Stability and Change in Adult Competencies (SCACOM)
Projektbeschreibung
Angesichts der Globalisierung und des technologischen und
demographischen Wandels sind Fort- und Weiterbildung über die gesamte
Lebensspanne von für Arbeitnehmer von entscheidender Bedeutung, um den
sich wandelnden Qualifikationsanforderungen des Arbeitsmarkts gerecht zu
werden. Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich für ein
gelingendes Leben in modernen Gesellschaften elementare Kompetenzen wie
Literalität (d.h. die Fähigkeiten zum Verstehen und Anwenden von Texten)
und Numeralität (d.h. die Fähigkeit zum Verstehen und Anwenden
mathematischer Information) im Erwachsenenalter (weiter-)entwickeln.
Noch weniger ist darüber bekannt, was die Ursachen von Zuwächsen und
Verlusten in diesen Kompetenzen sind.
Das Erscheinen zweier großer deutscher Längsschnittstudien – das
Nationale Bildungspanel (NEPS, Starkohorte 6 – Erwachsene) und das
Programme for the International Assessment of Adult Competency (PIAAC)
mit seiner längsschnittlichen Erweiterung (PIAAC-L) – bieten
einzigartige Möglichkeiten, um diese Forschungslücke zu füllen. Beide
Datenquellen enthalten wiederholte Messungen der
Lesekompetenz/Literalität und mathematischen Kompetenz/Numeralität im
Abstand von 6 (NEPS) bzw. 3 (PIAAC-L) Jahren des Erwachsenenalters.
Unser Projekt will das Potenzial dieser Daten nutzen, um drei
grundlegende Fragen zur Kompetenzenwicklung im Erwachsenenalter zu
beleuchten:
(1) Wie stabil oder veränderlich sind Kompetenzen im Erwachsenenalter
– und unterscheidet sich ihre Plastizität (Veränderbarkeit) zwischen
soziodemographischen Subgruppen?
(2) Welche Faktoren beeinflussen Prozesse des lebenslangen Lernens?
Unser Fokus wird hierbei auf beruflichen Faktoren liegen. Dazu zählen
insbesondere Muster der Arbeitsmarktteilhabe (z. B. Voll- vs.
Teilzeitarbeit, Arbeitslosigkeitsepisoden, Elternzeit),
Fähigkeitsgebrauch im Beruf oder Weiterbildungspartizipation.
(3) Welche individuellen Faktoren beeinlussen die
Kompetenzentwicklung? Wir werden untersuchen, ob erreichte
Bildungsabschlüsse, das Ausgangsniveau der Kompetenzen und
nicht-kognitive Faktoren (z. B. Persönlichkeitseigenschaften wie
Offenheit für Erfahrungen) Zuwächste und Verluste in den Kompetenzen
Erwachsener erklären; und ob sie die Einflüsse der vorher genannten
beruflichen Faktoren darauf moderieren.
Projektlaufzeit