Stagnation or transformation of attitudes towards the nurturing father? Comparative analysis in nine European countries for 1999 and 2008-2009
Titelübersetzung:Stagnieren oder wandeln sich die Einstellungen in Richtung eines sich kümmernden Vaters? Vergleichende Analyse in neun europäischen Ländern in den Jahren 1999 und 2008-2009
Autor*in:
Kruse, Florien
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 228-248
Details
Inhalt: "Zu den Einstellungen zur Müttererwerbstätigkeit liegt umfangreiche länderübergreifende Literatur vor. Es gibt jedoch nur wenige länderübergreifende Studien, die die Einstellungen zur väterlichen Beteiligung an der Pflege und Erziehung der Kinder abbilden und darlegen, wie sich diese im Zeitverlauf entwickelt haben. Dieser Artikel verfolgt das Ziel, unser Verständnis der Faktoren, die mit den Einstellungen zur väterlichen Beteiligung zusammenhängen, mithilfe eines umfassenden Vergleiches von länderspezifischen und länderübergreifenden Faktoren über die Zeit zu erfassen, indem der European Values Survey genutzt wird, in welchem sich folgendes Statement in den Befragungen der Jahre 1999, 2008 und 2009 findet: 'In general, fathers are as well suited to look after their children as mothers'. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Einfluss der Wohlfahrtsstaatsregime, das Alter und das Geschlecht der Befragten gelegt. Eine altersbezogene deskriptive Analyse über den Zeitverlauf wurde durchgeführt, um einen Einstellungswandel innerhalb von Kohorten oder bei einem Kohortenaustausch zu identifizieren. Insgesamt kann es in den meisten Ländern nicht zu signifikanten absoluten Verschiebungen, nur in Großbritannien, Frankreich und Italien wurde mehr Unterstützung für fürsorgliche Väter gezeigt. Darüber hinaus scheinen die Einstellungen gegenüber die Väterbeteiligung der Standardtypologie der Wohlfahrtsstaaten zu entsprechen. In Spanien und Polen waren sie jedoch fortschrittlicher als erwartet. Ein Kohortenaustauscheffekt scheint in Spanien und Frankreich vorzuherrschen. Das Bildungsniveau und das Vorhandensein eigener Kinder scheint nur bei Frauen Einfluss auf das Entstehen der Einstellungen zu nehmen." (Autorenreferat)
Inhalt: "There is a large body of cross-national research on attitudes towards maternal employment. However, little cross-national studies exist mapping attitudes towards father's involvement and how they evolve over time. The aim of this paper is to enhance our understanding of the factors that relate to the attitudes towards father's involvement by providing a rich comparison over time, country and inter-country factors by using the European Value Survey that included the following statement in 1999 and 2008-2009: In general, fathers are as well suited to look after their children as mothers. Special focus will be put on the influence of the welfare regime, age and gender. A descriptive analysis over time with age is given, to identify an intra-cohort change or cohort replacement, to explain the change of attitudes. Overall, most countries do not experience a significant absolute shift, only Great Britain, France and Spain become more supportive. Furthermore, attitudes towards fathers’ involvement seem to fit the standard welfare typology. However, Spain and Poland were much more progressive than expected. The cohort replacement effect seems to be prevalent in Spain and France. Education level and having children only seem to be of influence in the attitude formation by women." (author's abstract)
Schlagwörter:Netherlands; alte Bundesländer; Elternurlaub; Arbeitsteilung; Sweden; Familienpolitik; old federal states; Polen; father; Denmark; Federal Republic of Germany; parental leave; neue Bundesländer; New Federal States; family policy; Dänemark; Kinderpflege; Wohlfahrtsstaat; attitude; Schweden; international comparison; welfare state; France; division of labor; Spanien; Großbritannien; Frankreich; child care; Kinderbetreuung; Poland; internationaler Vergleich; Ungarn; Great Britain; Spain; Vater; Hungary; Einstellung; Niederlande
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Elterngeld und seine Wirkungen auf das Haushaltseinkommen junger Familien und die Erwerbstätigkeit von Müttern
Titelübersetzung:The new German parental leave benefit scheme and its effects on young families' household income and on mothers' paid employment
Autor*in:
Geyer, Johannes; Haan, Peter; Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 2, S 193-2011
Details
Inhalt: "Mit der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 beabsichtigte die Bundesregierung die Bedingungen für Familien mit jungen Kindern zu verbessern. Die neue familienpolitische Leistung hatte mehrere Ziele, von denen in diesem Beitrag drei zentrale untersucht werden: Zum Ersten sollte für Eltern in der Frühphase der Elternschaft ein Schonraum geschaffen werden. Zum Zweiten ist es ein erklärtes Ziel des Elterngeldes, es beiden Elternteilen zu ermöglichen, ihre wirtschaftliche Existenz eigenständig zu sichern, und drittens soll die Erwerbstätigkeit von Müttern gefördert werden. In diesem Beitrag wird anhand einer empirischen Wirkungsstudie überprüft, ob diese Ziele erreicht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Familien im ersten Jahr nach der Geburt durch das Elterngeld durchschnittlich etwa 480 Euro im Monat mehr haben als vor seiner Einführung. Außerdem zeigt sich, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern in diesem Zeitraum zurückgegangen ist. Mütter mit Kindern im zweiten Lebensjahr haben aufgrund der Einführung des Elterngeldes eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den Beruf zurückzukehren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In 2007, Germany introduced a new parental leave benefit scheme, the so-called 'Elterngeld'. The new benefit is an income-related transfer and is granted for a maximum period of 14 months. The more generous, but shorter Elterngeld replaced the former means-tested flat rate benefit that could be drawn for up to 24 months. One of the aims of the reform was to smooth household income in the year after childbirth and another to increase the incentives to return quickly to the labour market. In this study, the authors analyse empirically the change in income in the first year after birth and the effect of increasing incentives for mothers to return to the labour market in the second year after childbirth. They find that the average increase of net household income of families with a child in the first year after birth amounts to 480 euro per month. With respect to labour supply, the authors show that in the first year after childbirth, mothers' labour supply decreases. In the second year labour supply of mothers in East Germany and low-income mothers in both parts of Germany increases." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Familienpolitik; family policy; Elterngeld; family allowance; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie; family; Familie-Beruf; work-family balance; Haushaltseinkommen; household income; Familienarbeit; family work; Familienbildung; family education; Kind; child; Kinderbetreuung; child care; Wirkung; effect
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Why did distinct types of dual-earner models in Czech, Slovak and East German societies develop and persist?
Titelübersetzung:Warum sind unterschiedliche Typen von Zweiverdienermodellen in der tschechischen, slowakischen und ostdeutschen Gesellschaft entstanden und warum bestehen sie weiter?
Autor*in:
Haskova, Hana; Klenner, Christina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 22 (2010) 3, S 266-288
Details
Inhalt: "Wir untersuchen Arrangements der Aufteilung von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung in Tschechien, der Slowakei und Ostdeutschland, vor und nach 1989. Basierend auf dem institutionalistischen Ansatz untersuchen wir, wie, wann und weshalb sich zwei unterschiedliche Arrangements in dieser Region entwickelt und durchgesetzt haben. Als die Konflikte des modernisierten Gender-Modells offenkundig wurden, schlugen die politischen Entscheidungsträger in der Tschechoslowakei und der DDR verschiedene Pfade ein, um Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung in Einklang zu bringen. Infolgedessen entstanden zwischen den Ländern grundlegende Unterschiede in der Kombination von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung und in den damit verbundenen Werten und Normen. Wir erklären ausgehend von der Analyse des institutionellen und kulturellen Erbes dieser Länder, weshalb der Übergang von einem totalitären zu einem demokratischen Gesellschaftstypus mit einem hohen Maß an Kontinuität in den Arrangements der Kombination von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung einherging. Ein zentrales Ergebnis unserer Untersuchung ist, dass neuere Änderungen der institutionellen Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Tschechien, der Slowakei und in Ostdeutschland nicht auf die massiven Umwälzungen im Zuge des Mauerfalles zurückgehen, sondern in einer Phase relativer Stabilität stattfanden." (Autorenreferat)
Inhalt: "We examine pre-1989 and post-1989 work-care models in Czech, Slovak and East German societies. Inspired by the institutionalist approach, we develop a framework that allows to analyze how, when and why two distinct work-care models evolved and persisted in the region. Once problems of the modernized gender model emerged, Czechoslovak and East German governments set the two countries on two distinct work-care policy paths. Consequently, fundamental differences in work-care practices and work-care related values and norms emerged between the two countries. Based on an examination of the institutional and cultural legacy, we explain why the transition from totalitarian to democratic regimes was accompanied by continuity in work-care models rather than radical departures from the previous models. In contrast to traditional institutionalist studies we point out that more recent institutional changes in the sphere of work-care policies in Czech, Slovak and East German societies did not occur as a consequence of the 1989 revolutionary period, but rather evolved in a period of relative stability." (author's abstract)
Schlagwörter:Tschechische Republik; Czech Republic; Slowakei; Slovakia; neue Bundesländer; New Federal States; Familie-Beruf; work-family balance; institutioneller Wandel; institutional change; institutionelle Faktoren; institutional factors; Erwerbsarbeit; gainful work; Kinderbetreuung; child care; Familienpolitik; family policy; vergleichende Forschung; comparative research; internationaler Vergleich; international comparison; postkommunistische Gesellschaft; post-communist society; Arbeitspolitik; labor policy; kulturelle Faktoren; cultural factors; postsozialistisches Land; post-socialist country; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildung und Kinderlosigkeit in Österreich und in Schweden
Titelübersetzung:Education and childlessness in Austria and Sweden
Autor*in:
Neyer, Gerda
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 21 (2009) 3, S 286-309
Details
Inhalt: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Bildungshöhe, Bildungsrichtung und Kinderlosigkeit österreichischer und schwedischer Frauen der Geburtenjahrgänge 1955-59. In beiden Ländern haben Frauen mit einer Ausbildung im Unterrichts- oder Gesundheitsbereich eine geringere Kinderlosigkeit als Frauen mit einer Ausbildung in anderen Bildungsrichtungen. Deutliche Unterschiede bestehen hingegen im Ausmaß der Kinderlosigkeit zwischen schwedischen und österreichischen Frauen nach Bildungshöhe: Schwedische Frauen mit Universitätsausbildung haben im Schnitt nur wenig höhere Kinderlosigkeit als Frauen mit niedrigerem Bildungsabschluss. In Österreich dagegen bleiben Frauen mit Abitur oder höherem Bildungsabschluss wesentlich öfters kinderlos als Frauen mit niedrigerem Bildungsabschluss." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article deals with the association between educational level, educational line, and childlessness among Austrian and Swedish women born 1955-59. In both countries women educated for teaching jobs or for health occupations have lower childlessness than women educated for other professions. However, childlessness by educational level differs markedly between the two countries. Swedish women with tertiary education have only slightly higher childlessness than women with lower educational attainment. In Austria, however, women with an education at high-school level or above remain significantly more often childless than women with a lower education." (author's abstract)
Schlagwörter:Schweden; Sweden; Österreich; Austria; Bildung; education; Bildungswesen; education system; woman; Kinderlosigkeit; childlessness; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Geschlechterpolitik; gender policy; Bildungseinrichtung; educational institution; Gleichberechtigung; equality of rights; Kinderpflege; child care; Kind; child; Betreuung; care; internationaler Vergleich; international comparison; Familienpolitik; family policy; Beschäftigung; employment; öffentlicher Sektor; public sector; Beruf; occupation; Berufswahl; occupational choice; Selektion; selection; Wohlfahrtsstaat; welfare state; Elterngeld; family allowance
SSOAR Kategorie:Makroebene des Bildungswesens, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die geteilte Arbeit? Möglichkeiten einer sozialpolitischen Steuerung des Careverhaltens von Männern
Titelübersetzung:Division of work? The impact of social policy on men doing care
Autor*in:
Beckmann, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 3, S 371-392
Details
Inhalt: 'Gegenstand dieses Beitrags ist die Frage nach den sozialpolitischen Steuerungsmöglichkeiten einer geschlechtergerechten Verteilung von Arbeit zwischen Männern und Frauen. Der besondere Fokus der Untersuchung liegt auf der unbezahlten Arbeit und Männern. Es wird also die Frage behandelt, ob und wie verschiedene Wohlfahrtsstaatssysteme die Verteilung der unbezahlten Arbeit beeinflussen und welche Rolle hierbei Männer spielen. Es wird zunächst ein Modell dargestellt, welches den Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsregime, Arbeitsteilung und Geschlechterbeziehungen theoretisch umschreibt. Anhand dieses Modells wird die Entwicklung der auf Geschlechterleitbildern basierenden Wohlfahrtsstaatspolitik in Schweden, Frankreich und Deutschland analysiert und in Zusammenhang mit dem Wirken der Politik anhand der Verteilung von Care zwischen Männern und Frauen gebracht. Besondere Beachtung findet hierbei, inwieweit sich das Verhalten und die Interessen von Männern, beispielsweise hinsichtlich ihrer Bereitschaft Erziehungszeit zu übernehmen, verändert haben, und wie der entsprechende geschlechterkulturelle Wandel sozialpolitisch aufgegriffen und unterstützt wurde. Darüber hinaus zeigt der Beitrag. dass die Erweiterung von Länderanalysen um den Faktor der unbezahlten Arbeit eine genauere Analyse der länderspezifischen Geschlechterordnung ermöglichen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper examines the impact of political regulations on the gendered division of work between men and women. In particular it focuses on unpaid care and men and highlights, from a cross-national perspective, to what extent different policy frameworks constrain or facilitate the gendered division of unpaid care and men's contribution and aspirations in relation to care. To address these concerns, I firstly propose a model which describes the connection between welfare regimes, division of care, and gender relations on a theoretical basis. Secondly I analyse the development of welfare policies and policy-outcomes in Sweden, France and Germany. I will particularly focus on the division of unpaid care between men and women and how men's behaviour and attitudes have altered over recent decades (e.g. by taking parental leave). Another aspect which will be considered examines how the modifications in gender culture have been supported by social policy in the three countries. Finally I conclude that analysing the gendered division of unpaid care provides a further understanding of the gender order in Sweden, France and Germany.' (author's abstract)
Schlagwörter:family work; gender relations; Arbeitsteilung; Sweden; Familienarbeit; father; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany; example; man; Wohlfahrtsstaat; social policy; Schweden; welfare state; France; division of labor; woman; Frankreich; Mann; Leitbild; Geschlechterverhältnis; gender-specific factors; Vater; Sozialpolitik
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Betriebliche und politische Hindernisse engagierter Vaterschaft
Titelübersetzung:Professional and political impediments to committed fatherhood
Autor*in:
Gesterkamp, Thomas
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 66-75
Details
Inhalt: "Das Thema 'Väter' ist in jüngster Zeit stärker in den Blickpunkt fachpolitischer und wissenschaftlicher Debatten gerückt. Die Einstellung von Männern zur Vaterschaft hat sich verändert, in kleinen Schritten ändert sich auch ihr Verhalten in Partnerschaft und Familie. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es aber wenig Spielraum für Rollenexperimente. Männer sind mit vielfältigen beruflichen und politischen Hindernissen konfrontiert, wenn sie engagierte Vaterschaft leben wollen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In recent years, the topic 'fathers' has moved into the focus of political and academic debates. The attitude of men towards fatherhood has changed; by taking small steps, their behaviour in partnership and family is changing, too. There is not much latitude for experimenting with roles in times of economic hardship, however. Men are being confronted with a multitude of professional and political impediments when attempting to live out 'committed fatherhood.' " (author's abstract)
Schlagwörter:Einstellung; attitude; Mann; man; Vater; father; Geschlechtsrolle; gender role; Elternschaft; parenthood; Familie-Beruf; work-family balance
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wege des Wiedereinstiegs: Strategien der Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit in Dänemark, Deutschland und Frankreich
Titelübersetzung:Re-entry strategies: strategies toward the compatibility of family and professional work in Denmark, Germany, and France
Autor*in:
Wendt, Claus; Maucher, Mathias
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 1, S 5-37
Details
Inhalt: "Im Rahmen dieses Artikels wird untersucht, welche Handlungsspielräume sozialrechtliche Bestimmungen und infrastrukturelle Angebote für Strategien der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit bieten. Wir stellen die These auf, dass in erster Linie dann Vertrauen in eine parallele und nicht nur sequenzielle Realisierbarkeit erwerbs- und familienbezogener Tätigkeiten entstehen kann, wenn sich institutionelle Regelungen und Angebote zur Kinderbetreuung über einen längeren Zeitraum in eine eindeutig erkennbare Richtung entwickeln. Diese These wird anhand eines Vergleichs von Dänemark, Deutschland und Frankreich überprüft. Auf der Basis von Interviews wird gezeigt, dass sowohl im zentralisierten und koordinierten französischen System als auch im dezentralen dänischen System Eltern bzw. Mütter eine hohe Verlässlichkeit der Kinderbetreuungsinfrastruktur und auf dieser Grundlage eine Planbarkeit des beruflichen Wiedereinstiegs wahrnehmen. Eine vergleichbare Vertrauensbasis konnte sich in Deutschland bisher nicht entwickeln, da sich je nach Alter der Kinder das Vereinbarkeitsproblem von neuem stellt. Politische Maßnahmen mit dem Ziel einer Reduzierung der Barrieren bei einem beruflichen Wiedereinstieg hätten in Deutschland - neben der allgemeinen Anforderung eines erhöhten Angebots einschließlich flexiblerer Öffnungszeiten - demzufolge die Aufgabe, die Verlässlichkeit von Betreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersgruppen zu verbessern und bestehende Brüche an den Übergängen zwischen unterschiedlichen Einrichtungen abzubauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this article is to analyse how social legislation and childcare institutions contribute to strategies to combine family and working life. Our hypothesis is that trust in these services and institutions requires an observed development of institutional regulations and childcare provision in a clear-cut direction over an extended period. This assumption is tested by comparing the cases of Denmark, France, and Germany. On the Basis of interviews we show that parents (or just mothers) within the centralised and coordinated French system as well as within the decentralised Danish system perceive childcare institutions to be highly reliable and feel able to dependably plan re-entry into the labour market. In Germany, however, a similar level of trust has not yet developed because options for combining family and work change with the age of the child. In the German context, therefore, policy measures focused on lowering the job re-entry barriers would have to improve the reliability of childcare institutions for all age groups and fall the gaps between the various childcare facilities; in addition to the meeting the general request of extended services, including more flexible opening hours." (author's abstract)
Schlagwörter:Kind; child; woman; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie; family; Mutter; mother; Familienpolitik; family policy; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Sozialrecht; social law; Tagesbetreuung; day care (for children); Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; berufstätige Frau; working woman; Berufstätigkeit; gainful occupation; Dänemark; Denmark; Frankreich; France; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Erwerbsverhalten von Erziehungsurlauberinnen
Titelübersetzung:Professional activity during maternal leave
Autor*in:
John, Birgit; Stutzer, Erich
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 3, S 215-233
Details
Inhalt: 'Die Einführung des Erziehungsurlaubs bzw. der Elternzeit gilt als eine Maßnahme zur besseren Vereinbarkeit der Lebensbereiche Beruf und Familie. In der vorliegenden Abhandlung wird auf der Basis des Mikrozensus untersucht, inwieweit das sog. Drei-Phasen-Modell zur Vereinbarung von Familien- und Erwerbsarbeit empirisch bedeutsam ist und welche Veränderungen sich im Zeitablauf ergeben. Es wird gezeigt, wie sich die Einführung des Erziehungsurlaubs auf die Erwerbsbeteiligung junger Mütter (und Väter) ausgewirkt hat. Die Ergebnisse belegen, dass in Deutschland das (mit dem Instrument Erziehungsurlaub geförderte) Drei-Phasen-Modell zur sukzessiven Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit von der Mehrheit der Mütter gelebt wird. Die relativ hohe Erwerbstätigenquote junger Mütter lässt sich auf sehr viele Mütter im Erziehungsurlaub zurückführen. Darüber hinaus lässt sich zeigen, dass das Ausmaß der Teilzeittätigkeit junger Mütter bislang unterschätzt, die Vollzeittätigkeit dagegen überschätzt wurde. Das geringe Ausmaß aktiver Erwerbstätigkeit junger Mütter zeigt sich auch darin, dass mehr als zwei Drittel der jungen Mütter vorwiegend Haus- und Familienarbeiten leisten. In methodischer Hinsicht wird deutlich, dass eine auf dem Mikrozensus basierte Analyse der Erwerbsbeteiligung, beurlaubte Frauen angemessen berücksichtigen sollte.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Parental leave/maternal leave was instituted as a measure to improve the compatibility of professional activity and family life. The following study is based on the 'Mikrozensus'. It examines the empirical significance of the Three-Phase-Model for compatibility of family and professional work and documents changes that arise over time. The study demonstrates the influence of parental leave on young mothers' (and fathers') participation in professional work. Results indicate that in Germany the Three-Phase-Model (which is strengthened by the parental leave initiative) leads to successive increases in the compatibility of family- and professional work for most young mothers. The relatively high proportion of young mothers who are professionally active can be attributed to many mothers being on parental leave. The study also shows that while the prevalence of part-time professional employment had previously been underestimated, the rate of full-time employment had been overestimated. The limited degree of young mothers' professional activity is also demonstrated by the finding that over two-thirds of young mothers are primarily occupied with housework and other family-related work. With respect to methodology, it becomes clear that a Mikrozensus-based analysis of professional activity should give appropriate consideration of women on parental leave.' (author's abstract)|
Schlagwörter:Elternurlaub; Erwerbsbeteiligung; Mutterschaftsurlaub; part-time work; employment behavior; maternity leave; mother; working woman; Federal Republic of Germany; Mutter; parental leave; Teilzeitarbeit; labor force participation; Mutterschutz; berufstätige Frau; maternity protection; Erwerbsverhalten
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Familienpolitik in Dänemark
Titelübersetzung:Family policy in Denmark
Autor*in:
Wendt, Claus
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 10 (1998) 2, S 103-115
Details
Inhalt: 'In diesem Artikel wird die dänische Familienpolitik unter Berücksichtigung des deutschen Kontextes untersucht. Während in Studien zur Familienpolitik in Deutschland eine 'strukturelle Rücksichtslosigkeit' gegenüber Kindern festgestellt wird, werden in dieser Studie Elemente der institutionellen Förderung von Kindern in Dänemark aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Wirkungen für Familien mit Hilfe spezifischer institutioneller Regelungen erzielt werden können. Die Ergebnisse der Untersuchung stützen die These, daß in Dänemark die Förderung von Kindern und Frauen dahingehend verhaltensprägend wirkt, daß Frauen Beruf und Familie in zunehmendem Maße als miteinander vereinbar ansehen. 1995 betrug die Frauenerwerbstätigkeit in Dänemark etwa 80 v.H. (Deutschland: 61 v.H.), die Geburtenrate lag auf einer Höhe von 1,8 und damit weit über dem deutschen Wert von 1,24. Diese Entwicklung wurde nicht über Einzelmaßnahmen gefördert, sondern durch ein umfassendes System, das auf lokaler Ebene organisiert ist und dessen Elemente aufeinander abgestimmt sind. Hervorzuheben sind dabei Mutterschaftsgeld und Mutterschaftsurlaub, ein umfassend ausgebautes System an Kinderbetreuungseinrichtungen, ein hoher Anteil an Teilzeitstellen im öffentlichen Sektor sowie im Rahmen des Gesundheitssystems regelmäßige Hausbesuche von Kinderkrankenschwestern bei Familien mit Kleinkindern.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; woman; Kind; child; Familienpolitik; promotion; family policy; Förderung; Dänemark; Denmark; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz