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44.2 - Governing by Numbers

Special Issue - Walter Bartl, Christian Papilloud & Audrey Terracher-Lipinski (Eds.): Governing by Numbers - Key Indicators and the Politics of Expectations

In diesem Special Issue von Historical Social Research werden Indikatoren als epistemische Instrumente betrachtet, die die Welt durch Quantifizierung regierbar machen. Obwohl Indikatoren eine Aura der Objektivität anhaftet , handelt es sich dabei keineswegs um neutrale Instrumente. Stattdessen transformieren sie die Welt, die sie zu beschreiben vorgeben. Vor dem Hintergrund der globalen Verbreitung von Indikatoren plädieren wir für eine Forschungsagenda, die auf Prozesse der Institutionalisierung und systematischen Verwendung von Schlüsselindikatoren in gesellschaftlichen Feldern fokussiert ist. Darüber hinaus schlagen wir eine Heuristik zur Analyse der Rolle von Indikatoren bei der Formierung von imaginierten Zukünften vor, die drei Sinndimensionen unterscheidet (Sachdimension, Sozialdimension, Zeitdimension). Die Artikel dieses Special Issues reichen von theoretisch-konzeptionellen Beiträgen bis hin zu empirischen Studien über die Genese und Verwendung von Schlüsselindikatoren in unterschiedlichen Politikfeldern. Einige Beiträge beschäftigen sich auch mit der Entwicklung von Alternativen zu etablierten Schlüsselindikatoren. Das vorliegende Heft richtet sich insbesondere an Forscher*innen, die das Verhältnis zwischen der Konstruktion quantitativen Wissens und Macht in der Gesellschaft systematischer ergründen wollen.