Die Feminisierung des Lehrerberufs : Segregierung der Geschlechter oder weibliche Präferenz? ; kritische Auseinandersetzung mit einer These von Dagmar Hänsel
Titelübersetzung:The feminization of the teaching profession : segregation of the sexes or female preferences? ; a critical discussion of the thesis advanced by Dagmar Hänsel
Autor*in:
Lundgreen, Peter
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 45 (1999) H. 1, S. 121-135
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Inhalt: "D. Hänsels These, das Ausbildungs- und Berufssystem für Lehrer weise im historischen Längsschnitt stets eine geschlechtersegregierte Struktur auf, wird kritisch diskutiert. Dabei stehen zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen im Mittelpunkt: 1. der stetig zunehmende Frauenanteil an allen Lehrern, hier gemessen an den Lehramtsstudierenden als den zukünftigen Berufsanfängern; 2. die lange Zeit sehr hohe, schließlich stark gesunkene Präferenz von Frauen, den Beruf der Lehrerin zu wählen, im Vergleich zu anderen Studienrichtungen oder zu den Präferenzen der Männer." (Autorenreferat)
Inhalt: "The author critically discusses Dagmar Hänsel's thesis that the system of teacher training always showed a gender-segregated structure when looked at from a historical longitudinal perspective. The analysis focusses on two different approaches: 1. the continously increasing number of women among all teachers, measured by the number of students of the teaching profession as future novices; 2. the, for a long time very high and then greatly decreased, preference shown by women to chose the profession of the teacher, as compared to other academic careers or to the preferences shown by men." (author's abstract)
Schlagwörter:Lehrer; Frauenerwerbstätigkeit; Lehramt; Studium; Berufsausübung; Berufswahl; Vergleich; Mann; historische Entwicklung; Deutsches Reich; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die weibliche Unterrepräsentanz in Führungspositionen : das weibliche Selbstkonzept als mögliche Ursache
Titelübersetzung:Underrepresentation of women in management positions : the self-concept of women as a possible cause
Autor*in:
Moldaschl, Karoline
Quelle: Linz: Trauner (Linzer Schriften zur Frauenforschung, Bd. 9), 1999. 178 S.
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Inhalt: "Im Rahmen dieser Arbeit soll aufgezeigt werden, daß Frauen und Männer unterschiedliche Sozialisationserfahrungen machen. Und es gerade diese Erfahrungen sind, die den Grundstein für ihr späteres Erleben, 'Selbst-Erleben' und Verhalten bilden. Das Selbstkonzept einer Person, das heißt, das Bild, daß das Individuum in wichtigen Bereichen des 'Selbst' von sich entwickelt hat, wird einerseits wesentlich durch ihre Sozialisationserfahrungen determiniert, und andererseits hat es einen wesentlichen Einfluß auf ihr berufliches Verhalten bzw. Karriereverhalten. Mein Anliegen ist es, diese Interdependenz zwischen geschlechtsspezifischer Sozialisation, Selbstkonzept und beruflichem Verhalten aufzuzeigen. Die vorliegende Arbeit teilt sich in einen theoretischen und einen methodischen Teil. Im theoretischen Teil sollen jene Grundlagen vermittelt werden, die meiner Ansicht nach für das Verständnis dieses Themas unerläßlich sind. Der zweite Teil der Arbeit - der methodische Teil - besteht in der Durchführung von drei qualitativen Interviews. Das Ziel des methodischen Teils ist, einen Zusammenhang zwischen meinen theoretischen Ausführungen und den subjektiven Betrachtungsweisen meiner Interviewpartnerinnen herzustellen. Im Kapitel 2 des Theorieteils wird die geschlechtsspezifische Sozialisation und Arbeitsteilung behandelt. Dabei soll aufgezeigt werden, daß das Individuum im Laufe des Sozialisationsprozesses, die für sie/ihn geeignete Geschlechtsrolle mit den damit verbundenen Geschlechtsstereotypen erwirbt. Das Kapitel 3 beschäftigt sich eingangs kurz mit dem Wahrnehmungsprozeß. Anschließend liegt der Focus des Interesses auf einem ganz wesentlichen Aspekt der Wahrnehmung, nämlich auf der Selbstwahrnehmung und dem daraus resultierenden Selbstkonzept und Selbstwertgefühl. Ein weiteres Anliegen dieses Kapitels ist es aufzuzeigen, daß verschiedene Aspekte des Selbstkonzepts für die berufliche Entwicklung eines Individuums von Relevanz sind. Im Kapitel 4 geht es einerseits um die Auswirkungen der Wahrnehmung von Aufstiegsmöglichkeiten bzw. geringen Aufstiegsmöglichkeiten auf das Verhalten der Organisationsmitglieder und andererseits um Karrierebarrieren, die Frauen hindern, Aufstiegsmöglichkeiten wahrzunehmen bzw. zu ergreifen." (Textauszug)
Schlagwörter:Führungsposition; Mann; Sozialisation; Erfahrung; Erleben; Verhalten; Selbstbild; Individuum; Beruf; Wahrnehmung; Karriere
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Die Gleichstellung von Frauen und Männern in der europäischen Arbeitswelt : eine rechtsvergleichende, empirisch-politikwissenschaftliche Untersuchung
Titelübersetzung:Equality of men and women in the world of work in Europe : a comparative legal and empirical study from the viewpoint of political science
Autor*in:
Bergmann, Kristin
Quelle: Opladen: Westdt. Verl., 1999. 245 S.
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Inhalt: "Worin unterscheidet sich die Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den Ländern der Europäischen Union? Welches sind - entgegen den identischen europarechtlichen Rahmenbedingungen - die Ursachen für die normativen und faktischen Gleichstellungsdefizite von Land zu Land? Die Studie analysiert sowohl das geltende Recht der Mitgliedstaaten als auch die unterschiedlichen ökonomischen, politischen und soziokulturellen Rahmenbedingungen. Rechtsmängel allein reichen nicht aus, um die unterschiedlichen Teilhabechancen von Frauen zu begründen. Entgegen landläufiger Annahmen ist auch ein hoher ökonomischer und soziokultureller Modernisierungsstandard noch kein Garant für die Angleichung der Erwerbsbeteiligungschancen. Entscheidend ist vielmehr, daß der Staat die Gleichstellung der Frauen im Arbeitsleben durch aktive Maßnahmen unterstützt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:EU; Arbeitswelt; Geschlechterverteilung; Gleichstellung; Situation; Arbeitsmarkt; internationaler Vergleich; Rechtsgrundlage; politische Faktoren
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Teilzeitarbeit in den Niederlanden, Deutschland und dem Vereinigten Königreich : eine Herausforderung für den Geschlechtervertrag?
Titelübersetzung:Part-time work in the Netherlands, Germany and the United Kingdom : a challenge for the gender contract?
Autor*in:
Fagan, Colette; O'Reilly, Jacqueline; Rubery, Jill
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 52 (1999) H. 1, S. 58-69
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Inhalt: "Der Beitrag untersucht, inwiefern die (Erwerbs-)Arbeit von Männern und Frauen unterschiedlich organisiert und entgolten wird und auf welche Weise die geschlechtsspezifischen Unterschiede durch soziale, politische und kulturelle (sozietale) Rahmenbedingungen in den Beschäftigungssystemen, wie z.B. das Regulierungsregime, generiert werden. Dabei vergleichen die AutorInnen die Bedeutung von Teilzeitarbeit im Erwerbsverhalten von Frauen mit Kindern. Außerdem erörtern sie das Integrationspotential von Teilzeitarbeit ebenso wie die potentielle Gefahr des ökonomischen und sozialen Ausschlusses von Teilzeitbeschäftigten im Hinblick auf die bestehenden Segregationsmuster und Beschäftigungsbedingungen in jedem der drei Länder. Die Analyse kommt zu dem Schluß, daß die Art der Regulierung, die nationalen Arbeitszeitdebatten und die daraus abgeleiteten politischen Maßnahmen einen wichtigen Einfluß auf die Qualität der Teilzeitarbeit und deren Entwicklung gehabt haben. Diese Faktoren bestimmen, in Verbindung mit dem schon vorhandenen Umfang der Erwerbsbeteiligung von Frauen, ob Teilzeitarbeit den Geschlechtervertrag des männlichen Ernährermodells verstärkt oder schwächt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Teilzeitarbeitnehmer; Beschäftigtenstruktur; soziale Sicherung; Niederlande; Großbritannien
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Unterstützung beim Wiedereinstieg : Möglichkeiten und Wirkungen frauenspezifischer Maßnahmen
Titelübersetzung:Support regarding career restart : possibilities and effects of measures specifically for women
Autor*in:
Lassnigg, Lorenz; Leitner, Andrea; Steiner, Peter; Wroblewski, Angela
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich; Wien: Hofstätter (AMS Report, Bd. 10), 1999. 64 S.
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Inhalt: "Die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen bedeutet größere ökonomische Eigenständigkeit für Frauen und ist ein zentrales Element der Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft. Strategien zur Heranführung der Erwerbsbeteiligung an das Niveau der Männer, wie im Rahmen der europäischen Beschäftigungsstrategie beschlossen, müssen bei der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Kindern ansetzen. Das bedeutet, durch Anreize zur Wiederaufnahme der Berufstätigkeit dafür zu sorgen, daß die Zeitspanne der Unterbrechung tendenziell verkürzt wird und die Nähe zum Arbeitsmarkt nicht allzusehr verloren geht. Maßnahmen, die es Frauen erleichtern, ihre Berufstätigkeit mit der übernommenen Familienarbeit zu vereinbaren, sind ein wichtiger Bestandteil dieser Politik. Das Zusammentreffen von Fragen der beruflichen Neuorientierung oder Qualifizierung und der Suche nach einem Arbeitsplatz sowie einer geeigneten Kinderbetreuung stellt eine Herausforderung dar, die leicht zu einem Rückzug führt, wenn diesbezügliche Bemühungen nicht erfolgreich sind. Wichtig sind daher das Verständnis für diese Situation und vielfältige Unterstützungsangebote, die auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Das Arbeitsmarktservice Österreich hat die spezifischen Schwierigkeiten, die rund um die Rückkehr von Frauen nach einer Familienpause in die Erwerbstätigkeit auftreten können, aufgegriffen. Mit einem Sonderprogramm für Wiedereinsteigerinnen sollten konkrete Aktivitäten zur Unterstützung forciert und die Aufmerksamkeit für die besondere Situation dieser Zielgruppe erhöht werden. Die vorliegende Evaluierung stellt die eingesetzten Instrumente und Maßnahmen, die zur Unterstützung des Wiedereinstiegs angeboten wurden, dar und untersucht die Wirkungen auf die individuelle Situation der Teilnehmerinnen. Die Ergebnisse machen die Bereitschaft und das Interesse der Wiedereinsteigerinnen deutlich, unterstützende Angebote anzunehmen, insbesondere wenn die Frage der Kinderbetreuung geklärt ist. Gleichzeitig ist eine markante Steigerung der Beteiligung von Frauen an Schulungsmaßnahmen festzustellen und nicht zuletzt auch eine verbesserte Reintegration von Wiedereinsteigerinnen in das Beschäftigungssystem. Neben den Effekten auf der individuellen Ebene führte das Sonderprogramm auch zu einem gesteigerten Bewußtsein für diese Kundinnengruppe im Arbeitsmarktservice. Ein Haupthindernis beim Wiedereinstieg liegt in den meist unzureichenden Betreuungsangeboten für Kinder. Soweit der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten von Ländern und Gemeinden nur zögernd betrieben wird, sind dem Arbeitsmarktservice Grenzen in der Unterstützung gesetzt. Die Mütter selbst, aber auch ihr soziales Umfeld, wollen Kinder gut aufgehoben wissen, wenn die Rückkehr in den Beruf angestrebt wird. Ohne diese Voraussetzung ist das Ziel der Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt nicht zu verwirklichen." (Textauszug)
Schlagwörter:berufliche Reintegration; Österreich; Arbeitsverwaltung; Berufsförderung; Förderungsmaßnahme; Förderungsprogramm; Beschäftigungseffekt; Berufsunterbrechung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Monographie
Vergeschlechtlichung - Entgrenzung - Revergeschlechtlichung : geschlechterdifferenzierende Arbeitsteilung zwischen Rationalisierung der Arbeitswelt und "postindustriellem Haushaltssektor"
Titelübersetzung:Genderization - demarcation - regenderization : gender-differentiating division of labor between rationalization of the world of work and the "post-industrial household sector"
Autor*in:
Gildemeister, Regine; Robert, Günther
Quelle: Grenzenlose Gesellschaft?: Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, des 16. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, des 11. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg i. Br. 1998 ; Teil 2. Claudia Honegger (Hrsg.), Stefan Hradil (Hrsg.), Franz Traxler (Hrsg.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?"; Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 110-126
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Inhalt: "Die Trennung und Gegenüberstellung der Sphären von Erwerbs- und (privater) Hausarbeit in modernen Industriegesellschaften ist immer wieder ein Ausgangspunkt von Erklärungen und Analysen zur Arbeitsteilung der Geschlechter geworden. Viele der dort eingewobenen naturalisierenden Deutungen haben in den letzten Jahrzehnten einen Legitimationsverlust erlitten: Trennlinien der tradierten Arbeitsteilung sind im Umbruch. Die vor diesem Hintergrund entwickelte These ist, daß in der Dynamik der Rationalisierung der Arbeitswelt eine Entwicklung angelegt ist, in der sich das Verhältnis von Arbeit und Person um- und neukonstituiert. Diese Um- und Neukonstitution hat ihrerseits Folgen für die geschlechterdifferenzierende Arbeitsteilung in diesem Bereich. Ein wachsender Anteil vor allem qualifizierter Berufsarbeit wird von geschlechtsbezogenen Kodierungen frei oder zumindest: freier. Parallel dazu wird im Zusammenhang des aktuellen Rückgangs der gesellschaftlich verfügbaren Menge bezahlter Arbeit in der sozialpolitischen Debatte die Forderung laut, ehrenamtliches Engagement im 'postindustriellen Haushaltssektor' zu entwickeln. Diese Forderungen sind auf den ersten Blick geschlechtsneutral - nicht berücksichtigt wird dabei, daß bislang für diesen 'postindustriellen Haushaltssektor' weder Sozialformen noch Sinnangebote bestehen. Woher sollen kompensatorische Angebote und Wertigkeiten kommen? Unsere These dazu ist, daß in bestimmten Bereichen der sich ausdifferenzierenden Felder von Ehrenamtlichkeit überkommene Konstruktionsmerkmale von Geschlechtlichkeit reaktiviert und traditionelle 'Weiblichkeit' zur Sinnquelle wird. Die Forderung noch 'ehrenamtlichen Engagement' trifft immer noch auf eine empirische Realität des privaten Haushaltens und dessen dominant geschlechtshierachischer Zuordnung, Aus diese Weise kann ein historisch ausgebildetes und nach wie vor orientierungswirksames spezifisch tätigkeitsbezogenes Konstrukt von Geschlechtlichkeit als Ressource re-aktualisiert werden und es kommt zu einer Re-vergeschlechtlichung und Rückverweisung vieler Frauen auf den 'postindustriellen Haushaltssektor'. Dies schließt auch die Möglichkeit der Entberuflichung vieler von Frauen dominierten ('semiprofessionellen') Tätigkeitsfeldern ein." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Arbeitswelt; Rationalisierung; postindustrielle Gesellschaft; Privathaushalt; Ehrenamt; Engagement; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Weiblichkeit; Männlichkeit; Entgrenzung; soziale Differenzierung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kontextualisierung der Geschlechterdifferenz : geschlechtliche Grenzziehungen im Beruf
Titelübersetzung:Contextualization of the gender difference : drawing boundaries between the genders in occupations
Autor*in:
Nadai, Eva
Quelle: Grenzenlose Gesellschaft?: Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, des 16. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, des 11. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg i. Br. 1998 ; Teil 2. Claudia Honegger (Hrsg.), Stefan Hradil (Hrsg.), Franz Traxler (Hrsg.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?"; Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 138-150
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Inhalt: "In den letzten Jahrzehnten haben De-Institutionalisierungsprozesse im Geschlechterverhältnis zu dessen zunehmender 'Kontextualisierung' geführt. Insbesondere sind formale Barrieren, die Frauen aus gewissen gesellschaftlichen Bereichen ausschlossen, praktisch verschwunden. Der Abbau institutionalisierter Geschlechtergrenzen ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer durchgängigen Auflösung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie, auch wenn eine gewisse Annäherung der Lebenslagen von Frauen und Männern zu beobachten ist. Es fragt sich also, wie und in welchen Kontexten Geschlecht unter den Bedingungen formaler Gleichheit reproduziert wird oder an Bedeutung verliert. Ich gehe davon aus, dass eine Verlagerung zu indirekt wirkenden Regelungen und zu informellen und symbolischen Grenzziehungen durch die Handelnden selbst stattfindet. Dies möchte ich anhand der geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarkts diskutieren. Ich beziehe mich dabei auf eine empirische Untersuchung, basierend auf qualitativen Fallstudien in drei Berufen mit unterschiedlicher Geschlechtszusammensetzung: Sachbearbeitung, Krankenpflege und Informatik. Am Beispiel der 'geschlechtsneutralen' Sachbearbeitung in einer Versicherung stelle ich die Frage nach den kontextspezifischen Bedingungen und Formen einer Aufweichung der Geschlechterdifferenz. Wie ist hier Neutralisierung von Geschlecht möglich und was bedeutet sie im Hinblick auf Ungleichheit zwischen den Geschlechtern? Die qualifizierte kaufmännische Sachbearbeitung ist ein beruflicher Kontext, in dem weder die Geschlechterdifferenz zu einem relevanten Deutungsmuster wird, noch ein ausgeprägtes doing gender stattfindet. Dies im Unterschied zur Krankenpflege und Informatik, wo der Grenzverletzung durch geschlechtliche AussenseiterInnen mit verstärkter symbolischen Distinktion begegnet wird. Vier Konstellationen ermöglichen diese partielle Einebnung der Geschlechterdifferenz: (1) kulturelle Offenheit des Berufs, (2) Auslagerung der Differenz, (3) Temporalisierung der Geschlechtsneutralität und (4) strukturelle Kanalisierung." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Beruf; Mann; Lebenssituation; Gleichberechtigung; Arbeitsmarkt; Segregation; Arbeitsteilung; Krankenpflege; Informatik; Versicherungsgewerbe
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wer hat nach dem Hochschulexamen schnell eine Stelle? : erste Ergebnisse der Erlanger Längsschnittstudie
Titelübersetzung:Who finds a job quickly after the university exam? : initial results of the Erlangen longitudinal study
Autor*in:
Abele, Andrea; Andrä, Miriam; Schute, Manuela
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 43 (1999) H. 2, S. 95-101
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Inhalt: "Die Studie berichtet über eine Befragung von N=1500 Absolventinnen und Absolventen aller Fachrichtungen der Universität Erlangen-Nürnberg zu beruflichen Selbsteffizienzerwartungen, Motiven (Leistungs-, Anschluß- und Machtmotiv), beruflichen Werthaltungen und Geschlechtsrollenorientierung (Instrumentalität und Expressivität), Studiendauer und Examensnote, sowie zur derzeitigen beruflichen Situation (noch ohne Stelle, bereits Stelle vorhanden, ohne Stelle an der Universität bleiben, zweiten Ausbildungsabschnitt absolvieren). Die Zielsetzung ist eine Analyse der Korrelate mehr oder weniger rascher beruflicher Integration, sowie die Hypothesengenerierung für eine spätere längsschnittliche Beratung. Innerhalb eines halben Jahres nach Abschluß des Examens hatten 80 Prozent der Absolvierenden von Fächern mit zweitem Ausbildungsabschnitt eine entsprechende Stelle. Bei den Absolventen von Fächern ohne zweiten Ausbildungsabschnitt hatten 47 Prozent der Befragten bereits eine Stelle, 9 Prozent wollten ohne Stelle an der Universität bleiben. Personen, die angaben, bereits eine Stelle zu haben, hatten bessere Noten, kürzer studiert, äußerten weniger Furcht vor Mißerfolg, eine berufliche Selbsteffizienzerwartungen, eine höhere Instrumentalität, einen höheren Stellenwert des Berufs in der eigenen Lebensplanung, sowie stärker karriereorientierte berufliche Werthaltungen als Personen, die angaben, noch keine Stelle zu haben. Als Korrelate des raschen Berufseinstiegs sind insbesondere die Selbsteffizienzerwartung, ferner die Examensnote relevant. Diese Befunde gelten in gleicher Weise für alle Fakultäten: Absolventinnen und Absolventen der Technischen Fakultät haben bereits am häufigsten eine Stelle, gefolgt von denjenigen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, sowie der Philisophischen Fakultäten. Personen mit naturwissenschaftlichen Abschlüssen bleiben besonders häufig ohne Stelle an der Universität. Frauen haben erst zu 33 Prozent, Männer bereits zu 53 Prozent eine Stelle. Frauen haben die gleichen Noten wie Männer, aber etwas niedrigere berufliche Selbsteffizienzerwartungen. Letztere erklären den gravierenden Unterschied im raschen Berufseinstieg von Frauen und Männern jedoch nicht." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Absolvent; Wertorientierung; Berufseinmündung; Leistung; Motivation
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zwischen Licht und Grauzone : Frauen in Führungspositionen
Titelübersetzung:Between light and a gray zone : women in management positions
Autor*in:
Müller, Ursula
Quelle: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 8 (1999) H. 2, S. 137-161
Details
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet die theorie- und forschungsstrategischen Grundlagen der wissenschaftlichen Literatur zu 'Frauen in Führungspositionen'. Häufig ist noch eine Perspektive der Forschung anzutreffen, die auf Grund der konstant kleinen Zahlen von Frauen in Führungspositionen eine problematische Bezeihung von 'Frauen und Führung' bereits von vornherein unterstellt und die kreativ-gestaltenden Dimensionen außer Acht lässt. Dies liegt teils am häufig verwendeten Geschlechtsrollen-Ansatz, aber auch an der vielfach noch anzutreffenden Gleichsetzung von betrieblicher und Geschlechterhierarchie. Der Beitrag diskutiert sodann einige neuere Konzepte aus der Diskussion um 'Geschlecht und Organisation' und schließt mit einem Plädoyer für die stärkere Beachtung alters-, branchen- und nationalspezifischer Differenzen, um den Blick für sich langsam abzeichnende Veränderungen zu öffnen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:berufstätige Frau; Führungskraft; beruflicher Aufstieg; Berufsverlauf; Organisationsstruktur
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Assessing equal opportunities in the European Union
Titelübersetzung:Einschätzung der Gleichstellung in der EU
Autor*in:
Plantenga, Janneke; Hansen, Johan
Quelle: International labour review, Vol. 138 (1999) No. 4, S. 351-379
Details
Inhalt: Die Autoren analysieren die relative Arbeitsposition von Frauen und Männern in den 15 EU-Ländern. Die Daten stammen überwiegend aus 1997, zur Analyse wenden sie Techniken des Benchmarking, u.a. die Radar-Chart-Analyse an. (IAB)
Inhalt: "To usefully evaluate the extent of equal opportunity demands innovative methodology. The authors select indicators of the relative opportunities of men and women (the 'gender gap'), including differences in employment, wages, and the sharing of unpaid work; and also indicators of women's absolute situation in the labour market. These indicators are then estimated empirically for 15 member states, with highly revealing results. To close the circle, the main determinants of equal opportunity are posited - including the rate of economic growth, tax systems, working-time regimes, childcare facilities and parental leave arrangements. Seeing country performance in that light produces compelling lessons for policy." (author's abstract)
Schlagwörter:Gleichstellung; Arbeitsmarkt; Berufsaussicht; Benchmarking; EU; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz