Rezension: Julia Roßhart: Klassenunterschiede im feministischen Bewegungsalltag - anti-klassistische Interventionen in der Frauen- und Lesbenbewegung der 80er und 90er Jahre in der BRD
Autor/in:
Staritz, Nikola
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 2, S 193-194
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SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Dokumenttyp:Rezension
Geschlechterverhältnisse und die Macht des Autoritären
Titelübersetzung:Gender relations and the power of authoritarianism
Autor/in:
Graf, Patricia; Schneider, Silke; Wilde, Gabriele
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 70-87
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Inhalt: 
"Der Beitrag befasst sich mit der Renaissance autoritärer Diskurse und Praxen und fragt nach den Effekten für die Einschreibung geschlechtlicher Machtverhältnisse in die politischen Gesellschaften. Ausgehend von einer Kritik an bestehenden aktuellen Konzepten der Rechtspopulismus- und Autokratieforschung, welche den Fokus vor allem auf staatliche Herrschaftsinstitutionen, Regierungsapparate und politische Entscheidungsprozesse richten, plädieren die Autorinnen für ein gesellschaftstheoretisch erweitertes feministisches Analysekonzept. Kern bildet ein Verständnis des Autoritären als ein Handlungsprogramm, das universalistische Werte der Gleichstellung und Gerechtigkeit aufgreift und diese als Instrumente für Diskriminierung und Ausbeutung in der Verknüpfung unterschiedlicher Diskursen und Praxen umdeutet. Wie liberale Positionen und Argumente für die Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Frauen in Zusammenhang mit einer Politisierung kultureller und ethnischer Konfliktlinien genutzt werden, zeigt der Beitrag exemplarisch an zwei unterschiedlichen Fallbeispielen. So wird zum einen am Beispiel des vorläufigen Parteiprogramms der Alternative für Deutschland (AfD) die Konstruktion autoritärer Geschlechterdiskurse in Verbindung mit einem wertkonservativen Familienbild analysiert. Im Vergleich dazu wird am Beispiel der Transitionsgesellschaft Chiles gezeigt, über welche Praxen die Normalisierung autoritärer Diskurse erfolgt und zivilgesellschaftliche Frauenorganisationen für demokratische Öffnungs- und Schließungsprozesse instrumentalisiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"Focusing on the current renaissance of authoritarian discourses and practices we analyze the effects of gendered power relations in society. We base our analysis on a critique of current research on right wing populism and autocracy research, which focuses primarily on state dominated institutions, official government apparatuses and political decision-making processes. In contrary, we take up a bottom-up perspective and advocate a concept of feminist analysis that is rooted in a broader concept of civil society, analyzing gender relations as societal power structures from a non-essentialist governmentality and post-structuralist perspective. The core is an understanding of authoritarian as a program of action that takes up universalist values of equality and justice and reinterprets them as instruments for discrimination and exploitation in linking different discourses and practices. Based on two case studies we show how liberal positions and arguments for the discrimination and inequality of women are used in the context of the politicization of cultural and ethnic conflict lines. Using example of the provisional program of the alternative for Germany (AfD) we analyze the construction of authoritarian gender discourses in connection with a value-conservative family. The example of the transitional society of Chile shows how the normalization of authoritarian discourse takes place and how civil society women’s organizations are instrumentalized for democratic opening and closing processes." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Macht; power; gender-specific factors; Gleichstellung; affirmative action; Gerechtigkeit; justice; Diskriminierung; discrimination; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenverständnis; role conception; Diskurs; discourse
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Affektive (Ver-)Führungen: Machttheoretische Überlegungen zu Heteronormativität
Titelübersetzung:Affective enticements: on power and heteronormativity
Autor/in:
Bargetz, Brigitte; Ludwig, Gundula
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 118-130
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Inhalt: 
"Ziel des Beitrags ist es, den wohl grundlegendsten Begriff der Queer Theorie - Heteronormativität - machttheoretisch zu präzisieren. Dazu schlagen wir einen Dialog zwischen hegemonietheoretischen und affekttheoretischen Ansätzen vor, um sowohl über ein juridisches und ahistorisches Verständnis von Heteronormativität hinauszugehen als auch ein Verständnis von Heteronormativität zu überwinden, das Sexualität ins Zentrum stellt. Wir fassen Heteronormativität als Hegemonie, da deren Stabilität nicht nur auf Zwang rückführbar ist, sondern auch auf Konsens, soziale Kämpfe und Kompromisse. All diese Elemente von Hegemonie sind, so zeigen wir, immer auch affektiv strukturiert: Heteronormative Hegemonie wird nicht nur über Einsicht und Verstand, sondern auch über verkörperte Gefühle, Atmosphären, Stimmungen, Leidenschaften und Verbundenheiten organisiert. Heteronormative Hegemonie operiert über affektive Versprechen von Zugehörigkeit und Komfortzonen, die in zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzungen artikuliert und in alltäglichen Praxen reproduziert werden. Da diese zivilgesellschaftlichen Kompromisse auch rassisiert, vergeschlechtlicht und klassisiert sind, muss Heteronormativität überdies stets intersektional gedacht werden." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"The aim of this article is to further elucidate an understanding of one of queer theory's most important concepts: heteronormativity. By providing an epistemological encounter between theories of hegemony and theories of affect, we suggest going beyond a juridical and a historical understanding of heteronormativity as well as suspending sexuality as core of heteronormativity. We refer to heteronormativity in terms of hegemony, arguing that heteronormativity obtains its stability not only through coercion but also through consensus, social struggles, and compromises. Moreover, heteronormative hegemony is always also affectively structured: It is organized through bodily affects, atmospheres, moods, passions and relationalities. Heteronormative hegemony, we argue, operates through promises of belonging and comfort zones that are articulated within civil society and reproduced within everyday practices. Since these compromises are also racialized, gendered and classed, heteronormativity also needs to be theorized intersectionally." (author's abstract)
Schlagwörter:Heterosexualität; heterosexuality; Normativität; normativity; Macht; power; Geschlechterverhältnis; gender relations; Queer Studies; queer studies; Feminismus; feminism
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Welcher Roman/welches Essay beschreibt Ihres Erachtens eine für Sie gegenwärtig zentrale feministische Herausforderung?
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 166-168
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SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Arbeit und Liebe: Wie die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse in beiden Bereichen zu Machtunterschieden zwischen Frauen und Männern führt
Titelübersetzung:Work and love: how the social organisation of gender relations in both areas leads to unequal power between women and men
Autor/in:
Kupfer, Antonia
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 103-117
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Inhalt: 
"Gegenstand dieses Beitrags ist die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse als Hierarchie zwischen Männern und Frauen vorwiegend in westlichen Ländern. Auf der Grundlage eines dualisierenden Denkmodells werden Frauen von Männern instrumentalisiert, ausgegrenzt und diskriminiert. Im Bereich der Arbeit manifestiert sich das in einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Vergeschlechtlichung von Tätigkeiten und Berufen, einer gläsernen Decke für Frauen in höheren Erwerbspositionen und dem Gender Pay Gap. Die Ungleichverteilung der Reproduktionsarbeit bildet das Fundament für eine geschlechtsspezifische Anerkennungsstruktur, die Frauen auf den Bereich der Liebesbeziehungen als einen zentralen Ort der Herstellung ihres Selbstbildes verweist, während Männer dieses stärker in der Öffentlichkeit generieren. In Liebesbeziehungen dominiert das Ideal der Autonomie, welche Männer vor dem Hintergrund ihrer geringeren Belastung mit Reproduktionsarbeiten bevorzugt. Feministische Politikwissenschaft sollte weiterhin dualistische Denkmodelle hinterfragen und feministische Politik sollte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung abbauen, um Machtunterschiede und soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern zu beenden." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"This paper deals with the social organization of gender relations as hierarchies between men and women mainly in western countries. Based on a dualistic model of thinking, women are instrumentalized, excluded and discriminated by men. In the area of work this is manifested in labour divisions between men and women, in gendered occupations and activities, a glass ceiling for women to prevent them moving into upper employment positions and the gender pay gap. Unequal distribution of reproductive and care labour is fundamental for gender specific structure of recognition that refers women more strongly to love relations as a place to generate self-perception, while men are more referred to the public as a space for self-perception. In love relations, the modern ideal of autonomy privileges men on the premise of their lower involvement in reproductive labour. Feminist political sciences should continue to question dualistic models of thinking and feminist politics should reduce gender specific labour divisions to end unequal power relations and social inequality between men and women." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Chancengleichheit; equal opportunity; Rollenbild; role image; Macht; power
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Machtvoll und vermachtet: Verhandlungen um KörperSubjekte und Technik
Titelübersetzung:Negotiations on the Relation of BodySubjects and Technology
Autor/in:
Freudenschuss, Magdalena
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 131-144
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Inhalt: 
"Der Beitrag nimmt Geschlechter- und Machtverhältnisse vor dem Hintergrund der Technologisierung von Gesellschaft und damit einhergehender Unbestimmtheiten von Körper und Technik in den Blick. Befreiung und Unterwerfung sind beide konstitutive Teile technisierter KörperSubjektivität, sie vermitteln sich über Körper und unterstreichen dessen kontinuierliche Relevanz als Ort des Politischen. Aus feministischer Perspektive wird die Verschränkung von Technik und Körper bisweilen auch unter der Chiffre der Cyborg verhandelt. Diese in sich ambivalente Konzeptionalisierung kann als zeitdiagnostische Artikulation von KörperSubjekten verstanden werden und verlangt nach einer aktiven Auseinandersetzung mit ihren politischen Potentialen und Dynamiken. Zuspitzend argumentiert der Text, dass politisches Handeln in Zeiten digitaler Technologien eine Auseinandersetzung mit der eigenen Cyborg-Existenz verlangt." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"Observing undetermined dynamics between body and technology this paper focuses on power with regard to the technologization of society. Liberation and repression both structure contemporary forms of a 'bodyily subjectivity'. The paper understands the body as a site of continuous political struggle. It takes up the feminist notion of the cyborg in order to reflect on ongoing changes and their political potential to transform repressive power relations. In conclusion it proposes to continue the feminist political project to adopt the figure of a politized cyborg by 'learning to be a cyborg' in different respects." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Macht; power; Körper; body; Subjektivität; subjectivity; Technik; engineering; Digitalisierung; digitalization; Feminismus; feminism
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Interessieren sich junge Leute noch/wieder/immer noch für feministische Politikwissenschaft? Welche Themen sind es Ihrer Meinung? 1997 - 2001/02 - 2017 - 2031 - 2037
Autor/in:
Holland-Cunz, Barbara
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 158-159
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SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Welche Themen hat die Femina Politica bislang vernachlässigt?
Autor/in:
Lang, Sabine
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 161-162
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SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Mit welchem feministischen Thema haben Sie sich vor 20 Jahren beschäftigt?
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 174-175
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SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterverhältnisse als Machtverhältnisse - Einleitung
Autor/in:
Bargetz, Brigitte; Lepperhoff, Julia; Ludwig, Gundula; Scheele, Alexandra; Wilde, Gabriele
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 11-24
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Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Macht; power; Feminismus; feminism
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz