GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften: Homepage aufrufen
German Microdata Lab

Volks- und Berufszählung 1970 (VZ 1970)

Die folgenden Informationen beziehen sich auf die anonymisierten Daten der 10-Prozent Stichprobe der Volks- und Berufszählung 1970. Die Daten wurden vom Projekt " Vergleichende Analysen der Sozialstruktur mit Massendaten (VASMA)" von den Statistischen Landesämtern erworben. Aus diesem Datensatz wurde eine 10%-Unterstichprobe gezogen, die 1% der Bevölkerung entspricht.

Die Daten der Volkszählung 1970 wurden den Forschungsdatenzentren durch GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften zur Verfügung gestellt. Eine 10% Stichprobe der Volkszählung ist als Scientific Use File und zur On-Site-Nutzung über die Forschungsdatenzentren verfügbar. 

Erhebungseinheiten: Haushalt/Person.
Zuordnung Pers./Haush.:Bevölkerung in Privathaushalten: Personen mit mehr als einem Haushalt werden in jedem dieser Haushalte gezählt. Bevölkerung am Familienwohnsitz: Personen mit mehreren Haushalten werden dem Haushalt zugeordnet, von dem aus sie ihrer Ausbildung oder Arbeit nachgehen. Personen, die weder einer Ausbildung noch einer Arbeit nachgehen, werden dem Haushalt zugeordnet, in dem sie sich die meiste Zeit aufhalten
Erhebungsverfahren:Standardisiertes Interview.
Aufbereitungseinheit:Person, Haushalt.
Auswahlverfahren:Einstufig geschichtete Klumpenstichprobe
Auswahleinheiten: Eindeutig abgegrenzte Flächen mit etwa 80-100 Haushalten (Klumpen Zählerlisten der Gebäude- und Wohnungszählung 1968). Alle Personen bzw. Haushalte eines Zählbezirks wurden befragt. Sonderregelung für große Anstalten Berücksichtigung der nach 1968 fertig- gestellten Neubauten. Berlin: Auswahlbezirke auf der Basis einer aktuellen Gebäudevorerhebung.
Schichtungsmerkmale: Schichtung der Flächeneinheiten i.d.R. nach Anzahl der Haushalte und regionalen Merkmalen (Regierungsbezirk, Kreis, Gemeinde).
Auswahlgrundlage:Gebäude- und Wohnungszählung 1968, unter Berücksichtigung der Neubautätigkeit. Berlin: Allgemeine Gebäudevorerhebung.
Auswahlsatz:10 Prozent (Saarland: Vollerhebung auch bei den Ergänzungsfragen).
Auswahltechnik:Systematische Zufallsauswahl.
Hochrechnungsverfahren:Kreisweise Anpassung an ausgewählte Basiszahlen aus dem Totalteil durch Doppeln und Streichen ganzer Haushalte. Anpassungsklassen sind Haushaltsgröße für Bevölkerung in Privathaushalten und Erwerbsstatus der Anstaltsbevölkerung (7 Klassen), Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus der Bevölkerung (12 Klassen) (vgl. Statistisches Bundesamt 1978a: 150). Zum Stichprobenfehler siehe Statistisches Bundesamt (1978b: 81f).

Aus arbeits- und rechentechnischen Gründen wurde von VASMA eine 10-Prozent Unterstichprobe gezogen. Insgesamt stand damit eine 1- Prozent Stichprobe der wohnberechtigten Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung, die konzeptionell mit dem Mikrozensus vergleichbar ist. Die Ziehung der VASMA-Stichprobe orientierte sich am Ziel der Untersuchung von Familien- und Haushaltsstrukturen. Deshalb wurden ganze Haushalte ausgewählt, und 10 Prozent der Bevölkerung in Anstalten ohne Berücksichtigung ihrer Zugehörigkeit zu einer Anstalt. Die Haushaltszusammenhänge wurden dazu unter der Annahme einer sequentiellen Anordnung der Mitglieder eines Haushaltes in der Datei berücksichtigt. Weil die Merkmale des Stichprobenplans aus Datenschutzgründen von den Statistischen Ämtern gelöscht wurden, konnte bei der Ziehung der Unterstichprobe nicht darauf zurückgegriffen werden. VASMA lehnte sich ersatzweise dafür an den Hochrechnungsrahmen für die 10-Prozent Stichprobe an und schichtete die Haushalte nach Haushaltsgröße, Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus der Haushaltsvorstände. Anstaltsinsassen bildeten eine eigene Schicht.

Jedoch wurden von VASMA keine Haushaltsnummern vergeben, was zur Folge hatte, dass zur Untersuchung von Familien- und Haushaltsstrukturen nur auf die zum Teil vergröberten Angaben in der Bandsatzerweiterung zum Familienvorstand etc. zurückgegriffen werden konnte.

Zudem erwies sich die Annahme der sequentiellen Anordnung von Haushaltsmitgliedern für die Daten aus West-Berlin als falsch. Aus diesen Gründen wurden von der Abteilung Mikrodaten für die Bevölkerung in Privathaushalten bzw. am Familienwohnsitz Haushalts- und Familiennummern vergeben, und aus den Originaldaten für West-Berlin wurde eine revidierte 1 Prozent Stichprobe gezogen.

Die Datei enthält eine 1-Prozent Stichprobe der deutschen und ausländischen wohnberechtigten Bevölkerung. Jedoch ist zu beachten, dass an Ausländer keine Ergänzungsfragen (Fragen 19-36) gestellt wurden. Bei der Aufbereitung der Ausgangsdaten aus dem VASMA-Projekt wurden Format-Transformationen vorgenommen, so dass ausschließlich numerische Werte vorliegen.

Bis auf wenige Fälle verlief die Vergabe von Haushaltsnummern fehlerfrei. Diese Haushalte sind vor der Durchführung von Arbeiten auf Haushalts- und Familienebene von der Analyse auszuschließen. Dies betrifft die Datensätze mit folgenden Haushaltsnummern: HHNR = 76281, 185483 - 185488, 121669, 121670

Die 10-Prozent Stichprobe enthält für Nordrhein-Westfalen keine Informationen in den Variablen V186 - V205. Da die bit-codierten Daten von VASMA für NRW nicht mehr auffindbar waren, wurde auf eine ältere Datei zurück gegriffen. In dieser Datei war jedoch die V43 fehlerhaft, sie konnte aber unter Verwendung eines 3-stelligen Schlüssels (ehemals V188) korrigiert werden.   Für Baden-Württemberg lagen keine Informationen über die Anstaltsart vor (V83), in denen die Anstaltsbevölkerung untergebracht war. Die V83 weist für die Anstaltsbevölkerung in Baden-Württemberg deshalb den Wert '0' auf.

In den Variablenbezeichnungen wird durch die Angabe der Nummer (Fxx) auf die entsprechende Frage im Fragebogen hingewiesen. Klammern mit W1 bis W8 verweisen dagegen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen. Folgende Bevölkerungsgruppen werden in der Volkszählung unterschieden:

  • W1 Wohnberechtigte Bevölkerung
  • W2 Wohnbevölkerung
  • W3 Nichtwohnbevölkerung
  • W4 Wohnberechtigte Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in der Erhebungsgemeinde
  • W5 Wohnbevölkerung mit weiterer Wohnung
  • W6 Wohnbevölkerung ohne weitere Wohnung
  • W7 Bevölkerung in Privathaushalten und in Anstalten
  • W8 Bevölkerung am Familienwohnsitz

Die Berufsvariable V43 ist 7-stellig, die Berufsbezeichnungen sind aber nur für die ersten vier Stellen vergeben. Für die Auszählung wurden deshalb die letzten drei Stellen wie folgt abgeschnitten: TEMPORARY. COMPUTE V43=TRUNC(v43/1000). FREQUENCIES VARIABLES = V43.

1. Informationen des Statistischen Bundesamtes über die Konzeption und Durchführung der Volks- und Berufszählung 1970 und Ergebnisse:

Konzeption und Durchführung:

  • Statistisches Bundesamt (1978a): Volkszählung vom 27. Mai 1970. Methodische und praktische Vorbereitung sowie Durchführung der Volkszählung 1970. Fachserie 1, Heft 25. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
  • Statistisches Bundesamt (1978b): Volkszählung vom 27. Mai 1970. Untersuchungen zur Methode und Genauigkeit der Volkszählung 1970. Fachserie 1, Heft 26. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.

Ergebnisse:

  • Statistisches Bundesamt (1972): Ausgewählte Strukturdaten für Bund und Länder. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 1.
  • Statistisches Bundesamt (1973): Zusammengefasste Daten über Bevölkerung und Erwerbstätigkeit für Bund und Länder. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 3.
  • Statistisches Bundesamt (1974):Bevoelkerung und Bevölkerungsentwicklung nach Alter und Familienstand. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 5.
  • Statistisches Bundesamt (1974): Bevölkerung in Haushalten. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 8.
  • Statistisches Bundesamt (1974): Bevölkerung in Familien. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 9. Statistisches Bundesamt (1974): Bevölkerung in Anstalten. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 11.
  • Statistisches Bundesamt (1974): Bevölkerung nach dem Ausbildungsstand, demographischen Merkmalen und Beteiligung am Erwerbsleben. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 13.
  • Statistisches Bundesamt (1974): Ausländer. Fachserie A: Bevölkerung und Kultur. Volkszählung vom 27. Mai 1970, Heft 23.

2. Informationen zur Ziehung der VASMA-Stichprobe

  • Bach, Walter (1979): Die Ziehung einer Stichprobe aus den Mikrodaten der Berufszählung 1970. Mannheim: VASMA-Arbeitspapier 9.
  • Bach, Walter/Handl, Johann/Mueller, Walter (1980): Volks- und Berufszählung 1970. Codebuch und Grundauszählung. Mannheim

3. Dokumentation zu dieser Datei

  • Schimpl-Neimanns, Bernhard/Frenzel, Hansjörg (1995): 1-Prozent Stichprobe der Volks- und Berufszählung 1970 - Datei mit Haushalts- und Familiennummern und revidierter Teilstichprobe für West- Berlin. Dokumentation der Datenaufbereitung. Mannheim: ZUMA-Technischer Bericht T95/06 [pdf] (563 kB).

4. Aufbereitung 10% Stichprobe

  • Lechert, Yvonne, Paul Lüttinger (2006): Volks- und Berufszählung (10% Stichprobe) Dokumentation und Datenaufbereitung. ZUMA-Methodenbericht 2006/11. Mannheim: ZUMA. [pdf] (323 kB)