Inhalt: "Während der Effekt einer Geburt auf das Einkommen unter dem Stichwort 'motherhood wage gap' bereits eingehend untersucht wurde, existieren bisher nur vereinzelt Arbeiten, die die Effekte des Zeitpunkts dieses Ereignisses analysieren. Die große Mehrheit bestehender Befunde basiert darüber hinaus auf amerikanischen Daten. Untersuchungen, die andere Datenquellen nutzen, wie zum Beispiel Studien auf Basis deutscher Daten, fehlen bisher fast vollständig. Der vorliegende Beitrag versucht diese Lücke zu schließen. Im Mittelpunkt steht dabei die Untersuchung des kausalen Effekts des Geburtszeitpunkts auf das Einkommen im weiteren Lebenslauf (bis zum 45. Lebensjahr). Die Schätzungen von Fixed-Effects-Panel-Modellen mit Längsschnittdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) deuten darauf hin, dass die negativen Einkommenseffekte, die durch die Geburt des ersten Kindes entstehen, vor allem für solche Frauen beobachtet werden können, die ihr Kind zu einem relativ späten Zeitpunkt zur Welt bringen. Die negativen Effekte des Geburtstimings zeigen sich insbesondere für niedrig- und mittelgebildete Frauen sowie für verheiratete Frauen und verlieren für frühe Mütter mit dem Abstand vom Geburtsereignis an Einfluss. Darüber hinaus nehmen die negativen Effekte einer Geburt für späte Mütter mit der Länge der kindesbedingten Erwerbsunterbrechung zu. Im Gegensatz zur vorliegenden Literatur deuten die Befunde damit auf negative Einkommenseffekte durch eine späte Mutterschaft hin, so dass in Anlehnung an die bereits bekannte 'motherhood wage gap' eher von einer 'late motherhood wage gap' gesprochen werden kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "While the wage effects of a birth, the so-called 'motherhood wage gap', have already been analyzed in more detail, studies exploring the timing of this life event still tend to be rare. Moreover, the large majority of existing evidence on this topic is based on data from the United States. Research using other data sources, for example research based on German data, is almost completely missing. By focusing on the causal effects of the timing of the first birth on women's wages in their subsequent life time (up to age 45), this paper seeks to contribute to this research gap. Based on longitudinal data of the German Socio-Economic Panel (SOEP), estimated fixed-effects panel models indicate that the negative wage effects of a first birth can primarily be observed for those women, who bear their first child relatively late. Furthermore, the estimated models provide evidence that the negative wage effects related to late motherhood can especially be observed for women with a low and intermediate level of education as well as for women who were married at first birth. Moreover, it seems that only young mothers experience an increase in their wages as the time since the first birth elapses. At last, yet for late mothers only, the negative effects of childbirth increase with the length of the work interruption around first birth. Overall, in contrast to the existing literature, these results indicate negative wage effects of a delayed first birth. Thus, according to the well-established 'motherhood wage gap', these results can be considered as indication for a 'late motherhood wage gap'." (author's abstract)
Schlagwörter:Bildung; Arbeitsmarkt; education; income; birth; woman; Geburt; Einkommen; income effect; Einkommenseffekt; Mutterschaft; motherhood; labor market
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz