Stierkampf in Spanien: Männlichkeit zwischen Inszenierung und Alltag ; psychologischer Verständnisversuch eines Rituals
Titelübersetzung:Bullfights in Spain: masculinity between staging and everyday life ; a psychological attempt to understand a ritual
Autor/in:
Kattermann, Vera
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 23 (1999) 1/2, S 29-52
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Inhalt: 
'Der Aufsatz stellt Überlegungen zu Charakter und Funktionen des Rituals am Beispiel des Stierkampfs in Spanien an. Die Ausgangshypothese ist, daß das Ritual sowohl auf einer symbolhaften Ebene Lösungsmuster für kulturspezifische intraindividuelle Konflikte der Gesellschaftsangehörigen bereitstellt als auch dazu dienen kann, gesellschaftliche Widersprüche zu bearbeiten und gesellschaftliche Interessen durchzusetzen. Dabei wird gezeigt, wie sich eine Bedeutungsebene des Stierkampfes als prototypenhafte Nachzeichnung der Entwicklung männlicher Geschlechtsidentität in Spanien entschlüsseln läßt. Ebenso wird der gesellschaftliche Funktionszusammenhang untersucht.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:meaning; cultural factors; Erwartung; behavior pattern; behavior; Ritual; psychische Faktoren; Verhaltensmuster; conflict resolution; kulturelle Faktoren; ritual; expectation; Spanien; strategy; Konfliktlösung; Spain; soziale Faktoren; Männlichkeit; Bedeutung; psychological factors; Strategie; social factors; masculinity; Verhalten
SSOAR Kategorie:Allgemeine Psychologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ten Years After - oder: "Jetzt seien Sie doch einmal klug!" Erfahrungen von Feministinnen mit dem Psychologiestudium ; Interview mit fünf Studentinnen aus B.
Titelübersetzung:Ten years after - or: "Now be clever for once!" Experiences of feminists with psychological studies; interview with five female students from B.
Autor/in:
Schmerl, Christiane
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 23 (1999) 4, S 9-43
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Inhalt: 
'Dieses Interview mit fünf Psychologiestudentinnen einer deutschen 'Reform'-Universität wurde auf ihren ausdrücklichen Wunsch genau 10 Jahre nach einem ähnlichen Interview (1989 in MG Heft 49/50),durchgeführt. Angesprochen wird die Kontinuität studentischer Erfahrungen im Kampf um die Qualität einer Psychologie-Ausbildung, die über 60% weiblicher Psychologie-Studenten erreichen soll, die aber das Geschlechterthema als psychologisch zentrale Erkenntnisgröße systematisch ausblendet. Deutlich werden der Anachronismus dieses Kampfes in den 90er Jahren, das Ungleichgewicht der Machtpositionen und des argumentativen Austauschs zwischen Lernenden und Lehrenden, die Stärken studentischer Selbstorganisation in der Lehre und das 'verborgene Curriculum' an Organisationstalent, Frustrationstoleranz und Metakommunikation, das hier neben und trotz der offiziellen Psychologie-Ausbildung stattfindet.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:studies (academic); gender; communication; Curriculum; Studium; Kommunikation; university; Feminismus; Psychologie; curriculum; Studentin; female student; psychology; feminism
SSOAR Kategorie:Lehre und Studium, Professionalisierung und Ethik, Organisationen und Verbände der Psychologie, Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Gender swapping in Cyberspace": postmoderne Auflösung von Raum und Identität oder Inszenierung des Geschlechterverhältnisses mit anderen Mitteln?
Autor/in:
Musfeld, Tamara
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 23 (1999) 1/2, S 9-27
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Schlagwörter:gender relations; Selbstdarstellung; virtuelle Realität; virtual reality; self-presentation; Internet; playing; identity; interaction; gender role; Identität; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Internet; body; Interaktion; Spiel; Körper
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Migrantinnen und Utopische Visionen: eine interdisziplinäre Annäherung
Titelübersetzung:Female migrants and utopian visions: an interdisciplinary approach
Autor/in:
Castro Varela, Maria do Mar
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 23 (1999) 3, S 77-89
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Inhalt: 
'Die Verknüpfung der Forschungsstränge von Migration, Geschlecht und Utopien ermöglicht es einen neuen, anderen Blick auf Migrantinnen zu werfen. Migrantinnen sind darin nicht bloße Opfer der Verhältnisse, sondern aktiv an gesellschaftlichen Transformationsprozessen beteiligt. Die Betrachtung von Utopiediskursen derselben macht Widerstands-Momente und Sozialkritik transparent. Gleichzeitig eröffnet sich ein Blick auf Heterotopien, alternative Räume, Widerlager, in denen die freimütige Rede einstudiert wird. Hier finden utopische Visionen einen Raum, in dem sie ausgesprochen und diskutiert werden können, ohne reglementiert zu werden.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:utopia; research; gender; soziale Folgen; integration; migrant; Migration; Interdisziplinarität; Gesellschaft; society; Migrant; interdisciplinarity; migration; soziale Faktoren; Utopie; social factors; social effects; Integration
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Rezension zu: Tamara Musfeld: Im Schatten der Weiblichkeit. Über die Fesselung weiblicher Kraft und Potenz durch das Tabu der Aggression. Tübingen 1997
Autor/in:
Pankofer, Sabine
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 22 (1998) 4, S 101-104
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Schlagwörter:woman; Rollenzuschreibung; Aggression; role ascription; image of women; aggression; Weiblichkeit; Frauenbild; Tabu; tabu; femininity
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Dokumenttyp:Rezension
Verheißungsvolle Irritationen : eine feministische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Cyborg Fictions
Titelübersetzung:Promising irritations : a feminist examination of different cyborg fictions
Autor/in:
Fink, Dagmar; Scheidhauer, Anne
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 22 (1998) H. 1, S. 19-42
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Inhalt: 
"Gegenstand des Artikels ist die Figur der Cyborg, wie sie auf Donna Haraways 'Cyborg-Manifest' von 1985 zurückgeht. Die Autorinnen lesen die Cyborg als ambivalente Figur, insofern sie einerseits Produkt unheimlicher gesellschaftlicher Wissenschafts- und Technologieverhältnisse ist, welche mit Haraways Begriff Informatik der Herrschaft zu charakterisieren sind, und insofern sie andererseits die Logik dieser Verhältnisse zu untergraben vermag, indem sie sich in der Struktur der hierarchisch angeordneten binären Oppositionen, die diese Logik konstituieren, nur widersprüchlich positionieren läßt. Die Autorinnen zeigen, daß die Cyborg damit etablierte Grenzen des zerstörerischen 'modernen' 'westlichen' Denkens - vor allem Grenzen, die auf der Natur/ Kultur- und auf der Frau/ Mann-Opposition basieren - in Frage stellt, und veranschaulichen dies anhand der exemplarischen Auseinandersetzung mit neueren Entwicklungen im Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz sowie mit einer Erzählung aus der feministischen Science Fiction." (Autorenreferat)
Schlagwörter:westliche Welt; Produkt; Literatur; Informatik; Herrschaft; Logik; Feminismus; Opposition; Denken; Natur; Intelligenz; Kultur; Mann; künstliche Intelligenz; Utopie; Identität; Mensch-Maschine-System; Bewusstsein
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Queer handeln! Performanz und Veränderung
Titelübersetzung:Act queer! Performance and change
Autor/in:
Müller, Birgit
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 22 (1998) 2/3, S 43-62
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Inhalt: 
'Der Text beschäftigt sich vor allen Dingen mit Judith Butler's Konzept der Performanz und der daraus folgenden Problematik der Handlungsfähigkeit. Das Spezifische an Butlers Konzept von Handlungsfähigkeit ist, daß Butler diese nicht als Eigenschaft an ein kritisches Subjekt bindet, sondern die im Prozeß der Konstitution als Möglichkeit erscheint und innerhalb dieses Prozesses wirkt. Voraussetzung ist die Unmöglichkeit der gedanklichen Trennung zwischen Mensch und Welt. Dieser Ansatz wird als ein Versuch verstanden, die Einsicht in die unauflösbare Verknüpfung von den Entwürfen des Selbst mit dem Entworfenwerden von Anderen ernst zu nehmen und sie auch hinsichtlich ihrer Konsequenzen im Feld politischer Auseinandersetzungen zu durchdenken. Das Postulat der Dekonstruktion wird von der Autorin als nicht-intentionale Strategie aufgenommen und diskutiert. Dies soll vor Augen führen, wie Butler Handlungsfähigkeit jenseits vom Subjekt versteht und was innerhalb dieser Konzeption möglich ist und was nicht. Die Identitätskritik, für die die queer theory steht, wird damit einmal mehr in einen politischen Kontext gerückt. Identitätspolitik bedeutet immer auch die Festlegung von anderen (in der Negation). Über diese anderen nicht verfügen erfordert eine Ethik des Anderen (Derrida).' (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender; identity formation; capacity to act; Identitätsbildung; identity; self-confidence; Ethik; sexuality; Sexualität; Identität; Handlungsfähigkeit; Feminismus; ethics; Selbstbewusstsein; gender-specific factors; feminism
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, angewandte Psychologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Umgekehrte Welt"? Macht, Sexualität und Geschlechterhierarchie im Fastnachtsspiel des späten Mittelalters
Titelübersetzung:"Opposite world"? Power, sexuality and gender hierarchhy in Shrovetide plays during the late Middle Ages
Autor/in:
Roth, Margit
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 21 (1997) 3/4, S 99-117
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Inhalt: 
Die literarische Gattung "Fastnachtsspiel" war im Mittelalter eine beliebte Spielform, die in den Wochen vor Beginn der Fastenzeit insbesondere in Handwerker-Kreisen zur Aufführung kam. Inhaltlich setzt man sich im Fastnachtsspiel mit dem Herrscher-Bürger Verhältnis, der Kirche und der Sexualität auseinander. Während die gängigen Herrschaftsstrukturen im Fastnachtsspiel kritisiert und pervertiert wurden, wurde das Geschlechterverhältnis bestätigt. Anhand eines Vergleichs der Lebensrealität von Frauen im Mittelalter, ihrem sozialen und rechtlichen Status und der Darstellung der Frau im Fastnachtsspiel wird aufgezeigt, wie sich das bestehende Geschlechterverhältnis durch sexuelle Metaphern, durch Spott und Hohn fortschreibt. Eine "umgekehrte Welt", wie sie im Fastnachtsspiel entworfen werden soll, spart den Aspekt der Geschlechterhierarchie folglich aus.
Schlagwörter:Literatur; gender relations; gender; Macht; Hierarchie; middle ages; domination; power; playing; life situation; sexuality; sozialer Status; Sexualität; woman; Geschlechterverhältnis; Lebenssituation; hierarchy; literature; Herrschaft; Spiel; Mittelalter; social status
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ungewöhnliche Homosexuelle: Schwulsein ohne die community
Titelübersetzung:Unusual homosexuals: being gay without the community
Autor/in:
Biechele, Ulrich
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 21 (1997) 3/4, S 135-150
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Inhalt: 
Aus fast dreißig Jahren Schwulenforschung ist das Bild des "gewöhnlichen Homosexuellen" überliefert. Das ist ein gut ausgebildeter, beruflich integrierter Mann im Alter von 20 bis 40, vielleicht 50 Jahren, der in einer Großstadt lebt, sich klar als homosexuell definiert und mehr oder weniger intensiv in der schwulen Subkultur bewegt. Dieser Blick aus der Perspektive der Mittelschicht trügt jedoch. Gerade schwule Männer aus der Unterschicht leben häufig im Windschatten dieser gay community und halten Distanz zu ihren Einrichtungen. Der entsprechende Lebensstil ist ihnen zu kostspielig, die Moden zu exzentrisch, die Kommunikationsrituale zu undurchsichtig. Wichtiger ist es, in der heterosexuellen Umwelt nicht aufzufallen und an Orten, die eindeutig der sexuellen Kontaktaufnahme dienen, sexuelle Befriedigung zu finden und personale Begegnungen zu erleben.
Schlagwörter:Sexualität; homosexuality; Mann; Lebensstil; behavior; life style; subculture; man; Subkultur; Homosexualität; sexuality; Verhalten
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sonstiges zur Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Männliche und die lesbische Sexualität
Titelübersetzung:Male and lesbian sexuality
Autor/in:
Seitz, Rita
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 21 (1997) 3/4, S 119-133
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Inhalt: 
Obwohl lesbische Sexualität ohne Männer stattfindet, sind maskuline Stilisierungen und phallische Phantasien oftmals Bestandteile lesbischer Identität und Sexualität. In der theoretischen Auseinandersetzung werden maskuline Stilisierungen oder phallische Phantasien entweder verurteilt, in ihrer Wichtigkeit marginalisiert, gar nicht thematisiert oder vorsichtig und mißtrauisch diskutiert. Ganz im Gegensatz dazu zeigt lesbische Pornographie stolz und lustvoll den lesbischen Phallus. Um die Bedeutung des lesbischen Phallus zu verstehen und nicht in der Spaltungsdynamik zwischen den einander entgegenstehenden Entwürfen 'richtiger' lesbischer Sexualität zerrissen zu werden, ist es wichtig, das 'Phallische' oder das 'Maskuline' als Symbolisierung aktiven Begehrens zu begreifen. In einer durch patriarchale Definitionsmacht strukturierten Gesellschaft gibt es noch keine Begriffe, die das lesbische Begehren angemessen ausdrücken können. Jedoch will ich zeigen, daß auch das, was in der lesbischen, sexuellen Szene als 'maskulin' oder 'phallisch' bezeichnet wird, natürlich ein zutiefst weibliches Erleben ist.
Schlagwörter:homosexuality; Phantasie; symbol; Patriarchat; patriarchy; Weiblichkeit; phantasy; identity; sexuality; femininity; Sexualität; Identität; woman; Pornographie; Männlichkeit; Symbol; Homosexualität; masculinity; pornography; Phallus; Maskulinität; lesbisch
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sonstiges zur Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz