Arm ohne Ehemann? : sozialpolitische Regulierung von Lebenschancen für Frauen im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Poor without a husband? : an international comparison of the social policy regulation of life opportunities for women
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (1995) B 36/37, S. 3-12
Inhalt: "Weibliche Lebenschancen werden in der feministischen Wohlfahrtsstaatsdebatte im Spannungsverhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit diskutiert. Als besonders 'frauenfreundlich' gilt in dieser Perspektive der Wohfahrtsstaat, der die Individualisierung von Frauen am weitgehendsten fördert. Für diese Unabhängigkeit wird auch eine zumindest zeitweilige Abhängigkeit vom Staat, der Geld zur Überbrückung von Notlagen gewährt und soziale Dienste anbietet, in Kauf genommen. Der Vergleich von Wohlfahrtsstaaten unter dem Aspekt weiblicher Lebenschancen steckt noch in den Kinderschuhen. Der Beitrag stellt deshalb zunächst Konzepte zur Beurteilung der 'Frauenfreundlichkeit' eines Wohlfahrtsstaates vor. Der Hauptteil ordnet einzelne Wohlfahrtsstaaten der Europäischen Union nach ihrem jeweiligen Individualisierungspotential. Unterschieden werden ein 'starkes', ein 'moderates' und ein 'schwach' ausgeprägtes sogenanntes Ernährer-Modell. Deutschland gehört in die erste, Frankreich in die zweite und Schweden in die dritte Kategorie. Eine Entlastung von Familienpflichten durch den Wohlfahrtsstaat geht keineswegs notwendig Hand in Hand mit einem Zuwachs an ökonomischer Unabhängigkeit. Und weibliche Erwerbsarbeit alleine eröffnet noch lange nicht die Freiheit zu gehen. Solche Begrenzungen legen eine differenzierte Verwendung der Begriffe 'Unabhängigkeit' oder 'Individualiserung' nahe. Der Wohlfahrtsstaatenvergleich aus der Sicht weiblicher Lebenschancen sensibilisiert nicht nur dafür, gutgläubig aufgegriffene Konzepte kritisch zu überdenken. er zeigt auch die Grenzen dessen auf, was Frauen und Männer von ihrem Wohlfahrtsstaat erwarten können." (Autoenreferat)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Entdeckung von Frauen als zukünftiges Innovationspotential in Westdeutschland
Titelübersetzung:The discovery of women as future innovation potential in west Germany
Autor/in:
Engelbrech, Gerhard
Quelle: Bedeutung des demographischen Wandels: Frauenerwerbstätigkeit, Zuwanderung. Bonn (Gesprächskreis Arbeit und Soziales), 1994, S. 75-101
Inhalt: Infolge des zu erwartenden Strukturwandels scheinen die Voraussetzungen für eine stärkere Integration von Frauen ins Erwerbsleben in den alten Bundesländern derzeit - zumindest quantitativ - günstig. Grund dafür sind das - demographisch bedingte - insgesamt rückläufige inländische Arbeitskräfteangebot, die auch zukünftig erwartete zunehmende Erwerbsneigung der Frauen und die prognostizierte, auf Teilarbeitsmärkten, erhöhte Nachfrage nach Fachkräften. In dem vorliegenden Aufsatz analysiert der Autor vor diesem Hintergrund die Prämisse "von der industriellen Reservearmee über die Begabungsreserve hin zum Innovationspotential". Er stellt fest, daß dies Schlagworte sind, die in der gegenwärtigen Diskussion zunehmend thematisiert werden. Er untersucht die Fragen, wie es zu diesen Erwartungen für die zukünftigen Arbeitsmarktchancen von Frauen in Westdeutschland kommt und welches die Hintergründe für die positiven Erwartungen an die weibliche Erwerbsbeteiligung sind. Zum Ausgleich der bestehenden und weiterhin zu erwartenden Arbeitsmarktdiskrepanzen werden Reaktionen sowohl seitens der weiblichen Arbeitkräfte als auch der Betriebe notwendig. Der Autor beschreibt desweiteren, inwieweit dies bereits in der Personalpolitik der Betriebe erkennbar ist. (psz)
Alter(n) - Umbruch und Kontinuität : Akzentsetzungen und Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Old age (aging) - upheaval and continuity : accentuations and female scientists
Herausgeber/in:
Fooken, Insa
Quelle: Essen: Verl. Die blaue Eule (Siegener Studien, Bd. 55), 1994. 145 S.
Inhalt: "Der Band enthält eine Sammlung von Beiträgen aus Soziologie und Psychologie sowie zwei Berichte aus einem laufenden Forschungs- und einem Praxisobjekt. Angesichts der 'demographischen Herausforderung' durch die sich rapide verändernde Altersstruktur und den Strukturwandel des Alters in unserer Gesellschaft (z.B. 'Feminisierung' des Alters) stellt sich die Frage nach dem Ausmaß von Veränderung und Konstanz, nach Umbruch und Kontinuität objektiver Lebenslagen und subjektiver Wahrnehmungen. Die Akzentuierung wird im vorliegenden Band von Wissenschaftlerinnen vorgenommen, die in ihren Beiträgen entweder den Aspekt möglicher geschlechtsspezifischer Differenzen in jedem Falle im Blick behalten oder die explizit die besonderen Lebensumstände älterer Frauen thematisieren. Aus dem Inhalt: Familie und Intergenerationsbeziehungen älterer Menschen, Balancen von Solidarität, eigenen Lebensansprüchen und Qualität der Pflege bei pflegenden Frauen; Freiwilliges Engagement und Frühverrentung; Pluralisierung und Individualisierung als Bestandteil weiblichen Älterwerdens; Alternativerlebnisse alter Frauen; Darstellungen alter Frauen in Bildern der Kunst; Jugendbewegt und freideutsch - Auf der Suche nach dem kleinen Unterschied; Lernort Altenarbeit - Zum Theorie-Praxis-Transfer." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Sterben Ärztinnen eher als andere Frauen?
Titelübersetzung:Do female physicians die sooner than other women?
Autor/in:
Volkmann, Bettina von
Quelle: Münster: Waxmann (Internationale Hochschulschriften), 1994. 104 S.
Inhalt: "Ärztinnen sterben früher als andere Frauen, vermutlich an den Spätfolgen ihres Rollenkonfliktes, lautet das Resümee einer Berechnung 'ärztlicher' Sterbealter von 1978. Der Schrecken einer Wiederkehr des in die Krankenzimmer verdrängten Frühtods zu den eigenen Reihen fand rasche Verbreitung in der Ärzteschaft, in Artikeln und Lehrbuchkapiteln. Die vorliegende Arbeit ermöglicht zunächst einen Einblick in die widersprüchliche Bewertung der gesundheitlichen Auswirkungen der Erwerbstätigkeit sowie die Besonderheit der Lebens- und Arbeitssituation von Ärztinnen. Mittels Aktualisierung und methodenkritischer Aufarbeitung vorhandener Sterbestatistiken demontiert die Autorin dann die zählebige Legende von der frühen Sterblichkeit deutscher Ärztinnen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
"Die osteuropäische Akademikerin, die im westeuropäischen Haushalt dient" : neue soziale Ungleichheiten und Arbeitsteilungen zwischen Frauen
Titelübersetzung:"The female academic in Eastern Europe, who works as a housekeeper in Western Europe" : new social inequalities and divisions of labor between women
Autor/in:
Friese, Marianne
Quelle: Konkurrenz & Kooperation: Frauen im Zwiespalt?. Ilse Modelmog (Hrsg.), Ulrike Gräßel (Hrsg.). Jahrestagung der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) "Konkurrenz und Kooperation"; Münster: Lit Verl. (Frauenforschung interdisziplinär - Theorie), 1994, S. 171-194
Inhalt: Osteuropäische Akademikerinnen nehmen zunehmend Hilfsjobs im häuslichen Bereich an. Es zeichnet sich eine neue "soziale Frage" ab zwischen Frauen, zwischen Klassen, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Die Ursache hierfür wird in der Restaurierung der dichotomischen Geschlechtscharaktere gesehen, die wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch begründet ist. Frauenbeauftragte haben oft eine reine Alibifunktion, weil der Anteil der Frauen an Führungspositionen nach wie vor gering bleibt. (ICB)
Schlagwörter:Kooperation; Akademiker; Osteuropa; Wettbewerb; Karriere; Chancengleichheit; Solidarität; Arbeitslosigkeit; Frauenbeauftragte; Europa
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bedeutung des demographischen Wandels : Frauenerwerbstätigkeit, Zuwanderung
Titelübersetzung:Meaning of demographic change : gainful employment of women, immigration
Herausgeber/in:
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik Bereich Arbeit und Sozialpolitik
Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik Bereich Arbeit und Sozialpolitik; Bonn (Gesprächskreis Arbeit und Soziales, Nr. 39), 1994. 137 S.
Inhalt: In dem vorliegenden Sammelband werden Aufsätze dokumentiert, die anläßlich einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung 1993 zum Thema der Bedeutung des demographischen Wandels in der Bundesrepublik im Hinblick auf die Frauenerwerbstätigkeit und die Zuwanderung verfaßt wurden. Folgende Themen wurden behandelt: Arbeitsmarkt- und Ausbildungschancen von Zuwanderern; Wirtschafts- und sozialpolitische Aspekte der Zuwanderung in die Bundesrepublik; Perspektiven für die Beratung und Qualifizierung von Zuwanderern; Die Entdeckung von Frauen als zukünftiges Innovationpotential in Westdeutschland; Frauenarbeit der Zukunft; Frauen in den neuen Bundesländern zwischen Beruf und Familie. In den Referaten wird sowohl eine Situationsanalyse vorgenommen als auch dargestellt, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, damit die arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen in Abhängigkeit von dem demographischen Wandel erfüllt werden können. (psz)
Schlagwörter:demographische Faktoren; Frauenerwerbstätigkeit; Zuwanderung; Berufsaussicht; Ausbildungschancen; wirtschaftliche Faktoren; Sozialpolitik; Berufsberatung; Zukunftsperspektive; neue Bundesländer; Beruf; Familie; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gesundheitsforschung
Titelübersetzung:Health research
Autor/in:
Wolf-Braun, Barbara
Quelle: Frauenalltag: weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands. Barbara Geiling-Maul (Hrsg.), Hildegard Macha (Hrsg.), Heidi Schrutka-Rechtenstamm (Hrsg.), Anne Vechtel (Hrsg.), Brigitte Bröring. Köln: Bund-Verl., 1992, S. 117-126
Inhalt: Die Frauengesundheitsforschung sieht Gesundheit nicht nur als objektiv meßbar und vergleichbar an, sondern berücksichtigt auch das Zusammenspiel von sozialem, körperlichem und psychischem Wohlbefinden. Es gibt Strukturen, die die Gesundheit fördern und solche, die sie behindern. Der Beitrag will dies am Beispiel der Verhältnisse in den beiden deutschen Staaten aufzeigen. Die Autorin gibt Einblick in die psychosoziale und gesundheitliche Lage von Frauen in der DDR. Sie stellt das spärlich vorhandene statistische Material vor, um es einer vergleichenden Frauengesundheitsforschung zugänglich zu machen und sie zeigt, daß die derzeitige Umbruchsituation die Frauen in der früheren DDR nicht nur vor wirtschaftliche Probleme, sondern auch vor zusätzliche gesundheitliche Schwierigkeiten stellt. (pka)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender and publication rates : a reassessment with population data
Autor/in:
Rubin, Allen; Powell, David M.
Quelle: Social work : journal of the National Association of Social Workers, Vol. 32 (1987) No. 4, S. 317-320
Inhalt: "This article discusses disagreement over the importance of gender in explaining publication rates among social work faculty; suggests a possible reason for disagreement is that the data base was inadequate; used a newly available data base, controlled for variables other than gender to show no meaningful differences in gender were found in publication rates." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geburtenrückgang : die wissenschaftliche Karriere eines politischen Themas
Titelübersetzung:Falling birth rate : the scientific career of a political theme
Autor/in:
Beck-Gernsheim, Elisabeth
Quelle: Soziologie und Praxis: Erfahrungen, Konflikte, Perspektiven. Ulrich Beck (Hrsg.). Göttingen: Schwartz (Soziale Welt , Sonderband), 1982, S. 243-274
Inhalt: Der Geburtenrückgang ist ein "problematisches Problem": sein Problemcharakter ist umstritten. Die Autorin zeigt, wie verschiedene Forschungstraditionen, die Bevölkerungswissenschaft auf Makroebene und die Frauenforschung auf Mikroebene, das Thema Geburtenrückgang bearbeiten. Während die Bevölkerungsforschung das Problem an die Experten anderer Bereiche, z.B. Rentenversicherung, Arbeitsmarktbedarf, weiterreicht und Frauenrolle und -erwerbstätigkeit lediglich als Instrumente bevölkerungspolitischen Handelns ansehen, liefert die Familien- und Frauenforschung nur indirekt Beiträge zu dem Thema, da hier der Geburtenrückgang nicht als "Problem" behandelt wird. Auf praktisch-politischer Ebene werden die bevölkerungspolitischen Perspektiven als weitgehend wirkungslos eingeschätzt; der Einfluß der Familien- und Frauenforschung liegt eher bei der "Basis". (CK)