Chronik der amtlichen Erwerbstätigenstatistik in Deutschland. (HSR-Trans Vol. 5)
Zusammengestellt von Wolfgang Fritz.1872 – 1918 – 1933 – 1945 – 1949 – 1970 – 1990
1933 | Gesetz über die Durchführung einer Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1933 vom 12. April (Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 38, S. 199) |
Volks-, Berufs- und Betriebszählung (16. Juni); die Berufszählung bezog sich auf die Wohnbevölkerung und folgte dem Hauptberufskonzept; die Frage nach der Arbeitslosigkeit wurde wieder aufgenommen; Beamte wurden erstmals eingegrenzt auf im öffentlich- rechtlichen Dienstverhältnis stehende;erstmalige Verwendung des Begriffes Erwerbspersonen,verbunden mit einem Neuverständnis des Begriffes Erwerbstätige | |
Die Bearbeitung der Industrieberichterstattung erfolgte wieder im Statistischen Reichsamt; die Zahl der Berichtenden betrug inzwischen über 6000 | |
1934 | Der Reichsarbeitsmarkt- Anzeiger erschien unter dem neuen Titel Arbeit und Arbeitslosigkeit (ab April) |
Das Preußische Statistische Landesamt wurde aufgelöst und mit dem Statistischen Reichsamt verschmolzen (01. Oktober) | |
1935 | Einführung der Arbeitsbuchpflicht und anschließender Aufbau einer Arbeitsbuchkartei bei den Arbeitsämtern als Grundlage laufender statistischer Beobachtung des Arbeitsmarktes durch die Arbeitsverwaltungen (26. Februar, Reichsgesetzblatt Teil I, S. 311) |
1937 | Gesetz über die Durchführung einer Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 04. Oktober (Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 109, S. 1053) |
1938 | Die Bearbeitung der Industrieberichterstattung ging an die Wirtschafts- und Fachgruppen der Industrie über (Jahresmitte) |
Die Zeitschrift Arbeit und Arbeitslosigkeit wurde nunmehr unter dem Titel Der Arbeitseinsatz im Deutschen Reich herausgegeben (ab April) | |
Erste umfangreiche statistische Auswertung der Arbeitsbuchkartei (Stichtag 25.Juni) | |
Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über die Durchführung einer Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 06. Juli (Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 105, S. 796) | |
1939 | Verordnung zur Vereinfachung der Wirtschaftsstatistiken vom 13. Februar (Reichsgesetzblatt, S. 389) |
Verordnung über die Durchführung einer Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1939 in den sudetendeutschen Gebieten vom 21. Februar (Reichsgesetzblatt teil I, S. 281) | |
Genehmigungspflicht für die Durchführung wirtschaftsstatistischer Erhebungen ab 01. April | |
Volks-, Berufs- und Betriebszählung; die bisherige gewerbliche Betriebszählung wurde erstmalig auf eine Zählung aller nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten ausgedehnt (17. Mai);die Berufszählung bezog sich auf die ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne Dienstpflichtige in der Wehrmacht und im Reichsarbeitsdienst); Anwendung des Hauptberufskonzepts; gestraffte Darstellung nach der Stellung im Beruf ;Erwerbslose waren keine gesonderte Position | |
Das Statistische Reichsamt hatte rund 5000 Mitarbeiter | |
1940 | Das Statistische Jahrbuch des Deutschen Reiches (1939/1940) wurde nur noch zum dienstlichen Gebrauch herausgegeben |
1941 | Im April betrug der Umfang der Arbeitsbuchkartei 23 Millionen Karten für Arbeiter und Angestellte (darunter 22,3 Millionen beschäftigte); außerdem waren ca. 14 Millionen Selbständige und mithelfende Familienangehörige erfaßt |
1942 | Letztmalig erschien das Statistische Jahrbuch des Deutschen Reiches (Ausgabe 1941/1942) |
Die Herausgaben der Vierteljahreshefte zu Statistik des Deutschen Reiches wurde ebenfalls eingestellt | |
Die Zeitschrift Wirtschaft und Statistik wurde wieder monatlich (bis dahin 14- tägig) herausgegebe | |
1944 | Es erschien die letzte Ausgabe der Reihe Statistik des Deutschen Reiches (Band 601) |
Im 24. Jahrgang erschien die Zeitschrift Wirtschaft und Statistik im Juni das letzte Mal monatlich und stellte mit Heft 7 für die Monate Juli bis September ihr Erscheinen ein |
© Wolfgang Fritz und Zentrum für historische Sozialforschung; HTML Version ZHSF, April 2000.