Dynamik der Teilzeitarbeit: Implikationen für die soziale Sicherung von Frauen
Autor/in:
Quack, Sigrid
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Abt. Organisation und Beschäftigung; Berlin, 1992. 289 S
Inhalt: Die Verfasserin arbeitet zunächst die normativen Leitbilder heraus, die dem Sozialversicherungssystem in der Bundesrepublik Deutschland zugrundeliegen, und problematisiert diese Normalitätsannahmen unter Hinweis auf die Differenzierung von Beschäftigungsformen und die Individualisierung familiärer Lebensformen. Vor diesem Hintergrund wird gefragt, inwiefern sich die Struktur der Teilzeitarbeitsplätze und die Zusammensetzung der Gruppe der Teilzeitbeschäftigten in den Jahren 1970 bis 1989 verändert hat und welche arbeitsmarktstrukturellen Effekte sich aus der Ausweitung der Teilzeitarbeit ergeben. Es schließt sich eine empirische Analyse der Teilzeitarbeit aus dynamischer Perspektive auf der Datenbasis des Sozio-Ökonomischen Panels für die Jahre 1984 bis 1988 an, die Einblicke in Erwerbsverläufe und Erwerbsstrukturen ermöglicht. Ausgehend von den konstatierten Polarisierungs- und Marginalisierungstendenzen wird abschließend diskutiert, welche Ansatzpunkte für die Etablierung geschützter Formen der Teilzeitarbeit und für eine bessere soziale Absicherung der Teilzeitbeschäftigten bestehen. (ICE2)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Teilzeitarbeit; part-time work; Teilzeitarbeitnehmer; part-time worker; berufstätige Frau; working woman; soziale Sicherung; social security; Sozialversicherung; social insurance; Erwerbsverhalten; employment behavior; gender-specific factors; Marginalität; marginality; Arbeitsmarkt; labor market; woman; Erwerbsverlauf; employment history
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Brot und Rosen zu DM-Preisen?: Frauenarbeit im wirtschaftlichen Umbruch
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst d. Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, 8 (1990) 4, S 1-12
Inhalt: In dem Beitrag wird die Situation der erwerbstätigen Frauen nach dem politischen Umbruch in der DDR und nach dem Zusammenschluß der beiden deutschen Staaten untersucht. Dazu werden zunächst die Besonderheiten der Frauenbeschäftigung in der ehemaligen DDR aufgezeigt: die extrem hohe Frauenerwerbsquote, das besonders hohe Qualifikationsniveau, die Erweiterung des Berufsspektrums von Frauen. Es wird deutlich, daß in beiden deutschen Staaten nachhaltig in die Bildung investiert worden ist, wobei Bildungspolitik als Instrument der gesellschaftlichen Transformation bzw. Modernisierung genutzt wurde. Angesichts der Tatsache, daß die Bildungsabschlüsse von jungen Frauen und Männern inzwischen praktisch ausgeglichen sind, wird erläutert, daß die Frauenfrage heute keine Bildungsfrage mehr ist, daß Frauenpolitik zu einer Mütterpolitik geworden ist. Vor diesem Hintergrund werden die beschäftigungspolitischen Auswirkungen des ökonomischen Wandels zur Marktwirtschaft analysiert. Zwei negative Punkte werden herausgearbeitet: (1) weibliche Arbeitskräfte werden vor allem dort gebraucht, wo ein hoher Anpassungsbedarf besteht; (2) zu qualifizierten und sicheren Arbeitsplätzen haben fast nur Männer Zutritt. Vor diesem Hintergrund, so lautet die Schlußfolgerung aus der Analyse, muß Frauenpolitik nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten mehr sein als Arbeitsmarktpolitik. (ICA)
Probleme des technischen Wandels: Beschäftigungschancen und soziale Sicherheit ; Einleitung zu einer Podiumsdiskussion
Titelübersetzung:Problems with technical change: employment oppportunities and social security; introduction to a podium discussion
Autor/in:
Rammert-Faber, Christel
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Lutz, Burkart; Deutscher Soziologentag "Technik und sozialer Wandel"; Frankfurt am Main, 1987. S 472-476
Inhalt: Die Bedeutung von Arbeitsmarktbedingungen für den Wirkungsgrad sozialer Sicherung verweist der Autorin zufolge auf das Konstruktionsprinzip der Koppelung des Beschäftigungssystems an das System sozialer Sicherung. Im Verlauf von Wirtschaftskrise und anhaltender Massenarbeitslosigkeit wird zudem deutlich, dass das deutsche System der sozialen Sicherung nachhaltig unter fiskalischen Druck gerät. Das Thema der Podiumsdiskussion verweist vor diesem Hintergrund auf einen Zusammenhang, der in der sozialwissenschaftlichen Forschung zunehmendes Interesse findet, nämlich auf die Folgen des technischen Wandels für das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem und das daran gekoppelte System sozialer Sicherung. Generell stellt sich hier die Frage, welche Rolle dem technischen Wandel in diesem Zusammenhang zukommt, ob durch den technischen Wandel lediglich kurz- bis mittelfristig zu lösende Probleme für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und die soziale Sicherung der Individuen auftreten oder ob sich hier Strukturprobleme bzw. -veränderungen zeigen, die eine dauerhafte Ausgrenzung bestimmter Arbeitskräftegruppen, insbesondere Frauen, aus der Erwerbsarbeit und damit aus der sozialen Sicherung zur Folge haben. (ICI2)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; women's employment; Ausbildungssystem; social security; soziale Folgen; vocational training system; technological change; mass unemployment; technischer Wandel; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; woman; employment relationship; Arbeitskräftenachfrage; employment system; Massenarbeitslosigkeit; Arbeitsverhältnis; Frauenerwerbstätigkeit; labor demand; social effects; Beschäftigungssystem; labor market
Zwischen "Präferenzen" und Profit: zur bedingten Flexibilität teilzeitarbeitender Frauen
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Arbeitszeitpolitik: Formen und Folgen einer Neuverteilung der Arbeitszeit. Frankfurt/M., 1982, S 98-105
Inhalt: Die hohe Zahl teilzeitbeschäftigter Frauen ist Ausdruck der systemkonformen Lösung eines strukturellen Konfliktes und nicht als Indikator für weibliche Beschäftigungswünsche zu interpretieren. Flexible "arbeitsfreie Zeit" bedeutet für die Gruppe der teilzeitbeschäftigten Frauen meist alleinige Übernahme der Familienarbeit. Frauen als "Zuverdienerinnen" sind für den Arbeitsmarkt aufgrund ihrer zeitlicher Dispositionsfähigkeit besonders für bestimmte Branchen, wie z. B. dem Einzelhandel, interessant, dessen Wunsch nach Variabilisierung des Arbeitsplatzes vor dem Hintergrund des konkurrenzvermittelten wachsenden Kostendrucks und dem Einsatz integrierter Datenerfassungs- und verarbeitungssysteme, die gleichzeitig die Optimierung von Kapitalbindungskosten und des Personaleinsatzes ermöglichen, zu sehen ist. In dieser kapazitätsorientierten flexiblen Arbeitszeitregelung (KAPOVAZ), in der der Arbeitseinsatz des Personals sich nach der Kundenfrequenz richtet, bilden Hausfrauen das wichtigste Rekrutierungspotential. Um die damit verbundenen negativen Arbeitsbedingungen aufzufangen, muß Arbeitszeitpolitik wesentlicher Teilbereich qualitativer Tarifpolitik werden, vor allem angesichts des Zusammenhangs zwischen dem Einsatz neuer Technologien, veränderter Arbeitsorganisation und flexiblen Arbeitszeiten. (HN)
Schlagwörter:Teilzeitarbeit; part-time work; KAPOVAZ; capacity-oriented variable working hours; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; berufstätige Frau; working woman; Hausfrau; housewife; Arbeitszeitpolitik; policy on working hours; Einzelhandel; retail trade; Tarifpolitik; wage scale policy; Arbeitszeit; working hours; neue Technologie; new technology; Rationalisierung; rationalization; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Familie-Beruf; work-family balance; woman; Betrieb; firm; Arbeiterbewegung; labor movement
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktforschung, Arbeitswelt, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Die Einführung neuer Technologien und Rationalisierungskonzeptionen und ihre Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen von Frauen in Berlin
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauen und Arbeit: Mitteilungsbl. d. Abt. Frauen im DGB-Bundesvorstand, (1982) 8, S 1-9
Titelübersetzung:Determining factors in the gainful employment of women
Autor/in:
Weltz, Friedrich
Quelle: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 4 (1971) 2, S 201-215
Inhalt: Auf der Grundlage einer repräsentativen Umfrage bei 3120 Frauen zwischen 15 und 60 Jahren wird versucht, das Erwerbsverhalten der Frauen anhand einer Analyse der individuellen Verhaltens- und Vorstellungsmuster zu bestimmen. Den zentralen Bezugspunkt bildet das 'Drei-Phasen-Theorem' von Myrdal und Klein, dessen Ablaufschema, wie sich zeigt, bei weitem nicht das Mehrheitsverhalten der Frauen ausdrückt. Es lässt sich vielmehr feststellen, dass eine volle Rückkehr ins Berufsleben in der dritten Phase aus subjektiven Gründen und infolge objektiver Bedingungen in dem Masse erschwert wird, wie in früheren Phasen der Konnex zum Beruf über eine längere Periode hinweg unterbrochen wurde. Da die in der vorangegangenen Lebensphase dominierenden Verhaltens- und Orientierungsweisen erheblich die Verhaltensmuster der nächsten Phase präjudizieren, muss sich die Frage nach der Partizipation der Frau an der Berufssphäre - zumindest langfristig - mehr an einem Modell orientieren, das stärker auf die Kontinuität des Verhaltens bezogen ist. So müssten neben kurz- und mittelfristig wirksamen Maßnahmen, wie sie vielfach bisher schon vorgesehen sind, um den Konflikt zwischen häuslichen und beruflichen Pflichten zu mildern - z.B. Bau von Kindergärten, flexible Arbeitszeit, betriebliche Einarbeitungshilfen -, vor allem langfristig orientierte Maßnahmen treten, die den Frauen durch alle Phasen hindurch den Kontakt zum Berufsleben sichern. Dazu würden vor allem gehören ...: bei der Ausbildungswahl stärkere Rücksichtnahme auf die langfristige Verwertbarkeit einer Berufsqualifikation sowie ihrer Resistenzfähigkeit bei Unterbrechungsperioden; Eröffnung langfristiger Beschäftigungs- und Karrieremuster für Frauen, die explizit auch Zeiträume mit Teilzeit- oder nichtkontinuierlicher Beschäftigung vorsehen, die aber Perspektiven über diese hinaus eröffnen und so eine langfristigere Berufsorientierung nahelegen; Etablierung institutionalisierter Übergänge von Vollbeschäftigungsverhältnissen zu Teilzeit- und nichtkontinuierlicher Beschäftigung, die eine Umdefinition der beruflichen Rolle beim Übergang von der ersten zur zweiten Lebensphase ermöglichen, dabei aber einen Abbruch vermeiden; Änderung des Rollenverständnisses der Frau, wie es im Sozialisierungsprozess den Kindern (Jungen und Mädchen) vermittelt wird. (IAB)
Schlagwörter:women's employment; Berufsunterbrechung; employment behavior; berufliche Reintegration; determinants; Federal Republic of Germany; occupational reintegration; woman; gender-specific factors; Determinanten; Frauenerwerbstätigkeit; Erwerbsverhalten; career break
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung