Varianzschätzung mit Mikrozensusdaten unter Berücksichtigung des Stichprobendesigns
Der Mikrozensus wird als geschichtete Flächenstichprobe mit Auswahlbezirken (Klumpen) als Primäreinheiten durchgeführt. In den faktisch anonymisierten Daten sind nicht alle Schichtungsvariablen verfügbar. Dieses komplexe Design hat zur Folge, dass bei Varianzschätzungen nicht von der Standard-Annahme einer einfachen Zufallsstichprobe ausgegangen werden kann. Nachdem erstmals im Mikrozensus 1996 für Zwecke der Hochrechnung unter Berücksichtigung des Stichprobendesigns die Gebäudeschicht sowie die Kennung der Primäreinheit (systemfreie Auswahlbezirksnummer) zur Verfügung stehen, konnte untersucht werden, wie das Stichprobendesign bei der Varianzschätzung angemessen berücksichtigt werden kann.
Beim Vergleich zeitlicher Veränderungen von Indikatoren wird durch die partielle Rotation von Erhebungseinheiten die Varianz von Nettoveränderungen reduziert. Dieser methodische Vorteil kann seit der Bereitstellung längsschnittkonsistenter Ordnungsnummern in den Daten des Mikrozensus ab 2012 genutzt werden. Damit ist es für die Wissenschaft möglich, die hohe Präzision der Schätzergebnisse von Nettoveränderungen effizient auszuschöpfen.
(Siehe hierzu auch die Programme unter Tools „Zur Berechnung des Stichprobenfehlers im Mikrozensus“.)
- Schimpl-Neimanns, B., 2019: Varianzschätzung von Nettoveränderungen mit dem Mikrozensus ab 2012. AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv 13 (1): 73-85. doi: http://dx.doi.org/10.1007/s11943-019-00240-0.
- Schimpl-Neimanns, B.; Zins, S., 2018: Estimation of the standard error for net changes with the EU Labour Force Survey - How can users independently and appropriately calculate standard errors and confidence intervals? Proceeding Paper to the European Conference on Quality in Official Statistics, Kraków, 29 June 2018, Session 29. https://www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/daten/amtl_mikrodaten/europ_microdata/EU-LFS/paper_29_5.pdf.
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Schimpl-Neimanns, B. 2011: Schätzung des Stichprobenfehlers in Mikrozensus Scientific Use Files ab 2005, AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv 5 (1): 19-38. DOI: dx.doi.org/10.1007/s11943-011-0092-4 (Preprint)
- Schimpl-Neimanns, B., 2010: Varianzschätzung für Mikrozensus Scientific Use Files ab 2005. GESIS-Technical Report Nr. 2010/03. [.pdf] (1,22 MB)
- Schimpl-Neimanns, B., 2009: Schätzung des Stichprobenfehlers im Mikrozensus mit Stata – Eine Einführung mit Beispielen zum Campus File Mikrozensus 2002. GESIS-Methodenbericht 2009/02. Mannheim: GESIS. [.pdf] (1,26 MB)
- Schimpl-Neimanns, B.; Rendtel, U., 2001: SAS-, SPSS- und STATA-Programme zur Berechnung der Varianz von Populationsschätzern im Mikrozensus ab 1996. ZUMA-Methodenbericht 2001/04. (234 kB)
- Rendtel, U; Schimpl-Neimanns, B., 2001: Die Berechung der Varianz von Populationsschätzern im Scientific Use File des Mikrozensus ab 1996. ZUMA-Nachrichten 48: 85-116. (4,60 MB)
- Rendtel, U.; Schimpl-Neimanns, B., 2000: Varianzschätzungen für den faktisch anonymisierten Mikrozensus. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 220/6, 2000, S. 759-776.