Forschung mit dem GESIS AppKit
SmartDyn
SmartDyn ist ein von der DFG gefördertes Projekt im Rahmen des Infrastrukturschwerpunktprogramms “New Data Spaces for the Social Sciences”. Es untersucht, wie smartphone-basierte intensive Längsschnittdatenerhebungen methodisch gestaltet und analytisch genutzt werden können, um Emotionen und dynamische Entwicklungen politischer Einstellungen während Wahlkämpfen zu erfassen und zu erklären. Das Projekt ist in Arbeitspakte aufgeteilt, die sich auf drei zentrale Ziele konzentrieren: Erstens, wie sich unterschiedliche Anreizen und die Häufigkeit der Aufgaben auf die Teilnahme und den Verbleib auswirken. Zweitens, die Nutzung von App-basierten Funktionen wie das Hochladen von Bildern und Reaktionen auf politische Ereignisse in Echtzeit. Drittens, die Bewertung des analytischen Potenzials hochfrequenter Längsschnittmethoden zur Erfassung kurzfristiger Schwankungen politischer Meinungen und Emotionen.
Die Datenerhebung fand im Kontext der Bundestagswahl 2025 statt. Teilnehmende des GESIS Panel.dbd wurden gebeten, drei Wochen vor und eine Woche nach der Wahl täglich kurze Umfragen (je 3 Min.) zu beantworten. Diese umfassten (halb-)tägliche und wöchentliche Umfragen, halbwöchentliche Uploads von Wahlkampfbildern sowie ergebnisbezogene Fragebögen. Als experimentelle Bedingungen wurden die Anreize zur App-Installation, die Belohnung pro ausgefülltem Fragebogen sowie die Befragungshäufigkeit (46 vs. 60) variiert.
Von den Eingeladenen stimmten 68% einer Teilnahme zu; davon installierten 94% die GESIS SMART App und füllten mindestens eine Umfrage aus. Insgesamt reichten 846 aktive Teilnehmenden etwa 28,000 Umfragen ein (Durchschnitt = 33), sowie 4,460 Bild-Uploads.
Forschende: PD Dr. Axel Burger, Dr. Joss Roßmann, Dr. Julia Weiß, Jan Eric Meurer
Jahr: 2025
App-Studie zur Europawahl 2024
Während intensive Längsschnittmethoden in anderen Forschungsbereichen bereits weit verbreitet sind, ist die Verwendung von Smartphone-basierten intensiven Längsschnittdatenerhebungen relativ neu im Bereich der öffentlichen Meinungsforschung. Dieses Projekt untersucht daher, wie eine solche Smartphone-basierte, intensive Längsschnittdatenerhebung genutzt werden kann, um Emotionen, Mediennutzung und politische Einstellungen im Kontext des Wahlkampfes zur Europawahl 2024 in Deutschland zu erfassen und zu erklären.
Teilnehmende wurden über das GESIS Panel.dbd rekrutiert und gebeten, in den letzten 4 Wochen vor der Wahl täglich 1-2 kurze Umfragen (je 3 Min.) in der GESIS SMART App zu beantworten. Die Umfragen bestanden aus täglich und wöchentlich wiederholten Fragebögen sowie halb-wöchentlichen Aufforderungen zum Hochladen von Bildern (inklusive Nachbefragung).
Von den Eingeladenen stimmten 68% einer Teilnahme zu; davon installierten 70% die GESIS SMART App und füllten mindestens eine Umfrage aus. Insgesamt reichten 681 aktive Teilnehmenden etwa 16,000 Umfragen ein (Durchschnitt = 23.7), sowie 1,893 Bild-Uploads.
Forschende: Axel Babst, PD Dr. Axel Burger, Dr. Vanessa Lux, Dr. Frank Mangold, Dr. Joachim Piepenburg, Dr. Lukas Rahnke-Otto, Dr. Julia Weiß, Dr. Bernd Weiß, Dr. Mareike Wieland
Jahr: 2024
Studie zur Nutzung von ChatGPT
Im Rahmen dieses Projektes wurde untersucht, wie Studierende ChatGPT im Alltag nutzen. Dabei standen drei zentrale Forschungsfragen im Vordergrund: Erstens, welche ChatGPT-Nutzungssituationen lassen sich, abhängig von Faktoren wie Gerät, Softwareplattform, Ort und sozialem Kontext, im Alltag identifizieren? Zweitens, wie sich diese Situationen hinsichtlich der wahrgenommenen Gratifikationen, der Wichtigkeit einer Antwort und der Nutzungsdauer unterscheiden. Drittens, welche Typen von ChatGPT-Nutzenden sich daraus sicher ableiten lassen.
Eine Stichprobe von 42 Studierenden der Kommunikationswissenschaft und Psychologie erhielt über einen Zeitraum von 14 Tagen täglich drei zufällige Push-Benachrichtigungen zwischen 8:00 und 22:00 Uhr zur Datenerhebung. Insgesamt wurden 316 Fälle von ChatGPT-Nutzung durch 39 Teilnehmende dokumentiert.
Forschende: Prof. Dr. Veronika Karnowski, Dr. Daniel Pietschmann, Natalie Rödel
Jahr: 2024