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Geschlechtsspezifische Ungleichheiten auf dem Karriereweg der Juniorprofessur

29. November 2018, 14:00 Uhr

GESIS, Köln (Konferenzraum Ost)

Lena Zimmer

Abstract

Innerhalb der Forschungslandschaft zu den Bedingungs- und Einflussfaktoren wissenschaftlicher Karrieren erfahren geschlechtsspezifische Ungleichheiten besonders große Aufmerksamkeit. Ausgangspunkt für das beträchtliche Forschungsinteresse bildet die anhaltende Unterrepräsentanz von Frauen im Feld der Wissenschaft. Die Schaffung der Juniorprofessur als Qualifikationsweg zur Lebenszeitprofessur war mit dem wesentlichen Ziel verbunden, den Frauenanteil innerhalb der Professorenschaft zu erhöhen. Erste Befunde zur soziodemographischen Zusammensetzung zeigen, dass der Frauenanteil innerhalb der Juniorprofessorenschaft im Vergleich zur Qualifizierung über eine Habilitation – und im Einklang mit der politischen Zielsetzung – deutlich höher ist und seit der Einführung der Juniorprofessur im Jahr 2002 auch sukzessive ansteigt. Allerdings mangelt es bisher an validen Untersuchungen, die der entscheidenden Frage nachgehen, inwiefern die Juniorprofessur auch einen Beitrag zur Steigerung des Frauenanteils in der ordentlichen Professorenschaft leistet. Ob die Berufungschancen von Juniorprofessorinnen im Anschluss an die Qualifikationsphase denen ihrer männlichen Kollegen gleichen oder sich die Juniorprofessur insbesondere für ihre Stelleninhaberinnen häufiger als Sackgasse erweist, soll im Rahmen des Vortrages diskutiert werden. Die Befunde der zugrundeliegenden empirischen Untersuchung verdeutlichen, dass auch auf dem Karriereweg der Juniorprofessur deutliche geschlechtsspezifische Mechanismen eine Wirkung entfalten, die eine Benachteiligung von Frauen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur bewirken.

About the Speaker

Lena M. Zimmer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung der Universität Mainz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Hier fokussiert sie u. a. Fragen sozialer und geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Mitarbeit in der Arbeitsstelle Kleine Fächer beschäftigt sie sich mit der Entwicklung und Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Disziplinen. Sie hat zum wissenschaftlichen Karriereweg der Juniorprofessur promoviert.