32.2 - Family Limitation
Special Issue
- Szoltysek, Mikolaj: Science without laws?: model building, micro histories and the fate of the theory of fertility decline.
- Bavel, Jan van: The decline of illegitimacy and the control of marital fertility during the demographic transition: testing the innovation-diffusion hypothesis using cohort fertility data from a Belgian town, 1850-1910.
- Schröter, Wilko: Vergleich der Fertilität im deutschen Hochadel ab 1600 mit der "Natural Fertility".
- Gehrmann, Rolf: Geburtenbeschränkung im ländlichen Deutschland vor dem Fertility Decline.
- Müller, Rita; Schraut, Sylvia: Geburtenplanung, soziale Ungleichheit und Geschlecht: das Beispiel Stuttgart während der Industrialisierung.
- Alter, George; Oris, Michel; Neven, Muriel: When protoindustry collapsed fertility and the demographic regime in rural Eastern Belgium during the industrial revolution.
- Craig, Béatrice: Catholic and Malthusian: the entrepreneurs of tourcoing in the nineteenth century.
- Silies, Eva-Maria: Familienplanung und Bevölkerungswachstum als religiöse Herausforderung: die katholische Kirche und die Debatte um die Pille in den 1960er Jahren.
Focus
HSR Vol. 32 (2007) No. 2: Special Issue: Family Limitation
Rolf Gehrmann (Hrsg.): Familiy Limitation in Historical Perspective
Fragen zur Geburtenbeschränkung standen schon im Zentrum der klassischen Debatten der Historischen Demographie. Die vorliegenden Beiträge werfen ein neues Licht auf diese Fragen, auf die man eigentlich keine Antworten mehr erwartete.
Geburtenbeschränkung konnte offensichtlich in Europa auf eine längere Tradition auch als innereheliche Geburtenbeschränkung zurückblicken. Das relativiert ihren revolutionären Charakter und macht zugleich den demographischen Übergang verständlicher. Der Streckung von Geburtenabständen („spacing“) kommt in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung zu. Hier zeigt sich die Notwendigkeit, über das Methodenarsenal der Princeton-Gruppe hinauszugehen. Auch erweist sich das mit der klassischen Transitionstheorie verbundene Schema angesichts der Fertilitätsschwankungen im „demographischen Ancien Régime“ und dem gerade vor dem „Fertility Decline“ zu beobachtenden Anstieg der Fruchtbarkeit („ski-jump“) zumindest als problematisch.
Im Übrigen erweisen sich bewährte Erklärungsansätze weiterhin als fruchtbar, wenn man sie auf überschaubare Populationen anwendet, für welche die verschiedenen Einflussfaktoren genauer bestimmt werden können: so für die wirtschaftliche Entwicklung, die soziale Lage und die kulturellen Faktoren, wobei hier insbesondere die Religionszugehörigkeit in den Vordergrund gerückt wird. Hinzu kommt eine Einbeziehung von demographischen Determinanten, die auf die Familien zurückwirken und, nicht zuletzt, die Erweiterung der Perspektive um den Gender-Aspekt.