Geschlechterunterschiede in islamischer Religiosität und Geschlechterrollenwerten: ein Vergleich der Zusammenhänge am Beispiel der türkischen und marokkanischen zweiten Generation in Belgien
Autor/in:
Scheible, Jana Anne; Fleischmann, Fenella
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Abteilung Migration, Integration, Transnationalisierung, SP IV 2011-702), 2011.
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Inhalt: 
In Anlehnung an die Debatte über den Einfluss von (islamischer) Religiosität auf Geschlechterrollenwerte, untersucht dieser Beitrag den Zusammenhang zwischen Religiosität und Geschlechterrollenwerten bei Männern und Frauen der türkischen und marokkanischen zweiten Generation in Belgien. Dazu wurde zunächst ein theoretisches Modell islamischer Religiosität entwickelt, welches aus den Elementen religiöse Identifikation, (teilweise geschlechtsspezifische) religiöse Praktiken und orthodoxer Glaube besteht. Anhand von Umfragedaten des belgischen TIES-Projekts (The Integration of the European Second generation) wurde dieses theoretische Modell auf die äquivalente Gültigkeit für Männer und Frauen sowie für zwei ethnische Gruppen, Belgier türkischer und marokkanischer Herkunft, getestet. Im nächsten Schritt wurde der Zusammenhang zwischen islamischer Religiosität und Geschlechterrollenwerten untersucht und im Hinblick auf Geschlechterunterschiede analysiert. Unter Berücksichtigung einer Anzahl von Kontrollvariablen (Alter, Bildung, Erwerbstätigkeit, Partnerschaft und religiöse Erziehung) ergaben die Analysen keine nennenswerten ethnischen Unterschiede. Interessanter jedoch, zeigte sich nur ein schwacher negativer Zusammenhang zwischen islamischer Religiosität und egalitären Geschlechterrollenwerten; dieser Zusammenhang war für Männer etwas stärker als für Frauen. Die Befunde widersprechen somit der These, dass stärker ausgeprägte islamische Religiosität unweigerlich mit traditionelleren und weniger egalitären Geschlechterrollenwerten einhergeht. Ebenso belegen die Ergebnisse, dass es für die Analyse islamischer Religiosität wichtig ist, Geschlechterunterschiede innerhalb muslimischer Minderheiten in Europa zu berücksichtigen.
Inhalt: 
Departing from the debate about the influence of religiosity in general, and Islamic religiosity in particular, on gender role values, this contribution examines the association between religiosity and gender role values among men and women of the Turkish and Moroccan second generation in Belgium. Firstly, a theoretical model of Islamic religiosity was derived, consisting of religious identification, (partly gender specific) religious practices and orthodox beliefs. Subsequently, equivalence of this theoretical model across genders and across two ethnic groups was tested drawing on survey data from the Belgian TIES-project (The Integration of the European Second generation). In a second step, the association between Islamic religiosity and gender role values was analysed and again it was examined whether there are gender and ethnic differences in this association. Taking a host of control variables into account (age, education, employment status, marital status and religious socialisation), the analysis revealed no significant ethnic differences. More importantly, only weak negative correlations between Islamic religiosity and more egalitarian gender values were found; moreover, this association was somewhat stronger for men than for women. These results contradict the hypothesis that higher levels of Islamic religiosity necessarily go together with more traditional and less egalitarian gender role values. Further, they highlight the importance of taking gender differences into account when analysing religiosity among Muslim minorities in Europe.
Schlagwörter:gender; Religion; religion; Islam; Islam; Geschlechtsrolle; gender role; gender-specific factors; Religiosität; religiousness; Marokkaner; Moroccan; Türke; Turk; zweite Generation; second generation; Migrationshintergrund; migration background; soziale Integration; social integration; Belgien; Belgium
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Rezension: Heidemarie Winkel, 2009: Geschlechtercodes und religiöse Praxis. Arabische
Christinnen zwischen patriarchaler Leitkultur und Selbst-Autorisierung
Autor/in:
Walz, Heike
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 155-158
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Schlagwörter:Christentum; gender relations; self-realization; Patriarchat; gender; Selbstverwirklichung; patriarchy; Arab countries; gender role; sozialer Wandel; woman; Geschlechtsrolle; traditionelle Kultur; traditional culture; Geschlechterverhältnis; Religion; religion; Christianity; social change; arabische Länder
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Rezension
Der vielstimmige Islam in Europa: muslimische Beiträge zu Integrationsdebatten
Titelübersetzung:Many-voiced Islam in Europe: Muslim contributions towards integration debates
Autor/in:
Riedel, Sabine
Quelle: Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit; Berlin (SWP-Studie, S 17), 2010. 44 S
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'Im aktuellen Diskurs um den Islam in Europa wird häufig übersehen, mit welcher Vielstimmigkeit sich die Muslime zu Integrationsfragen zu Wort melden. Sie agieren in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und bieten ihren Glaubensangehörigen verschiedene Interpretationen ihrer religiösen Quellen an. Gerade diese Meinungsvielfalt enthält Integrationspotentiale und Ansatzpunkte zur Kooperation, auch bei kontroversen Themen wie dem Tragen von Kopftuch und Schleier. Zwar bezeichnen einige muslimische Dachverbände und ihre konservativen Imame diese Kleiderordnung als religiöse Pflicht. Dagegen stehen jedoch Stimmen anderer muslimischer Theologen oder Glaubensrichtungen wie die der Aleviten, die Frauen keine Bekleidungsvorschriften machen und das Neutralitätsgebot öffentlicher Einrichtungen akzeptieren. Beim Bau neuer Moscheen und islamischer Zentren erweist sich der Einfluss ausländischer Geldgeber als Ursache verschiedener Probleme. Es mangelt nicht nur an Transparenz, sondern auch an integrationspolitischen Zielen. Bei einigen Großprojekten stehen Geschäftszentren mit Banken, Reisebüros und Hotelbetrieben im Vordergrund, während Gebetsstätten eher ein zusätzliches Angebot darstellen. Die Selbstverwaltung der Muslime in Europa müsste vor fremder Einflussnahme besser geschützt werden. Hierzu gehört sowohl eine unabhängige Finanzierung ihrer Vereine als auch eine kritische Prüfung ihres Status als Religionsgemeinschaften. Zudem sollten mehr Bürger muslimischer Identität in den politischen Parteien mitwirken können. Hierbei haben Länder wie Großbritannien, Frankreich und Bulgarien wichtige Erfahrungen gesammelt.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:integration concept; Europe; integration; religiöse Faktoren; Religionszugehörigkeit; Islam; integration strategy; religious affiliation; Integrationskonzept; Europa; Islam; Integrationsstrategie; religious factors; Religion; religion; religious community; Religionsgemeinschaft; Integration
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Migration
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Geschlechtergerechtigkeit als theologische Wissensfigur: die Ausdifferenzierung feministischer Theologien im Wissenssystem der Religion
Titelübersetzung:Gender justice as a theological knowledge figure: the differentiation of feminist theologies in the religious knowledge system
Autor/in:
Winkel, Heidemarie
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 100-117
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Inhalt: 
"Die Ausdifferenzierung christlich-feministischer Theologien wird in diesem Aufsatz aus religions- und wissenssoziologischer Perspektive betrachtet. Feministische Theologie wird dazu als eigenständige Wissensfigur innerhalb des theologisch gebündelten Wissensvorrats der Religion eingeführt. Solchermaßen zielt feministische Theologie auf die Rekonstruktion der symbolischen Sinnwelt christlicher Religion und der hierin verankerten Wissensformen in ihrer Gesamtheit, also auf die Glaubenspraxis (Ortho-Praxie), die Glaubenslehre (Ortho-Doxie) und auf deren wissenschaftliche Reflexion in der Theologie. Es wird am Beispiel des Protestantismus diskutiert, vor welchem Hintergrund sich feministische Theologie historisch zu einem eigenständigen Reflexionshorizont entwickelt hat und inwiefern sie dabei als Modus theologischer Selbstreflexion im Verhältnis zum institutionalisierten Kern christlicher Theologie an Bedeutung gewonnen hat." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"The social differentiation of feminist theology will be examined from a sociological point of view, namely from the sociology of religion and the sociology of knowledge. Thereby feminist theology will be introduced as distinct knowledge figure within the theologically based religious reservoir of knowledge. According to this conceptual classification, feminist theology aims at the reconstruction of religion's symbolic horizon of meaning at large, including all its forms of knowledge, namely: the practice of belief (orthopraxy), and the theological doctrines (orthodoxy) and their scientific reflection within theology. The article is discussed in terms of Protestantism, against the background of which feminist theology has historically developed as a distinguished horizon of reflection, and in terms of how far it has gained significance with regard to the institutionalized kernel of Christian theology." (author's abstract)
Schlagwörter:Christentum; paradigm change; gender relations; theology; Moderne; historische Entwicklung; Paradigmenwechsel; ecumenical movement; sociology of religion; image of women; Protestantismus; Federal Republic of Germany; Protestant church; historical development; institutionalization; Kirche; feminism; church; justice; knowledge; Religionssoziologie; Ökumene; Frauenbild; woman; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Gerechtigkeit; Religion; religion; Protestantism; Christianity; social change; evangelische Kirche; Theologie; Wissen; Institutionalisierung; modernity
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Philosophie, Theologie, Wissenssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Diskurse des islamischen Feminismus
Titelübersetzung:Discourses of Islamic feminism
Autor/in:
Salah, Hoda
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 47-64
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Inhalt: 
"Der Beitrag identifiziert verschiedene Diskurse innerhalb des islamischen Feminismus. Es wird gefragt, ob islamischer Feminismus dazu beiträgt, Frauenrechte zu stärken, und inwieweit er Frauen einen Zugang zur öffentlichen Sphäre und Autonomie in der privaten Sphäre ermöglicht. Es wird gezeigt, dass der islamische Feminismus einen positiven Einfluss auf die Förderung von Frauenrechten hat, und zwar nicht nur innerhalb islamischer Diskurse, sondern auch in nationalen und internationalen Institutionen. Dennoch trägt der islamisch-feministische Diskurs auch eine mögliche Gefahr für den Status von Frauen in muslimischen Gesellschaften in sich, da religiös motivierte Argumente gegen die UN-Konvention für Frauenrechte vorgebracht werden, sobald diese zum islamischen Recht der Scharia im Widerspruch steht." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"This article identifies different discourses within Islamic Feminism. The question is whether it contributes to the improvement of women's rights, and in how far it enables women to attain access to public space and autonomy in the private sphere. It will be argued that Islamic Feminism has a positive influence on the promotion of women's rights, not only within Islamic discourses and movements, but also in national and international institutions. However, the Islamic-feminist discourse also carries a potential danger for the status of women in Muslim societies, since religious arguments are being directed against the UN Convention for Women's Rights insofar as it contradicts the Islamic Sharia." (author's abstract)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Menschenrechte; Islam; radicalism; power; Koran; sozialer Status; Africa; conservatism; Nordafrika; Konservatismus; arabische Länder; feminism; Ägypten; Afrika; social status; Liberalismus; Arab countries; liberalism; Selbstbestimmung; woman; Geschlechterverhältnis; sharia; Entwicklungsland; argumentation; Egypt; Religion; religion; affirmative action; islamische Gesellschaft; North Africa; Scharia; gender relations; Gleichstellung; Islamic society; Koran; Diskurs; discourse; Middle East; Islam; Recht; gender mainstreaming; Macht; self-determination; human rights; Feminismus; Nahost; Radikalismus; law; developing country; Argumentation
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Problematisierte Patrilinearität bei den ParsInnen in Mumbai
Titelübersetzung:Challenged patrilineality of Parsis in Mumbai
Autor/in:
Walthert, Rafael
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 9-27
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Die zivilrechtliche Autonomie von Religionsgemeinschaften in Indien erlaubt den direkten Einfluss religiöser Regelungen auf das Verhältnis der Geschlechter. Dies trifft auch auf die ParsInnen, Anhänger des Zoroastrismus und Teil der wirtschaftlichen Elite Mumbais, zu. Über religiöse Tradition legitimierte bestehende Ordnungen wie die patrilineare Konzeption von Gemeinschaft werden dabei von liberalen Gemeinschaftsmitgliedern kritisiert und Gleichberechtigung gefordert. Der Artikel rekonstruiert den Verlauf und die zentralen Positionen des Diskurses um Patrilinearität bei den ParsInnen, der seit einigen Jahren zwischen Liberalen und Orthodoxen geführt wird, und charakterisiert davon ausgehend die gemeinschaftlichen Konfigurationen von Geschlecht und Religion sowie ihre Bezüge zu Wandel und Tradition.
Inhalt: 
"The autonomy of religious communities in India concerning the realm of personal law allows the direct influence of religion on the configuration of gender relations. This is also the case for the community of Parsi Zoroastrians, an economic elite within Mumbai, whose patrilineal concept of community is legitimated with reference to religious tradition. Liberal Parsis criticize patrilineality and call for gender equity. This article offers a reconstruction of the discursive process and the main arguments therein, which allows a characterization of the communal configurations between gender and religion, and their relation to tradition and change." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; Indien; conversion; reflexive modernization; Asia; power; Diskurs; discourse; individual; Asien; Südasien; religious community; man; reflexive Modernisierung; Tradition; Ehe; symbol; Diskussion; gender; marriage; Individuum; Gemeinschaft; Macht; discussion; Konflikt; conflict; woman; sozialer Wandel; Mann; Geschlechterverhältnis; Entwicklungsland; South Asia; Religion; religion; India; Symbol; social change; Konversion; tradition; Religionsgemeinschaft; developing country; community
SSOAR Kategorie:Ethnologie, Kulturanthropologie, Ethnosoziologie, Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Bedeutung des Geschlechts im evangelischen Pfarramt
Titelübersetzung:Gender in the protestant ministry
Autor/in:
Sammet, Kornelia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 81-99
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"In den 1970er Jahren wurde im deutschen Protestantismus der Pfarrberuf für Frauen geöffnet. Der Beitrag rekonstruiert den Prozess der Gleichstellung von Pfarrerinnen und untersucht, wie Pfarrerinnen sich das männlich konnotierte Pfarramt angeeignet haben und wie dabei auf das Geschlecht rekurriert wurde. Es werden Deutungsmuster herausgearbeitet, die sowohl die Wahrnehmung von Pfarrerinnen durch Theologen und Kirchenleitungen als auch ihre Selbstdarstellung im Hinblick auf ihre Kompetenzen und beruflichen Stile bestimmen. Gezeigt wird, dass im Prozess der Integration von Frauen ins Pfarramt traditionelle Konstruktionen der Geschlechterdifferenz aufgegriffen, reproduziert und umgeschrieben werden." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"In most protestant churches in Germany, clergywomen gained equal rights in the 1970s. The access admission of women to the ministry is a result and expression of an ongoing lasting change in the relation to the place of the sexes and the social construction of gender in the Protestant church. The article explores how clergy women adopted the formerly exclusive male ministry for themselves. It analyses how the office of clergywomen was discussed in German protestant churches by theologians, church leaders and the clergy women themselves. It demonstrates that, in the process of integration of women in the protestant ministry, traditional constructions of gender were picked up, adopted, and refined." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; competence; Deutung; historische Entwicklung; communication; service; Selbstbild; self-image; public office; Kommunikation; Kirchenrecht; Federal Republic of Germany; Protestant church; theologian; historical development; comparative research; example; vergleichende Forschung; clergyman; Theologe; Pfarrer; Kompetenz; synod; woman; Beruf; Leitbild; Geschlechterverhältnis; canonical or ecclesiastical law; Religion; occupation; religion; Dienstleistung; Amt; interpretation; Synode; evangelische Kirche
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen in der jüdischen Reformliturgie: das israelische Beispiel
Titelübersetzung:Women in Jewish reform liturgy: the Israeli case
Autor/in:
Marx, Dalia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 65-80
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Inhalt: 
"Die Geschlechterthematik wird seit den 1970er Jahren im liberalen Judentum in Nordamerika diskutiert. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um die meist umstrittenen Debatten bezogen auf aktuelle jüdische Liturgie und Gottesdienst. Der vorliegende Beitrag diskutiert die besonderen Herausforderungen einer geschlechtergerechten Sprache in der jüdischen Reformliturgie innerhalb der letzten 20 Jahre. Er befasst sich mit einer inkludierenden Sprache, die sich auf die Gemeinde bezieht, maßgebliche weibliche Figuren hinzufügt, sich auf alte Rituale rückbesinnt und sie wieder annimmt, neue Rituale entwirft und geschlechtergerechte Metaphern für Gott findet. Dabei ist wohl die größte Herausforderung der ausgeprägte Bezug der hebräischen Sprache auf Geschlecht. Der Beitrag beschreibt die Parameter einer geschlechtergerechten Sprache in der jüdischen Liturgie, in der die Umgangssprache gleichzeitig auch heilige Sprache und Sprache des Gebets ist." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"Gender related issues have been discussed in liberal Judaism in North America since the 1970s, and are probably the most heated topics in contemporary Jewish liturgy and worship. This article discusses the unique challenges of gender language in Israeli Reform liturgy over the last two decades. The article addresses: inclusive language when referring to the congregation; adding representative female characters; reclaiming and adapting old rituals; creating new rituals; and gender-balanced metaphors for God. Arguably the greatest challenge is addressing the pronounced gender specification of the Hebrew language. The article delineates the parameters of gender language in Israeli liturgy, where the vernacular is also the Holy language and the language of the prayer." (author's abstract)
Schlagwörter:Moderne; liberalization; Asia; Middle East; divine service; Judaism; book; Judentum; Metapher; representation; Israel; Liberalisierung; Asien; Sprache; feminism; faith; metaphor; Tradition; Israel; Glaube; Buch; gender; Repräsentation; Gott; Ritual; reform; language; ritual; woman; Reform; Nahost; Feminismus; Gottesdienst; god; Religion; religion; tradition; modernity
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zwischen Schöpfung und Erlösung: drei christlichtheologische Variationen über Geschlecht
Titelübersetzung:Between creation and salvation: three Christian-theological variations on sexuality
Autor/in:
Heß, Ruth
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 118-132
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Inhalt: 
"Anhand dreier exemplarisch ausgewählter Modelle theologischer Anthropologie fragt der Beitrag nach der Produktion normativer Umrisse von Geschlecht in der christlichen Tradition. Der Ansatz Papst Benedikts XVI., der der feministischen Theologin Catharina Halkes und der des Kirchenvaters Gregor von Nyssa werden darauf hin analysiert, wie sie menschliche Geschlechtlichkeit in ihrer Qualität und Stabilität, insbesondere im Blick auf die verschiedenen Aspekte der 'Heilsgeschichte' ('Schöpfung', 'Sünde', 'Versöhnung', 'Erlösung'), konzeptualisieren. Abschließend plädiert der Beitrag für eine systematische Berücksichtigung theologischer Vorstellungswelten in der Geschlechterforschung, um den häufig angenommenen Konnex von Geschlecht und (christlicher) Religion theoretisch präziser zu erfassen, sowie für eine strategische Pluralisierung innertheologischer Diskurse." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"Based on three exemplarily selected models of theological anthropology, the article investigates the normative production of sex/gender in Christian traditions. The approaches of Pope Benedict XVI., feminist theologian Catharina Halkes, and Church Father Gregory of Nyssa are analyzed in how they conceptualize human sexuality in its quality and stability, particularly with regard to the different aspects of 'salvific history' ('creation', 'sin', 'reconciliation', 'salvation'). Finally, the article argues for a systematic consideration of theological imaginations by gender research, in order to understand more accurately the frequently assumed connection between sex/ gender and (Christian) religion, as well as for a strategic proliferation of inner theological discourses." (author's abstract)
Schlagwörter:Christentum; gender relations; theology; Gender Mainstreaming; Papst; Menschenbild; historical analysis; Konstruktion; anthropology; pope; body; comparative research; gender mainstreaming; man; feminism; vergleichende Forschung; Körper; inequality; historische Analyse; gender; model; Gott; Modell; image of man; woman; Mann; Geschlechterverhältnis; Feminismus; god; Religion; religion; Christianity; Ungleichheit; Theologie; construction; Anthropologie
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Philosophie, Theologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hindu-Traditionen und Frauenemanzipation
Titelübersetzung:Hindu traditions and women's emancipation
Autor/in:
Heller, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 28-46
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Inhalt: 
"Im Lauf des 20. Jahrhunderts haben Frauen in verschiedenen Religionen ein feministisches Bewusstsein entwickelt und die normativen Geschlechterrollen ihrer jeweiligen Tradition infrage gestellt. Um herauszufinden, ob auch im modernen Hinduismus eine kritische Auseinandersetzung mit den traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit stattfindet und Möglichkeiten für eine Frauenemanzipation vorhanden sind, werden Status, Bilder, Rollen und Selbstverständnis von Frauen in zwei modernen hinduistischen Bewegungen exemplarisch erörtert. Als Referenzrahmen für die Interpretation dienen die vorherrschende traditionelle brahmanisch-hinduistische Weiblichkeitskonzeption sowie die Perspektiven der indischen Frauenbewegung." (Autorenreferat)
Inhalt: 
"In the course of the 20th century women of different religious affiliations have developed a feminist consciousness and have called into question the normative gender roles of their traditions. With the intention of discovering critical reflection approaches to traditional concepts of femininity, and the potential for women's emancipation in modern Hinduism, the status, images, roles, and self-understanding of women in two modern Hindu movements are analyzed. The dominant Brahmanical conception of femininity and the perspectives of the Indian women's movement serve an interpretative reference frame." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; Frauenbewegung; Hinduismus; Indien; Moderne; role; historische Entwicklung; image of women; Asia; historical development; Asien; Südasien; feminism; women's movement; Tradition; Spiritualität; Hinduism; spirituality; Emanzipation; Weiblichkeit; Frauenbild; femininity; woman; Geschlechterverhältnis; emancipation; Feminismus; Entwicklungsland; South Asia; Rolle; Konzeption; Religion; conception; religion; India; tradition; developing country; modernity
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz