Frauenpolitik in Familienhand? : neue Verhältnisse in Konkurrenz, Autonomie oder Kooperation
Titelübersetzung:Women's policy in family hands? : new conditions in competition, autonomy or cooperation
Herausgeber/in:
Böllert, Karin; Oelkers, Nina
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010. 178 S.
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Inhalt: 
"Gegenwärtig ist ein enormer Aufschwung der Familienpolitik zu beobachten. Die Folgen des demographischen Wandels, die Notwendigkeit des Ausbaus von Kindertagesstätten, die Forderungen nach familienfreundlichen Bildungs- und Arbeitsbedingungen sind gleichermaßen Anlass für familienpolitische Debatten und die Etablierung entsprechender Initiativen und Angebote. Familie rückt dabei insgesamt stärker in das Zentrum des öffentlichen Interesses. Vergleichbares ist für den Bereich der Frauenpolitik nicht festzustellen. Geschlechterfragen werden stattdessen im Kontext der Thematisierung von Familie gleichsam mitbeantwortet. In dem Band werden aktuelle Tendenzen des familialen Wandels, der Familienpolitik und der Frauenpolitik analysiert und miteinander in Beziehung gesetzt. Im Fokus der Analyse steht das Verhältnis von Familien- und Frauenpolitik zwischen Konkurrenz, Autonomie oder Kooperation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Böllert, Nina Oelkers: Einleitung: Frauenpolitik in Familienhand? (7-11); Nina Oelkers, Martina Richter: Die post-wohlfahrtsstaatliche Neuordnung des Familialen (15-23); Catrin Heite: Soziale Arbeit - Post-Wohlfahrtsstaat - Geschlecht. Zum Zusammenhang von Professionalität und Politik (25-38); Birgit Riegraf: Intersektionen von Ungleichheiten und Differenzen: Kursbestimmung im Nebel zwischen Gesellschaftstheorie und politischem Gestaltungsanspruch (39-55); Karin Jurczyk: Neue Familienpolitik und Geschlechterverhältnisse. Sozialpolitische Dimensionen als Leerstelle? (57-78); Johannes Hüning, Corinna Peter: Der sozialpädagogische Blick auf Familie (79-95); Karin Böllert: Frauen in Familienverhältnissen: Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (99-110); Florian Schulz, Hans-Peter Blossfeld: Hausarbeit im Eheverlauf. Ergebnisse einer Längsschnittanalyse (111-128); Michael May: Hegemoniale Männlichkeit (129-156); Bernt-Michael Breuksch: Kindertagesbetreuung - Familienergänzende oder familienersetzende Leistung? (157-175).
Schlagwörter:Frauenpolitik; Familienpolitik; Wohlfahrtsstaat; Sozialrecht; Sozialarbeit; Professionalisierung; Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Sozialpolitik; Familie; Arbeitstechnik; Hausarbeit; Ehe; Männlichkeit; Kindertagesstätte; Kinderwunsch; Leitbild; Erwerbstätigkeit; Autonomie
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Ein unerfülltes Versprechen : Kinderbetreuung als neue soziale Dienstleistung im SGB II
Autor/in:
Hieming, Bettina
Quelle: Grundsicherung und Geschlecht: gleichstellungspolitische Befunde zu den Wirkungen von 'Hartz IV'. Karen Jaehrling (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2010, S. 72-86
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Der Beitrag zeigt, dass die Umsetzung der neuen sozialen Dienstleistung "Leistungen zur Kinderbetreuung" unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht als gleichstellungspolitischer Fortschritt gewertet werden kann, und fragt nach den Hintergründen dieses Befundes. Zunächst wird dargestellt, wie die praktische Umsetzung der sozialen Dienstleistung "Kinderbetreuung" in den Grundsicherungsstellen erfolgt. Hier zeigt sich, dass gleichstellungspolitischer Wunsch und praktizierte Wirklichkeit zum Teil weit auseinander liegen. Auf der Basis der Ergebnisse des Projekts "Bewertung der SGB II-Umsetzung aus gleichstellungspolitischer Sicht" wird die Perspektive der Fachkräfte und der ALG II-Beziehenden auf die "Leistung Kinderbetreuung" im Beratungsprozess analysiert und die rechtliche Verankerung dieser Dienstleistung, die in das Aufgabenspektrum der kommunalen Träger fällt, erläutert. Abschließend wird ein Vorschlag formuliert, wie diese Leistungen zur Kinderbetreuung in der Praxis aussehen müssten, damit sie einen gleichstellungspolitischen Fortschritt mit sich bringen und damit den gleichstellungspolitischen Hoffnungen aus der Zeit vor Einführung des SGB II näher kommen können. (ICE2)
Schlagwörter:Kinderbetreuung; soziale Dienste; Dienstleistung; Sozialgesetzbuch; Grundsicherung; Implementation; Arbeitsamt; Fachkraft; Arbeitslosengeld II; Gleichstellung; Frauenpolitik; Arbeitsmarktpolitik
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Emanzipation oder Kindergeld? : was die neue Familienpolitik Deutschlands von anderen europäischen Ländern gelernt hat
Titelübersetzung:Emancipation or child benefits? : what Germany's new family policy has learned from other European countries
Autor/in:
Kröhnert, Steffen; Klingholz, Reiner
Quelle: Berlin (Studie / Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung), 2008. 26 S.
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"The present analysis compares the social conditions for different fertility rates in the nations of western Europe based on an array of socioeconomic indicators. It shows clearly that the traditionally negative correlation between wealth and social development on the one hand and fertility on the other no longer holds once a society has reached a certain level of development. Today more children are born in the countries with the most advanced social systems in regard to gender equality. Based on this result, we propose to discuss the problem of low-fertility countries from a different point of view. Neither child benefits nor other sources of financial aid appear to motivate people in modern industrial societies to have more children. What is far more crucial is equality of men and women in society." (author's abstract)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Frauenförderung; Familienpolitik; Familienhilfe; Familienarbeit; Familie-Beruf; Industriestaat; Westeuropa; Emanzipation; Kindergeld; Kinderlosigkeit; Kinderzahl; sozioökonomische Faktoren; Wohlstand; Fortschritt; Geburtenentwicklung; Geburtenrückgang; Transferleistung; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Europa
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Deutsche Perspektive: Kinderlosigkeit - französische Perspektive: Elternschaft? : Familienpolitik und Fertilitätsunterschiede in Frankreich und Deutschland
Titelübersetzung:German perspective: childlessness - French perspective: parenthood? : family policy and fertility differences in France and Germany
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna
Quelle: Grenzen der Bevölkerungspolitik: Strategien und Diskurse demographischer Steuerung. Diana Auth (Hrsg.), Barbara Holland-Cunz (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2007, S. 165-180
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Inhalt: 
Die Autorin nimmt aus vergleichender Perspektive die Familienpolitik in Deutschland und Frankreich in den Blick. Es wird gezeigt, dass dieser Vergleich deswegen aufschlussreich ist, weil es sich um zwei wohlfahrtsstaatlich ähnlich strukturierte Länder handelt, die jedoch familien- und gleichstellungspolitisch erhebliche Differenzen aufweisen. Es werden die beträchtlichen Fertilitätsunterschiede in den beiden Ländern erläutert. Während die französische Geburtenrate fast das so genannte Nettoreproduktionsniveau erreicht, stagniert die Rate in Deutschland auf niedrigem Niveau. Die Verfasserin arbeitet weitere Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Fertilität in den beiden Ländern heraus und kontrastiert diese mit der Familienpolitik in Frankreich einerseits und West- und Ostdeutschland andererseits. Gravierende Länder-Differenzen zeigt sie insbesondere in Bezug auf die Arbeitsmarktpolitik gegenüber Müttern und dem Mutterleitbild. Sie prognostiziert für Deutschland steigende Kinderlosigkeit, instabile Partnerschaften und zunehmende Ehescheidungen, sollte die Vereinbarkeitsproblematik nicht gelöst werden können. (ICG2)
Schlagwörter:Frankreich; Bevölkerungsentwicklung; Familie-Beruf; Familienarbeit; Familienbildung; Erziehungsgeld; Mutterschaftsurlaub; Mutterschaft; DDR; neue Bundesländer; Qualifikationsniveau; Arbeitsmarkt; Frauenpolitik; Förderung; Bismarck, Otto von; Krankenversicherung; Rentenversicherung; Karriere; Orientierung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Aktuelle Gleichstellungspolitik und demografischer Wandel
Titelübersetzung:Current equal opportunity policy and demographic change
Autor/in:
Griese, Kerstin
Quelle: IFF Info : Zeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24 (2007) Nr. 33, S. 32-36
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"Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklungslinien der Gleichstellungspolitik und gleichstellungspolitische Maßnahmen aus der Sicht der Politik bzw. einer Politikerin. Im Mittelpunkt steht dabei die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Problem der Familie und der Frauen mit Kindern. Die Perspektive der Versorgung der pflegebedürftigen alten Menschen wird am Rand mit einbezogen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gleichstellung; Frauenpolitik; demographische Faktoren; Bevölkerungsentwicklung; Familie-Beruf; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichstellungs- und Familienpolitik in Zeiten demographischen Wandels
Titelübersetzung:Equal opportunity policy and family policy in times of demographic change
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Globalisierung und europäisches Sozialmodell. Christoph Linzbach (Hrsg.), Uwe Lübking (Hrsg.), Stephanie Scholz (Hrsg.), Bernd Schulte (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 255-272
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Die Verfasserin setzt sich einleitend auf terminologischer Ebene mit Gleichstellungs- und Familienpolitik im europäischen Kontext auseinander. Sie wendet sich dann dem Wandel der Familien und den gewandelten Geschlechterverhältnissen in den EU-Staaten zu und untersucht den politischen Umgang mit Familien in Ländern, die entweder eine noch vergleichsweise hohe Geburtenrate oder eine hohe Müttererwerbsquote oder beides haben (z. B. Frankreich, Niederlande, Finnland). Demgegenüber ist in den postsozialistischen Ländern die Geburtenrate trotz einer langen Tradition mütterlicher Erwerbsbeteiligung und öffentlicher Kinderbetreuung niedriger als in Deutschland. Die Beispiele zeigen, dass die Mitgliedsländer der EU unterschiedlich lange Wege zurücklegen müssen, bis jedes Land das gewünschte Maß an elterlicher Erwerbsbeteiligung und außerhäuslicher Kinderbetreuung haben wird. Deutschland hat mit dem Elterngeld überraschend einen großen Schritt in Richtung auf eine pronatalistische Politik getan. (ICE2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Frauenpolitik; Familienpolitik; Bevölkerungsentwicklung; Familie; EU-Staat; Erwerbsbeteiligung; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geburtenentwicklung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Gleichstellungspolitik, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zum Verhältnis von Demographie, Qualifikation und Frauenerwerbstätigkeit
Titelübersetzung:The relationship between demography, qualification and women's employment
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Dressel, Kathrin; Ebner, Christian
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf, 2006, S. 161-172
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Von einer gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsmarkt sind Frauen noch immer weit entfernt. Ziel einer zukunftsgerichteten Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik muss es daher sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, um dieser Schieflage angemessen zu begegnen. Der vorliegende Beitrag versucht, einige empirische Fakten über den Zusammenhang zwischen Demografie, Qualifikation und Erwerbstätigkeit von Frauen aufzuzeigen und hieraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Zu Beginn des Beitrags werden einige zentrale Wandlungsprozesse auf dem deutschen Arbeitsmarkt thematisiert. Einerseits kommt es aufgrund der demografischen Effekte zu einer quantitativen Veränderung des Arbeitskräfteangebots. Zum anderen verändern sich Wirtschaftssektoren und Anforderungen an die Qualifikationen von Erwerbstätigen. Frauen stellen aufgrund ihres Humankapitals eine wertvolle Ressource für den Arbeitsmarkt dar. Jedoch ist deren Partizipation sowie Erfolg auf dem Arbeitsmarkt noch immer vergleichsweise gering. Der Aufsatz schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der geschilderten Befunde und zeigt Handlungsoptionen auf. Insgesamt gilt es Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärkt zu treffen. Diese Forderung zielt vor allem auf einen Ausbau flexibler und qualitativ hochwertiger Ganztagsbetreuung für Kinder aller Altersstufen ab. Dies würde nicht nur Müttern den Weg in Erwerbstätigkeit ebnen, die über Teilzeitarbeit hinausgeht. Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die in jungen Jahren ansetzt, sowie der schnelle Ausbau von Ganztagsschulen tragen auch dazu bei, den im internationalen Vergleich außerordentlich hohen Anteil von "kompetenzarmen" Jugendlichen zu senken. (ICA2)
Schlagwörter:Demographie; Bevölkerungsentwicklung; Qualifikation; Qualifikationsstruktur; Wirtschaft; berufstätige Frau; Erwerbstätigkeit; Kindertagesstätte; Familienpolitik; Arbeitsmarkt; Chancengleichheit; Gleichberechtigung; Frauenpolitik
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Alarmismus und Aktionismus : Diskurs und Politik zum demographischen Wandel in Deutschland
Titelübersetzung:Alarmism and actionism : discourse and policy on demographic change in Germany
Autor/in:
Auth, Diana; Holland-Cruz, Barbara
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf, 2006, S. 65-78
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Die "geburtenfördernde" Familienpolitik der gegenwärtigen (Stand Ende 2006) Großen Koalition weist für die Autorinnen einen "signifikanten Aktionismus" auf, denn weder die Ursachen für Kinderlosigkeit und das Hinausschieben von Kinderwünschen noch die generelle Steuerungsfähigkeit bevölkerungspolitischer Maßnahmen werden ausreichend reflektiert. Der öffentliche Diskurs um die demografische Entwicklung und die familienpolitischen Maßnahmen basieren auf verschiedenen Modellrechnungen, deren wichtigste und öffentlichkeitswirksamste die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind. Durch die absehbare erhebliche Abnahme der Bevölkerung sollen die Geburtenraten nun anders gesteigert werden - durch die alarmistische Struktur der öffentlichen Debatte über den demografischen Wandel in Deutschland und durch eine alarmistische inspirierte aktionistische Familienpolitik, in deren Mittelpunkt nicht die Wünsche von Frauen und Männern stehen, sondern ökonomische und bevölkerungspolitische Zielsetzungen. Die Maßnahmen stehen jedoch isoliert in einem sozioökonomischen und politischen Klima, das von prekärer Beschäftigung, ökonomischer Planungsunsicherheit, veralteten Mütterleitbildern und weiblichen Karrierehemmnissen geprägt ist. Familienpolitische Maßnahmen werden ohne ausreichende Ursachenforschung ergriffen - es handelt sich insgesamt "um pronatalistischen Aktionismus in einem alarmistisch geprägten Diskurs". (ICA2)
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; Überalterung; Öffentlichkeit; Diskurs; Familienpolitik; Bevölkerungspolitik; Geburtenrückgang; Frauenpolitik; Kinderlosigkeit; Kindertagesstätte; Frauenbeauftragte
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminisierung der Arbeit im demographischen Wandel?
Titelübersetzung:Feminization of work during demographic change?
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2006, S. 267-292
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Der Beitrag diskutiert den Versuch, den demographischen Wandel in Deutschland in seinen prognostizierten arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen als Chance für veränderte Erwerbsstrukturen und eine Feminisierung der Arbeit zu begreifen. Die These lautet: Der aktuelle Diskurs über die demographischen Entwicklungen eröffnet grundsätzlich Ansatzpunkte für eine Auseinandersetzung über die geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen. In seiner faktischen Inszenierung als Krisendiskurs trägt er aber gleichzeitig dazu bei, dass einfache Lösungen postuliert werden, die weder den arbeits- und gesellschaftspolitischen noch den mit ihnen verwobenen geschlechterpolitischen Herausforderungen gerecht werden. Nach einem kursorischen Überblick über den Zusammenhang von demographischer Entwicklung, Erwerbspersonenzahl und Nachfrage nach Arbeitskräften findet im zweiten Schritt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Feminisierung und seiner unterschiedlichen Bedeutung statt, aus der dann Rückschlüsse für eine notwendige Neugestaltung von Erwerbsarbeit gezogen werden. Es wird gefragt, inwieweit die zu beobachtenden Veränderungen von Erwerbsarbeit und insbesonders die erhöhte Frauenerwerbsarbeit als Krise gedeutet werden und wo Anschlussstellen für eine Neuordnung zu suchen sind. Anschließend werden zwei Politikstrategien - sowohl auf der arbeitspolitischen Ebene wie auch auf der organisationalen Ebene - exemplarisch daraufhin geprüft, welches Potential sie für diese Neugestaltung bieten. Am Ende werden die Perspektiven für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen diskutiert. (ICG2)
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; Arbeitspolitik; Arbeitswelt; Bevölkerungsentwicklung; Bevölkerungspolitik; demographische Lage; demographischer Übergang; Feminismus; Arbeitsmarktpolitik; Familie-Beruf; Familienpolitik; Sozialpolitik; Lebensbedingungen; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Frauenpolitik; Gleichstellung; Gesellschaftspolitik; Arbeitsverhältnis; Frauenerwerbstätigkeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reproduktives Handeln im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime
Titelübersetzung:Reproductive action in the context of a welfare state gender regime
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2006, S. 81-107
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Inhalt: 
Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet aus einer feministischen Perspektive den geschlechterpolitischen Diskurs zur Steuerbarkeit der Geburtenzahlen. Hierbei geht die Autorin von der Annahme aus, dass jenseits biologischer Voraussetzungen der Entschluss, ein Kind oder Kinder zu haben, eingelassen ist in ein Bündel von subjektiven Handlungsmotiven und Handlungsorientierungen sowie institutionalisierten Handlungsbedingungen. Den Ausgangspunkt der Argumentation stellt das von den Medien angefeuerte Drama der Kinderlosigkeit deutscher Akademikerinnen dar. In einem ersten Schritt wird der geschlechterpolitische Diskurs des weiblichen 'Zuwenig' beleuchtet, der von demographischen Prognosen und Projektionen getragen ist. Dabei wird der in der Diskussion durchgängig gebrauchte demographische Begriff des Fertilitätsverhaltens kritisch auf seine Erkenntnisreichweite für eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der gesellschaftlich organisierten Generativität hinterfragt. Von reproduktivem Handeln in Strukturen ausgehend wird im zweiten Schritt ein mehrdimensionaler Analyserahmen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime vorgestellt, der unterschiedliche Methodologien der vergleichenden feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung aus verschiedenen Politikfeldern zusammenführt. Dazu gehören wohlfahrtsstaatlich institutionalisierte Muster (1) der Erwerbs- und Familienarbeit sowie (2) der Kinderbetreuungsregime. Auf diese Weise wird ein Licht auf widersprüchliche, ungleichzeitige und vielfältig ineinander greifende Handlungsbedingungen geworfen, die Frauen und Männer die Entscheidung zur Prokreation und zum Aufziehen von Kindern ermöglichen oder nicht. Im dritten Schritt wird abschließend ein Schlaglicht auf die geschlechterpolitische Diskussion über einen neuen Geschlechtervertrag geworfen, der einen integralen StaatsbürgerInnenstatus konzipiert. Dieser bietet alternative Antworten auf die Frage nach der Organisation von Generativität als Fundament der gesellschaftlichen Reproduktion und nach der Organisation der Versorgungsökonomie im Horizont demokratischer Geschlechterverhältnisse. (ICG2)
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; Bevölkerungspolitik; Familie-Beruf; Familiengründung; Familienpolitik; Frauenpolitik; Geburtenrückgang; Geburtenentwicklung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Sozialpolitik; Wohlfahrtsstaat; Kinderwunsch; Kinderlosigkeit; Akademikerin; Handlungsorientierung; Feminismus; Betreuung; Kind
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag