Einstellungen zur Sozialpolitik in Zeiten gesellschaftlicher Transformation und Krisen (ESTuK)
Projektbeschreibung
Das Forschungsprojekt untersucht die Auswirkungen gesellschaftlicher Krisen und Transformationsprozesse auf den Sozialstaat. Während Krisen die Legitimität von Sozialpolitik in Frage stellen und zu Reform- und Kürzungsdruck führen, bleibt Sozialpolitik gerade in solchen Zeiten unerlässlich, um diejenigen zu unterstützen, die besonders betroffen sind. Die Unterstützung der Bevölkerung für Sozialpolitik beeinflusst maßgeblich politische Entscheidungen bezüglich Reformen und Kürzungen. Zusätzliche Relevanz hat diese Fragestellung, da Sozialpolitik eine zentrale Legitimationsgrundlage einer Demokratie darstellt und Leistungskürzungen nicht selten zu Protesten und Störungen des sozialen Friedens und letztlich zu Legitimitätseinbußen für das politische System insgesamt führen können.
Wir untersuchen daher Veränderungen in den Einstellungen zur Sozialpolitik, insbesondere in Krisen- und Transformationszeiten.
(1) Führen Krisen und finanzieller Reformdruck zu einer Erosion der Zustimmung zu Sozialpolitik und zu einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft?
(2) Wie bilden und verändern sich Einstellungen zur Sozialpolitik auf der Individualebene? Verändern sich Einstellungen über den Lebensverlauf als Reaktion auf ökonomische und soziale Veränderungen im Lebensumfeld?
(3) Und welche Rolle spielen Informationen und Informiertheit über die Funktionsweise der Sozialsysteme für Einstellungsänderungen?