Chronik der amtlichen Erwerbstätigenstatistik in Deutschland. (HSR-Trans Vol. 5)
Zusammengestellt von Wolfgang Fritz.1872 – 1918 – 1933 – 1945 – 1949 – 1970 – 1990
1990 |
BRD |
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Aus dem Statistischen Amt der DDR wurde gemäß Einigungsvertrag das Gemeinsame Statistische Amt der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (GeStAL) gebildet (03. Oktober) | ||||||||||
Aus der Zentrale des Statistischen Amtes der DDR in Berlin wurden rd. 400 Mitarbeiter in die Zweigstelle Berlin des Statistischen Bundesamtes übernommen | ||||||||||
Die Mitarbeiter der Bezirksstelle Berlin des Statistischen Amtes der DDR sowie der dazugehörigen Kreisstellen wurden mehrheitlich in das bereits bestehende Statistische Landesamt Berlin (bis dahin: Berlin-West) integriert | ||||||||||
In den neuen Bundesländern sowie Berlin-Ost wird letztmalig die Berufstätigenerhebung (mit neu gestaltetem, der Bundesstatistik angepasstem Inhalt) durchgeführt (Stichtag 30. November) | ||||||||||
Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt (Mikrozensusgesetz) und des Gesetzes über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz) vom 17. Dezember (BGBl. I, S. 2837) | ||||||||||
BRD/DDR |
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Bildung einer Arbeitsgruppe Deutsche Statistik aus Vertretern des Statistischen Bundesamtes und des Statistischen Amtes der DDR (März) | ||||||||||
Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands -Einigungsvertrag- (BGBl. II, Nr. 35, S. 889) mit speziellen Festlegungen zur amtlichen Statistik | ||||||||||
DDR |
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Als einzige der bisherigen amtlichen Erwerbstätigenstatistiken wurde die Arbeitskräfteberichterstattung, ab Juli mit neuem Kennziffernprogramm, durchgeführt | ||||||||||
Die Staatliche Zentralverwaltung für Statistik wurde zum Statistischen Amt der DDR umgebildet (Ministerratsbeschluss vom 08. März) | ||||||||||
Bekanntmachung über die Bildung des Statistischen Amtes der DDR vom 15. März (GBl. I, Nr. 20, S. 181) | ||||||||||
Gesetz über die amtliche Statistik der DDR vom 20. Juli (GBl. I, Nr. 52, S. 1004) | ||||||||||
Das Statistische Amt hatte insgesamt 3326 Mitarbeiter, darunter 733 in der Zentrale in Berlin; von den Gesamtbeschäftigten hatten 30,5 % einen Hoch- und 25,6 % einen Fachschulabschluss (Stand 13. September) | ||||||||||
Mit dem Vollzug der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten endete die Existenz der amtlichen Statistik der DDR (03. Oktober) | ||||||||||
1991 | Die Einführung der Bundesstatistiken in denneuen Bundesländern und Berlin-Ost war ab Anfang des Jahres im Wesentlichen gewährleistet | |||||||||
Die Dienststelle des GeStAL in Berlin hatte 612 Mitarbeiter (einschließlich Datenverarbeitung); in den neuen Bundesländern waren 2465 Beschäftigte für das GeStAL tätig (Stand Anfang Februar) | ||||||||||
Statistikanpassungsverordnung vom 26. März (BGBl. I, S. 846) | ||||||||||
Im April wurden die neuen Bundesländer und Berlin-Ost erstmals in den Mikrozensus einbezogen | ||||||||||
Mikrozensusanpassungsverordnung vom 18. Oktober (BGBl. I, S. 2030) | ||||||||||
In der Berichtswoche vom 21. bis 27. Oktober wurde in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost in einem Viertel der im April erfassten Haushalte eine zusätzliche Mikrozensuserhebung durchgeführt | ||||||||||
Einführung des integrierten Meldeverfahrens zur gesetzlichen Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost | ||||||||||
Durchführung einer Landwirtschaftszählung | ||||||||||
Der schnelle Aufbau der Statistischen Landesämter in den neuen Bundesländern ermöglichte die Auflösung des GeStAL per 31. Dezember (Beschluß des Verwaltungsausschusses des GeStAL vom 29. August) | ||||||||||
1992 | Eine Geschäftsstelle zur Auflösung des GeStAL übernimmt die noch verbleibenden Aufgaben einschließlich der auslaufenden statistischen Arbeiten (ab 01. Januar) | |||||||||
In der Berichtswoche vom 20. bis 26. Januar wurde in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost in einem Viertel der im April des Vorjahres befragten Haushalte eine zusätzliche Mikrozensuserhebung durchgeführt | ||||||||||
Per 31. März liegen erstmals Ergebnisse der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit für die neuen Bundesländer und Berlin-Ost vor | ||||||||||
Schwerpunktmäßig in diesem und im nächsten Jahr wurden in der Zweigstelle Berlin des Statistischen Bundesamtes Rückrechnungsarbeiten durchgeführt, deren Ergebnisse in den Folgejahren in der Sonderreihe mit Beiträgen für das Gebiet der ehemaligen DDR veröffentlicht wurden (auf einzelnen Gebieten wurden die Rückrechnungsarbeiten bis zum Jahre 2000 durchgeführt) | ||||||||||
Das Frageprogramm der EU- Arbeitskräftestichprobe wurde wesentlich erweitert (Grundprogramm und Sondererhebungen mit wechselndem Frageprogramm | ||||||||||
1993 | Mit den Ergebnissen der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit für die neuen Bundesländer und Berlin-Ost per 30. Juni beginnt das Statistische Bundesamt mit der Ergebnisveröffentlichung der genannten Erhebung für diesen Teil Deutschlands im Rahmen seiner Fachserie | |||||||||
Durchführung einer Handels- und Gaststättenzählung | ||||||||||
1994 | Nach den Ergebnissen des Mikrozensus waren in diesem Jahr 80 % der Erwerbstätigen sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer, die somit mit der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit erfasst wurden | |||||||||
1995 | Durchführung einer Handwerkszählung (31. März) | |||||||||
Die regionalen Ergebnisse der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit waren bis Jahresende arbeitsortbezogen | ||||||||||
1996 | Mikrozensusgesetz und Gesetz zur Änderung des Bundesstatistikgesetzes vom 17. Januar (BGBl. I, S. 43) | |||||||||
Ab Ergebnisstichtag 31. März stehen aus der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit neben den arbeitsortbezogenen auch wohnortbezogene regionale Ergebnisse zur Verfügung | ||||||||||
Zur Verringerung des organisatorischen Aufwandes und der Belastung der Befragten wurde beim Mikrozensus eine Dreiteilung des Frageprogrammes vorgenommen: | ||||||||||
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Ab diesem Jahr wurde die EU- Arbeitskräftestichprobe vollständig in den Mikrozensus integriert und stellte praktisch eine Unterstichprobe bei 40 % der Mikrozensus- Befragten dar; Fragestellungen der EU- Arbeitskräftestichprobe, die nicht bereits Gegenstand des Mikrozensus- Frageprogrammes waren, wurden zusätzlich aufgenommen | ||||||||||
1997 | Der Archivbestand der amtlichen Statistik der DDR, 1990 übernommen von der Zweigstelle des Statistischen Bundesamtes in Berlin, wurde dem Bundesarchiv Koblenz, Außenstelle Berlin- Lichterfelde, übergeben (November) | |||||||||
Das Statistische Bundesamt hatte rd. 3100 Beschäftigte; in den Statistischen Landesämtern waren rd. 8000 Mitarbeiter tätig | ||||||||||
1998 | Verordnung (EG) Nr. 577/98 des Rates vom 09. März zur Durchführung einer Stichprobenerhebung über Arbeitskräfte in der Gemeinschaft (Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. L 77, S. 3) | |||||||||
Verordnung (EG) Nr. 1571/98 der Kommission vom 20. Juli zur Umsetzung der Verordnung (EG) Nr. 577/98 des Rates über die Durchführung einer Stichprobenerhebung über Arbeitskräfte in der Gemeinschaft (Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. L 205, S. 40) | ||||||||||
1999 | Das Statistische Bundesamt veröffentlicht als Heft 34 der Sonderreihe mit Beiträgen für das Gebiet der ehemaligen DDR den Titel "DDR- Statistik; Grundlagen, Methoden und Organisation der amtlichen Statistik der DDR 1949 bis 1990"; zu dem Titel gehören 31 Dokumentenbände; mit der Bevölkerungsstatistik einschließlich Volks- und Berufszählungen beschäftigt sich der Dokumentenband 10, Arbeitskräftestatistik und Statistik des Arbeitseinkommens sind Gegenstand des Dokumentenbandes 11 (August) |
© Wolfgang Fritz und Zentrum für historische Sozialforschung; HTML Version ZHSF, April 2000.