Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl., 1996, 2. Aufl.. 270 S.
Inhalt: "Aus der Sicht von Frauen, interdisziplinär und methodenpluralistisch, verorten sich zwölf Wissenschaftlerinnen in der Frauen und Geschlechterforschung. Mosaikartig untersuchen sie soziale Verhältnisse, die Ungleichwertigkeit produzieren. Von jeher rechtfertigt Schwarz-Weiß-Denken Dominanzverhältnisse. Neben den Konstruktionen 'Ethnie' und 'Schicht' geht es vorrangig um die Geschlechterdifferenz. Einführend wird ein Bezug hergestellt zu feministischen Debatten, die aktuell z.B. um De- und Rekonstruktion stattfinden. Die Autorinnen plädieren für 'Geschlecht' als wissenschaftliche Strukturkategorie und für einen anderen Arbeitsbegriff, der nicht auf Erwerbsarbeit verengt ist. Der erste Teil ist NS-Täterinnen und Opfern gewidmet. Über dieses Thema würden wir am liebsten schweigen, müssen jedoch weiterschreiben, solange die NS-Politik transgenerationell nachwirkt. Mikroskopisch geht es im zweiten Teil um sichtbare und um tabuisierte Frauenarbeit sowie deren (Neu-)Bewertung. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln decken im dritten Teil vier Autorinnen heikle Verwicklungen zwischen sozial hergestellter Zwiegeschlechtlichkeit und psychischen Konflikten auf." (Autorenreferat)
Inhalt: Frauen aus den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen, die sich im Deutschen Akademikerinnenbund zusammengefunden haben, berichten aus ihrer gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Arbeit. Es sind 24 Beiträge enthalten, die zeigen, wie in den letzten sechzig Jahren die Frauen in der Politik, Gesetzgebung, Wirtschaft, Forschung und Lehre Einfluß ausüben. Als Gründerinnen und führende Persönlichkeiten werden u. a. M. E. Lüders, A. v. Zahn-Hartnack, E. Beckmann und E. Scheffler vorgestellt. Die Beiträge gegenwärtiger Wissenschaftlerinnen behandeln das Problem der Leihmütter, die Ziele und Methoden der Frauenforschung, die Frauenbildungspolitik der bürgerlichen Frauenbewegung, die Technikkompetenz der Frauen u. a.. Folgende Beiträge von führenden Politikerinnen sind enthalten: (1) ausländische Familien in unserem Land, (2) kann jeder zweite Politiker eine Frau sein?, (3) der Zustand der Familienpolitik ist weitaus beklagenswerter als der Zustand der Familie, (4) die heutige Situation der Akademikerin, (5) Frauenstudium heute, (6) Frauen in Afrika und (7) Hochschulpolitik ist auch Frauenpolitik. (KG)
Lila Schwarzbuch : zur Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft
Titelübersetzung:Lilac Black Book : the discrimination of women in science
Herausgeber/in:
Schlüter, Anne; Kuhn, Annette
Quelle: Düsseldorf: Schwann-Bagel (Geschichtsdidaktik, Bd. 35), 1986. 279 S.
Inhalt: In dem Sammelband werden Ursachen für die Diskriminierung von Frauen an den Hochschulen aufgezeigt; zugleich suchen die Autorinnen nach Wegen der Durchsetzung von Fraueninteressen in der Männerdomäne Universität. Der Antifeminismus in der Geschichte der Hochschule wird soziologisch analysiert. In den Erfahrungsberichten zur Benachteiligung der Frauen wird über die Kunsthochschulen, das Philosophiestudium, die Germanistik, die Architektur und die Qualifikationsproblematik der Frauen reflektiert. Inhaltlich-wissenschaftliche Diskriminierungen von Frauen durch wissenschaftliche Arbeiten und Aussagen werden in der Pädagogik, der Wirtschaftswissenschaft, der Theologie, der Medizin, den Naturwissenschaften und der Sportwissenschaft nachgewiesen. (HA)
Inhalt: "Dieser Band vereinigt Beiträge, die aus unterschiedlicher Perspektive Forschungsergebnisse zur Bildungsgeschichte von Frauen darstellen. Die Autorinnen sind Historikerinnen, Pädagoginnen, Soziologinnen, Kunst- und Musikhistorikerinnen und Literaturwissenschaftlerinnen. Unterschiedliche Disziplinen und unterschiedliche Fragestellungen an die Bildungsgeschichte haben unterschiedliche Vorgehensweisen produziert. Neben der Interpretation philosophischer Texte über Frauenbildung stehen Werkinterpretationen von einzelnen Künstlerinnen und Künstlern, Studien zur autobiographischen Frauenliteratur, die die subjektiven Erfahrungsformen von Bildung zu erfassen suchen, sowie ideologiegeschichtliche Untersuchungen zu einzelnen Repräsentantinnen der Frauenbewegung, zur Arbeiterbewegung und zu pädagogischen Bewegungen des Untersuchungszeitraums. Das innere Band, das sich durch alle Beiträge zieht, ist die Überzeugung der Autorinnen, daß Frauengeschichte nicht einfach ein blinder Fleck in der wissenschaftlichen Landschaft ist, aber daß es auch nicht darum gehen kann, Frauengeschichte als das "bessere Erbe" zu rekonstruieren. Vielmehr geht es darum, im Kontext der allgemeinen Geschichte, Kenntnis davon zu erlangen, wie auch in der Bildungsgeschichte die Frauenfrage enthalten, unterdrückt, verdrängt, unsichtbar gemacht oder zum Vorschein gebracht worden ist. Die hier versammelten Beiträgen haben alle ein Stück weitergeführt, die Doppelexistenz von Frauen als Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Lehrerinnen, Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen biographisch, literatur- und kunsttheoretisch, soziologisch, ökonomiekritisch und schulgeschichtlich aufzuhellen. Sie sind der Versuch, Spurensicherung von Frauenexistenz zu betreiben, die über die Bedingungen der eigenen Identitätsbildung aufklärt." (Verfasserreferat)
Schlagwörter:Emanzipation; Frauenbild; 18. Jahrhundert; 19. Jahrhundert; Künstler; Erwachsenenbildung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Beiträge zur Geschichte der Weiblichkeit vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart mit geeigneten Materialien für den Unterricht
Titelübersetzung:Subject-specific scientific and didactic contibutions to the history of femininity from the Middle Ages up to the present age with suitable materials for teaching
Inhalt: "Wann entstand das uns allen so vertraute Bild der Frau als Ehefrau und Mutter? Die Beiträge dieses Bandes geben zunächst auf diese Frage Antwort. An Hand von Marien- und Hexendarstellungen zeigt Friederike Höher die Entstehung dieses neuen Frauenbildes im Spätmittelalter auf. Weitere Beiträge verfolgen die Veränderungen der Weiblichkeitsvorstellungen im reformatorischen Deutschland des 15. und 16. Jahrhunderts und in den Schriften der französischen Aufklärer und der frühviktorianischen Publizistik. Allerdings geht es den Verfasserinnen und Verfassern nicht allein um die geistesgeschichtliche Rekonstruktion der Genese und der Entfaltung des bürgerlichen Frauenbildes. Während die Beiträge von Friederike Hassauer-Roos, von Inge Baxmann und von Barbara Maas von der Ausgrenzung der Frau aus dem öffentlichen Diskurs und von der Idealisierung und der Domestizierung der bürgerlichen Frauen in der neuzeitlichen Gesellschaft berichten, verfolgen die Autorinnen der weiteren Beiträge eine andere Komponente des modernen Frauenbildes. Sie gehen Funktions- und Wirkungsweisen des neuzeitlichen Frauenbildes nach. In diesem Sinne beschreiben Annette Kaiser und Anna-Elisabeth Freier eine "Frauenemanzipation wider Willen" in der Politik des Lette-Vereins und in der proletarischen Frauenbewegung. Denn auch Frauen haben dieses Weiblichkeitsbild internalisiert, sie waren "freiwillige Opfer ihrer Unterdrückung" (Freier), sie haben, wie der abschließende Beitrag zur Kontinuität von Ehe und Familie in Deutschland nach 1945 aufzeigt, ihre erweiterten Handlungsräume selbst wieder eingeschränkt. Der Band enthält weiterhin bisher unbekannte Quellen zur Geschichte des Frauenbildes, didaktische Hinweise, eine Skizze zur Frauengeschichte als Sozialgeschichte im Unterricht und eine Auswahlbiographie zum Thema "Frauenbild"." (Verfasserreferat)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Frauenbild; Bürgertum; Emanzipation; Europa; Mittelalter; Neuzeit; historische Entwicklung