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Neues Forschungsprojekt deckt manipulative Praktiken in politischen E-Mails auf


Kategorien: GESIS-News

Arunesh Mathur, Angelina Wang, Carsten Schwemmer, Maia Hamin, Brandon Stewart, Arvind Narayanan (2020). Manipulative tactics are the norm in political emails: Evidence from 100K emails from the 2020 U.S. election cycle. URL: https://electionemails2020.org/

Das Projekt untersucht manipulative Praktiken in politischen E-Mails von politischen Kandidat*innen und politischen Organisationen in den Vereinigten Staaten. Anhand eines neu zusammengestellten Korpus von mehr als 100.000 politischen E-Mails aus über 2.800 politischen Kampagnen und Organisationen, die während des US-Wahlzyklus 2020 versandt wurden, stellen die Autor*innen fest, dass manipulative Taktiken die Norm und nicht die Ausnahme sind. Die Mehrheit der E-Mails veranlasst die Empfänger*innen, sie zu öffnen, indem sie mindestens eine von sechs verschiedenen Manipulationstaktiken anwenden. Die Median Versender-Kampagne verwendet solche Taktiken in 43% der Fälle. Einige dieser Taktiken sind bereits relativ bekannt, beispielsweise sensationell wirkende Betreffzeilen. Andere manipulieren etwa "Von:" – Zeilen, um die Empfänger*innen dazu zu bringen, zu glauben, dass die Nachricht eine Fortsetzung eines laufenden Gesprächs ist. Das Projekt zeigt weiterhin, dass manipulative Praktiken häufig auch zur Finanzmittelbeschaffung in E-Mails verwendet werden. Der E-Mail-Korpus kann unter https://electionemails2020.org/ durchsucht werden.