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Das LoneCovid-Projekt
Entwicklung und Bedeutung sozialer Beziehungen im Kontext der Covid-19-Pandemie
Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie und die daraufhin ergriffenen politischen Maßnahmen zur Eindämmung dieser (z. B. Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen) sind nicht nur mit hohen wirtschaftlichen Kosten einhergegangen, sondern insbesondere auch mit hohen sozialen Kosten. Soziale Beziehungen sind jedoch von essenzieller Bedeutung für das menschliche Wohlbefinden und das reibungslose Funktionieren einer Gesellschaft - sie beeinflussen die physische und mentale Gesundheit, Resilienz sowie auch Einstellungen und Verhaltensweisen maßgeblich.
In diesem Kontext setzt das LoneCovid-Projekt an, indem es quantitative Daten zu den sozialen Netzwerken der erwachsenen Allgemeinbevölkerung in Deutschland sammelt. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf soziale Beziehungen zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf psychische Gesundheit, institutionelles Vertrauen und die Umsetzung politischer Maßnahmen.



Zentrale Forschungsfragen
- Wie entwickeln sich soziale Netzwerke im Verlauf der Pandemie? Findet eine Wiederkehr zum alten „Normalzustand“ statt oder lassen sich längerfristige Veränderungen beobachten?
- Welche langfristigen Folgen haben Veränderungen des sozialen Netzwerkes für die psychische Gesundheit (Einsamkeit und Depressivität)?
- Welchen Einfluss hat das soziale Netzwerk auf das individuelle Vertrauen in Politik und Wissenschaft? Inwiefern hat sich dies auf die Befolgung der Maßnahmen ausgewirkt?
Bisherige Forschung zeigt, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit sowie das Vertrauen in wichtige gesellschaftliche Institutionen und Akteure auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene beobachtbar sind. Zum einen sind psychosoziale Probleme wie Einsamkeit, Depressivität, Ängstlichkeit und Stress sind häufiger geworden (Röhr et al., 2020), zum anderen haben einige Menschen das Vertrauen in Politik und Wissenschaft verloren, was bereits vorhandene Radikalisierungstendenzen verstärkt hat (Guhl & Gerster, 2020). Letzteres zeigt sich vor allem in dem öffentlich und privat geleisteten Widerstand gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Ein Beispiel dafür sind die „Querdenkerdemonstrationen“.
Die Entwicklung der Pandemie und ihre Folgen für die Gesellschaft können empirisch gut nachvollzogen werden. Es ist jedoch deutlich schwieriger, die direkten Auswirkungen auf Einzelpersonen und ihre soziale Integration zu verstehen. Deshalb betrachten wir die sozialen Kontakte und Interaktionen von Menschen als soziale Netzwerke, also als Muster sozialer Beziehungen zwischen Akteuren. Durch die Analyse des dynamischen Zusammenspiels von Individuum und sozialer Integration können wir besser nachempfinden, wie sich Personen gegenseitig beeinflussen, unterstützen oder auch schädigen.
Veröffentlichungen
Repke, Lydia, Theresia Ell, and Henning Silber. 2024. "Beyond Distancing - An Examination of Social Networks and Mental Health in the Covid-19 Era." Sunbelt Conference 2024, Heriot-Watt University, Edinburgh, 2024-06-24.
Ell, Theresia, Lydia Repke, and Henning Silber. 2024. "Personal and Technology-Based Communication and Its Impact on Mental Health From a Network Perspective." Sunbelt Conference 2024, Heriot-Watt University, Edinburgh, 2024-06-24.
Ell, Theresia, Lydia Repke, and Henning Silber. 2024. "Persönliche und mediierte Kommunikation und ihre Auswirkungen auf die mentale Gesundheit aus Netzwerkperspektive." Frühjahrstagung DGNet und DGS:„Digitale Netzwerke: Soziale Formationen im und ums Internet“ , Philipps-Universität Marburg, Marburg, 2024-03-14.
Repke, Lydia, Theresia Ell, and Henning Silber. 2023. "Beyond Distancing: An Examination of Social Networks and Mental Health in the Covid-19 Era." Social networks and wellbeing of older adults, Universität zu Köln, Köln, 2023-12-07.
Ell, Theresia, Lydia Repke, and Henning Silber. 2023. "Collecting Egocentric Network Data in Live Video-Based Interviews." European Survey Research Association (ESRA) 2023 Conference, Università degli Studi di Milano-Bicocca, Milano, 2023-07-17.
Ell, Theresia, Julian Urban, Lydia Repke, and Henning Silber. 2023. "Entwicklung und Validierung einer Kurzskala zu sozialen Offline- und Online-Kontakten während der Covid-19-Pandemie." "Soziale Netzwerke in Zeiten globaler Krisen", Frühjahrstagung der Sektion Soziologische Netzwerkforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei , Braunschweig, 2023-03-15.
Silber, Henning, Theresia Ell, Lydia Repke, and Alexandru Cernat. 2024. "Collecting Egocentric Social Network Data in Live Video-Based Interviews." Going online: Using Video Interviewing in Surveys Research, Royal Statistical Society (RSS), Online, 2024-01-10.
Repke, Lydia, Theresia Ell, Henning Silber, and Bernd Weiß. 2023. "Entwicklung und Bedeutung sozialer Beziehungen im Kontext der Covid-19-Pandemie (LoneCovid)." Auftaktveranstaltung der vom BMBF geförderten Projekte "Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie. Forschung für Integration, Teilhabe und Erneuerung", Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., Bonn, 2023-11-16.
Repke, Lydia. 2025. "Corona und die Einsamkeit." Documentary by Julia Fritzsche for the TV show „NANO Wissen“ on 3sat, 2025-01-27. https://www.3sat.de/wissen/nano/250127-beitrag-corona-und-die-einsamkeit-nano-100.html.
Repke, Lydia. 2025. "Spaltendes Virus? Wie Corona unsere Gesellschaft prägt." Documentary by Julia Fritzsche for the TV show "Gut zu wissen" on BR (Bayerischer Rundfunk), 2025-01-04. https://www.ardmediathek.de/video/gut-zu-wissen/spaltendes-virus-wie-corona-unsere-gesellschaft-praegt/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDA2NjQ5QTA.
Lauer, C. (2024, Februar). Folgen der Corona Pandemie: Die dünnhäutige und erschöpfte Gesellschaft. WELT Wissen. https://www.welt.de/wissenschaft/plus249747260/Folgen-der-Corona-Pandemie-Die-duennhaeutige-und-misstrauische-Gesellschaft.html
Projekt-Team
Name | Telefon | ||
---|---|---|---|
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Repke,
Dr.
Lydia
(Projektleitung) |
+49 (0621) 1246-581 | |
![]() |
Ell,
Theresia
(Projektmitarbeiterin und Doktorandin ) |
+49 (0621) 1246-560 | |
![]() |
Weiß,
Dr.
Bernd
(Projektmitarbeiter) |
+49 (0621) 1246-557 |