Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise … : Geschlechtliche Arbeitsarrangements und ungelöste Care-Konflikte aus der Sicht von Pflegekräften während der Corona-Krise
Autor/in:
Weber, Lena
Quelle: Arbeit, 31 (2022) 1, S 95–113
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Inhalt: Die „Care-Krise“ war schon längst vor der „Corona-Krise“ in den Sozialwissenschaften diagnostiziert worden. Während der Corona-Krise treten die strukturellen Widersprüche der Care-Krise – einerseits gestiegener Bedarf an Care-Arbeit und andererseits Fachkräftemangel in den Care-Berufen – noch deutlicher hervor und verschärfen die Arbeitsbedingungen in der formalen Pflegearbeit, wovon Frauen ungleich stärker betroffen sind. Der vorliegende Beitrag untersucht anhand einer qualitativen Interviewstudie die alltäglichen und biografischen Arbeitsarrangements von Eltern, die in der Pflege während der Corona-Pandemie erwerbstätig sind. Die Ergebnisse zur geschlechtlichen Arbeitsteilung geben Aufschluss darüber, inwieweit ein Ausbau der Kinderbetreuungsangebote zur Gleichstellung der Geschlechter und zugleich zu einer nachhaltigen Krisenprävention und einem leistungsfähigeren Gesundheits- und Pflegesystem beitragen kann. Das geschlechtliche Arbeitsarrangement des Typus Quasi-Single-Mum zeigt, dass gesellschaftliches Mutterbild und gestiegene Anforderungen an systemrelevante Arbeitskräfte widersprüchlich zueinander sind und auf der Subjektebene zu inneren Care-Konflikten der überwiegend weiblichen Pflegekräfte führen.
Schlagwörter:Care; COVID-19; Mutterrolle; Sorgearbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktwirkung der Covid-19-Pandemie: Ähnlicher Arbeitszeitausfall, aber bei Müttern höhere zusätzliche Belastung durch Kinderbetreuung
Autor/in:
Illing, Hannah; Oberfichtner, Michael; Pestel, Nico; Schmieder, Johannes; Trenkle, Simon
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB-Kurzbericht, 3), 2022.
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Inhalt: "Die Covid-19-Pandemie hat im Frühjahr 2020 eine Rezession ausgelöst, von der - anders als in früheren Rezessionen - Frauen ähnlich stark betroffen waren wie Männer. Die Kita- und Schulschließungen führten außerdem zu sehr starken zusätzlichen Belastungen für Eltern. Mütter haben dabei deutlich mehr zusätzliche Zeit für Kinderbetreuung übernommen als Väter." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; COVID-19; Kinderbetreuung; Mutterschaft; Sorgearbeit; Vereinbarkeit Beruf-Familie
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Geschlechterdifferenzierung auf dem Arbeitsmarkt und an Hochschulen
Autor/in:
Quente, Michaela
Quelle: Hochschule - Geschlecht - Fachkultur. Michaela Quente (Hrsg.), Wiesbaden: Springer VS. 2020, S 39–45
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Inhalt: Eine Berufsausbildung ist heute, anders als noch vor 50 Jahren, für beide Geschlechter selbstverständlich. Obwohl nahezu jede Tätigkeit sowohl von Männern als auch von Frauen ausgeführt werden kann, gibt es auch heute noch die Aufteilung in Frauen- und Männerberufe. In diesem Zusammenhang fragt zum Beispiel Marianne Weg in einem Aufsatz »Ist ein Kilo Eisen schwerer als ein Kilo Bettfedern?« Sie nimmt hier Bezug auf den Vorwand, dass die »schwere Männerarbeit« in gewerblich-technischen Berufen nicht von Frauen ausgeführt werden könne (Weg 2013, 269).
Schlagwörter:Frauenarbeit; Frauenberuf; Geschlechtersegregation; Karrierebarriere; Männerberuf; Stereotyp; Vereinbarkeit Familie-Beruf
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ist die Geschlechterrolleneinstellung entscheidend? Die Wirkung länderspezifischer Geschlechterkulturen auf die Erwerbsarbeitszeiten von Frauen
Autor/in:
Kümmerling, Angelika; Postels, Dominik
Quelle: Köln Z Soziol (KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie), 72 (2020) 2, S 193–224
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Inhalt: In der letzten Dekade wurde (nicht nur) in Deutschland eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung der weiblichen Erwerbsbeteiligung eingeführt (Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, Elterngeld etc.). Während sich die Erwerbsquote der Frauen deutlich erhöht hat, fallen die Effekte auf das Arbeitsvolumen deutlich schwächer aus. Ziel des Beitrags ist es, diejenigen Faktoren zu identifizieren, die zu höheren Arbeitszeiten von Frauen beitragen. Hierfür vergleichen wir auf Grundlage des European Social Surveys die Arbeitszeiten von Frauen in der EU-27 und entwickeln ein Mehrebenenmodell, das uns ermöglicht, Einflüsse von Makro- und Mikroebene auf die Arbeitszeiten gleichzeitig zu beobachten. Auf der Mikroebene kontrollieren wir die individuelle Qualifikation, die Lebensphase und verschiedene Arbeitsplatzcharakteristika, auf der Makroebene soziostrukturelle und familienpolitische Unterschiede in den EU-Ländern. Aufbauend auf der Theorie der Geschlechterkulturen von Pfau-Effinger modellieren wir zusätzlich die Geschlechterkultur als mit Makrostrukturen interagierende Variable. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Wirkung familienfreundlicher Maßnahmen, wie die Verfügbarkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen oder flexibler Arbeitszeitmodelle, durch länderspezifische Geschlechterrollenvorstellungen beeinflusst werden. Wir schließen daraus, dass politische und betriebliche Maßnahmen zur besseren Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt und insbesondere zur Erhöhung ihrer Arbeitszeit nur dann ihre volle Wirksamkeit entfalten können, wenn diese durch die in einer Gesellschaft vorherrschenden Rollen- und Familienleitbilder gestützt werden.;
Schlagwörter:Arbeitszeitmodelle; Erwerbsbeteiligung; gender regime; Geschlechterkultur; Geschlechterrolle; internationaler Vergleich; Kinderbetreuung; Mehrebenenanalyse; quantitative Analyse; survey
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Children and the Remaining Gender Gaps in the Labor Market
Autor/in:
Cortes, Partricia; Pan, Jesscia
Quelle: IZA Institut of Labor Economics; (IZA Discussion Paper, 13759), 2020.
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Inhalt: The past five decades have seen a remarkable convergence in the economic roles of men and women in society. Yet, persistently large gender gaps in terms of labor supply, earnings, and representation in top jobs remain. Moreover, in countries like the U.S., convergence in labor market outcomes appears to have slowed in recent decades. In this article, we focus on the role of children and show that many potential explanations for the remaining gender disparities in labor market outcomes are related to the fact that children impose significantly larger penalties on the career trajectories of women relative to men. In the U.S., we document that close to two-thirds of the overall gender earnings gap can be accounted for by the differential impacts of children on women and men. We propose a simple model of household decision-making to motivate the link between children and gender gaps in the labor market, and to help rationalize how various factors potentially interact with parenthood to produce differential outcomes for men and women. We discuss several forces that might make the road to gender equity even more challenging for modern cohorts of parents, and offer a critical discussion of public policies in seeking to address the remaining gaps.
Schlagwörter:children; gender equity; gender gap; labor market; parenthood
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Eine Analyse der Personalentwicklung in der Anästhesiologie unter besonderer Berücksichtigung von Gender-Aspekten
Autor/in:
van den Bussche, H.; Scherer, M.; Zöllner, C.; Kubitz, J. C.
Quelle: Der Anaesthesist, 68 (2019) 6, S 353–360
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Inhalt: Skills shortage of nursing staff and physicians is a "hot topic" in health politics. For the future recruitment of medical staff in anesthesiology, an analysis of the staff development during the last decades considering gender aspects seems to be important. Therefore, the authors conducted a comparative analysis of data from the "Statistisches Bundesamt" (Fachserie 12 Reihe 7.3.1 and Fachserie 12 Reihe 6.1.1.) from 1994 until 2015. The analysis compared the development of anesthesiological staff (physicians) with the overall development of medical staff (physicians) in respect of the number of residents, consultants and department chairs. There are two major differences between the development of medical staff in anesthesiology and the overall development of medical staff: (1) in anesthesiology there is a high percentage of consultants without management tasks, (2) though the percentage of female colleagues is increasing both in anesthesiology and overall, the percentage of female colleagues in management or chair positions is lower in anesthesiology compared to the other disciplines, altogether. Anesthesiology is a discipline in which both the number of tasks and personnel have risen over the last two decades. The comparatively huge increase in the number of residents and consultants without management tasks suggests that the number of tasks in daily routine has substantially increased for anesthesiologists. The comparatively low percentage of female colleagues in chair positions should give an impulse to improve the compatibility of family and working live both for clinical and scientific careers.
Schlagwörter:Anästhesiologie; Ärzte in Weiterbildung; Beschäftigtenstruktur; fachärztliche Weiterbildung; Fachkräftemangel; Karrierebarriere; Medizin; Personalentwicklung; work-life balance
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender Equality in the Workplace : Macro and Micro Perspectives on the Status of Highly Educated Women
Autor/in:
Pološki Vokić, Nina; Obadić, Alka; Sinčić Ćorić, Dubravka
Quelle: Cham: Springer International Publishing, 2019.
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Inhalt: Focusing on the status of highly educated women in the workplace, this book examines how a particular demographic and workforce group can help to close the gender pay gap worldwide. Despite contributing to the substantial fall of differentials between men and women on a global scale, the demographic of highly educated women is rarely explored in terms of its impact on gender equality. Drawing on both macro- and micro-level perspectives, this book analyses the theory behind gender segregation and initiatives for women’s inclusion, as well as offering empirical accounts of women’s experiences in the workplace. The authors have written a timely and valuable book that will appeal to both researchers of diversity and inclusion in the workplace, but also policy-makers and practitioners involved in HR.
Schlagwörter:EU-28; gender pay gap; gender segregation; human resources; Pay gap; STEM; women equality initiatives
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei Klinikärzten : Empirische Befunde und Gestaltungsansätze
Autor/in:
Mache, Stephanie; Kordsmeyer, Ann-Christin
Quelle: Arbeiten im Gesundheitswesen. Peter Angerer (Hrsg.), Harald Gündel (Hrsg.), Stephan Brandenburg (Hrsg.), Albert Nienhaus (Hrsg.), Stephan Letzel (Hrsg.), Dennis Nowak (Hrsg.), Ecomed-Storck. 2019, S 319–325
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Inhalt: Deutsche Klinikärzte geben häufig Konflikte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an. Die Gründe hierfür sind vielfältig; oftmals werden jedoch unflexible Arbeitsbedingungen und eine fehlender Unterstützung durch Vorgesetzte und Klinikmanagement thematisiert. Studien belegen Zusammenhänge zwischen der Problematik der (Un-)Vereinbarkeit und Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit (z.B. psychische Beeinträchtigungen). Daher besteht eine hohe Relevanz, Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass Konflikte in der Vereinbarkeit reduziert bzw. gänzlich vermieden werden können. Strategien und Maßnahmen auf der Verhältnis- und Verhaltensebene beziehen sich u.a. auf die Arbeitsorganisation und Arbeitszeit sowie auf die individuelle Personalentwicklung. Aktuell werden neben klassischen auch innovative Arbeitsgestaltungsansätze (z.B. Jobsharing, flexible Arbeitszeitmodelle) entwickelt. Diese sollten im Rahmen von wissenschaftlichen Evaluationsstudien begleitet werden.
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; ÄrztInnen; Klinikmanagement; Leistungsfähigkeit; Medizin; Vereinbarkeit Familie-Beruf; work-life balance
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Family friendly working policies and practices: Motivations, influences and impacts for employers
Autor/in:
Lyonette, Clare; Baldauf, Beate
Quelle: UK Government Equalities Office; , 2019.
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Inhalt: The aim of this review of the literature is to better understand what leads employers to offer and promote family-friendly workplace policies (FFWPs), and which interventions are likely to be successful in encouraging this, in order to build the evidence base on key themes around what works to close the gender pay gap (GPG). The review responds to the following research questions:
•What factors influence employers to offer employee benefits, in particular family-friendly policies?
•What evidence exists that family-friendly policies benefit or disadvantageemployers (actual or perceived)?
•What policy interventions have been demonstrated to be successful (or could potentially be successful) in encouraging employers to offer family-friendly policies?
The review followed a 5-step process: setting search parameters, searching, screening, data extraction and synthesis. Literature from 2008 onwards (including grey literature) was included from the UK, mainland EU, the USA, Canada, Australia and New Zealand.
Schlagwörter:family-friendly measures; family-friendly policy; parenthood; work-life balance
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Gender in the Labor Market : The Role of Equal Opportunity and Family-Friendly Policies
Autor/in:
Doran; Bartel; Waldfogel
Quelle: RSF: The Russell Sage Foundation Journal of the Social Sciences, 5 (2019) 5, S 168–197
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Inhalt: Although the gender wage gap in the United States has narrowed, women’s career trajectories diverge from men’s after the birth of children, suggesting a potential role for family-friendly policies. We provide new evidence on employer provision of these policies. Using the American Time Use Survey, we find that women are less likely than men to have access to any employer-provided paid leave and this differential is entirely explained by part-time status. Using the National Longitudinal Survey of Youth 1997, we find that young women are more likely to have access to specifically designated paid parental leave, even in part-time jobs. Both data sets show insignificant gender differentials in access to employer-subsidized childcare and access to scheduling flexibility. We conclude with a discussion of policy implications.
Schlagwörter:employer-subsidized childcare; equal opportunities; Family-friendly policies; Gender; gender differentials; gender wage gap; parental leave; part-time job; scheduling flexibility
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz