Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive : Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen
Titelübersetzung:Promotion of research from a gender perspective : access, meaning and effect in scientific careers
Herausgeber*in:
Leemann, Regula Julia; Stutz, Heidi
Quelle: Zürich: Rüegger, 2010. 240 S.
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Inhalt: "Kaum eine wissenschaftliche Karriere erfolgt gänzlich ohne Gelder von Institutionen der Forschungsförderung. Ein Stipendium oder eine Projektförderung zu erhalten, ist ein vorzeigbarer Leistungsausweis und ermöglicht Forschungserfahrungen im In- und Ausland zu sammeln, zu publizieren und Netzwerke aufzubauen. Ist der Zugang zur Forschungsförderung für Frauen schwieriger, könnte dies ihr überproportionales Ausscheiden aus wissenschaftlichen Laufbahnen mit erklären. Ausgehend von der Studie 'Geschlecht und Forschungsförderung (GEFO)' im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) vereint dieser Sammelband Beiträge aus der Schweiz und dem europäischen Raum. Diese setzen sich auf unterschiedliche Weise mit den sozialen Möglichkeitsbedingungen und wissenschaftlichen Voraussetzungen für eine (erfolgreiche) Beteiligung am Wettbewerb um Drittmittelgelder auseinander und untersuchen, wie weit über Mechanismen der Forschungsförderung soziale Ungleichheiten in wissenschaftliche Chancenungleichheiten überführt werden oder ob Forschungsförderung auch kompensatorisch wirkt und hilft, geschlechtsspezifische Ungleichheiten aufzubauen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-8); Regula Julia Leemann, Heidi Stutz: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive - Einführung (11-18); Teil I: Theoretische und empirische Grundlagen: Beate Krais: Das wissenschaftliche Feld und die Ordnung der Geschlechter (19-38); Philipp Dubach: Leaky pipeline: der überproportionale Verlust von Frauen in wissenschaftlichen Laufbahnen in der Schweiz (39-61); Teil II: Studien zur Forschungsförderung des Schweizerischen Nationalfonds: Heidi Stutz, Jürg Guggisberg: Ungleicher Zugang zu Mitteln der Forschungsförderung? (63-83); Regula Julia Leemann, Andrea Keck, Stefan Boes: Fünf Jahre nach dem Doktorat - Geschlechtereffekte bezüglich Antragsaktivität in der Forschungsförderung und Verbleib in der Wissenschaft (85-109); Stefan Boes, Regula Julia Leemann: Scientific achievements of young researchers: does funding make a gender difference? (111-134); Regula Julia Leemann, Sandra Da Rin: Zum Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht - feldspezifische und habituelle Bedingungen (135-155); Eric D. Widmer, René Levy, Francesco Giudici: Being female: a handicap for researchers in the competition for NCCRs? (157-180); Teil III: Weitere nationale und internationale Studien zur Forschungsförderung: Suzanne de Cheveigné, Liisa Husu, Christian Suter: Gender and excellence in research funding: European perspectives (181-201); Ina Findeisen, Katrin Auspurg, Thomas Hinz: Konkurrenz oder Sichtbarkeit? Geschlechtsspezifische Förderchancen in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (203-220); Anna Ledin, Lutz Bornmann, Gerlind Wallon: Career development and motivation analyses of female and male applicants to the EMBO Long-Term-Fellowship Programme (221-236).
Schlagwörter:Schweiz; internationaler Vergleich; Förderung; Wissenschaftler; Wissenschaftssoziologie; Karriere; Chancengleichheit; Diskriminierung; soziale Ungleichheit; institutionelle Faktoren; EU; DFG; Geld; Finanzierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Arbeitspolitik und Geschlecht
Titelübersetzung:Labor policy and gender
Autor*in:
Kurz-Scherf, Ingrid
Quelle: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 22 (2013) H. 3, S. 167-186
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Inhalt: "Der Beitrag befasst sich mit der geschlechterpolitischen Einfärbung der Arbeitspolitik als einem von Männern und von androzentrischen Perspektiven auf Arbeit dominierten Diskurs. Er gibt einen kurzen Überblick über Geschichte und Anliegen dieses Diskurses und die darin enthaltenen, bislang allerdings eher punktuellen Anschlüsse an die Geschlechterproblematik. Im Hinblick auf gegenwärtige Herausforderungen arbeitspolitischer Interventionen werden Überschneidungen und Differenzen zwischen feministischen und kapitalismuskritischen Perspektiven auf aktuelle Krisendynamiken aufgezeigt. In der aktuellen Re-Konfiguration von Ungleichheitsverhältnissen lässt sich eine Tendenz zur 'Gentrifizierung' von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen erkennen. Der Beitrag plädiert für eine feministische Re-Vision der Arbeitspolitik - nicht nur im Sinn einer engeren Verschränkung von Arbeits- und Geschlechterpolitik unter den aktuellen Krisenbedingungen sondern auch im Sinn einer umfassenden Revitalisierung von Arbeitspolitik als einem sozial-emanzipatorischen Projekt - einschließlich einer entsprechenden Forschungsförderung." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article analyses labor policy as a male dominated and androcentric discourse in which gender issues have only been selectively integrated. After providing an overview of the history and concerns of this discourse, it will then be argued that the current challenges labor policy faces reveal intersections and differences between feminist critique on the one hand and critique of the capitalism on the other hand. Looking at the current reconfiguration of inequalities it seems that there is a tendency to a 'gentrification' of labor and gender relations. Regarding the dynamics of the current crisis, the article argues for a feminist re-vision of labor policy at two levels: At first a closer intersection of labor and gender policy and on a second level a general revitalization of labor policy as a social and emancipatory project - including a corresponding research funding." (author's abstract)
Schlagwörter:Arbeitspolitik; Dominanz; Geschlechterpolitik; Feminismus; Arbeitsbeziehungen; Krise; Krisenbewältigung; Antikapitalismus; Emanzipation; Forschungsdefizit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Nationale Forschungsförderung "Arbeit und Geschlecht" : Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung
Titelübersetzung:National research promotion "Work and Gender" : expert report on behalf of the GendA Project sponsored by the BMBF - feminist work research network
Autor*in:
Rüling, Anneli
Quelle: Institut für Politikwissenschaft GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Universität Marburg; Marburg (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, Nr. 15), 2005. 56 S.
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Inhalt: Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts 'GendA-Netzwerk feministische Arbeitsforschung' liefert der Beitrag eine Bilanz der bisherigen Arbeitsforschung unter Geschlechterperspektive für den Zeitraum 1993 bis 2003. Hierzu gehört als ein wesentlicher Punkt die Praxis der nationalen Forschungsförderung in diesem Bereich. Von Interesse ist an dieser Stelle insbesondere, wie und mit welchen Schwerpunkten Geschlechterverhältnisse in bisherigen Forschungsförderprogrammen behandelt wurden und welche Dynamiken bei der Institutionalisierung der Geschlechterperspektive in der Arbeitsforschung zu beobachten sind. Hierfür werden in der Studie die programmatischen Schwerpunkte der einschlägigen Förderinstitutionen in Deutschland untersucht und - soweit möglich - auch deren Realisierung im Rahmen geförderter Großprojekte und Projektverbünde. Die Analyse der Forschungsprogramme orientiert sich an Leitfragen zur (1) Thematisierung der Geschlechterfragen und der Institutionalisierung dieser Themen in den entsprechenden Forschungsförderprogrammen, (2) den inhaltlichen Schwerpunkten sowie (3) möglichen Lücken/Leerstellen in der Förderpolitik und der Forschungsförderung. In dieser Expertise werden lediglich Geschlechteraspekte in den Forschungsinhalten untersucht, nicht jedoch die Gleichstellungspolitik oder Frauenförderpraxis der jeweiligen Institutionen. Es ist festzuhalten, dass die nationale Forschungsförderung ein weites und recht intransparentes Feld darstellt, das fast nur für ExpertInnen zu überblicken ist, die sich schon lange in diesem Bereich bewegen. So bleibt als ein wichtiges Ergebnis dieser Untersuchung die mangelnde Transparenz der Praxis von nationaler Forschungsförderung in Deutschland und speziell der Förderung geschlechtssensibler Forschung. Vor diesem Hintergrund zielen die Schlussfolgerungen und Politikempfehlungen nicht nur auf die Inhalte der Forschungsförderung, sondern auch auf die Transparenz der derzeitigen Praxis bei der Programmerstellung im Bewilligungsprozess. Eine regelmäßige und stärker institutionalisierte Bestandsaufnahme und Evaluierung der bestehenden Förderpraxis wäre vonnöten, um deren Kontinuität, Qualität und thematische Aktualität sicher zu stellen. (ICG2)
Schlagwörter:Arbeitsforschung; Arbeit; Frauenerwerbstätigkeit; Forschungsstand; Förderung; Forschungseinrichtung; Forschungspolitik; Gender Mainstreaming; öffentlicher Sektor; öffentliche Förderung; Stiftung; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Institutionalisierung; Forschungsplanung; Förderungsmaßnahme
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Sex and gender analysis improves science and engineering
Autor*in:
Tannenbaum, Cara; Ellis, Robert P.; Eyssel, Friederike; Zou, James; Schiebinger, Londa
Quelle: Nature, 575 (2019) 7781, S 137–146
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Inhalt: The goal of sex and gender analysis is to promote rigorous, reproducible and responsible science. Incorporating sex and gender analysis into experimental design has enabled advancements across many disciplines, such as improved treatment of heart disease and insights into the societal impact of algorithmic bias. Here we discuss the potential for sex and gender analysis to foster scientific discovery, improve experimental efficiency and enable social equality. We provide a roadmap for sex and gender analysis across scientific disciplines and call on researchers, funding agencies, peer-reviewed journals and universities to coordinate efforts to implement robust methods of sex and gender analysis.
Schlagwörter:Animals; artificial intelligence; engineering; female; Gender; gender analysis; humans; Ingenieurwissenschaft; male; method; Methode; sample size; sex; Sex Characteristics; sex factors
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Forschungsförderung für Women's Studies und Gender Research
Titelübersetzung:Promotion of research for women's studies and gender research
Herausgeber*in:
Universität Wien
Quelle: Universität Wien; Tagung "Forschungsförderung für Women's Studies und Gender Research"; Innsbruck: Studien-Verl., 2001. 152 S.
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Inhalt: "'Never give up!' - Strategien, um sich durch die EU-Bürokratie durchzukämpfen. Die Publikation 'Forschungsförderung für Women's Studies und Gender Research' orientiert sich an den Bedürfnissen von Forschenden, die im Bereich Womens' s Studies und Gender Research tätig sind/sein wollen. Konkrete Unterstützungsmechanismen für Forschungsprojekte in den Bereichen Women' s Studies und Gender Research werden dargestellt. Argumentationshilfen werden geboten, um die Forschungsansätze zu stärken und dazu beizutragen, den Frauenanteil bei EU-finanzierten Forschungsprojekten zu heben. Die 'drei Ps' und das Lernen der Sprache der Fonds werden in diesem Buch als Schlüsselqualifikationen einer Forscherin betont. Internationale und nationale ExpertInnen referierten und diskutierten über die Verantwortlichkeiten der verschiedenen AkteurInnen (Beamtinnen, Universitäten, Forschende, Unterstützungsinstitutionen, Fonds etc.), Unterstützungsmechanismen, Strukturen, Netzwerke und Lobbying für Frauen- und Geschlechterforschung sowie politische Strategien auf europäischer und nationaler Ebene." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Moser: Eröffnungsrede (13-15); Nicole Dewandre: Intervention in Vienna at the Conference 'Funds for Women's Studies and Gender Research' (17-23); Women and Science: Making Change Happen (Brussels April 3 und 4 2000) (23-32); Mieke Verloo: Creating Opportunities for Women's Studies and Gender Research (33-46); Tobe Levin: Lobbies and Networks for Women's Studies and Gender Research in the EU: WISE, NIKK, EWL (47-73); Summarised discussion (75-80); Martina Hartl: Nationale Unterstützungsmaßnahmen (81-88); Christian Krassnig: Unterstützung bei der praktischen Projektplanung, -konzeption und -durchführung in EU-Forschungsprogrammen (89-94); Andrea Höglinger: Gender Aspects in der sozioökonomischen Forschung (95-103).
Schlagwörter:Förderung; Gender studies; Geschlechterforschung; EU; Forschungsprojekt
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Deutsche biomedizinische Forschung: auf beiden Augen geschlechterblind?!
Titelübersetzung:German biomedical research: Gender blind on both eyes?!
Autor*in:
Meister, Anja; Kinder-Röhrborn, Andrea; Pfleiderer, Bettina
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 7 (2015) H. 3, S. 126-135
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Inhalt: "Gegenstand dieses Beitrags ist die Integration der Geschlechterperspektive in die biomedizinische Forschung. Es wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit ein Geschlechterbewusstsein, das beiden Geschlechtern (männlichen und weiblichen Individuen) gerecht wird, in den Fachorganisationen der biomedizinischen Forschung, in den Fachgesellschaften, Förderorganisationen und Fachzeitschriften verbreitet ist. Dadurch hat dieser Beitrag auch eine wissenschaftspolitische Bedeutung und Zielsetzung. Wir haben die Situation einer geschlechterdifferenzierenden biomedizinischen Forschung in Deutschland mithilfe einer anonymen Umfrage bei den relevanten Fachorganisationen analysiert. Diese Untersuchung ergab, dass Fachgesellschaften, Förderorganisationen und Fachzeitschriften die Integration der Geschlechterperspektive in die biomedizinische Forschung als wichtig erachten. In der Praxis planen sie jedoch weder gegenwärtig noch in Zukunft eine Änderung der Leitlinien für die Forschenden. Dementsprechend ergab eine Analyse von Veröffentlichungen des vom BMBF geförderten 'Nationalen Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience', die sich mit neurowissenschaftlichen Studien am Menschen beschäftigten, dass keine geschlechterdifferenzierte Datenauswertung stattfand. Die Begutachtungsrichtlinien für Forschungsanträge und Publikationen der Förderorganisationen und Zeitschriften mit Sitz in Deutschland müssen daher verändert werden. Auf lange Sicht gesehen wird nur eine frühzeitige Integration von geschlechterdifferenzierten Forschungsbefunden in die grundständige Lehre der Medizin und Naturwissenschaften zu einem Umdenken bei den Forschenden führen." (Autorenreferat)
Inhalt: "German biomedical research: Gender blind on both eyes?! This article focuses on the process of integrating the gender perspective into biomedical research. We aim to investigate the level of sex/gender awareness in specialist associations, research funding agencies and trade journals. The results of this article thus also have an impact on science policy. The status quo of sex/gender awareness in these organizations was assessed by means of an anonymous survey. We found that even though integrating sex and gender into biomedical research was claimed to be of importance, none of the organizations surveyed intends to include sex/gender aspects in its guidelines and policies - either now or in the future. Accordingly, an analysis of neuroscientific studies of human subjects stemming from research conducted by the National Bernstein Network for Computational Neuroscience, which is funded by the German Federal Ministry of Education and Research, revealed that sex/gender-differentiated data evaluation was not performed. As a consequence, guidelines for evaluating research grant applications as well as for reviewing papers for publication need to be revised in the German research landscape. In the long run only integrating sex/gender issues in basic and clinical teaching in medicine and the life sciences will lead to change in medical and biomedical research." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Lobbies and networks for women's studies and gender research
Autor*in:
Levin, Tobi
Quelle: Forschungsförderung für Women's Studies und Gender Research. Tagung "Forschungsförderung für Women's Studies und Gender Research"; 2001, S. 47-80
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Schlagwörter:Geschlechterforschung; Studium; Förderung; soziales Netzwerk; Frauenforschung
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Forschung in Österreich : eine Geschichte zur Fortsetzung
Titelübersetzung:Feminist research in Austria : a history as continuation
Autor*in:
Gehmacher, Johanna; Singer, Mona
Quelle: Frauenforschung, feministische Forschung, Gender Studies: Entwicklungen und Perspektiven. Christina Lutter (Hrsg.), Elisabeth Menasse-Wiesbauer (Hrsg.). Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 1999, S. 19-40
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Inhalt: Die Autorinnen geben einen Überblick über die Entwicklung der feministischen Wissenschaft seit den frühen 70er Jahren und über die gegenwärtige Forschungslage in Österreich, insbesondere im ausseruniversitären Bereich. Es werden die Positionierungen der Geschlechterdifferenz in den Wissenschaften sowie die Bedeutung von Standortgebundenheit und Interessenabhängigkeit im feministischen Diskurs herausgestellt, dessen Kritik sich vor allem gegen Eurozentrismus und Rassismus in der wissenschaftlichen Theorieproduktion richtet. Als die zentralen Paradigmen der feministischen Forschung werden Interdisziplinarität, Kontextualität und Situiertheit bestimmt. Die Autorinnen berichten ferner über die Ergebnisse von Expertinneninterviews zu den spezifischen Forschungsfeldern in Österreich und geben abschließend Empfehlungen für eine effizientere Forschungsförderung im universitären und ausseruniversitären Bereich. (ICI)
Schlagwörter:Feminismus; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Österreich; Wissenschaftsverständnis; Interdisziplinarität; Förderung; Paradigma
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in NRW : auf der Basis der Empfehlungen des Wissenschaftsrates
Herausgeber*in:
Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW
Quelle: Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW; , 2024. 17 S
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Inhalt: 1 FORSCHUNG, METHODEN, INTERDISZIPLINARITÄT | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen für einen verstärkten Dialog zwischen der institutionalisierten Geschlechterforschung innerhalb der jeweiligen Fächergruppe und zwischen den Fächergruppen ein. Die Einrichtung eines außerhochschulischen Forschungsinstituts, etwa eines Max-Planck-Instituts für Geschlechterforschung oder eines Institute for Advanced Studies mit Schwerpunkt Geschlechterforschung, könnte hierzu die disziplinen- und standortübergreifende Zusammenarbeit der Geschlechterforschenden in NRW erheblich befördern sowie Zeit und Raum für die Entwicklung gemeinsamer Drittmittelprojekte bieten.
2 FORSCHUNGSFÖRDERUNG | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen im Rahmen der internationalen, nationalen, regionalen Forschungsförderung für ein Programm zur Förderung von Geschlechterforschung und Forschungsverbünden ein. Ein solches Programm für interdisziplinäre Geschlechterforschung würde die Verbundforschung in NRW stärken und zugleich kleinere Standorte integrieren. Insbesondere medizinische, natur- und technikwissenschaftliche Fakultäten sollten zusätzliche Mittel zur Verankerung der Geschlechterforschung innerhalb ihrer Fächer zur Verfügung stellen.
3 INSTITUTIONALISIERUNG | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen dafür ein, dass die Geschlechterforschung über verstetigte Professuren mit GenderDenominationen in allen Fächern verankert ist. Diese Professuren müssen über eine angemessene finanzielle und personelle Ausstattung verfügen. Weiter setzen sie sich für eine institutionelle Absicherung und angemessene Ausstattung der bestehenden Zentren für Geschlechterforschung ein, sodass diese als genuine Forschungs- und Lehrzentren und durch interdisziplinäre Projekte und Forschungsknoten sichtbar sein können.
4 STUDIENGÄNGE UND ZERTIFIKATE | In NRW setzen sich die Hochschulen gemeinsam mit den Fakultäten für den Ausbau und Erhalt von Studiengängen und Zertifikaten der Geschlechterforschung ein, gleichzeitig streben sie eine systematische Integration der Geschlechterforschung in die fachdisziplinäre Ausbildung an. Dies umfasst die strukturelle Absicherung und Verbesserung der Personalstrukturen für die Studiengangs-/Zertifikatskoordination sowie für die Lehre und die Studiengangsentwicklung. Hierbei ist es unabdingbar, dass bislang personalisiert entfristete Stellen an den Zentren und Einrichtungen der Geschlechterforschung unabhängig von den derzeitigen Stelleninhaber_innen verstetigt werden.
5 EARLY CAREER/WISSENSCHAFTLICHE KARRIEREENTWICKLUNG | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen für die Förderung und den Ausbau bestehender Vernetzungs- und Austauschformate für die wissenschaftliche Karriereentwicklung im Feld der Geschlechterforschung ein und bauen mit dieser Zielsetzung ein landesspezifisches, strukturiertes Promotionsprogramm für Geschlechterforschung auf.
6 FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen für eine verbesserte Sichtbarkeit und Zugänglichkeit von Forschungsdaten, Literatur und Quellen der Geschlechterforschung ein, z. B. durch eine entsprechende Ausstattung bestehender Archive und Bibliotheken. Kategorien und Perspektiven der Geschlechterforschung werden in den Prozes-sen des (digitalen) Forschungsdatenmanagements verankert, um den spezifischen Anforderungen des Felds Rechnung zu tragen.
7 INTERNATIONALISIERUNG | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen für bessere internationale Vernetzungen und Forschungsmöglichkeiten für Wissenschaftler_innen aller Karrierestufen ein und fördern zu diesem Zweck ein internationales FellowshipProgramm für Forschende der Geschlechterforschung.
8 VERHÄLTNIS ZU VERWANDTEN FORSCHUNGSFELDERN | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen für eine stärkere Sichtbarkeit der Geschlechterforschung als eigenständiges Forschungsfeld ein. Sie fördern den Austausch mit verwandten Forschungsfeldern, insbesondere auf den Gebieten der Diversity Studies, Queer Studies, Trans Studies, Masculinity Studies und Postcolonial Studies, insbesondere bei der Denomination neuer Professuren, der Einrichtung von Zentren oder Studienangeboten.
9 GESELLSCHAFTLICHE DEBATTEN UND ANGRIFFE | In NRW setzen sich das Land und die Hochschulen für gute gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen von Geschlechterforschung ein und bauen Unterstützungsstrukturen auf, um Angriffen auf die Geschlechterforschung begegnen zu können. Darüber hinaus setzen sie sich für die Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftskommunikationsforschung für die Geschlechterforschung ein.
Schlagwörter:gender balance; gender research; Gender Studies; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; higher education and research; Hochschulentwicklung; Landespolitik; Wissenschaftsrat
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Handbuch Forschungsförderung der Informations- und Beratungsstelle des Förderprogramms Frauenforschung : Bd. 1, Ein Leitfaden für Frauen
Titelübersetzung:Research promotion manual of the Information and Counseling Center of the promotion program Research on Women : Vol. 1, A guide for women
Autor*in:
Förder-Hoff, Gabi; Schlegelmilch, Cordia
Quelle: Berlin, 1988. 222 S.
Details
Inhalt: Das Handbuch Forschungsförderung soll möglichst vollständigen und vor allem aktuellen Überblick über bestehende Möglichkeiten der Forschungsförderung geben. Der hier vorliegende erste von zwei Teilen konzentriert sich auf die beiden folgenden Bereiche: 1. Berlin-bezogene Förderung, d.h. Förderungsmöglichkeiten aus Haushaltsmitteln der Berliner Universitäten und Fachhochschulen sowie des Senators für Jugend und Familie; 2. allgemeine Forschungsförderungseinrichtungen (z.B. DFG, Stiftung Volkswagenwerk) sowie private Stiftungen in der Bundesrepublik, deren Förderungsmöglichkeiten nicht regional begrenzt sind. Das Handbuch ist thematisch nicht auf Frauenforschung, die bisher nur von wenigen gefördert wird, beschränkt. (IAB2)
Schlagwörter:Handbuch; Frauenforschung; Stipendium; Förderung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Monographie
Das wissenschaftliche Feld und die Ordnung der Geschlechter
Titelübersetzung:The field of science and the gender system
Autor*in:
Krais, Beate
Quelle: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive: Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen. Regula Julia Leemann (Hrsg.), Heidi Stutz (Hrsg.). Zürich: Rüegger, 2010, S. 19-38
Details
Inhalt: "Die hier vertretene zentrale These ist, dass das Phänomen der sogenannten leaky pipeline, d.h. die Verringerung der Frauenanteile von Stufe zu Stufe auf der akademischen Karriereleiter, in hohem Masse das Ergebnis der sozialen Strukturen, des Selbstverständnisses und der sozialen Praxis des wissenschaftlichen Feldes ist. Vorgestellt werden zunächst die Überlegungen und analytischen Instrumente, die in zwei empirischen Untersuchungen einen innovativen Zugang zur Untersuchung des wissenschaftlichen Feldes erschlossen haben. Diese Untersuchungen rücken den Prozess der Anerkennung ins Blickfeld, in dessen Verlauf aus dem 'studierten Menschen' ein 'Wissenschaftler' bzw. eine 'Wissenschaftlerin' wird. Die Ergebnisse zeigen, dass im gängigen Verständnis von Wissenschaft als Lebensform ebenso wie von wissenschaftlicher Leistung die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht zu einem Eliminierungsgrund wird. Dabei werden Interaktionsmuster wirksam, die von symbolischer Gewalt gekennzeichnet sind und aktiv den Ausschluss von Frauen aus dem wissenschaftlichen Feld befördern." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article advances the hypothesis that the 'leaky pipeline' phenomenon, which describes the decreasing proportion of women in academia at each rung in the career ladder, is largely the result of the social structures, self-image, and social practices of academia. The article presents the considerations and analytical instruments that allowed two empirical studies to examine the field of academia using a new and innovative approach. These studies focus on the process of recognition through which an 'educated person' becomes an 'academic'. The findings show that, in the prevailing understanding of academia as a way of life and academic performance, being female has a degrading effect. The analysis reveals patterns of interaction characterized by symbolic violence that actively encourage the exclusion of women from the field of academia." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftssoziologie; soziales System; Bourdieu, Pierre; soziologische Theorie; Karriere; soziale Anerkennung; Habitus; Doing Gender; Strukturproblem; Lebensplanung; Partnerschaft; wissenschaftlicher Mitarbeiter; Habilitation; Sonderforschungsbereich; Promotion; Forschungsstand
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen- und Geschlechterforschung in Mecklenburg-Vorpommern : eine Studie zu Forschung und Lehre an den Hochschulen von 1992 bis 1997
Autor*in:
Kahlert, Heike
Quelle: Land Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Land Mecklenburg-Vorpommern Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Landesregierung; Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF-, Universität Bielefeld; Schwerin, 1999. 291 S.
Details
Inhalt: "Für den Zeitraum von 1992-1997 wurde die Frauen- und Geschlechterforschung in Mecklenburg-Vorpommern dokumentiert und ausgewertet: Vorlesungsverzeichnisse, Forschungsberichte, Studien-und Prüfungsordnungen, Stellendenominationen, institutionelle An-/ Einbindungen wurden hinsichtlich frauen- und geschlechterspezifischer Themen befragt. (Dr. Heike Kahlert, Soziologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IZFG bis Dez. 98); Laufzeit/ Finanzierung: 07/1997 - 12/1998, gefördert vom Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hochschulsonderprogramm III). Bereits im Jahre 1989 betonte die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) die besondere Bedeutung der Frauenforschung im Hinblick auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie für die weitere Entwicklung der Wissenschaften. Zum weiteren Ausbau der Frauenforschung empfahl die BLK, an den Hochschulen und in der Forschungsförderung durch Bund und Länder Frauenforschungsschwerpunkte zu bilden, die Projektfinanzierung im Bereich Frauenforschung zu verbessern und die Frauenforschung zu koordinieren, indem die Breite und Vielfalt ihrer Themenstellungen in Forschungsberichten bzw. Dokumentationen gesondert ausgewiesen wird. Zur Frauen- und Geschlechterforschung in Mecklenburg-Vorpommern lagen bisher keine wissenschaftlichen Untersuchungen und/ oder Dokumentationen vor, die Forschungsberichte der Hochschulen des Landes weisen die entsprechenden Arbeiten nicht gesondert aus. Zielsetzung des Projekts war daher die Bereitstellung von Informationen über Frauen- und Geschlechterforschung in Mecklenburg-Vorpommern. Im Projekt wurden die frauen- und geschlechterspezifischen Forschungsarbeiten und Lehrveranstaltungen erhoben, die von 1992 bis 1997 an den Universitäten und Fachhochschulen des Landes durchgeführt wurden. Zu diesem Zweck wurden eine Dokumentenanalyse der Forschungsberichte und Vorlesungsverzeichnisse der Hochschulen vorgenommen, eine Fragebogenerhebung zu den Forschungsaktivitäten im Bereich der Frauen- und Geschlechterstudien durchgeführt sowie einige Expertinnengespräche mit Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Entscheidungsträgerinnen in der Ministerialbürokratie geführt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Mecklenburg-Vorpommern; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Fachhochschule; Forschungsprojekt
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Frauenforschung und Frauen in der Forschung : viel getan und viel zu tun! ; Dokumentation der gleichnamigen bundesweiten Konferenz vom 3. bis 5. Februar 1988 in Bonn
Titelübersetzung:Research on women and women in research : a lot done and a lot to do! ; documentation on the nationwide conference of the same name from 3 to 5 February 1988 in Bonn
Herausgeber*in:
Verein zur Förderung der Frauenakademie München e.V.
Quelle: Verein zur Förderung der Frauenakademie München e.V.; Tagung "Frauenforschung und Frauen in der Forschung: Viel getan und viel zu tun"; München: Profil-Verl., 1988. 199 S.
Details
Inhalt: "Dieser Band dokumentiert Referate und Diskussionsergebnisse der Tagung 'Frauenforschung und Frauen in der Forschung: Viel getan und viel zu tun', die der Verein zur Förderung der Frauenakademie München e.V. und die Friedrich-Ebert-Stiftung vom 3. bis 5. Februar 1988 in Bonn veranstalteten. Erstmals trafen hier Wissenschaftlerinnen aus Hochschulen, etablierten Forschungseinrichtungen und selbstorganisierten Forschungsinstitutionen aus dem gesamten Bundesgebiet mit Vertretern(n)/innen aus Politik und politischer Verwaltung von Bund und Ländern zusammen. Die Bilanz ihres Erfahrungsaustausches ist eindeutig: Es sind insbesondere die selbstorganisierten inner- und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung von Frauenforschung und die Förderung von Frauen in der Forschung leisten. Dabei erfahren gerade sie die geringste finanzielle Förderung. Entgegen aller öffentlicher Bekundungen findet derzeit eine schleichende Verdrängung von Wissenschaftlerinnen aus Hochschulen und Forschungsinstitutionen statt. Gefordert wird deshalb eine einschneidende Veränderung bisheriger Forschungsförderung unter Einbeziehung der selbstorganisierten Frauenforschungsinstitutionen. Entschiedener politischer Wille und ein Bewußtseinswandel der herrschenden 'Scientific Community' sind notwendig, um über die in Paragraph 2 des neuen Hochschulrahmengesetzes vorgesehene Regelung hinaus Frauen den ihnen verfassungsrechtlich zustehenden Platz in Forschung und Lehre einzuräumen. Das Buch richtet sich an alle, die sich über die aktuelle Lage von Frauenforschung und Frauen in der Forschung informieren wollen bzw. beitragen möchten zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Bereich von Wissenschaft." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenforschung; Einrichtung; finanzielle Situation; Förderungsmaßnahme; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk