Bettina Hünteler, Theresa Nutz, Jonathan Wörn, Intergenerational family life courses and wealth accumulation in Norway, Social Forces, 2024;, soae151,
https://doi.org/10.1093/sf/soae151
Studie zeigt, wie Generationenwechsel und Familienereignisse mit dem Wohlstand einer Person zusammenhängen
Kaum ein anderes Merkmal definiert den sozialen Status einer Person so stark wie das Vermögen. Vermögen ist ein entscheidender Indikator für soziale Ungleichheit und erleichtert den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und beruflichem Erfolg. Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung, der Universität Köln, von GESIS und des Norwegian Institute of Public Health haben in einer Studie untersucht, wie sich finanzieller Wohlstand in Abhängigkeit von verschiedenen Generationenwechseln innerhalb von Familien, also der Geburt von Enkeln oder dem Tod von Eltern, verändert. Ausgewertet wurden Daten aus norwegischen Registerdatenbanken. Betrachtet wurden Personen, die 1953 geboren wurden.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Menschen, die spät ihr zweites Elternteil (60 Jahre) verlieren und spät selbst Eltern (28 Jahre) und Großeltern (60 Jahre) werden, ihr Vermögen am stärksten steigern können. Kinderlose starten im Ranking (gemessen ab dem 40. Lebensjahr) auf den unteren Plätzen. Sie überholen jedoch langfristig die Personen, die früh Eltern (23 Jahre) und Großeltern (50 Jahre) geworden sind, vor allem wenn die Personen ohne Kinder den Tod ihrer Eltern spät erleben. Die Cluster der frühen Eltern- und Großelternschaft sind die einzigen, in denen das Vermögen im Vergleich zu den anderen Familienmustern langfristig abnimmt. Eine große Rolle spielt immer auch der Zeitpunkt des Elternverlustes. Ein späterer Tod des zweiten Elternteils (ab Mitte 50) hängt, unabhängig davon wann und ob Personen (Groß-)eltern werden, mit einem höheren Vermögen zusammen.