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Neue Publikation: Eder & Stadelmann-Steffen: Bringing the political system (back) into social tipping relevant to sustainability


Kategorien: GESIS-News

Christina Eder, Isabelle Stadelmann-Steffen: Bringing the political system (back) into social tipping relevant to sustainability,
Energy Policy, Volume 177, 2023,
https://doi.org/10.1016/j.enpol.2023.113529.
(https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301421523001143)

In jüngster Zeit ist die soziale Kippdynamik, die für die Nachhaltigkeit relevant ist, zum Gegenstand einer wachsenden Literatur geworden. Zahlreiche Veröffentlichungen versuchen, das Konzept des Kippens (zurück) vom natürlichen auf das soziale System zu übertragen und leisten wichtige Beiträge zu seiner Konzeptualisierung, Definition und ständigen Verfeinerung. Trotz ihres breiten Spektrums weist die aktuelle Literatur jedoch einen blinden Fleck auf: Sie integriert, konzeptualisiert und misst die Rolle der politischen Sphäre nicht angemessen und unterschätzt daher deren Bedeutung für gesellschaftliche Kippprozesse.

Hier setzt der vorliegende Beitrag an, der nicht nur die Relevanz der politischen Dimension für die Analyse sozialer Kippvorgänge hervorhebt, sondern auch zwei Wege vorschlägt, sie in solche Analysen einzubeziehen: indem die politische Sphäre entweder als Auslöser sozialer Kippvorgänge oder als ein Element, das selbst kippen kann, konzeptualisiert wird. Um die Komplexität der politischen Sphäre, d. h. die Interaktion zwischen Netzwerken, Akteuren und Prozessen, zu erfassen, schlagen die Autorinnen vor, die politische Sphäre anhand ihrer drei Elemente zu analysieren: Gemeinwesen, Politik und Politik. Sie veranschaulichen den empirischen Nutzen dieser Verfeinerungen anhand einer vergleichenden Fallstudie über den Atomausstieg in Deutschland und der Schweiz.