Dehumanization Online: Measurement and Consequences (Professorinnenprogramm) (DeHum)
Projektbeschreibung
Die Entmenschlichung marginalisierter sozialer Gruppen ist
kein neues Phänomen, erfährt jedoch im Kontext Sozialer Medien und anderer
digitaler Plattformen in den letzten Jahren eine deutliche Verschärfung. Von
Dehumanisierung spricht man, wenn Menschen – beispielsweise aufgrund ihrer
Herkunft oder ihres Lebensstils – eine so weitgehende Abwertung erfahren, dass
ihnen durch andere ihre Menschlichkeit abgesprochen wird. Im Digitalen äußert
sich das vor allem in steigenden Fällen von Hassrede; aber auch Gewalt,
Hassverbrechen und Terrorismus sind Resultate einer zunehmenden
Dehumanisierung. Daher werden auch zunehmend Forderungen nach besseren
Bewältigungsstrategien seitens Politik und Plattformbetreibern laut.
Das Forschungsvorhaben “Digital Dehumanization“ verbindet Informatik und
Sozialwissenschaften, um im ersten Schritt neue Methoden der automatisierten
Texterkennung zu entwickeln, mit denen sich das Ausmaß der Dehumanisierung im
Cyberspace zutreffend messen und beschreiben lässt. Im zweiten Schritt soll
mithilfe dieser Methoden analysiert werden, welche Rolle verschiedene digitale
Kanäle, sowohl im Bereich Sozialer als auch traditioneller Massenmedien, bei
der Verbreitung entmenschlichender Inhalte spielen, wie sich deren
Konsument*innen und Produzent*innen charakterisieren lassen, und welche Gruppen
besonders betroffen sind.