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#NegativeCampaigning: Der strategische Einsatz von Angriffen auf den politischen Gegner auf Twitter (NegCamp)



Projektbeschreibung

Negative Campaigning (NC) – also verbale Angriffe auf den politischen Gegner – hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Wirkungsstudien legen nahe, dass NC dysfunktionale Konsequenzen für die Demokratie haben kann (z.B. Polarisierung, Rückgang des Vertrauens in die Politik). Ursachen und Wirkungen von NC wurden außerhalb der USA bislang aber nur selten analysiert. Das vorliegende Projekt untersucht die Determinanten des Einsatzes von NC in deutschen Wahlkämpfen auf Bundes- und Landesebene. Neben der Überprüfung der klassischen Annahme, dass NC das Ergebnis von rationalen Kosten-Nutzen-Überlegungen ist, wird auch die Tragfähigkeit alternativer Erklärungen untersucht (z.B. die Rolle von Werten, Einstellungen gegenüber NC, Persönlichkeit, Image Management).

Zu diesem Zweck werden mittels Kandidat*innenbefragungen Selbstberichte zum Einsatz und zur Bewertung von NC analysiert. Wir greifen auf die im Rahmen der German Longitudinal Election Study (GLES) durchgeführten Befragungen zurück und befragen darüber hinaus alle Kandidat*innen der relevanten politischen Parteien, die bei Landtagwahlen in 2021 antreten. Um den tatsächlichen Einsatz von NC zu messen, erheben wir die gesamte Social Media-Kommunikation der Kandidat*innen in den oben genannten Wahlen und entwickeln Machine Learning-Verfahren zur automatisierten Klassifikation von NC.

Beide Datenquellen werden auf Kandidat*innenebene miteinander verknüpft und schließlich regressionsanalytisch ausgewertet. Das Projekt leistet einen wesentlichen theoretischen und empirischen Beitrag zu einem verbesserten Verständnis der Determinanten von NC (1) über Zeit, (2) auf verschiedenen politischen Ebenen und (3) in Abhängigkeit von unterschiedlichen individuellen Merkmalen von Politiker*innen.




Projektlaufzeit

01.03.2021 - 31.03.2025

Förderung



Deutsche Forschungsgemeinschaft