Unsichere Beschäftigung und Prekarität - im Lebensverlauf und im Haushalt
Autor*in:
Kottwitz, Anita; Goebel, Jan
Quelle: Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland: Exklusive Teilhabe - ungenutzte Chancen; dritter Bericht. Bielefeld, 2017, 36 S
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Inhalt: In diesem Kapitel werden auf der Basis von Mikrodaten Haushalts- und Familienstrukturen, Beschäftigungsverhältnisse mit prekärem Potenzial und materielle Teilhabe aus der Querschnitts- und der Lebensverlaufsperspektive beschrieben. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Zusammenhangs zwischen individuellen Beschäftigungsverhältnissen mit prekärem Potenzial und materieller Teilhabe auf der Haushaltsebene.
Über Sequenzmusteranalysen lassen sich Verlaufstypen mit dauerhafter gefährdeter Teilhabe identifizieren, die auf prekäre Beschäftigungsverläufe und fehlende Sicherungsleistungen durch andere Haushaltsmitglieder zurückzuführen sind. Es werden insbesondere geschlechts- und regionsspezifische Unterschiede sichtbar.
Schlagwörter:Beschäftigungsform; type of employment; befristetes Arbeitsverhältnis; term contract; geringfügige Beschäftigung; minimal employment; prekäre Beschäftigung; precarious employment; Erwerbsverlauf; employment history; soziale Sicherung; social security; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; Lebenssituation; life situation; Beschäftigungsfähigkeit; employability; Armut; poverty; Ungleichheit; inequality; Partizipation; participation; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, soziale Sicherung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Teilzeiterwerbstätigkeit während des Bezugs von Elterngeld
Titelübersetzung:Part-time employment while receiving parental leave benefits
Autor*in:
Schreyer, Jessica
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 1, S 53-77
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Inhalt: "Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis der Daten der ifb-Berufsrückkehrstudie untersucht, welche Mütter noch während des Bezugs von Elterngeld eine Teilzeiterwerbstätigkeit aufnehmen und was ihre Gründe hierfür sind. Hypothesen hierzu beziehen sich auf die Vermeidung negativer Konsequenzen für die berufliche Entwicklung und thematisieren das Streben nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein früher Wiedereinstieg ist signifikant häufiger mit der Rückkehr auf den alten Arbeitsplatz beim vorherigen Arbeitgeber verbunden und ist vor allem hinsichtlich der Vermeidung beruflicher Nachteile durch eine Erwerbsunterbrechung von Bedeutung. Außerdem arbeiten Selbstständige nach der Geburt ihres Kindes signifikant häufiger im Rahmen einer Teilzeiterwerbstätigkeit noch während des Elterngeldbezugs. Zum einen erfordert der im Vergleich zu Beschäftigten weniger abgesicherte Erwerbsstatus eine schnelle Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit. Zum anderen ermöglichen flexiblere Arbeitszeiten, häufig in reduziertem Umfang, die Vereinbarkeit beruflicher und familialer Anforderungen. In den Daten lassen sich Hinweise für die Opportunitätskostenhypothese, die Bedeutung beruflicher Zwänge sowie für die Hypothese zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie finden. Die Gründe für eine Teilzeiterwerbstätigkeit während des Bezugs von Elterngeld sind demnach vielschichtig." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on data collected in the 'ifb-Berufsrückkehrstudie', I examine what characteristics mothers have that take on part-time work while still receiving parental leave benefits as well as their reasons for doing so. Hypotheses for explaining this behavior refer to the avoidance of negative consequences for mothers' careers and their aspirations for reconciling work and family. An early return to work is significantly more often interconnected with the reappointment to the previous workplace which, in turn, is meaningful for the avoidance of negative consequences for their careers. Moreover, self-employed women significantly more often resume part-time work after child birth during the period of the provision of parental leave benefits. On one hand, in comparison to employed women, self-employed women's employment is less secure and thus requires an early return to work. On the other hand, the former's flexible work schedule and the often reduced work hours allow them to reconcile work and family tasks. The data hint to evidence for the opportunity cost hypothesis, for the importance of professional constraints and also for the family-work reconciliation hypothesis. In sum, the reasons of part-time employment while receiving parental leave benefits are multifaceted." (author's abstract)
Schlagwörter:Leistungsbezug; receipt of benefits; Elterngeld; family allowance; Mutterschaftsurlaub; maternity leave; Teilzeitarbeit; part-time work; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Familie-Beruf; work-family balance; Erwerbsverlauf; employment history; gender-specific factors; Erwerbsverhalten; employment behavior; Arbeitszeit; working hours; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Arbeitsmarktforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Teilhabe von Aufstocker/innen: die Gleichzeitigkeit von Erwerbstätigkeit und SGB II
Autor*in:
Graf, Julia
Quelle: Marburg, 2013. 273 S
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Inhalt: Die Doktorarbeit rückt die Frage ins Zentrum wie sich die Teilhabemöglichkeiten von Aufstocker/innen, d.h. Erwerbstätigen die ´Hartz IV´ beziehen, darstellen. Normativer Fokus ist, dass eine Demokratie gleichberechtigte Teilhabe aller Gesellschaftsmitglieder gewährleisten sollte. Der verwendete Begriff von Teilhabe leitet sich dabei aus der Demokratietheorie Nancy Frasers ab und nimmt deshalb insbesondere Fragen von Verteilung, von Anerkennung und von Repräsentation in den Blick. Anhand von Interviews mit Aufstocker/innen und der Auswertung des Panels Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung werden die Teilhabemöglichkeiten von Aufstocker/innen beleuchtet. Dabei zeigt sich, dass diese 1,3 Millionen Personen (Januar 2013) in Bezug auf Teilhabemöglichkeiten sowohl einige Gemeinsamkeiten aufweisen, als sich die Lage Einzelner auch unter anderem nach Geschlecht, Haushaltszusammensetzung und Erwerbstätigkeitstyp unterscheidet. In manchen Bereichen des Arbeitsmarktes (wie dem Reinigungswesen oder bei Minijobs), ist beispielsweise bis zu einem Fünftel aller Beschäftigten in dieser Situation. So zeigen sich in Bezug auf die Aufstocker/inen viele allgemeine Entwicklungen des Arbeitsmarktes wie Möglichkeiten zum Drücken von Löhnen nach unten, Niedriglöhne, Dominanz von Minijobs, Problematiken feminisierter Beschäftigungsformen oder auch die Armutsproblematik von Familien mit Kindern.
Schlagwörter:Hartz-Reform; Hartz-Reform; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Sozialpolitik; social policy; Prekarisierung; precariousness; Geschlechterforschung; gender studies; Leiharbeit; temporary work; geringfügige Beschäftigung; minimal employment; allein erziehender Elternteil; single parent; Demokratie; democracy; Partizipation; participation; soziale Sicherung; social security; Leistungsbezug; receipt of benefits; Hinzuverdienst; additional income; Gerechtigkeit; justice; Ungleichheit; inequality; Geschlechterverhältnis; gender relations; soziale Anerkennung; social recognition; Armut; poverty; Erwerbstätigkeit; gainful employment; Federal Republic of Germany; Aufstocker; Minijobs; Nancy Fraser
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Sicherung, soziale Probleme, Arbeitsmarktpolitik
Dokumenttyp:Hochschulschrift
Arbeitsmarktvermittelte Abgänge aus der Grundsicherung: der Einfluss von personen- und haushaltsgebundenen Arbeitsmarktbarrieren
Autor*in:
Achatz, Juliane; Trappmann, Mark
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 2/2011), 2011. 41 S
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Inhalt: "Diese Studie untersucht auf der Grundlage der ersten Befragungswelle der IAB-Panelerhebung „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS), welche Faktoren mit Abgängen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende in eine Erwerbstätigkeit assoziiert sind. Im Mittelpunkt steht zum einen die Frage, wie der Haushaltskontext die Chance von Frauen und Männern beeinflusst, die Grundsicherung über den Arbeitsmarkt beenden zu können. Zum anderen wird die Prävalenz von multiplen Vermittlungshemmnissen und deren Einfluss auf die Abgangschancen betrachtet. Es finden sich sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So unterscheiden sich allein lebende Frauen und Männer und auch solche in Partner-Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder nicht hinsichtlich ihrer Chancen auf Erwerbsarbeit, die ein Einkommen über der Bedürftigkeitsgrenze ermöglicht. Kinder jedoch erschweren die Arbeitsmarktbeteiligung von Müttern, während sie für Väter in Partner-Bedarfsgemeinschaften den Abgang aus der Grundsicherung in den Arbeitsmarkt begünstigen. Betrachtet man die Prävalenz von mehrfachen Arbeitsmarkthemmnissen, so sind vor allem gesundheitliche Einschränkungen und ein höheres Lebensalter häufig auftretende Kombinationen, insbesondere in der Verbindung mit einem bereits lange andauernden Bezug von Arbeitslosengeld II. Sozialpolitisch brisant ist vor allem der Befund, dass sich im Falle der Kumulation von Hemmnissen mit jedem zusätzlichen Risiko die Übergangswahrscheinlichkeit nahezu halbiert." [Autorenreferat]
Inhalt: "Drawing on the first wave of the IAB panel study “Labor market and social security” (PASS), this analysis explores factors associated with exits from basic income support for needy jobseekers to gainful employment. The impact of household context on work prospects of females and males is focused as well as the prevalence of multiple labor market barriers and their effect on leaving benefit receipt. There are both similarities and differences between the sexes. Prospects for economic selfsufficiency of single and partnered females and males without children don’t differ. Having children however impedes labor market participation of mothers in general while it promotes exits from basic income support to work of partnered fathers. With regard to multiple labor market barriers, bad health, higher age and long lasting benefit receipt are frequently combined attributes. When multiple barriers are co-occurring, every additional barrier halves the probability of a transition from basic income support to work, which is of high relevance for social politics." [author´s abstract]
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; labor market; soziale Sicherung; social security; Grundsicherung; basic income; Arbeitsuchender; job seeker; Übergangsarbeitsmarkt; transitional labor market; aktivierende Arbeitsmarktpolitik; activating labor market policy; Arbeitsvermittlung; employment service; Berufsaussicht; career prospect; gender-specific factors; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, soziale Sicherung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
"Rente mit 67" - Befunde zur Erwerbssituation älterer Arbeitnehmerinnen
Titelübersetzung:"Retirement at 67" - findings on the employment situation of older female workers
Autor*in:
Zimmer, Barbara; Leve, Verena; Naegele, Gerhard
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 4, S 709-738
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Inhalt: Das 2007 verabschiedete Altersgrenzenanpassungsgesetz stellt den bisherigen Höhepunkt eines rentenpolitischen Paradigmenwechsels hin zu einem längeren Verbleib im Erwerbsleben dar und geht mit tiefgreifenden Veränderungen und Leistungseinschränkungen für die Versicherten einher. Ein abschlagsfreier Rentenbezug wird künftig für den Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erst mit dem Erreichen des 67. Lebensjahres möglich sein. Um Rentenkürzungen bei einem vorzeitigen Renteneintritt und damit teilweise prekäre Einkommensverhältnisse im Alter zu vermeiden, sind Arbeitgeber wie Beschäftigte vor neue Herausforderungen gestellt. Insbesondere für Frauen, die strukturell eine schwächere Position auf dem Arbeitsmarkt einnehmen, bestehen hier spezifische Unterstützungsbedarfe. Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) vom Institut für Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund in Kooperation mit TNS Infratest 2007 eine bundesweite repräsentative Befragung von 1.800 Arbeitnehmerinnen der Geburtsjahrgänge 1947 bis 1964 durchgeführt, die erstmals von der Anhebung der Altersgrenze ab 2012 betroffen sein werden. Neben strukturellen Daten wurden dabei die Einschätzung der derzeitigen Arbeits- und Weiterarbeitsfähigkeit bis zur Regelaltersgrenze sowie spezifische Arbeitsbedingungen bzw. -belastungen erhoben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass mehr als 40% der befragten Arbeitnehmerinnen die Voraussetzungen, ihre derzeitige Tätigkeit bis zur für sie geltenden gesetzlichen Altersgrenze ausüben zu können, negativ beurteilen. Ursachen für eine mäßige bis schlechte individuelle Arbeitsfähigkeit und damit die Gefahr, vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden zu müssen, liegen unter anderem in arbeitsspezifischen Belastungsformen, die wiederum in bestimmten Branchen und Berufsgruppen kumulieren. Die Schaffung alter(n)sgerechter Arbeitsplätze und die Implementierung einer demografiesensiblen und lebenslauforientierten Personalpolitik in den Betrieben können einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Arbeitsfähigkeit dieser Beschäftigten über den Erwerbsverlauf leisten.
Inhalt: The Age Limit Adjustment Act, which was adopted in 2007, constitutes a climax in the developments of a paradigm shift in pension policy towards remaining at work for longer. This development entails profound changes and restrictions on benefits for assured persons. In future, many of the insurable employed will not receive a pension without incurring deductions until they reach the age of 67. Both employers and employees are faced with new challenges if they wish to avoid pension reductions in the event of an early retirement and consequently possible precarious incomes at old age. Especially women need particular support in this regard, given that in structural terms, they are in a weaker position on the labour market.Against this background, a representative nationwide survey of 1,800 female workers born between 1947 and 1964 was commissioned by the New Quality of Work Initiative (INQA) and conducted by the Institute of Gerontology at the Technical University of Dortmund in cooperation with TNS Infratest in 2007. These cohorts are to be affected by the increase of the age limit from 2012 onwards. In addition to structural data, this survey studied the respondents' assessment of their current ability to work and to continue to work until reaching the standard age limit. Further, the survey explored specific working conditions and strains of work. The results show that more than 40% of the female respondents are sceptical about the conditions of being able to continue their current work until reaching their statutory age limit. The only moderate to poor workability and the consequential danger of having to leave work result e.g. from work-related strains which accumulate in certain sectors and professional groups. The creation of appropriate jobs for older workers as well as the implementation of a staff policy in companies, which is sensitive to demographic developments and individual circumstances, can contribute to maintaining and nurturing the workability.
Schlagwörter:personnel policy; retirement pension; Bevölkerungsentwicklung; Pension; pension claim; altersadäquater Arbeitsplatz; Erwerbstätigkeit; Federal Republic of Germany; Rente; Rentenalter; Arbeitsbedingungen; age-friendly workplace; elderly worker; age structure; employment history; income; Beschäftigungsförderung; Rentenanspruch; retirement age; Erwerbsverlauf; gainful employment; Alter; Altersstruktur; population development; woman; working conditions; Einkommen; old age; pension; älterer Arbeitnehmer; Personalpolitik; employment promotion; demografischer Wandel; Arbeitsfähigkeit; Labour; Demographic Change; Female employees; Work conditions; Workability
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Arbeitsmarktforschung, Bevölkerung, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Retirement at 67" - findings on the employment situation of older female workers
Titelübersetzung:"Rente mit 67" - Befunde zur Erwerbssituation älterer Arbeitnehmerinnen
Autor*in:
Zimmer, Brabara; Leve, Verena; Naegele, Gerhard
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 4, S 739-765
Details
Inhalt: Das 2007 verabschiedete Altersgrenzenanpassungsgesetz stellt den bisherigen Höhepunkt eines rentenpolitischen Paradigmenwechsels hin zu einem längeren Verbleib im Erwerbsleben dar und geht mit tiefgreifenden Veränderungen und Leistungseinschränkungen für die Versicherten einher. Ein abschlagsfreier Rentenbezug wird künftig für den Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erst mit dem Erreichen des 67. Lebensjahres möglich sein. Um Rentenkürzungen bei einem vorzeitigen Renteneintritt und damit teilweise prekäre Einkommensverhältnisse im Alter zu vermeiden, sind Arbeitgeber wie Beschäftigte vor neue Herausforderungen gestellt. Insbesondere für Frauen, die strukturell eine schwächere Position auf dem Arbeitsmarkt einnehmen, bestehen hier spezifische Unterstützungsbedarfe. Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) vom Institut für Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund in Kooperation mit TNS Infratest 2007 eine bundesweite repräsentative Befragung von 1.800 Arbeitnehmerinnen der Geburtsjahrgänge 1947 bis 1964 durchgeführt, die erstmals von der Anhebung der Altersgrenze ab 2012 betroffen sein werden. Neben strukturellen Daten wurden dabei die Einschätzung der derzeitigen Arbeits- und Weiterarbeitsfähigkeit bis zur Regelaltersgrenze sowie spezifische Arbeitsbedingungen bzw. -belastungen erhoben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass mehr als 40% der befragten Arbeitnehmerinnen die Voraussetzungen, ihre derzeitige Tätigkeit bis zur für sie geltenden gesetzlichen Altersgrenze ausüben zu können, negativ beurteilen. Ursachen für eine mäßige bis schlechte individuelle Arbeitsfähigkeit und damit die Gefahr, vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden zu müssen, liegen unter anderem in arbeitsspezifischen Belastungsformen, die wiederum in bestimmten Branchen und Berufsgruppen kumulieren. Die Schaffung alter(n)sgerechter Arbeitsplätze und die Implementierung einer demografiesensiblen und lebenslauforientierten Personalpolitik in den Betrieben können einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Arbeitsfähigkeit dieser Beschäftigten über den Erwerbsverlauf leisten.
Inhalt: The Age Limit Adjustment Act, which was adopted in 2007, constitutes a climax in the developments of a paradigm shift in pension policy towards remaining at work for longer. This development entails profound changes and restrictions on benefits for assured persons. In future, many of the insurable employed will not receive a pension without incurring deductions until they reach the age of 67. Both employers and employees are faced with new challenges if they wish to avoid pension reductions in the event of an early retirement and consequently possible precarious incomes at old age. Especially women need particular support in this regard, given that in structural terms, they are in a weaker position on the labour market.Against this background, a representative nationwide survey of 1,800 female workers born between 1947 and 1964 was commissioned by the New Quality of Work Initiative (INQA) and conducted by the Institute of Gerontology at the Technical University of Dortmund in cooperation with TNS Infratest in 2007. These cohorts are to be affected by the increase of the age limit from 2012 onwards. In addition to structural data, this survey studied the respondents’ assessment of their current ability to work and to continue to work until reaching the standard age limit. Further, the survey explored specific working conditions and strains of work. The results show that more than 40% of the female respondents are sceptical about the conditions of being able to continue their current work until reaching their statutory age limit. The only moderate to poor workability and the consequential danger of having to leave work result e.g. from work-related strains which accumulate in certain sectors and professional groups. The creation of appropriate jobs for older workers as well as the implementation of a staff policy in companies, which is sensitive to demographic developments and individual circumstances, can contribute to maintaining and nurturing the workability.
Schlagwörter:personnel policy; retirement pension; Bevölkerungsentwicklung; Erwerbslosigkeit; Pension; pension claim; altersadäquater Arbeitsplatz; Erwerbstätigkeit; Federal Republic of Germany; Rente; Rentenalter; Arbeitsbedingungen; age-friendly workplace; unemployment; elderly worker; age structure; employment history; income; Beschäftigungsförderung; Rentenanspruch; retirement age; Erwerbsverlauf; Arbeitslosigkeit; gainful employment; Alter; Altersstruktur; population development; woman; working conditions; Einkommen; old age; pension; älterer Arbeitnehmer; Personalpolitik; employment promotion; demografischer Wandel; Arbeitsfähigkeit; Labour; Demographic Change; Female employees; Work conditions; Workability
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Arbeitsmarktforschung, Bevölkerung, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Neue Selbstständigkeit und wachsender Grenzbereich zwischen selbstständiger und abhängiger Erwerbsarbeit: europäische Trends vor dem Hintergrund sozialpolitischer und arbeitsrechtlicher Entwicklungen
Titelübersetzung:New self-employment and wider boundary area between self-employed and non-self-employed gainful work: European trends against the background of developments in social policy and labor law
Autor*in:
Schulze Buschoff, Karin
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2004-108), 2004. 36 S
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Inhalt: "Das duale System der Erwerbstätigkeit mit der klaren Unterscheidung zwischen abhängiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit ist historisch gewachsen. In Bezug auf das Arbeitsrecht zeigen sich deutliche Übereinstimmungen in den betrachteten Ländern Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Italien und Schweden: Arbeitsrechtliche Bestimmungen beziehen sich bislang in der Regel ausschließlich auf die abhängig Beschäftigten, während das Zivil- und Handelsrecht für die Selbstständigen eher Markt- als soziale Schutzrechte regelt. Während diese grundlegende Übereinstimmung im Arbeitsrecht augenfällig ist, gibt es, je nach wohlfahrtsstaatlicher Tradition, deutliche Unterschiede in der sozialversicherungsrechtlichen Behandlung von Selbstständigen und abhängig Beschäftigten in den einzelnen Ländern. Aufgezeigt wird, dass sowohl im Arbeitsrecht als auch im Sozialversicherungsrecht die Grenzen zwischen Selbstständigkeit und abhängiger Beschäftigung tendenziell fließender werden. In der Praxis nehmen in diesem Grenzbereich Beschäftigungsformen wie die wirtschaftlich abhängige Selbstständigkeit bzw. die Scheinselbstständigkeit auch infolge geänderter Unternehmensstrategien in Form von Outsourcing und Franchising zu. Ebenso gewinnen Formen 'neuer Selbstständigkeit' an Bedeutung. Während der Zugang zur Selbstständigkeit sich in den ersten Dekaden nach dem zweiten Weltkrieg noch deutlicher durch Voraussetzungen wie Human- und Finanzkapital begrenzt wurde, wird das Bild der Selbstständigkeit in den letzten Jahrzehnten insgesamt bunter. In einigen Ländern steigt der Zugang von Alleinselbstständigen, Frauen und Personen mit geringer Kapitalausstattung, die direkt aus der Arbeitslosigkeit kommen. Spezielle Arbeitsmarktprogramme tragen in manchen Ländern dazu bei, dass sich die Erwerbsform Selbstständigkeit diesen neuen Gruppen öffnet. Trotz dieser europaweiten Trends gibt es deutliche Unterschiede in der Art und dem Umfang der Selbstständigkeit. Insbesondere bei der Entwicklung der Sozialversicherung für Selbstständige ist in den einzelnen Ländern eine starke Pfadabhängigkeit bedingt durch wohlfahrtsstaatliche Traditionen zu beobachten. Im Ländervergleich wird vor allem der deutsche konservative Wohlfahrtsstaat, der Selbstständige traditionellerweise nicht in die Systeme der sozialen Sicherung integriert, der neuen Vielfalt und der zunehmenden Schutzbedürftigkeit Selbstständiger nicht gerecht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on historical developments the distinction between 'employment' and 'self-employment' is a recurring feature of all European legal systems. There are parallel principles of the legal systems in the observed nations Germany, Great Britain, the Netherlands, Italy and Sweden: while the dependent employment is ruled by labour law, the self-employment is governed by civil and commercial law. Apart from this conformity, we find great differences of the national social security law depending on welfare-state tradition. Obviously the boundaries between self-employment and dependent employment are shifting in labour law as well as in social security law. And furthermore according to changing business policies like outsourcing and franchising, a 'grey area' of difficult-to classify forms of employment is growing. Likewise 'new forms' of self-employment become more important. While self-employment in the first decades after World War II was limited by preconditions like human and financial capital, the image of self-employment gets more and more heterogeneous. In some nations solo-self-employed, women, persons with low financial resources and former unemployed enter self-employment. This development is supported by special labour market programmes. In spite of these Europe-wide trends we find significant differences in type and amount of self-employment. Especially the social insurance system is in consequence of the welfare-state tradition strongly path-dependent. Comparing the mentioned European countries, the German conservative welfare state, that traditionally does not integrate self-employed in the national security system, does not come up to the emerging requirements arising from the new heterogeneity and neediness." (author's abstract)
Schlagwörter:Italy; Netherlands; salaried employee; Sweden; Arbeitsrecht; abhängig Beschäftigter; Sozialversicherung; berufliche Selbständigkeit; Italien; Federal Republic of Germany; social insurance; social law; labor market policy; Outsourcing; Scheinselbständiger; labor law; social policy; self-employment; Schweden; outsourcing; Selbständiger; Arbeitsmarktpolitik; fictive self-employed person; Großbritannien; self-employed person; Great Britain; Sozialrecht; Sozialpolitik; Niederlande
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Arbeitsmarktforschung, Wirtschaftssoziologie, Arbeitsmarktpolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Probleme des technischen Wandels: Beschäftigungschancen und soziale Sicherheit ; Einleitung zu einer Podiumsdiskussion
Titelübersetzung:Problems with technical change: employment oppportunities and social security; introduction to a podium discussion
Autor*in:
Rammert-Faber, Christel
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Lutz, Burkart; Deutscher Soziologentag "Technik und sozialer Wandel"; Frankfurt am Main, 1987. S 472-476
Details
Inhalt: Die Bedeutung von Arbeitsmarktbedingungen für den Wirkungsgrad sozialer Sicherung verweist der Autorin zufolge auf das Konstruktionsprinzip der Koppelung des Beschäftigungssystems an das System sozialer Sicherung. Im Verlauf von Wirtschaftskrise und anhaltender Massenarbeitslosigkeit wird zudem deutlich, dass das deutsche System der sozialen Sicherung nachhaltig unter fiskalischen Druck gerät. Das Thema der Podiumsdiskussion verweist vor diesem Hintergrund auf einen Zusammenhang, der in der sozialwissenschaftlichen Forschung zunehmendes Interesse findet, nämlich auf die Folgen des technischen Wandels für das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem und das daran gekoppelte System sozialer Sicherung. Generell stellt sich hier die Frage, welche Rolle dem technischen Wandel in diesem Zusammenhang zukommt, ob durch den technischen Wandel lediglich kurz- bis mittelfristig zu lösende Probleme für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und die soziale Sicherung der Individuen auftreten oder ob sich hier Strukturprobleme bzw. -veränderungen zeigen, die eine dauerhafte Ausgrenzung bestimmter Arbeitskräftegruppen, insbesondere Frauen, aus der Erwerbsarbeit und damit aus der sozialen Sicherung zur Folge haben. (ICI2)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; women's employment; Ausbildungssystem; social security; soziale Folgen; vocational training system; technological change; mass unemployment; technischer Wandel; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; woman; employment relationship; Arbeitskräftenachfrage; employment system; Massenarbeitslosigkeit; Arbeitsverhältnis; Frauenerwerbstätigkeit; labor demand; social effects; Beschäftigungssystem; labor market
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Arbeitsmarktforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag