Neue Publikation: L. Constantin Wurthmann: The German transgender self-determination law: explanatory factors for support within the population


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Wurthmann, L. C. (2023). The German transgender self-determination law: explanatory factors for support within the population, European Journal of Politics and Gender (published online ahead of print 2023). Retrieved Jan 25, 2023, from https://bristoluniversitypressdigital.com/view/journals/ejpg/aop/article-10.1332-251510821X16702343170849/article-10.1332-251510821X16702343170849.xml

Transsexuelle Menschen werden in Deutschland seit Jahrzehnten diskriminiert. Mit der Einführung des so genannten "Transsexuellen-Gesetzes" im Jahr 1980 wurde es Transgender-Personen ermöglicht, ihren Vornamen an ihre Geschlechtsidentität anzupassen. Dazu waren jedoch langwierige Expertenanhörungen erforderlich, und Transsexuelle durften nicht heiraten oder mussten, falls sie bereits verheiratet waren, die Scheidung einreichen; außerdem mussten sie zeugungsunfähig sein oder sich sterilisieren lassen und sich Operationen zur Anpassung ihres Körperbildes unterziehen.

Einige dieser Bedingungen für die offizielle Änderung des Geschlechtseintrags wurden inzwischen durch Gerichtsurteile gekippt, eine Gesetzesänderung ist jedoch bis heute nicht erfolgt. Die derzeitige Bundesregierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP will dies durch ein neues Selbstbestimmungsgesetz ändern, das es Transgender-Personen ermöglichen soll, ihren Geschlechtseintrag durch Selbstanzeige bei den Standesämtern zu ändern (Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), 2022; Lesben- und Schwulenverband, 2022).

In diesem Beitrag soll erläutert werden, wie dieses Gesetz in der Bevölkerung wahrgenommen wird und welche Faktoren Einfluss auf die Wahrnehmung haben.