Neue Publikation: Nießen, Wicht, Schoon & Lechner: “You can’t always get what you want”: Prevalence, magnitude, and predictors of the aspiration–attainment gap after the school-to-work transition.


Kategorien: GESIS-News

Nießen, D., Wicht, A., Schoon, I., & Lechner, C. M. (2022). “You can’t always get what you want”: Prevalence, magnitude, and predictors of the aspiration–attainment gap after the school-to-work transition. Contemporary Educational Psychology, 71: 102091. https://doi.org/10.1016/j.cedpsych.2022.102091

Die Autor*innen untersuchten die Prävalenz, Größe und Prädiktoren der Aspiration–Attainment-Gap (AAG) im sozialen Status unter Realschulabsolventen nach dem Übergang der Schule in die Berufsausbildung in Deutschland. Die AAG misst die Fähigkeit, Berufsaspirationen zu realisieren. Die zentralen Erkenntnisse lauten: (1) Die AAG ist ein weit verbreitetes Phänomen: Knapp die Hälfte der Stichprobe erlebte eine AAG unterschiedlichen Ausmaßes in dem Sinne, dass sie ein berufliches Attainment mit einem niedrigeren sozialen Status als dem ihrer Aspirationen erreichten. (2) Die Höhe der Aspirationen war der wichtigste Prädiktor für ein höheres Risiko einer AAG. Diejenigen, die ihre Ziele hoch setzen, können weit zurückfallen. Dabei handelte es sich meist um Schulabgänger aus privilegierten Verhältnissen (d. h. mit einem höheren Bildungsniveau sowie höheren familiären und individuellen Ressourcen). (3) Interessanterweise sagte dieselbe Gruppe von Merkmalen aus privilegierten Verhältnissen auch ein geringeres Risiko für eine AAG voraus, unabhängig von der Höhe der Aspirationen, indem sie die Ressourcen bereitstellen, die zur Erreichung höherer Aspirationen erforderlich sind. Da die AAG mit negativen Folgen, insbesondere für das Wohlbefinden und die Motivation, einhergeht, ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Jugendlichen dabei zu helfen, sich realistische Ziele zu setzen und diese unabhängig von ihrer Ressourcenausstattung zu verfolgen.