Inhalt: Achtzig Jahre nach Öffnung der Technischen Hochschulen für Frauen sind Ingenieurinnen in der Bundesrepublik Deutschland noch immer Exotinnen. Unter den Studierenden erreicht ihr Anteil gerade zehn Prozent und im Erwerbsleben sind es nicht einmal drei von hundert. Ziel der Autorinnen ist es, diese überaus zögerliche Entwicklung zu ergründen und zu erkunden, was das Besondere der wenigen Frauen ausmacht, die den Weg in diese Männerdomäne gefunden haben. Empirische Basis bilden mehr als 100 ausführliche biographisch orientierte Interviews mit Studentinnen und Erwerbstätigen der Fächer Elektrotechnik und Maschinenbau. Die Auswertung des Basismaterials gibt Antwort auf die Fragen: (1) Welche besonderen sozialen Toleranzräume sind in der familiären und schulischen Sozialisation vonnöten, um junge Frauen zu ermutigen, das enge Korsett gesellschaftlicher Normen für ihr ungewöhnliches Lebenskonzept abzustreifen? (2) Was bremst in Studium und Beruf den Elan der jungen Frauen? (3) Welchen Benachteiligungen sind die Frauen im Ingenieurbereich unterworfen? Auch mit dem alten Vorurteil, daß Frauen für Technik nicht geeignet sind, setzt sich die Untersuchung auseinander. Angesichts der ständig zunehmenden Abhängigkeit der modernen Gesellschaft von der Technik ist es nicht nur eine Frage des gleichberechtigten Zugangs zu einem gutbezahlten Beruf, daß Frauen als Ingenieurinnen zu Mitgestalterinnen unserer Zukunft werden. Es werden daher Wege und Maßnahmen aufgezeigt, um Mädchen zu einem ingenieurwissenschaftlichen Studium zu ermutigen und erwerbstätigen Ingenieurinnen zu Einfluß zu verhelfen. (TR)
Frauen und Technik : Facetten einer schwierigen Beziehung
Titelübersetzung:Women and technology : facets of a difficult relationship
Autor/in:
Janshen, Doris
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Karin Hausen (Hrsg.), Helga Nowotny (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1986, S. 279-292
Inhalt: Die Benachteiligung von Frauen in der Öffentlichkeit, die unsere moderne Industriegesellschaft charakterisiert, zeigt gerade in technologiebezogenen Professionen deutlich Profil: je höher der Status, um so geringer der Anteil von Frauen. Die Verfasserin möchte nicht die Beziehung von Frauen zur Technik von ihrer Betroffenheit in Arbeit und Leben her entfalten, sondern von ihren Möglichkeiten, auf die Gestaltung der Technologieentwicklung aktiven Einfluß zu nehmen. In diesem Kontext setzt sie einige Facetten und "Tupfer" der Beziehung von Frauen zur Technik skizzenhaft ins Bild. Es wird festgestellt, "Wir wissen nicht, wie Frauen sich innerlich auf die Kraft von Maschine und Zerstörung beziehen, ob sie sich dadurch auch größer fühlen, ob und wann sie sich abwenden, ob ein durch Technik stimulierter Größenwahn bei Frauen andere Formen der Kreativität freisetzt als bei Männern. Wir wissen nicht, ob aus der historischen und gesellschaftlichen Besonderung des Weiblichen eigenständige Wege abzuleiten wären, wenn das "Weibliche" vom Stigma der Ohnmacht befreit wäre. Trotz der Schwierigkeiten eines intellektuellen und wissenschaftlichen Zugangs zu den Erlebnisdimensionen technischer Intelligenz, halte ich es für nötig, solche Wege zu beschreiten, wenn wir einerseits wissen wollen, warum Frauen ihre Intelligenz auf diesem Gebiet so zurückhaltend in Anwendung bringen, wenn wir andererseits darauf dringen wollen, daß Frauen nicht nur gleiche Rechte beim Erwerb von Privilegien haben, sondern auch adäquat Verantwortung für Gesellschaft und Zivilisation übernehmen." (TR)
Ingenieurinnen : Gereimtes und Ungereimtes aus einem laufenden Forschungsprojekt
Titelübersetzung:Female engineers : consistent and inconsistent facts from a current research project
Autor/in:
Janshen, Doris; Mandelartz, Meggi
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 111-124
Inhalt: Einige Facetten des Forschungsprojekts "Ingenieurinnen. Untersuchung ihrer Studien- und Arbeitsbedingungen" werden dargestellt. Da die biographischen Interviews mit ca. 100 Personen (Studentinnen und Ingenieurinnen der Fächer Elektrotechnik und Maschinenbau) noch nicht abgeschlossen sind, beschränken sich die Verfasserinnen in der Darstellung auf grundlegende Annahmen, Beobachtungen und die theoretische Weiterentwicklung des einzelnen Aspekts "Technik und Beziehung". Es wird festgestellt, daß auch für Technikerinnen die Mutter die wichtigste emotionale Bezugsperson zu sein scheint. Dies erklärt die stark ausgeprägte Differenzerfahrung gegenüber männlichen Kollegen und Kommilitonen sowie unterschiedliche Rezeptionsmuster bei der Technikerfahrung und -bearbeitung. Technik wird eingebettet ins Netz sozialer Bezüge und Beziehungen. Das Bewußtsein von Leistung wird eher vom Vater übernommen. Es wird gefolgert, daß der gelassene Umgang mit Trennung und Beziehung, mit Leistung und Liebe erst erlernbar sein wird, wenn Sozialisationserfahrungen von der durchgehenden Stringenz der geschlechtsspezifischen Koppelung mit Macht und Ohnmacht entkoppelt werden. Für die Zwischenzeit gilt es ein positives Verhältnis zu Ambivalenzen und Irritationen der Geschlechtsidentität zu entwickeln. (TR)
Intellectus erectus : zur geschlechtsspezifischen Konstitution technologischer Intelligenz
Titelübersetzung:Intellectus erectus : the gender-specific establishment of technological intelligence
Autor/in:
Janshen, Doris
Quelle: Ewig lockt das Weib?: Bestandsaufnahme und Perspektiven feministischer Theorie und Praxis. Nadia Bagdadi (Hrsg.), Irene Bazinger (Hrsg.). Veranstaltung "Stand-Punkte"; Weingarten: Drumlin Verl., 1986, S. 69-84
Inhalt: Die Verfasserin beschäftigt sich mit der Frage, wie sexuelle Energien, vor allem des Mannes, die Ausformung der technischen Intelligenz vorantreiben. Ausgehend von der Erkenntnis, daß sich das Begehren des weiblichen und männlichen Körpers in unserer Gesellschaft unterschiedlich äußert, soll verständlich gemacht werden, weshalb Technik trotz aller Lernbemühungen der Frauen Männersache ist. Zur Klärung dieses Zusammenhangs werden diverse Geschichten, Mythen und Utopien wiedergegeben, die diese Thematik behandeln sowie Beispiele aus der Wirklichkeit geliefert. Es wird festgestellt, daß die männliche Lust viel zu oft in Dominanzlust pervertiert wurde und wird, in Lust, die sich als wirkliche nicht mehr spürt. Weibliche Lust war und ist viel zu oft nicht mehr als versunkenes Kulturgut. "Wer immer jedoch die Lust wirklich in sich spürt, ob Frauen oder Männer, wird wissen, wann sie geraubt wird. Sei es im Wald, im Bett, im Flugzeug, oder auch im Ingenieurbüro. Wer auf Beziehungslust verharrt, wird mächtig, mächtig zum Widerstand und zur Verteidigung der Existenz. Wir sind gefordert, uns zu sehen und auch die anderen und jene Technik zu entdecken, die uns darin unterstützt." (TR)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wenn 'Tippen' zur Textverarbeitung wird : Anmerkungen für eine feministische Technikkritik
Titelübersetzung:When 'typing' turns into data processing : remarks for a feminist criticism of technology
Autor/in:
Janshen, Doris
Quelle: Der Sprung in die Zukunft: zur Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien für die soziale Entwicklung. Michael Moreitz (Hrsg.), Rolf Landwehr (Hrsg.). Tagung "Sozialer Wandel durch Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien"; Weinheim: Beltz, 1985, S. 195-208
Inhalt: Der Beitrag geht den Fragen nach, ob und gegebenfalls wie die neuen elektronischen Technologien die gesellschaftliche Stellung der Frau unter den Bedingungen patriarchalischer Beziehungen in der Arbeitswelt und die Privatsphäre tangieren. Für den Arbeitsbereich werden die Arbeitsmarkt- und Arbeitsplatzgesichtspunkte angeführt; für beide wird konstatiert, daß die mit den neuen Technologien verbundenen Rationalisierungswirkungen überproportional Frauen betreffen werden ('Büro als Fabrik'). Die patriarchalische Reorganisation der Erwerbsarbeit wird als ein Grund für eine zunehmende Abdrängung von Frauen in die Privatsphäre betrachtet. Diese wiederum gilt unter dem Gesichtspunkt einer zu erwartenden Zunahme der Telearbeit nicht mehr als emotionaler Fluchtpunkt, sondern als flexible Manövriermasse für die gesellschaftliche Produktion und Verwaltung. Insgesamt wird eine Verstärkung der patriarchalischen Herrschaftsbeziehung erwartet, da Lebens- und Arbeitswelt in zunehmendem Maße einem gesellschaftlichen Zugriff unterliegen. (MB)
Quelle: Symposium "Frauen im Ingenieurberuf"; Düsseldorf: VDI-Verl. (Reihe Der Ingenieur in Beruf und Gesellschaft), 1985, 74 S.
Inhalt: Die Kurzreferate und Berichte aus sechs Arbeitskreisen befassen sich mit der Situation der Frauen im Ingenieurberuf einschließlich der persönlichen Erfahrungen der Symposiumsteilnehmerinnen, mit dem Verhältnis von Frauen und Technik und mit Aktivitäten, die die Situation der Frauen in technischen Berufen verbessern sollen. Das Symposium wurde gemeinsam veranstaltet vom Ausschuß "Frauen im Ingenieurberuf" des VDI und der Leitstelle Frauenpolitik des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. (IAB)
Quelle: Technische Universität Berlin; Berlin, 1982. 63 S.
Inhalt: Das Heft will Frauen über das Ingenieurstudium an der Technischen Universität Berlin informieren und sie motivieren, bei der Studienfachwahl den Bereich der Ingenieurwissenschaften nicht von vornherein auszuschließen. (IAB)
Schlagwörter:Ingenieurwissenschaft; Studienwahl; Berlin
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis