugenden Umstände zwar in die eigene Verantwortung fallen, sich aber dem individuellen Zugriff entziehen und von der einzelnen Person nicht mehr beeinflussbar sind, nivelliert jedoch tendenziell sowohl das Bewusstsein möglicher Ungerechtigkeit gesellschaftlicher Umstände wie auch von individuellen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Spezifisch für die Reflexive Moderne ist gerade, dass 'Verursacher' ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind, die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung, der 'Geschlechtervertrag', schwerer durchschaubar. Eine geschlechterbezogene Betrachtung muss deshalb danach fragen, welche Wirkungen diese Prozesse auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen haben, nach den je unterschiedlichen Wirkungen auf die Lebensumstände von Frauen und Männern und danach, wer was erhält und nicht erhält, wer welche Rechte und Verpflichtungen übertragen bekommt, wer woran gemessen, wem was abverlangt, wer woran gehindert wird und welche Konsequenzen das hat - für die Einzelnen, ihre jeweilige geschlechtstypische Positionierung, für die Positionierung von Geschlechtergruppen und für die Gesellschaft insgesamt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Vera Moser, Barbara Rendtorff: Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne (9-12); Einführender Essay: Hildegard Maria Nickel: Individualisierung und Subjektivierung aus der Geschlechterperspektive: Riskante Chancen (15-24); Hauptbeiträge: Christine Thon: Individualisierte Geschlechterordnungen? Feministische und hegemonieanalytische Kritik eines modernisierungstheoretischen Konzepts (27-43); Barbara Pichler: Die flexible Frau und der gebrochene Mann. Geschlechterformationen im sozialpädagogischen Alter(n)sdiskurs (45-63); Michèle Amacker: "Und seit dann bin ich einfach daheim, Modell Hausmann." Prekäre Konstellationen: Lebensführung von Haushalten in prekären Lebenslagen zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit (65-80); Aus der Forschung: Carola Iller, Jana Wienberg: Altern und Geschlecht - Gesundheit und Wohlbefinden im Alter in einer geschlechterdifferenziellen Perspektive (83-92); Regina Heimann: Bildungsentscheidungen zwischen milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung (93-105); Sandra Glammeier: "Sonst eine ganz toughe Frau". Erwartete und verhinderte Selbstbestimmung von Frauen - Paradoxien im Kontext von Geschlechterkonstruktionen im Modernisierungsprozess (107-116); Michael Ley: Geschlechterordnung als institutionelle Abwehr. Untersuchungen zur Einführung der Koedukation an einer katholischen Mädchenschule (117-130); Marion Ott, Rhea Seehaus: "Es ist halt durchs Stillen, dadurch ergibt es sich einfach." Familiale Arbeitsteilungsmuster und Naturalisierungseffekte von Stilldiskursen (131-140); John Litau, Barbara Stauber: Riskante Identitätsarbeit? Zur Herstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit in jugendkulturellem Rauschtrinken (141-153); Tagungsberichte: Anna Eggers: Bericht zur ersten Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association "Verletzbarkeiten. Geschlechterwissenschaftliche Perspektiven" (157-160); Selma Haupt: Bericht zur Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE an der Universität Paderborn 2011 (161-167); Rezensionen: Selma Haupt: Rezension zu: Power: Die eindimensionale Frau (171-174); Vera Moser: Rezension zu: Haker: Hauptsache gesund? Ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik (174-177); Edith Glaser: Rezension zu: Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890-1945 (177-180); Claudia Nikodem: Rezension zu: Rendtorff: Bildung der Geschlechter (181-183); Sigrid Schmitz: Rezension zu: Fine: Delusions of Gender. The Real Science Behind Sex Differences (184-187); Markus Gippert: Rezension zu: Mergl: Der Terror der Selbstverständlichkeit. Widerstand und Utopien im Neo-Individualliberalismus (188-189); Sabine Toppe: Rezension zu: Dackweiler/Schäfer (Hrsg.): Wohlfahrtstaatlichkeit und Geschlechterverhältnisse aus feministischer Perspektive (190-195).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Theorie; Individualisierung; Risiko; Risikogesellschaft; Erziehungswissenschaft; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; reflexive Modernisierung; Individuum; Gefährdung; Lebensbedingungen; Familie-Beruf; Hausarbeit; Altern; Bildung; Selbstbestimmung; Rezension; Modernisierungstheorie
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlechterforschung : Theorien, Thesen, Themen zur Einführung
Titelübersetzung:Gender studies : introduction to theories, theses, themes
Herausgeber*in:
Rendtorff, Barbara; Mahs, Claudia; Wecker, Verena
Quelle: Stuttgart: Kohlhammer, 2011. 237 S.
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Inhalt: "Das Studienbuch gibt einen einführenden Überblick zum Stand der Geschlechterforschung in verschiedenen Disziplinen. Es eröffnet grundlegende Einblicke zum aktuellen Stand der Diskussion, erörtert zentrale und spezifische Fragestellungen und folgt der Geschichte der Geschlechterdebatte in den verschiedenen wissenschaftlichen Fächern. Dabei finden neben den Sozial- und Geisteswissenschaften auch die Natur- und Technikwissenschaften ausführliche Berücksichtigung. Das Buch erschöpft sich dabei nicht in einer Bestandsaufnahme, sondern greift beispielhaft aktuelle Forschungs- und Fragestellungen auf, die ein Licht werfen auf die beeindruckende Themenvielfalt, die ergebnisreichen Einsichten, aber auch die zukünftigen Aufgaben der Geschlechterforschung. Ein Glossar am Ende des Bandes erläutert die wichtigsten Begriffe aus dem Bereich der Geschlechterforschung und verweist auf hilfreiche weiterführende Literatur." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: I. Naturwissenschaften und Mensch-Natur-Verhältnis: Sigrid Schmitz: Genderforschung und Naturwissenschaften: eine Einführung am Beispiel "Gehirn und Geschlecht" (14-27); Helene Götschel: Von Menschen, Kulturen und Wissen der Physik. Zugleich eine Einführung in die Geschlechterforschung in der Physik (28-43); Christine Bernhardt: Gesellschaftliche Naturverhältnisse und globale Umweltpolitik - Ökofeminismus, Queer Ecologies, (Re)Produktivität und das Konzept "Ressourcenpolitik" (44-58); Tanja Paulitz: Geschlecht in den Strukturen, Fachkulturen und Diskursen der Technikwissenschaften (59-72); II. Sprache, Literatur, Kultur: Britt-Marie Schuster: Doing Gender: Sprachliche Formen - kommunikative Funktionen - kulturelle Traditionen (76-91); Miriam Strube: 'Consumption, thy name is woman'? Oder: Was bringt uns Sex and the City? Über Gender, Konsum und Cultural Studies (92-107); Annegret Thiem: Gender, Geschlecht und Literatur: Tendenzen in der romanistischen Forschung (108-122); Helga Kuhlmann: Geschlechterforschung in der evangelischen Theologie (123-140); Rebecca Grotjahn: Musik, Stimme und Gesang (141-154); III. Geschlecht und Gesellschaft: Barbara Rendtorff: Brave Mädchen - dumme Jungen? Erziehung und Geschlecht (158-171); Birgit Riegraf: Die Arbeit an der Kategorie Geschlecht: Zwischen (erkenntnis)theoretischer Weiterentwicklung und gestaltungsorientiertem Anspruch (172-184); Marion Heinz: Anfang und Ende des bürgerlichen Geschlechterdiskurses: Philosophischfeministische Forschungen zur Autonomie der Frau (185-200); Mechthild Bereswill: Zum Verhältnis von Gewalt und Geschlecht: Entwicklungen und Perspektiven der soziologischen Geschlechterforschung (201-216).
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Naturwissenschaft; Physik; Ökologie; Doing Gender; Konsum; Sprache; Literatur; Theologie; Musik; Gesellschaft; Gewalt
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Brave Mädchen - dumme Jungen? : Erziehung und Geschlecht
Titelübersetzung:Good girls - stupid boys? : education and gender
Autor*in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: Geschlechterforschung: Theorien, Thesen, Themen zur Einführung. Barbara Rendtorff (Hrsg.), Claudia Mahs (Hrsg.), Verena Wecker (Hrsg.). Stuttgart: Kohlhammer, 2011, S. 158-171
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Inhalt: Der Beitrag widmet sich der These, dass Mädchen braver sind und bessere Leistungen in der Schule erbringen als Jungen und fragt nach dem Beitrag, den die Erziehungswissenschaften zu dieser Fragestellung leisten. Zunächst betrachtet der Beitrag die Geschlechterforschung in Pädagogik und Erziehungswissenschaft und erläutert anschließend Themen, Fragen und Herausforderungen erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung. Der letzte Abschnitt hinterfragt die gesellschaftliche Funktion der Debatte um die angebliche schulische Schwäche der Jungen, insbesondere die schnell populär gewordene Erklärung, dass die Überzahl an Frauen im pädagogischen Bereich daran schuld sei, weil diese mehr oder weniger bewusst die Mädchen bevorzugen. (ICB2)
Schlagwörter:Erziehungswissenschaft; Pädagogik; Geschlechterforschung; Mädchen; Junge; Schulleistung; Intelligenz; Erziehung; Diskurs; Folgen
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildung der Geschlechter
Titelübersetzung:Education of genders
Autor*in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: Stuttgart: Kohlhammer (Praxiswissen Bildung), 2011. 132 S.
Details
Inhalt: "Angesichts der aktuellen öffentlichen Diskussionen über Jungen und Mädchen in Schule und Bildungsprozessen wollen viele in pädagogischen Berufen Tätige wissen, wie sie sich zu auftretenden Geschlechtereffekten verhalten sollen: Woher kommen sie? Welche Bedeutung haben sie? Warum sind sie so überdauernd, auch wo sie sich abmildern? Geschlechtereffekte lassen sich nur aus dem größeren Zusammenhang der Geschlechterunterscheidungen und Geschlechtertypisierungen verstehen, aus ihrer Geschichte, aus Denkgewohnheiten und kulturellen Traditionen, und nicht zuletzt aus den pädagogischen Konzepten der Vergangenheit. Das Buch erörtert auf diesem Hintergrund geschlechtstypische Aspekte von Kindheit und Jugend, von Bildung und Schule und die Frage der Mono- oder Koedukation." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bildung; Geschlechterforschung; Junge; Mädchen; Schule; Kind; historische Entwicklung; kulturelles Verhalten; Koedukation
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Was kommt nach der Genderforschung? : zur Zukunft der feministischen Theoriebildung
Titelübersetzung:What comes after gender studies? : the future of feminist theory formation
Herausgeber*in:
Casale, Rita; Rendtorff, Barbara
Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2008. 264 S.
Details
Inhalt: "Nach Jahren intensiver Debatten schien 'gender' der Königsweg der Geschlechtertheorie zu sein - für die empirische Forschung und im politischen Feld. Mittlerweile zeigen sich Ratlosigkeit und - als bedenkliche Konsequenz - ein Ende der produktiven Phase feministischer Theoriebildung. Dieser Bestandsaufnahme stellen sich die Autorinnen und Autoren des Bandes und entwickeln aus je verschiedenen Disziplinbezügen Anregungen für eine Repolitisierung, Historisierung und neue Radikalisierung der Geschlechtertheorie. Sie nehmen die Fragestellung des Bandes zum Anlass für Rekonstruktionen von Theorie-Entwicklungen, zu grundsätzlichen Überlegungen zum Begriff 'gender', seinem Potenzial sowie seinen Fallen und Grenzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rita Casale, Barbara Rendtroff: "Was kommt nach der Genderforschung?" Ein Vorwort (9-12); Claudia Opitz: Nach der Gender-Forschung ist vor der Gender-Forschung - Plädoyer für die historische Perspektive in der Geschlechterforschung (13-28); Pia Schmid: Kommentar zum Beitrag: Nach der Gender-Forschung ist vor der Gender-Forschung (29-32); Gudrun-Axeli Knapp: "Intersectionality" - ein neues Paradigma der Geschlechterforschung? (33-54); Helga Kelle: Kommentar zum Beitrag: "Intersectionality" - ein neues Paradigma der Geschlechterforschung? (55-58); Silvia Kontos: Mit 'Gender' in der Bewegung? Eine Antwort auf die Frage 'Was kommt nach der Genderforschung?' aus der Perspektive von Frauenbewegung (59-76); Bettina Dausien: Kommentar zum Beitrag: Mit 'Gender' in der Bewegung? (77-82); Juliane Jacobi: Die Erziehungswissenschaft im Jahr 2007: Potential und Grenzen feministischer Wissenschaftskritik in einer "handlungsorientierten" Wissenschaft (83-100); Susanne Maurer: Merkwürdige Selbst-Vergessenheit? Thematisierungsdynamiken im Kontext feministischer Theoriebildung (101-120); Barbara Rendtroff: Über den (möglichen) Beitrag der Psychoanalyse zur Geschlechterforschung (121-138); Ida Dominijanni: Matrix der Differenz. Zum Unterschied zwischen gender und sexueller Differenz (139-168); Astrid Deuber-Mankowsky: Gender - ein epistemisches Ding? Zur Geschichtlichkeit des Verhältnisses von Natur, Kultur, Technik und Geschlecht (169-190); Eva Borst: Kommentar zum Beitrag: Gender - ein epistemisches Ding? (191-198); Edgar Forster: Vom Begriff zur Repräsentation: die Transformation der Kategorie gender (199 -214); Sabine Hark: Zwischen Aktivismus und Akademie. Die Zeiten feministischen Wissens (215-232); Karin Priem: Kommentar zum Beitrag: Zwischen Aktivismus und Akademie (233-236); Birgit Sauer: Formwandel politischer Institutionen im Kontext neoliberaler Globalisierung und die Relevanz der Kategorie Geschlecht (237-254); Edgar Forster: Kommentar zum Beitrag: Formwandel politischer Institutionen im Kontext neoliberaler Globalisierung und die Relevanz der Kategorie Geschlecht (255-258).
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Feminismus; Theorie; Theoriebildung; Forschungsansatz; Paradigma; Frauenbewegung; Kritik; Psychoanalyse; Sexualität; Repräsentation; Wissen; politischer Wandel; Neoliberalismus; Globalisierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Warum Geschlecht doch etwas "Besonderes" ist
Titelübersetzung:Why gender is still something "special"
Autor*in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: ÜberKreuzungen: Fremdheit, Ungleichheit, Differenz. Cornelia Klinger (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2008, S. 68-86
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Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, was aus den auf der Ebene der Strukturierung von Identität gefundenen Zusammenhängen über die symbolische, und somit gesellschaftliche Ordnung und ihre Wirkung auf die Geschlechterverhältnisse gelernt werden kann. Sie bezieht sich insbesondere auf die psychoanalytischen Arbeiten von Jacques Lacan, um die besondere Bedeutung von Geschlechtszugehörigkeit und Geschlechtlichkeit für die Konstitution des Subjekts zu untersuchen. Vor diesem theoretischen Hintergrund erscheint eine Parallelisierung von Kategorien wie Rasse, Ethnizität, Klasse und Geschlecht, wie sie in der Intersektionalitätsdiskussion vorgenommen wird, nach Meinung der Autorin nicht nur unplausibel, sondern sie kann auch als Element einer Beschwichtigungs- und Verdrängungsstrategie verstanden und kritisiert werden. Gestützt auf Überlegungen aus der französischen Philosophie der Differenz und deren radikalem Verständnis von Alterität, erörtert sie die spezifische Bedeutung und subjektstrukturierende Funktion der Geschlechterordnung und lotet Ähnlichkeiten, aber auch grundsätzliche Unterschiede in der Bedeutung von Fremdheit und Geschlecht als Repräsentanten von "Differenz" aus. (ICI2)
Schlagwörter:Lacan, Jacques; Philosophie; Theorie; Psychoanalyse; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Identität; Subjekt; Kategorie; Struktur; Symbol; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zur Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess : reale, imaginäre und symbolisch-politische Dimensionen des Körpers
Titelübersetzung:The meaning of gender in the socialization process : real, imaginary and symbolic political dimensions of the body
Autor*in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: Sozialisation und Geschlecht: theoretische und methodologische Aspekte. Helga Bilden (Hrsg.), Bettina Dausien (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2006, S. 89-102
Details
Inhalt: Der Beitrag zur geschlechtsspezifischen Sozialisation erörtert die These, wonach die Frage, welche Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit im Kontext der Sozialisation von Kindern, Jugendlichen (und auch Erwachsenen) beigemessen werden muss, sich nicht unstrittig empirisch beantworten lässt, sondern zu einem großen Teil davon abhängig ist, wie das Menschenbild beschaffen ist, das jemand für sinnvoll und überzeugend hält, und wie jemand auf einer sehr grundlegenden Ebene die Wirkung von Geschlecht und Geschlechterdifferenz überhaupt einschätzt. So werden im ersten Schritt zunächst verschiedene Zugänge zum Untersuchungsgegenstand unterschieden, und zwar eine soziologische und pädagogische Sozialisationstheorie sowie eine psychoanalytische Betrachtungsweise. Vor diesem Hintergrund folgt im zweiten Schritt die Auseinandersetzung mit der Frage, auf welcher psychischen oder symbolischen Ebene überhaupt die Geschlechtlichkeit dem Menschen zustößt bzw. welche Art von innerpsychischer und gesellschaftlicher Bedeutung der Geschlechterordnung überhaupt zukommt, und warum. Der dritte Schritt umfasst schließlich verschiedene Perspektiven auf den geschlechtlichen Körper als (1) individuellen geschlechtliche Körper, als (2) imaginären Gesellschaftskörper und als (3) politischen Körper. Die drei Ebenen, auf denen der geschlechtliche Körper wirksam wird, tragen auf je unterschiedliche, aber zusammenwirkende Weise dazu bei, Geschlechterdifferenz als das die Menschen Unterscheidende und ihnen gleichwohl Gemeinsame umzudefinieren in Unterschiede zwischen Geschlechtern. Daraus ergibt sich, dass jede Geschlechterforschung sich in Theorie und Praxis vor allem mit der Struktur und dem Funktionieren jener Spaltungsprozesse befassen muss, die darauf abzielen, im Denken und in den Körperpraxen Differenz durch Eindeutigkeit zu ersetzen. (ICG2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Sozialisation; Sozialisationsforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Körper; Soziologie; Psychoanalyse; Pädagogik; Politik; Gesellschaft; soziale Wirklichkeit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterforschung in der Kritik
Titelübersetzung:Criticism of gender studies
Herausgeber*in:
Casale, Rita; Rendtorff, Barbara; Andresen, Sabine; Prengel, Annedore
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft, Folge 1/2005), 2005. 179 S.
Details
Inhalt: "Das erste Jahrbuch der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft ist eine Bestandsaufnahme der bisherigen Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung im erziehungswissenschaftlichen Kontext. Mit diesem Band zielen die Herausgeberinnen vor dem Hintergrund der Gesamtkonzeption der Jahrbuchreihe sowohl auf eine bilanzierende als auch auf eine zukunftsorientierte Perspektive. Dabei wird auch der kritische Zusammenhang zwischen Gender Studies, Männerforschung und Patriarchat zu analysieren sein. In dem Band findet sich somit ein Überblick über die Tendenzen und Strömungen der pädagogischen Geschlechterforschung in den letzten Jahrzehnten, verbunden mit einer Rekonstruktion der ersten Traditionsbildungsprozesse der Geschlechterforschung innerhalb der Disziplin. Hier werden zudem Fragen nach der Wahrnehmung auf akademischer Ebene ebenso wie nach dem Zusammenhang zwischen wissenschaftspolitischen Bestrebungen und feministischer Theoriebildung gestellt und diskutiert. An ausgewählten Fragestellungen werden die Bedeutung der Geschlechterdifferenz für erziehungswissenschaftliche Zusammenhänge herausgearbeitet und die Spannungsverhältnisse, mit denen die Erziehungswissenschaft durch ihre zentralen Begriffe Erziehung, Bildung, Lernen stets konfrontiert ist, analysiert. Dies geschieht beispielsweise in einem Beitrag über Schulleistungsuntersuchungen im internationalen Vergleich oder in einer Analyse über die Herstellung beruflicher Identität." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Grußwort der Vorsitzenden der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE (7-8); Editorial (9-17); Beiträge: Barbara Rendtorff: Strukturprobleme der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft (19-39); Edgar Forster: Männerforschung, Gender Studies und Patriarchatskritik (41-72); Eva Breitenbach: Vom Subjekt zur Kategorie. Veränderte Denkfiguren (73-86); Fritjof Bönold: Zur Lage der pädagogischen Frauen- und Geschlechterforschung: bildungstheoretische Diskussionen (87-105); Susanne Maurer: Gedächtnisspeicher gesellschaftlicher Erfahrung? Zur politischen Dimension von Frauen- und Geschlechterforschung (107-125); Aus der Forschung: Sabina Larcher: "Doing teacher" - professionelle Inszenierungen in Wechselwirkung von institutionellen Arrangements und sozialer Praxis (127-141); Marita Kampshoff: Geschlechterdifferenzen bei den Schulleistungen - empirische Forschungen aus England und Deutschland im Vergleich (143-153); Inga Pinhard: "Action is indeed the sole medium of expression for ethics". Skizzen einer sozialen Ethik bei Jane Addams (155-164); Rezensionen: Christiane Micus-Loos: Rezension zu Eva Borst: Anerkennung der Anderen und das Problem des Unterschieds. Perspektiven einer kritischen Theorie der Bildung (165-169); Barbara Fontanellaz: Rezension zu Corinna Seith: Öffentliche Interventionen gegen häusliche Gewalt. Zur Rolle von Polizei, Sozialdienst und Frauenhäusern (169-173); Fritjof Bönold: Rezension zu Heide von Felden: Bildung und Geschlecht zwischen Moderne und Postmoderne. Zur Verknüpfung von Bildungs-, Biographie- und Genderforschung (173-175).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Erziehungswissenschaft; Männerforschung; Bildungstheorie; Doing Gender; Lehrer; Großbritannien; Schulleistung; vergleichende Erziehungswissenschaft; Ethik; Männlichkeit; Kritik; Geschlechtsrolle; Patriarchat; Denken; Postmoderne; Pädagogik; Figuration
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? : zum Stand der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Gender as an explanation or observation category? : current state of education-science-based gender studies
Autor*in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Peter Döge (Hrsg.), Karsten Kassner (Hrsg.), Gabriele Schambach (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 52-60
Details
Inhalt: Im Rahmen von sieben Thesen resümieren die Autorinnen Entwicklungslinien erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung. Sie zeigen den Wandel von der Frauenbewegung zur Frauenforschung auf, beleuchten Schulpädagogik, Sozialisationsforschung und Praxisforschung und diskutieren aktuelle theoretische Verschiebungen in der Nutzung der Kategorie Geschlecht, wie auch den bislang erreichten Stand der Institutionalisierung. Insgesamt gesehen ist die Geschlechterforschung eine etablierte Teildisziplin in der Erziehungswissenschaft und sie besitzt inzwischen als "Frauen- und Geschlechterforschung" einen eigenen Sektionsstatus in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Sie ist aber nicht zentral im Fach selbst angesiedelt; ihre Zukunft ist damit als eher fragil einzuschätzen: Fachdiskurse, beispielsweise um den Bildungsbegriff, um Ethik in der Pädagogik u.a., blenden diese Perspektive nach wie vor weitgehend aus. In der Professionstheorie, der Sozialisationsforschung und Teilen der Schulforschung wird dagegen zwar regelmäßig auf das Geschlecht verwiesen, jedoch eher im Sinne einer Beobachtungskategorie. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Pädagogik; Erziehungswissenschaft; Kategorie; Soziologe; Erklärung; soziale Ungleichheit; Forschungsstand
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag