Die Allgegenwart der "Androkratie" : feministische Anmerkungen zur "Postdemokratie"
Titelübersetzung:The omnipresence of "androcracy" : feminist comments on "post-democracy"
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2011) H. 1/2, S. 32-36
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Inhalt: 
Der Beitrag beleuchtet aus feministischer Perspektive die Situation von Frauen in der so genannten Postdemokratie. Den Ausgangspunkt der Erörterung bildet der Standpunkt von Colin Crouch, der die nachdemokratische Konstellation als eine entpolitisierte Situation beschreibt, in der es zwar konkurrierende Parteien und Verbände gibt, in der zwar noch Wahlen stattfinden, aber die BürgerInnen zu bloßen KonsumentInnen eines politisch kaum noch zu unterscheidenden Angebots degradiert werden. Die Autorin geht nun der Frage nach, ob es in liberalen Demokratien im Sinne von Selbstherrschaft, Selbstbestimmung und Autonomie aller BügerInnen überhaupt ein 'Davor' gegeben hat. Zeichnen sich repräsentative Demokratien nicht gerade durch die Kontinuität der Herrschaft über Frauen und ihres Ausschlusses aus politischen Institutionen sowie der Negierung ihrer Interessen - also durch Prädemokratie - aus? So werden im Folgenden die Stagnation bzw. die Rückschläge in der Geschlechtergleichstellung durch einen Blick auf die Geschlechtereffekte der Transformation von Demokratie im Kontext postdemokratischer Entwicklungen erklärt. Vor diesem Hintergrund werden abschließend die Chancen der Geschlechterdemokratisierung thematisiert, wofür drei Aspekte maßgeblich sind: (1) die Schaffung öffentlicher Räume der Diskussion über Fraueninteressen, (2) Institutionen der Vermittlung von frauenbewegten Öffentlichkeiten in das politische System hinein und (3) die Ermächtigung von Frauen zur Politik im Zuge einer sozialen Gleichstellung. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenförderung; Frauenpolitik; Feminismus; Demokratie; politische Partizipation; politische Kultur; politisches Handeln; politisches System; Gleichberechtigung; Gleichstellung; Demokratisierung; soziale Ungleichheit; Öffentlichkeit
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Private des Sozialen? : Mechanismen der Geschlechterpolitik im Neoliberalismus
Titelübersetzung:Social privacy? : gender policy mechanism in neo-liberalism
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Neoliberalismus und die Krise des Sozialen: das Beispiel Österreich. Andrea Grisold. Wien: Böhlau, 2010, S. 179-210
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Der Beitrag diskutiert die Transformationspotenziale der aktuellen Wirtschaftskrise für die Geschlechterverhältnisse. Zu diesem Zweck werden die ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im Neoliberalismus geschlechterkritisch hinterfragt, wobei sich die Grenzverschiebungen zwischen Öffentlich und Privat als zentral erweisen: An die Stelle des erodierenden männlichen Familienernährer-Modells tritt das geschlechtsneutrale adult breadwinner-Modell, zugleich aber kommt es zur Re-Privatisierung der weiblichen Reproduktionsarbeit. Insgesamt bewirkt der Neoliberalismus eine radikale Transformation des feministischen Handlungskontextes, und er nötigt zur "Neuerfindung des Raums frauenbewegter Intervention". Ein Weg zu mehr Demokratie besteht vor allem darin, die widersprüchlichen weiblichen Alltagspraxen sichtbar zu machen und zu politisieren. Die Ausführungen zeigen jedoch auch, dass die derzeitige Krise keine Krise des Neoliberalismus in dem Sinne ist, dass sich die fundamentalen neoliberalen Institutionen und hegemonialen Verhältnisse grundlegend transformieren. Die neoliberale Hegemonie, der Glaube an die Macht des Marktes, an die Notwenigkeit von Konkurrenz und Wachstum wird durch die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht außer Kraft gesetzt. Viel mehr handelt es sich für die Autorin bei der gegenwärtigen Krise um eine "Verschärfungskrise des Neoliberalismus", eine Krise, die die Paradoxien neoliberaler sozialer, ökonomischer und politischer Verhältnisse deutlicher hervortreten lässt. (ICA2)
Schlagwörter:Neoliberalismus; Wirtschaftskrise; Finanzkrise; Währungsunion; EU; Privatisierung; Frauenpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Gesellschaftspolitik; Kapitalismus; Staat; Marktorientierung; Ökonomisierung; Entsolidarisierung; Gesellschaft; Privatsphäre; Öffentlichkeit; Familie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnisse und Politik
Titelübersetzung:Gender relations and politics
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Kritische politische Bildung: ein Handbuch. Bettina Lösch (Hrsg.), Andreas Thimmel (Hrsg.). Schwalbach: Wochenschau Verl. (Reihe Politik und Bildung), 2010, S. 229-239
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Um die geschlechtsspezifischen Faktoren von Politik zu analysieren, zum Beispiel den Frauenausschluss aus politischen Entscheidungsgremien, das männerbündische Handeln von Politikern oder Frauen benachteiligende politische Maßnahmen, muss der Autorin zufolge danach gefragt werden, auf welche Weise staatliche Normen, Gesetze und Institutionen, also Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, aber auch Parteien und Gewerkschaften, Geschlechterungleichheit in Gesellschaft und Politik herstellen bzw. verfestigen. In der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung verschob sich in den letzten 20 Jahren deshalb der Blick auf die Geschlechtlichkeit bzw. die Männlichkeit von politischen Institutionen und Normen. Um Politik als geschlechtlich strukturiertes Feld sichtbar zu machen, stellt die Autorin zunächst dar, was unter Geschlecht in der feministischen Politikwissenschaft verstanden wird. Im Anschluss daran systematisiert sie die geschlechterselektiven Strukturen und Mechanismen in der modernen Politik, um dann die Entwicklung moderner Politik und Staatlichkeit als männliches Terrain herauszuarbeiten. Sie wirft abschließend einen kritischen Blick auf das Politikfeld der Frauen- und Gleichstellungspolitik und geht der Frage nach, ob Geschlechtergerechtigkeit möglich ist. (ICI2)
Schlagwörter:Politik; Männlichkeit; Geschlechterverhältnis; Hegemonie; Gleichstellung; Frauenpolitik; Gerechtigkeit; Geschlechtsrolle; Feminismus; Geschlechterforschung; soziale Ungleichheit; Staat; Diskriminierung; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungspolitik, Gender Mainstreaming und Diversitätspolitik : institutionelle und diskursive Herausforderungen
Titelübersetzung:Equal opportunity policy, gender mainstreaming and diversity policy : institutional and discursive challenges
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Kritische Vernunft für demokratische Transformationen: Festschrift für Christine Kulke. Brigitte Geißel (Hrsg.), Alexandra Manske (Hrsg.). Opladen: Budrich UniPress, 2008, S. 37-57
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Die Verfasserin thematisiert die aktuelle Diskussion zur Verwobenheit von Differenzstrukturen und zur Intersektionalität. Sie erörtert die These, dass Diversitätspolitik und die derzeitige Form des Gender Mainstreaming eher bürokratische Instrumente sind, deren transformatives Potenzial kaum genutzt wird. Die halbherzige Einführung entsprechender Policys kann die Gleichstellung eher gefährden. Die Verfasserin illustriert dies anhand von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterpolitik in sechs europäischen Ländern sowie auf der EU-Ebene. Ein weiteres Defizit bei der Implementierung von Gender Mainstreaming und Diversitätspolitik ist das Wissen über Geschlecht und Intersektionalität in Politikprozessen. (ICE2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Frauenpolitik; Gender Mainstreaming; Wissen; soziale Ungleichheit; EU; EU-Staat; Diversität; Diversitätspolitik
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soll das Private öffentlich werden? : Überlegungen zur Präsentation von Frauen- und Gleichstellungspolitik in den Medien
Titelübersetzung:Should the private domain become public? : reflections on the presentation of women's policy and equal opportunity policy in the media
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Medien und policy: neue Machtkonstellationen in ausgewählten Politikfeldern. Sigrid Koch-Baumgartner (Hrsg.), Lutz Mez (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 101-120
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Die Autorin problematisiert zum einen die geringe mediale Präsenz der Frauen- und Gleichstellungspolitik und zum anderen die Formen und Phasen passiver medialer Aufmerksamkeit und Einflussnahme. Sie legt dabei folgende Thesen zugrunde: Frauenpolitik ist als emanzipative Politik deshalb nicht medial vermittelbar und auch nicht medialisiert, weil Frauen vornehmlich als Opfer und Objekte (z.B. von Gewalt, Prostitution, Frauenhandel, Zwangsheirat) oder als abgeleitete Wesen medial mit Nachrichtenwert versehen sind. Das Politikfeld Frauen- und Gleichstellungspolitik selbst ist "volatil mediatisiert", denn die Medien sind an der schleichenden Konstruktion, Rekonstruktion und Umdeutung des noch jungen Policy-Feldes beteiligt. Die Autorin diskutiert zunächst die Einflussmöglichkeiten der Medien auf die Frauen- und Gleichstellungspolitik aus der Logik des Policy-Zyklus und skizziert das frauenpolitische Agenda-Setting sowie die Etablierung des Politikfeldes. Sie stellt daran anschließend einige Überlegungen über die mediale Sperrigkeit des Politikfeldes an und beleuchtet die Mechanismen der maskulinen Dethematisierung. Sie erörtert abschließend das "reframing" des noch jungen und stets unter Terminierungsdruck stehenden Politikfeldes in aktuellen politischen und medialen Diskursen, z.B. in der Familienpolitik. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Gleichstellung; Medien; Berichterstattung; Journalismus; Öffentlichkeit; Privatsphäre; Männlichkeit; Hegemonie; Massenkommunikation; Einfluss; Agenda Setting Function; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was bewirkt Gender Mainstreaming? : Evaluierung durch Policy-Analysen
Titelübersetzung:What does gender mainstreaming achieve? : evaluation by means of policy analyses
Autor/in:
Stiegler, Barbara; Kahlert, Heike; Schindler, Delia; Kulawik, Teresa; Dackweiler, Regina-Maria; Bothfeld, Silke; Andresen, Sünne; Dölling, Irene; Lang, Sabine; Färber, Christine; Mokre, Monika
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 25), 2005. 240 S.
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Inhalt: 
"Nach wie vor ist Gender Mainstreaming, dem entsprechend in allen Institutionen von Politik und Verwaltung das Geschlechterverhältnis berücksichtigt werden soll, ein höchst umstrittenes gleichstellungspolitisches Instrument. Trotz kontroverser Debatten um das Für und Wider gibt es noch keine stichhaltige Evaluation der bisherigen Praxis. Die Autorinnen dieses Bandes greifen neoinstitutionalistische und diskurstheoretische Ansätze der Policy-Forschung auf, die für die Analyse von Gender-Mainstreaming-Prozessen und eine entsprechende Politikberatung nutzbar gemacht werden können. Gender Mainstreaming sollte im Kontext von Regime- und Institutionenwandel, aber auch von Demokratisierung und Partizipation fortlaufend kritisch begleitet werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ute Behning und Birgit Sauer: Von der Kritik zur Analyse: das Problem der Bewertung von Gender Mainstreaming (11-25); Barbara Stiegler: Die Kontroversen um Gender Mainstreaming (29-43); Heike Kahlert: Beratung zur Emanzipation? Gender Mainstreaming unter dem Vorzeichen von New Public Management (45-62); Delia Schindler: Ideen, die die Welt verändern wollen: Gender Mainstreaming und Nachhaltigkeit im Dialog (63-82); Birgit Sauer: Geschlechterkritischer Institutionalismus - ein Beitrag zur politikwissenschaftlichen Policy-Forschung (85-101); Teresa Kulawik: Jenseits von Determinismus und Funktionalismus. Policy-Analyse und vergleichende Geschlechterforschung (103-116); Regina-Maria Dackweiler: Gender Mainstreaming im Kontext nationaler Geschlechterregime. Welche Chancen - welche Hindernisse? (117-129); Silke Bothfeld: Grenzen des politischen Lernens, Grenzen des Gender Mainstreamings (131-155); Ute Behning: Europäisierung wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements und Gender Mainstreaming. Forschungs- und Evaluierungsperspektiven (157-167); Sünne Andresen und Irene Dölling: Umbau des Geschlechter-Wissens von ReformakteurInnen durch Gender Mainstreaming? (171-187); Sabine Lang: Der Kaiserin neue Kleider? Gender Mainstreaming im Kontext lokaler Geschlechterpolitik (189-202); Christine Färber: Partizipation und Gender-Kompetenz in der Städtebaupolitik (203-218); Monika Mokre: Verfassungsdebatte und Geschlechterdemokratie in der Europäischen Union (219-235).
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Erfolgskontrolle; wissenschaftliche Begleitung; Institutionalismus; politische Bildung; politische Partizipation; Geschlechterverhältnis; soziales Verhalten; Städtebau; Demokratisierung; Verfassung; politische Einstellung; Kommunalpolitik; Frauenpolitik; Gleichbehandlung
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlechterkritischer Institutionalismus - ein Beitrag zur politikwissenschaftlichen Policy-Forschung
Titelübersetzung:Gender-critical institutionalism - an article on political science policy research
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 85-101
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Inhalt: 
Die Autorin diskutiert erste und programmatische Begrifflichkeiten für eine kritisch-politikbegleitende Analyse des Implementierungsprozesses von Gender Mainstreaming. Sie geht hierzu auf die politikwissenschaftliche Institutionendebatte der vergangenen Dekade ein und fragt nach einem Konzept institutionellen Wandels, das es erlaubt, den Erfolg von Gender Mainstreaming begründet zu untersuchen. Sie skizziert zuvor den Stand feministischer Policy-Forschung sowie die Ansätze eines geschlechtersensiblen Institutionenkonzepts. Sie kombiniert im weiteren die Ansätze des neuen Institutionalismus und erstellt ein Tableau von Fragedimensionen, mit dessen Hilfe die Gender-Mainstreaming-Prozesse genauer untersucht werden können. Die Darstellung beginnt mit akteurzentrierten Perspektiven des Rational-Choice-Institutionalismus (Kostenminimierung, "heroische" Entscheidungen), sie fährt fort mit den Vorschlägen des soziologischen Institutionalismus (zählebige Denkmuster, Similaritätsdruck, strategisches "framing") und schließt mit der gesellschaftsorientierten Perspektive des historischen Institutionalismus (Machtkämpfe und "critical junctures", Pfadabhängigkeit). (ICI2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Frauenpolitik; Gleichstellung; Implementation; Institutionstheorie; institutioneller Wandel; Policy-Ansatz; Akteur; Struktur; Politikwissenschaft; Institutionalismus; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Politikwissenschaft und Geschlecht : Konzepte - Methoden - Perspektiven
Titelübersetzung:Political science and gender : concepts - methods - prospects
Herausgeber/in:
Rosenberger, Sieglinde K.; Sauer, Birgit
Quelle: Wien: WUV-Univ.-Verl. (Uni-Taschenbücher, Bd. 2479), 2004. 314 S.
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Inhalt: 
"Dieses Studienbuch diskutiert die zentralen Begriffe der Politik - Macht und Herrschaft, Staat, Recht und Institutionen, Öffentlichkeit, Interessen und Arbeit, Demokratie und Repräsentation, Krieg und Frieden - in ihrer geschlechterpolitischen Dimension. Die Beiträge bieten den ersten systematischen Überblick über die historischen Entwicklungslinien, die Kontroversen und den aktuellen Stand feministischer Politikwissenschaft. Sie konfrontieren den Mainstream mit geschlechtersensiblem Denken, zeigen Anknüpfungspunkte an andere sozialwissenschaftliche Disziplinen und eröffnen gesellschafts- und forschungsrelevante Perspektiven." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sieglinde K. Rosenberger/Birgit Sauer: Einleitung: Konzepte - Verknüpfungen - Perspektiven (9-22); Eva Kreisky: Geschlecht als politische und politikwissenschaftliche Kategorie (23-44); Regina-Maria Dackweiler: Wissenschaftskritik - Methodologie - Methoden (45-64); Sabine Lang: Politik - Öffentlichkeit - Privatheit (65-82); Cornelia Klinger: Macht - Herrschaft - Gewalt (83-106); Birgit Sauer: Staat - Institutionen - Governance (107-126); Barbara Holland-Cunz: Demokratie - Staatsbürgerinnenschaft - Partizipation (127-148); Sibylle Hardmeier: Repräsentation (149-170); Sieglinde K. Rosenberger: Interesse - Identität (171-190); Ute Behning: Arbeit und Arbeitsteilung (191-210); Gabriele Wilde: Politik und Recht (211-228); Cilja Harders: Krieg und Frieden in den Internationalen Beziehungen (229-250).
Schlagwörter:Politikwissenschaft; Frauenpolitik; Feminismus; Diskurs; Forschungsansatz; Methodologie; Konzeption; Perspektive; interdisziplinäre Forschung; Geschlechterforschung; Forschungsgegenstand
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Ein ewiges Pilotprojekt? : Gender Mainstreaming in Österreich
Titelübersetzung:An eternal pilot project? : gender mainstreaming in Austria
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 169-181
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Inhalt: 
"Österreich ist in mehrerlei Hinsicht interessant. Es gibt eine recht langjährige Erfahrung mit einer engagierten Frauen- und Gleichstellungspolitik bei gleichzeitig konservativ geprägter gesellschaftlicher Geschlechterordnung. Inwieweit nimmt eine rechts-konservative Regierung Einfluss auf die Konzeptualisierung und Zielrichtung von Gender Mainstreaming? Der Beitrag fragt nach den ersten Erfahrungen in der Umsetzung und danach, ob die Angst frauenpolitischer Akteurinnen davor, dass frauenpolitische Einrichtungen verdrängt werden könnten, berechtigt ist. Die Autorin kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen. Obwohl es gerade bei der Regierungsübernahme im Jahr 2000 so aussah, als führten die bisherigen Implementierungsschritte zu einer Verdrängung von frauen- und gleichstellungspolitischen Institutionen (u.a. wurde das Frauenministerium abgeschafft, dafür eine männerpolitische Abteilung eingerichtet), ist dies nach Ansicht der Autorin nicht geschehen. Eher könne man von einem 'erfolgreichem Scheitern' der Implementation von Gender Mainstreaming sprechen. Es sei den gleichstellungspolitischen Akteurinnen gelungen, Gender Mainstreaming 'aktiv auf die Tagesordnung zu setzen' und sich mehr 'Legitimität für frauenpolitische Maßnahmen' zu organisieren. Dieser Erfolg gehe jedoch nicht mit einer größeren Geschlechtersensibilisierung, geschweige denn einer Weiterentwicklung als Querschnittsaufgabe für alle Politikbereiche einher. Ein weiterer Indikator für ein Scheitern des Ansatzes bestehe zudem darin, dass Gleichstellungsaktivitäten in 'ewigen Pilotprojekten' begrenzt bleiben." (Textauszug)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Österreich; Frauenpolitik; Gleichstellung; Implementation
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Doris ihr'n Mann seine Partei": die Reduktion von Frauen- auf Familienpolitik im bundesdeutschen Wahlkampf 2002
Titelübersetzung:"Doris' husband's party": the reduction of women's policy to family policy in the German federal elections 2002
Autor/in:
Lang, Sabine; Sauer, Birgit
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 4, S 429-441
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Inhalt: 
'Die Rhetorik im deutschen Bundestagswahlkampf 2002 wurde entscheidend vom Schlagwort 'Familie' geprägt, während Frauen- und Gleichstellungspolitik eine nur marginale Rolle spielten. Die Studie fragt nach den Ursachen der Engführung von Frauen- auf Familienpolitik im Wahlkampf. Die Analyse programmatischer Aussagen der fünf großen bundesdeutschen Parteien, der Arbeit der Wahlkampfzentralen sowie der Presseberichterstattung im Vorfeld der Wahlen zeigt, dass die Refamiliarisierung der geschlechterpolitischen Debatte im Bundestagswahlkampf 2002 entscheidend von den maskulin geprägten Wahlkampfstäben getragen wurde. Ihr mangelndes geschlechterpolitisches Differenzierungsvermögen sowie die Forderung nach Plakativität und medialer Dramatisierung formten aus frauen- und familienpolitischen Themen ein Amalgam, in dem Frauen vornehmlich als Mütter angerufen wurden und Väter unsichtbar blieben. Gleichstellungspolitisch brisante Themen wurden so nicht nur dethematisiert, sondern auch delegitimiert. Die bundesdeutschen Medien be- und verstärkten durch ihren routinisierten Indexierungshabitus die Dethematisierung von Frauenpolitik.' (Autorenreferat)
Inhalt: 
'The rhetoric of the German federal election campaign was characterized by the term 'family', while women's and equal opportunity politics played only a residual role in the election debate. Our study investigates the causes for this reduction of women's policy to family policy in the election campaign. We analyzed the programmatic statements of the five major parties, the strategies employed by the campaign headquarters and the national press reports in the months heading up to the elections. The main finding is that the refamiliarization of gender debates was primarily due to the masculinist frames within the campaign headquarters. Campaign strategists for the most part exhibited little differentiated knowledge regarding gender issues. Moreover, their need for polarization and dramatization of the campaign formed a mixture of women's and policy issues that addressed women only as mothers - while for example leaving fathers completely out of the discourse frames. During the campaign, equal opportunity issues were not only dethematized but also delegitimized. The German media supported this delegitimation by way of indexing issues according to weight they had acquired in the campaigns.' (author's abstract)
Schlagwörter:party; Familienpolitik; Berichterstattung; Wahlkampf; election to the Bundestag; women's policy; Medien; Federal Republic of Germany; election campaign; Partei; Bundestagswahl; political program; politisches Programm; Frauenpolitik; family policy; reporting; media
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz