Inhalt: Der Aufsatz analysiert das Geschlechterverhältnis im Rahmen einer Theorie sozialer Differenzierung. Die Entwicklung der Differenzierungstheorie wird dabei berücksichtigt, von Simmel bis Luhmann. Unter diesem Dach werden aber auch einige andere Theorietraditionen in die Betrachtung integriert, vor allem die auf Durkheim und Mauss zurückgehende wissenssoziologische Auseinandersetzung mit sozialer Klassifizierung sowie die angelsächsische Kulturanthrophologie, soweit auf "cultural construction of gender" setzt. Dabei zeigt sich, daß die biologische Differenzierung der Geschlechter bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie die soziale, und daß die soziale Geschlechterdifferenzierung vor allem Ergebnis einer Klassifikation zwischen zwei (und nur zwei) Geschlechtsklassen ist, obwohl Körperbau und sekundäre Geschlechtsmerkmale auf einer Skala von "sehr männlich" bis "sehr weiblich" durchaus kontinuierlich streuen. Diese binäre Klassifikation teilt die Gesellschaft in zwei etwa gleich große Hälften (anders als etwa Altersklassifikationen), was für die Machtbeziehung von Bedeutung ist. (MH)
Inhalt: "The article makes a systematic approach to the problem of the two sexes in the light of the theory of social differentiation. Proceeding from 'sexual differentiation' as a key concept, it is demonstrated that 'classification' is the heart of the matter, i. e.: Sexual differentiation is primarily the classifactory distinction between two - only two - sex classes, a distinction treating men and women within their own specific classes as equals, while emphasizing at the same time the difference between them. Reference is made in the article to both classical and modern theories of social differentiation from Georg Simmel to Niklas Luhmann, as well as to ethnomethodological and anthropological studies on 'cultural construction of gender'." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Klassifikation; Differenzierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz