Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC-C2 INT)
Leitung
Prof. Dr. Beatrice RammstedtDr. Silke L. Schneider
Dr. Natascha Massing
Dipl.-Psych. Anouk Zabal
Dr. Dorothée Behr
Projektbeschreibung
PIAAC ist eine OECD-geförderte Studie, die zum Ziel hat – ähnlich PISA - das Kompetenzniveau im internationalen Vergleich zu untersuchen. Bei PIAAC liegt der Fokus jedoch im Gegensatz zu PISA auf der Untersuchung Erwachsener. In PIAAC werden grundlegende Kompetenzen, die zur erfolgreichen Teilnahme an der Gesellschaft und insbesondere am Berufsleben notwendig sind, untersucht. Damit liefert PIAAC ein umfassendes Bild des Humankapitals, auf das die Länder im globalen Wettbewerb zurückgreifen können, und bietet eine fundierte Grundlage für mögliche politische und soziale Interventionen.
Der zweite Zyklus von PIAAC ist 2018 gestartet. Pandemiebedingt musste der Feldtest und damit auch die Haupterhebung um ein Jahr verschoben werden. 31 Länder haben die Studie 2022/23 durchgeführt. Die Publikation der Ergebnisse und Daten erfolgt im Dezember 2024 durch die OECD.
Als Mitglied des internationalen PIAAC-Konsortiums ist GESIS im zweiten Zyklus erneut an der Entwicklung des Hintergrundfragebogens (Background Questionnaire) beteiligt. In enger Zusammenarbeit mit ROA (Research Centre for Education and the Labour Market, Universität Maastricht) wird ein Fragebogen erstellt, der neben sozio-demographischen Daten Informationen zum Bildungshintergrund, zur beruflichen Laufbahn und zu Nutzung und Wirkungen von Kompetenzen erfasst. Die Erstellung des Hintergrundfragebogens wird von einer internationalen Expertengruppe begleitet.
Neu im Engagement von GESIS für den zweiten Zyklus von PIAAC ist, dass die Validierung des Hintergrundfragebogens durch einen Web-Pretest mit dem bei GESIS entwickelten Verfahren des „web probing“ in fünf Ländern ergänzt wird, unterstützt durch das Pretest-Labor im eigenen Haus und externe Dienstleister. So soll sichergestellt werden, dass neu entwickelte und überarbeitete Items im Hintergrundfragebogen qualitative hochwertige und international vergleichbare Daten liefern. Die Ergebnisse fließen in die ebenfalls bei GESIS entwickelten Übersetzungshinweise für den Hintergrundfragebogen ein. In einem großen Feldtest werden die entwickelten Instrumente und Prozeduren (pandemiebedingt 2021 statt wie ursprünglich geplant 2020) dann in allen beteiligten Ländern getestet, ähnlich wie im ersten Zyklus. Zusammen mit anderen Konsortialpartner wird GESIS die resultierenden Feldtestdaten analysieren.
Weiterhin koordiniert GESIS im zweiten Zyklus die Messung und Harmonisierung formaler Bildung, welche im Rahmen von PIAAC als die wichtigste Variable im Hintergrundfragebogen angesehen werden kann, über alle an PIAAC beteiligten Länder hinweg. Auch die Messung der Weiterbildungsaktivitäten der Befragten wird durch GESIS verantwortet und wurde durch Forschung im Rahmen des PIAAC Leibniz-Netzwerks und PIAAC-Longitudinal (PIAAC-L) vorbereitet. Die Items zur Messung nicht-kognitiver Kompetenzen wurden ebenso maßgeblich von GESIS mitentwickelt.
Außerdem verantwortet GESIS die Entwicklung der PIAAC-Standards im Bereich Fragebogenübersetzung durch die Definition von Übersetzungsprozessen und die Erstellung von Item-spezifischen Guidelines. Darüber hinaus trainiert GESIS die teilnehmenden Länder im Hinblick auf die Fragebogenübersetzung und bietet eine Hotline-Unterstützung während der nationalen Übersetzungen an. Zu guter Letzt wird das Konsortiumsmitglied Westat zur Vorbereitung der Stichprobenziehung auf GESIS-Expertise im Bereich registerbasierter Stichproben zurückgreifen können.