Für welche 'Natur/en' sorgen wir? Kritisch feministische Perspektiven auf aktuelle Care-Debatten im sozial-ökologischen Kontext
Titelübersetzung:Which 'nature(s)' do we care for? Critical feminist perspectives on current care debates in a social-ecological context
Autor/in:
Hofmeister, Sabine; Mölders, Tanja; Deininger, Michaela; Kapitza, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 1, S 125-139
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Anlass unseres Beitrags ist die Beobachtung, dass sich in aktuellen feministischen Debatten - insbesondere im Kontext der Nachhaltigkeitswissenschaften - vermehrt auf 'Care' als Denk- und Handlungsprinzip bezogen wird. Damit wird 'Care' (auch) auf die Kategorie Natur erweitert. Wir gehen davon aus, dass eine solche Erweiterung die Komplexität und Wirkmächtigkeit gesellschaftlicher Natur- und Geschlechterverhältnisse vernachlässigt. Eine Folge könnte die Übertragung macht- und herrschaftsförmiger Momente von Sorgebeziehungen auf den Umgang mit nichtmenschlichen 'Natur/en' sein. Wir begeben uns auf eine Spurensuche, die über die Auseinandersetzung mit 'Natur' als immanenter Kategorie von (Care-)Debatten der Neuen Frauen- und Ökologiebewegung der 1970er-Jahre bis hin zu einer Untersuchung ausgewählter Arbeiten zu 'Natur' als expliziter Kategorie in 'Care'-Beziehungen zwischen Menschen und nichtmenschlichen 'Natur/en' führt. Der Beitrag richtet sich explizit gegen die Tendenz der Essentialisierung von 'Natur' und 'Geschlecht'. Stattdessen plädieren wir für eine nachhaltige Nutzung von 'Natur/en' in vorsorgender Perspektive.
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Emanzipation; emancipation; Nachhaltigkeit; sustainability; Natur; nature; Geschlechterverhältnis; gender relations; Frauenbewegung; women's movement; Ökologie; ecology; Care; Natur/en; nature(s)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Ökologie und Umwelt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterverhältnisse und Klima im Wandel: erste Schritte in Richtung einer transformativen Klimapolitik
Titelübersetzung:Changing gender relations, changing climate: first steps towards a transformative climate policy
Autor/in:
Röhr, Ulrike; Alber, Gotelind
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 2, S 112-127
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Inhalt: 
Die Genderperspektive auf Klimawandel und Klimaschutz hat seit einigen Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Erkenntnisse zu den Wirkungen des Klimawandels und der Klimapolitik auf die Geschlechterverhältnisse aus Industrieländern vorliegen. Die Ergebnisse eines umfassenden Literaturreviews zeigen, dass die Anzahl der Publikationen zu Gender und Klima in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, dies aber nicht auf alle Handlungsfelder der Klimapolitik zutrifft. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Handlungsfeldern des Klimaschutzes, während die Anpassung an den Klimawandel aus der Geschlechterperspektive für Industrieländer eher unterbelichtet ist. Auch scheint es, dass sich der Fokus der wissenschaftlichen Diskurse in den letzten zehn Jahren deutlich verengt und auf die Mikroebene verlagert hat, Strukturen und Dynamiken dagegen seltener untersucht werden. Die Treiber von Ungleichheit und damit die Hintergründe der geschlechterspezifischen Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels wie auch der tendenziell androzentrischen Sichtweise auf den Klimawandel und auf die Entwicklung von Lösungsansätzen stehen eher selten im Mittelpunkt.
Inhalt: 
The gender perspective on climate change and climate protection has attracted ever more attention in recent years. The article explores what evidence is available on the effects of climate change and climate policy on gender relations in industrialized countries. The results of a comprehensive literature review show that the number of publications on gender and climate has increased significantly in recent years, although this does not apply to all areas of activity of climate policy. The main focus is on the areas of activity of mitigation, while adaptation to the impacts of climate change from a gender perspective is still lacking for industrialised countries. It also seems to be the case that the focus of the scientific discourse has narrowed significantly over the last decade and shifted to the micro-level, while structural issues and the dynamics of developments are less frequently investigated. The drivers of inequality and thus the background to the gender-specific causes and effects of climate change, as well as the tendency to adopt an androcentric view of climate change and its potential solutions are rarely the focus of interest.
Schlagwörter:Gender; gender; Geschlechterverhältnis; gender relations; Klimawandel; climate change; Klimaschutz; climate protection; Klimapolitik; climate policy; Emission; emission; gender-specific factors; Forschungsgegenstand; research topic; Carbon Footprint; Klimaanpassung; UNFCCC; Transformatorische Ansätze
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Ökologie und Umwelt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
UN-Klimagipfel in Paris 2015: post-politische Geschlechtergerechtigkeit
Autor/in:
Bauriedl, Sybille
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 132-136
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Schlagwörter:Klimapolitik; climate policy; Klimaschutz; climate protection; internationales Abkommen; international agreement; nachhaltige Entwicklung; sustainable development; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gerechtigkeit; justice; Entwicklungshilfe; development aid; woman; Empowerment; empowerment; Ungleichheit; inequality
SSOAR Kategorie:spezielle Ressortpolitik, Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
UN-Klimagipfel in Paris 2015: post-politische Geschlechtergerechtigkeit
Autor/in:
Bauriedl, Sybille
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 132-136
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Schlagwörter:Klimapolitik; climate policy; Klimaschutz; climate protection; internationales Abkommen; international agreement; nachhaltige Entwicklung; sustainable development; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gerechtigkeit; justice; Entwicklungshilfe; development aid; woman; Empowerment; empowerment; Ungleichheit; inequality
SSOAR Kategorie:spezielle Ressortpolitik, Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wege aus der Krise? Green New Deal - Postwachstumsgesellschaft - Solidarische Ökonomie: Alternativen zur Wachstumsökonomie aus feministischer Sicht
Titelübersetzung:Ways to get out of the crisis? Green New Deal, post-growth society and solidarity economy: alternatives to the growth economy from a feminist perspective
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 9–26
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Inhalt: 
"Der Beitrag analysiert drei kritische Positionen zu krisenhaften Entwicklungen des aktuellen Kapitalismus. Den untersuchten Ansätzen ist gemeinsam, dass sie von der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen ausgehen, deren Ausbeutung durch die kapitalistische Produktionsweise beendet werden muss. Aus der Sicht der feministischen Ökonomiekritik wird auch die von Frauen geleistete Verantwortungs- und Fürsorgearbeit im Kapitalismus wie eine quasi-natürliche Ressource gesellschaftlich angeeignet. Alle drei alternativen Ansätze thematisieren nicht explizit das Geschlechterverhältnis, rekurrieren aber implizit auf die Geschlechterordnung. Werden die Konsequenzen dieser impliziten Gender-Gehalte nicht reflektiert, dann besteht die Gefahr einer weiteren Verfestigung der asymmetrischen Geschlechterordnung auch in diesen sich kritisch verstehenden Perspektiven. Alle drei Ansätze weisen jedoch auch Anschlussstellen für feministische Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit auf, je nachdem, welche mittel- und langfristige Vorstellungen über die Geschlechterordnung jeweils damit verknüpft sind." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"The article scrutinizes three approaches that propose alternatives to the current crisis of capitalism. All these approaches proceed on the assumption that natural resources are finite and that their exploitation by the capitalist mode of production must be stopped. Feminist economics analyzes women's care work within capitalism as exploited and approaches by society just like a natural re source. None of the three alternative approaches refers explicitly to gender relations, yet they rely implicitly on the gender order. Without reflecting these implicit gender implications, there is a risk that the asymmetrical gender order will be further consolidated, even within these critical perspectives. Nevertheless, all three approaches also have connection points that resonate with feminist claims for gender equity, depending on their respective visions about medium- or long-term changes to the gender order." (author's abstract)
Schlagwörter:nachhaltige Entwicklung; sustainable development; Wirtschaftsentwicklung; economic development (on national level); Wirtschaftswachstum; economic growth; Ökologie; ecology; Umweltverträglichkeit; environmental compatibility; Feminismus; feminism; Kapitalismus; capitalism; Kritik; criticism; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gleichstellung; affirmative action; Reproduktion; reproduction
SSOAR Kategorie:Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung, Volkswirtschaftstheorie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Agriculture and Sustainable Rural Development in Times of Crisis: Critical Engangement from a Gender Perspective: Tagung vom 25. bis 26. Januar 2013 an der Humboldt-Universität zu Berlin
Autor/in:
Brummert, Julia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 160–165
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Inhalt: 
"Hungersnöte und Ernährungskrisen stehen in einem engen Zusammenhang mit anderen weltweiten Krisenentwicklungen. Die Finanzkrise, der Klimawandel und bewaffnete Konflikte beeinflussen und verstärken sich gegenseitig und erschweren die Lebensbedingungen, vor allem von Menschen in ländlichen Regionen. Wie eine Genderperspektive nützlich sein kann, um das Verhältnis von landwirtschaftlicher Produktion, unbezahlter reproduktiver Arbeit und der Umwelt in Bezug auf diese Krisen zu untersuchen, zeigte die Tagung des Fachgebiets Gender und Globalisierung der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin am 25. und 26. Januar 2013." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"Problems of food insecurity and food crises are inextricably linked to other mutually reinforcing crises. The financial crisis, climate change and armed confl icts influence and exacerbate the living conditions of the rural population in particular. The conference organized by the Chair of Gender and Globalization at the Humboldt University of Berlin on 25/26 January 2013 looked into how the gender perspective can be used to investigate the relationship between agricultural production, unpaid reproductive work and the environment in the context of these crises." (author's abstract)
Schlagwörter:Unterernährung; undernourishment; Hunger; hunger; Ernährungssituation; nutrition situation; Lebensbedingungen; living conditions; Wirtschaftskrise; economic crisis; Klimawandel; climate change; Landwirtschaft; agriculture; Nachhaltigkeit; sustainability; Gender; gender; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gerechtigkeit; justice; Feminismus; feminism; Ökologie; ecology
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung, Wirtschaftssektoren
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gesellschaftliche Ökologiekonzepte als sekundärer Patriarchalismus?
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Ökologische Planung der Gesellschaft - Gesellschaftliche Planung der Ökologie. Dortmund (Dortmunder Beiträge zur Raumforschung), 1996, S 46-58
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Inhalt: 
Was hat der Ökologiediskurs mit Frauen bzw. dem Diskurs über das Geschlechterverhältnis zu tun? Zur Beantwortung dieser Frage(n) werden verschiedene feministische Positionen aus den wissenschaftlichen Disziplinen der Philosophie, Naturwissenschaft und Wissenschaftstheorie vorgestellt. Als Ausgangsbedingungen für die Argumentation wird zudem kurz auf die Unterscheidung positionaler und relationaler Denkmuster sowie auf die Definition von Patriarchalismus eingegangen. Die Hauptargumentation widmet sich den impliziten Vorstellungen, die mit der Verwendung der Begriffe Natur (einschließlich Naturwissenschaft) und Ökologie mittransportiert werden und die für ein Handeln in Bezug auf Natur und das Geschlechterverhältnis wirksam werden. Weiter wird auf Hauptströmungen der deutschen wie internationalen Frauenforschung und Frauenbewegung eingegangen, die sich mit Problemen der Ökologie beschäftigen.
Schlagwörter:Differenz; gender relations; Frauenbewegung; Patriarchat; human-environment relationship; difference; patriarchy; image of women; epistemology; nature; Kritik; history of science; Herrschaft; Wissenschaftsgeschichte; ökologisches System; women's movement; gender; Erkenntnistheorie; criticism; Frauenforschung; Natur; science; women's studies; domination; ecological system; identity; Frauenbild; Wissenschaftstheorie; woman; Identität; Geschlechterverhältnis; Ökologie; objectification; Objektivierung; philosophy of science; ecology; Mensch-Umwelt-Beziehung; Geschlechterordnung; Vergeschlechtlichung; Vergesellschaftung; Hausfrauisierung
SSOAR Kategorie:Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der Natur zur Ökologie - oder: Wie patriarchal sind "unsere" Umwelt-Konzepte?
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Zwischen Abgrenzung und Annäherung: Planerinnen und Planungspraxis in den neuen Bundesländern. Bielefeld (Frei-Räume: Streitschrift der feministischen Organisationen der Planerinnen und Architektinnen), 1995, S 160-171
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Inhalt: 
Umweltschutz, Umweltzerstörung, Ökologiebewegung, Öko-Aktivisten ... der Schlagworte sind viele in einem Problemfeld, das zunehmend auch zu einem öffentlichen Diskurs, zu einem Alltagsthema geworden ist. Der Beitrag diskutiert die Begriffe Umwelt - Natur - Ökologie, um den implizit transportierten Inhalten und ihren Wirkungen auf die Spur zu kommen. Vor allem die feministischen Philosophinnen und Wissenschaftskritikerinnen weisen bereits seit Mitte der 1980er Jahre darauf hin, dass bereits seit der griechischen Antike mit diesen Begriffen auch Geschlechterkonstruktionen verbreitet werden, die in der Regel ein hierarchisches Geschlechterverhältnis und einen Natur-Kultur-Dualismus proklamieren. In Abwägung der derzeitigen Verwendungszusammenhänge erscheint im Hinblick auf zukunftsfähiges verantwortungsvolles Handeln eine Rückbesinnung auf ein vielfältiges Natur-Konzept, das den Menschen als Teil derselben einbindet, am sinnvollsten.
Schlagwörter:responsibility; gender relations; natural resources; Patriarchat; human-environment relationship; Arbeitsteilung; patriarchy; natürliche Ressourcen; Erkenntnis; standard employment relationship; environmental sociology; Menschenbild; Umweltkrise; environment crisis; culture; nature; Kritik; history of science; Herrschaft; Wissenschaftsgeschichte; Umweltsoziologie; gender; knowledge; criticism; Natur; science; domination; division of labor; Familie; identity; image of man; Wissenschaftstheorie; Normalarbeitsverhältnis; Identität; Geschlechterverhältnis; family; natural sciences; Umwelt; Naturwissenschaft; Ökologie; Kultur; environment; philosophy of science; ecology; Mensch-Umwelt-Beziehung; Verantwortung; Geschlechterordnung; Vergeschlechtlichung; Vergesellschaftung; relationales Modell; positionales Modell; Organismus
SSOAR Kategorie:Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag