Gender - based violence and institutional responses (UniSAFE)



Projektbeschreibung

Das von der EU finanzierte Forschungsprojekt UniSAFE erhebt Daten über geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) in Hochschulen und Forschungseinrichtungen und schafft damit eine Wissensbasis für die Entwicklung effektiver Interventions- und Präventionsmaßnahmen an Wissenschaftseinrichtungen. Es soll zur Reduktion von geschlechtsbezogener Gewalt, einschließlich der sexuellen Belästigung, beitragen. UniSAFE untersucht die Mechanismen geschlechtsbezogener Gewalt, einschließlich sozialer Bedingungen, Vorstufen und Auswirkungen. Anwendung findet dabei ein innovatives Mehrebenen-Forschungsdesign mit einem ganzheitlichen Konzeptmodell (7P), welches Prävalenzen, Prävention, Schutz, Strafverfolgung, die Bereitstellung von Dienstleistungen, Partnerschaften und Politiken umfasst. Das neue 7P-Modell kommt bei der Erhebung von Daten, der Analyse ihrer Beziehungen und bei der Synthetisierung und dem Vergleich der gesammelten qualitativen und quantitativen Daten zum Tragen.

Beginnend im Februar 2021 werden Forschungs- und Outreach-Aktivitäten des Projekts die sich an Forschende, Stakeholder und politische Entscheidungsträger*innen richten, über den Zeitraum von drei Jahren umgesetzt. Das Projektteam untersucht die Zusammenhänge von geschlechtsbezogener Gewalt in der Wissenschaft auf drei Ebenen:

  • Eine Befragung von Beschäftigten und Studierenden an 45 Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sowie in einem Netzwerk von international mobilen Forschenden, soll umfassende Einblicke in die Verbreitung und Auswirkungen von geschlechtsbezogener Gewalt geben (Mikroebene).
  • Institutionelle Antworten und Prozesse im Umgang mit Gewalt werden anhand von Daten analysiert, die durch Fallstudien, Interviews und ein strategisches Mapping von Interventionen in Wissenschaftseinrichtungen in 15 Ländern gesammelt wurden (Mesoebene).
  • Rechtliche und politische Rahmenbedingungen werden durch ein umfangreiches Mapping in den 27 Mitgliedstaaten der EU und drei assoziierten Staaten analysiert (Makroebene).

Die Projektziele von UniSAFE sollen durch Forschung, Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit sowie Vermittlungsarbeit und zwischen Forschenden, Stakeholdern und politischen Entscheidungsträger*innen erreicht werden. Als Ergebnis des Mehrebenen-Designs soll das Projekt einerseits vertieftes Wissen über bestehende Problemfelder und andererseits über aktuelle und zukünftige Prioritäten liefern.

Zu den Ergebnissen gehören insbesondere:

  • Ein besseres Verständnis von geschlechtsbezogener Gewalt an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Europa und deren Auswirkungen auf Menschen, Wissenschaftsorganisationen und die Gesellschaft
  • Effektive Strategien und Maßnahmen, die an Universitäten und Forschungsorganisationen umgesetzt werden können
  • Mehr Handlungssicherheit unter Studierenden und Beschäftigten im Umgang mit geschlechtsbezogener Gewalt
  • Methoden und Empfehlungen, um geschlechtsbezogene Gewalt im akademischen Umfeld und an Forschungsarbeitsplätzen in Europa zu reduzieren

UniSAFE baut auf einem multidisziplinären Konsortium von neun europäischen Partnern auf. Die Stärke dieses Konsortiums zeichnet sich durch das Fachwissen und die Erfahrung bei der Zusammenarbeit zum Thema geschlechtsbezogener Gewalt der Partner, die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktische Instrumente, wie das GEAR-tool, sowie die Wissensverbreitung, einschließlich einer Verbindung zur Gender Equality Academy aus.

Das dreijährige Projekt unterstützt das Ziel der Europäischen Kommission, geschlechtsbezogene Gewalt in Europa zu beenden, indem es durch Evidenz und handlungspraktische Empfehlungen zur Reduzierung von geschlechtsbezogener Gewalt einschließlich sexueller Belästigung in der europäischen Wissenschaft beiträgt.



Projektlaufzeit

2021-02-01 – 2024-01-31

Förderung



Horizon 2020