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Suppl. 24 - Contemporary History

Autobiographical Reflections
Contributions
HSR Supplement No. 24 (2012): Jarausch: Contemporary History

Konrad H. Jarausch: Contemporary History as Transatlantic Project. The German Problem 1960-2010

Zum Anlass des 70. Geburtstags von Konrad H. Jarausch präsentiert dieses Supplement von HSR eine Retrospektive auf das Werk dieses deutsch-amerikanischen Historikers. Seine einleitenden Überlegungen beschreiben eine ungewöhnliche transatlantische Karriere, die mit einem deutschen Abitur begann, sich mit einer amerikanischen Ausbildung fortsetzte, zu einer Stifterprofessur an der University of North Carolina führte, aber dann auch nach Deutschland als Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung zurückkehrte. Seine Autobiographie schildert eine erstaunliche Vielfalt von inhaltlichen und methodischen Interessen, die von der politischen Geschichte der Fischerkontroverse über die Sozialgeschichte der Studenten und Professionen sowie der Erkundung quantitativer Methoden, zu kulturellen Reflektionen über Methodologie und Historiographie und Arbeiten über die Vereinigung und die DDR reichte und sich auf transnationale und  europäische Fragen ausweitete. Im Kern geht es in dem Oeuvre um Fragen der Kollaboration mit der NS- und SED-Diktatur und um Erklärungen der Rückkehr zur Demokratie. Diese akademische Lebensgeschichte illustriert die enge Kooperation zwischen amerikanischen und deutschen Wissenschaftlern, die zur Entstehung und Verfestigung einer kritischen Sicht auf die deutsche Vergangenheit beigetragen hat.

Eine Auswahl von 13 aus etwa 250 Aufsätzen und Buchkapiteln zeigt die Entwicklung von Jarauschs Arbeiten über fünf Jahrzehnte. Diese Texte sind teils monographische Studien, teils essayistische Reflektionen über wichtige Fragen der Zeitgeschichte. Diese Beispiele sollen die Hauptstufen seiner intellektuellen Entwicklung dokumentieren, aber sie bestehen auch aus einigen Stücken, die eine gewisse Bekanntheit erreicht haben und dadurch Interesse an dem Rest seiner Arbeiten wecken wollen.