Geschlechtertypisierungen im Kontext von Familie und Schule
Titelübersetzung:Gender typifications in the context of family and school
Herausgeber*in:
Andresen, Sabine; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft, Folge 2/2006), 2006. 151 S.
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Inhalt: "Der zweite Band des Jahrbuchs Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit Geschlechterbildern und geschlechtstypischen Erwartungen, mit denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Prozess des Aufwachsens konfrontiert sind. Darüber hinaus geht es auch um neue Perspektiven auf Geschlechterverhältnisse in der Familie angesichts sozialer Phänomene des Wandels." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff: Von Müttern, Frauen und Schwindlerinnen. Anmerkungen zu Familie, Schule und Geschlecht - Ein Essay (15-26); Marianne Friese: Work-Life-Balance für junge Mütter. Neue Bildungsansätze und bildungspolitische Reformbedarfe zur Förderung von Kompetenz und Partizipation (27-44); Luitgard Franke: Demenz und Pflegebedürftigkeit in alten Paarbeziehungen - ein Thema für die Geschlechterforschung (45-59); Rita Casale: Lebenslanges Lernen und die Erziehung der Frauen zu Müttern der Gesellschaft in der frühen Neuzeit (61-75); Astrid Messerschmidt: Aus dem Umgang mit der Geschichte lernen - Ansatzpunkte einer feministischen Kritik der Erinnerung in der dritten Generation nach dem Holocaust (77-89); Wolfgang Gippert: Nation und Geschlecht (91-103); Sabine Toppe: Die Bedeutsamkeit von familiären Rollenbildern und Geschlechtertypisierungen im Umgang mit Armut an Schulen (105-112); Jürgen Budde: Interaktionen im Klassenzimmer - Die Herstellung von Männlichkeit im Schulalltag (113-119); Christine Hunner-Kreisel: Frauen und Religion in Aserbaidschan: Zwei Fallbeispiele (121-131).
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Rollenbild; Stereotyp; Adoleszenz; Geschlechterverhältnis; Bildungspolitik; Familie-Beruf; Alterskrankheit; Pflegebedürftigkeit; lebenslanges Lernen; Feminismus; Schule; Männlichkeit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zur Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess : reale, imaginäre und symbolisch-politische Dimensionen des Körpers
Titelübersetzung:The meaning of gender in the socialization process : real, imaginary and symbolic political dimensions of the body
Autor*in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: Sozialisation und Geschlecht: theoretische und methodologische Aspekte. Helga Bilden (Hrsg.), Bettina Dausien (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2006, S. 89-102
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Inhalt: Der Beitrag zur geschlechtsspezifischen Sozialisation erörtert die These, wonach die Frage, welche Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit im Kontext der Sozialisation von Kindern, Jugendlichen (und auch Erwachsenen) beigemessen werden muss, sich nicht unstrittig empirisch beantworten lässt, sondern zu einem großen Teil davon abhängig ist, wie das Menschenbild beschaffen ist, das jemand für sinnvoll und überzeugend hält, und wie jemand auf einer sehr grundlegenden Ebene die Wirkung von Geschlecht und Geschlechterdifferenz überhaupt einschätzt. So werden im ersten Schritt zunächst verschiedene Zugänge zum Untersuchungsgegenstand unterschieden, und zwar eine soziologische und pädagogische Sozialisationstheorie sowie eine psychoanalytische Betrachtungsweise. Vor diesem Hintergrund folgt im zweiten Schritt die Auseinandersetzung mit der Frage, auf welcher psychischen oder symbolischen Ebene überhaupt die Geschlechtlichkeit dem Menschen zustößt bzw. welche Art von innerpsychischer und gesellschaftlicher Bedeutung der Geschlechterordnung überhaupt zukommt, und warum. Der dritte Schritt umfasst schließlich verschiedene Perspektiven auf den geschlechtlichen Körper als (1) individuellen geschlechtliche Körper, als (2) imaginären Gesellschaftskörper und als (3) politischen Körper. Die drei Ebenen, auf denen der geschlechtliche Körper wirksam wird, tragen auf je unterschiedliche, aber zusammenwirkende Weise dazu bei, Geschlechterdifferenz als das die Menschen Unterscheidende und ihnen gleichwohl Gemeinsame umzudefinieren in Unterschiede zwischen Geschlechtern. Daraus ergibt sich, dass jede Geschlechterforschung sich in Theorie und Praxis vor allem mit der Struktur und dem Funktionieren jener Spaltungsprozesse befassen muss, die darauf abzielen, im Denken und in den Körperpraxen Differenz durch Eindeutigkeit zu ersetzen. (ICG2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Sozialisation; Sozialisationsforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Körper; Soziologie; Psychoanalyse; Pädagogik; Politik; Gesellschaft; soziale Wirklichkeit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterforschung in der Kritik
Titelübersetzung:Criticism of gender studies
Herausgeber*in:
Casale, Rita; Rendtorff, Barbara; Andresen, Sabine; Prengel, Annedore
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft, Folge 1/2005), 2005. 179 S.
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Inhalt: "Das erste Jahrbuch der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft ist eine Bestandsaufnahme der bisherigen Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung im erziehungswissenschaftlichen Kontext. Mit diesem Band zielen die Herausgeberinnen vor dem Hintergrund der Gesamtkonzeption der Jahrbuchreihe sowohl auf eine bilanzierende als auch auf eine zukunftsorientierte Perspektive. Dabei wird auch der kritische Zusammenhang zwischen Gender Studies, Männerforschung und Patriarchat zu analysieren sein. In dem Band findet sich somit ein Überblick über die Tendenzen und Strömungen der pädagogischen Geschlechterforschung in den letzten Jahrzehnten, verbunden mit einer Rekonstruktion der ersten Traditionsbildungsprozesse der Geschlechterforschung innerhalb der Disziplin. Hier werden zudem Fragen nach der Wahrnehmung auf akademischer Ebene ebenso wie nach dem Zusammenhang zwischen wissenschaftspolitischen Bestrebungen und feministischer Theoriebildung gestellt und diskutiert. An ausgewählten Fragestellungen werden die Bedeutung der Geschlechterdifferenz für erziehungswissenschaftliche Zusammenhänge herausgearbeitet und die Spannungsverhältnisse, mit denen die Erziehungswissenschaft durch ihre zentralen Begriffe Erziehung, Bildung, Lernen stets konfrontiert ist, analysiert. Dies geschieht beispielsweise in einem Beitrag über Schulleistungsuntersuchungen im internationalen Vergleich oder in einer Analyse über die Herstellung beruflicher Identität." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Grußwort der Vorsitzenden der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE (7-8); Editorial (9-17); Beiträge: Barbara Rendtorff: Strukturprobleme der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft (19-39); Edgar Forster: Männerforschung, Gender Studies und Patriarchatskritik (41-72); Eva Breitenbach: Vom Subjekt zur Kategorie. Veränderte Denkfiguren (73-86); Fritjof Bönold: Zur Lage der pädagogischen Frauen- und Geschlechterforschung: bildungstheoretische Diskussionen (87-105); Susanne Maurer: Gedächtnisspeicher gesellschaftlicher Erfahrung? Zur politischen Dimension von Frauen- und Geschlechterforschung (107-125); Aus der Forschung: Sabina Larcher: "Doing teacher" - professionelle Inszenierungen in Wechselwirkung von institutionellen Arrangements und sozialer Praxis (127-141); Marita Kampshoff: Geschlechterdifferenzen bei den Schulleistungen - empirische Forschungen aus England und Deutschland im Vergleich (143-153); Inga Pinhard: "Action is indeed the sole medium of expression for ethics". Skizzen einer sozialen Ethik bei Jane Addams (155-164); Rezensionen: Christiane Micus-Loos: Rezension zu Eva Borst: Anerkennung der Anderen und das Problem des Unterschieds. Perspektiven einer kritischen Theorie der Bildung (165-169); Barbara Fontanellaz: Rezension zu Corinna Seith: Öffentliche Interventionen gegen häusliche Gewalt. Zur Rolle von Polizei, Sozialdienst und Frauenhäusern (169-173); Fritjof Bönold: Rezension zu Heide von Felden: Bildung und Geschlecht zwischen Moderne und Postmoderne. Zur Verknüpfung von Bildungs-, Biographie- und Genderforschung (173-175).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Erziehungswissenschaft; Männerforschung; Bildungstheorie; Doing Gender; Lehrer; Großbritannien; Schulleistung; vergleichende Erziehungswissenschaft; Ethik; Männlichkeit; Kritik; Geschlechtsrolle; Patriarchat; Denken; Postmoderne; Pädagogik; Figuration
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? : zum Stand der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Gender as an explanation or observation category? : current state of education-science-based gender studies
Autor*in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Peter Döge (Hrsg.), Karsten Kassner (Hrsg.), Gabriele Schambach (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 52-60
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Inhalt: Im Rahmen von sieben Thesen resümieren die Autorinnen Entwicklungslinien erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung. Sie zeigen den Wandel von der Frauenbewegung zur Frauenforschung auf, beleuchten Schulpädagogik, Sozialisationsforschung und Praxisforschung und diskutieren aktuelle theoretische Verschiebungen in der Nutzung der Kategorie Geschlecht, wie auch den bislang erreichten Stand der Institutionalisierung. Insgesamt gesehen ist die Geschlechterforschung eine etablierte Teildisziplin in der Erziehungswissenschaft und sie besitzt inzwischen als "Frauen- und Geschlechterforschung" einen eigenen Sektionsstatus in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Sie ist aber nicht zentral im Fach selbst angesiedelt; ihre Zukunft ist damit als eher fragil einzuschätzen: Fachdiskurse, beispielsweise um den Bildungsbegriff, um Ethik in der Pädagogik u.a., blenden diese Perspektive nach wie vor weitgehend aus. In der Professionstheorie, der Sozialisationsforschung und Teilen der Schulforschung wird dagegen zwar regelmäßig auf das Geschlecht verwiesen, jedoch eher im Sinne einer Beobachtungskategorie. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Pädagogik; Erziehungswissenschaft; Kategorie; Soziologe; Erklärung; soziale Ungleichheit; Forschungsstand
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Pädagogischer Bezug und Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Pedagogical reference and gender relationship
Autor*in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: Pädagogische Rundschau, Jg. 54 (2000) H. 6, S. 703-722
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Inhalt: Der Beitrag diskutiert die Frage des pädagogischen Verhältnisses in der pädagogischen Theorietradition. Dabei wird untersucht, ob das Erzieher-Zögling-Verhältnis geschlechtsneutral aufzufassen sei, oder ob sich innerhalb der Geschlechterordnung unterschiedliche Konturierungen von männlich und weiblich ausbilden. Schwerpunkt der Betrachtung ist also weniger der instrumentelle Aspekt des Pädagogischen und der Blick auf das didaktische Handwerkszeug, sondern die interpersonelle Dimension jedes pädagogischen Verhältnisses. Anhand von Hermann Nohls Konzept des Pädagogischen Bezugs, seines Menschenbildes und seiner Darstellung der Unterschiede der Geschlechter werden zwei Thesen beleuchtet: 1. Die Beziehungen zwischen Lehrerinnen und ihren SchülerInnen sind beziehungsorientierter und emotionaler, während die zwischen Lehrern und ihren SchülerInnen als sachbezogener beschrieben werden können. Das pädagogische Verhältnis erhält damit eine gänzlich andere Färbung, je nachdem, ob ein Mann oder eine Frau die Position des Lehrenden innehat. 2. Das pädagogische Verhältnis ist als überpersönliches zu denken. Im weiteren Verlauf schließt sich eine Diskussion des Konzepts der "Geistigen Mütterlichkeit" an. Anschließend wird als offenkundige Parallele dem pädagogischen Bezug das "affidamento"-Verhältnis gegenübergestellt, das als Konzept einer "politischen Praxis unter Frauen" bekannt geworden ist. Ob dieses Konzept ein anderes Verständnis der pädagogischen Beziehung ermöglichen kann, wird abschließend erörtert. (ICH)
Schlagwörter:Pädagogik; Lehrer-Schüler-Beziehung; Mann; pädagogische Theorie; Koedukation; Männlichkeit; Weiblichkeit; soziale Beziehungen
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der Erziehungswissenschaft : eine Einführung
Titelübersetzung:Gender and relations between the genders in education science : an introduction
Herausgeber*in:
Rendtorff, Barbara; Moser, Vera
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 1999. 331 S.
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Inhalt: "Dieses Buch ist eine Einführung in das Wechselverhältnis zwischen Geschlechtertheorie und Erziehungswissenschaft. Das schließt zwei unterschiedliche Pointierungen ein: die Frage, in welcher Weise Erziehungswissenschaft die Geschlechterthematik aufnimmt, reflektiert, beantwortet (aktuell und in der Vergangenheit), aber ebenso die weiterführende Frage, wie sie dies über das Bisherige hinaus und möglicherweise auch in Kritik daran tun könnte und sollte. Es geht also um eine Überprüfung der bisherigen Thematisierung, Reflexion und Beantwortung der Geschlechterthematik in der Erziehungswissenschaft sowie um Überlegungen zu Reformulierungen und Weiterentwicklungen. Abschnitt I formuliert grundsätzliche Überlegungen, in Abschnitt II werden diese an einzelnen Punkten vertieft, und in Abschnitt III werden die erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen einzeln befragt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff / Vera Moser: Geschlecht als Kategorie - soziale, strukturelle und historische Aspekte (11-68); Barbara Rendtorff: Erziehung und Entwicklung - Sexuierte Selbstbilder von Mädchen und Jungen (71-84); Barbara Rendtorff: Geschlechtstypisierende Aspekte in Kinderbüchern (85-102); Ursula Rabe-Kleberg: Frauen in pädagogischen und sozialen Berufen (103-116); Rainer Strotmann: Zur Konzeption und Tradierung von Geschlechterrollen in ausgewählten Schriften pädagogischer Klassiker (117-134); Wiltrud Gieseke: Erwachsenenbildung: Geschlecht und Geschlechterverhältnis in der Erziehungswissenschaft aus der Sicht der Erwachsenenbildung (137-156); Britta Rang: Historische Pädagogik: Geschlechterforschung unter historisch-pädagogischem Vorzeichen (157-180); Isabell Diehm: Interkulturelle Pädagogik: Pädagogische Ent-Fremdung. Die Verdichtung von Differenz in der Figur 'fremder' Frauen und Mädchen (181-201); Dagmar Beinzger: Medienpädagogik: Pädagogische Reflexionen zum System der Zweigeschlechtlichkeit in den Medien (201-221); Marita Kampshoff / Elke Nyssen: Schulpädagogik: Schule und Geschlecht(erverhältnisse) - Theoretische Konzeptionen und empirische Analysen (223-245); Vera Moser: Sonder- und Heilpädagogik: Geschlechterforschung in der Sonderpädagogik (247-263); Elke Schimpf: Sozialpädagogik: Geschlechterpolarität und Geschlechterdifferenz in der Sozialpädagogik (265-282); Karin Amos: Vergleichende Erziehungswissenschaft: Rauschen und Signale. Die Kategorie 'Geschlecht' in der Vergleichenden Erziehungswissenschaft (283-308).
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Erziehungswissenschaft; Kritik; Junge; Selbstbild; Mädchen; Schule; Beruf; Konzeption; Sonderpädagogik; Erwachsenenbildung; Pädagogik; Entfremdung; Medienpädagogik; Sozialpädagogik
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk