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Survey Guidelines

Die Messung von Bildung bei Migrantinnen und Migranten in Umfragen

Da das höchste erreichte Bildungsniveau in deutschen Umfragen gewöhnlich durch spezifisch deutsche Schul- und Ausbildungsabschlüsse erfasst wird, sind die entsprechenden Fragebogenitems für Personen mit ausländischen Abschlüssen oftmals schwer zu beantworten. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene Ansätze zur Messung von Bildung bei Personen mit ausländischen Bildungsabschlüssen, insbes. Zugewanderten, und ihre Eignung für verschiedene Erhebungssituationen. Zunächst wird die Codierung der Bildungsvariablen thematisiert. Diese orientiert sich entweder am deutschen Bildungssystem oder an Klassifikationen, die für den internationalen Vergleich entwickelt wurden. Auch die Herleitung von Bildungsjahren ist eine Möglichkeit, die Daten vergleichbar zu codieren. Dann werden verschiedene Erhebungsinstrumente vorgestellt, die das Problem auf unterschiedliche Art und Weise zu lösen versuchen: die Verwendung deutscher Standarditems, die Verwendung generischer Antwortkategorien, die Verwendung herkunftslandsspezifischer Antwortkategorien, und der Einsatz eines datenbankbasierten Tools. Die Lösungen, die im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) und im Rahmen der National Education Panel Study (NEPS) entwickelt wurden, werden ausführlich dargestellt. Zum Schluss werden weiterhin bestehende Interpretationsprobleme und Einschränkungen diskutiert, die auch die Passung des Indikators “höchster Bildungsabschluss” für verschiedene theoretische Konzepte bei Migrantinnen und Migranten betreffen.

 

Schneider, S., Chincarini, E., Liebau E., Ortmanns, V., Pagel, L., & Schönmoser, C. (2023). Die Messung von Bildung bei Migrantinnen und Migranten in Umfragen. Mannheim, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (SDM – Survey Guidelines). DOI: 10.15465/gesis-sg_040