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HSF 2: Die Analyse prozeß-produzierter Daten

Paul J. Müller (Hrsg.): Die Analyse prozeß-produzierter Daten. HSF 2 (1977).

Im vorliegenden Sammelband (entstanden aus einer Sonderveranstaltung von QUANTUM e.V. "Die Analyse prozeß-produzierter Daten" anläßlich des Deutschen Soziologentages 1976) beschäftigen sich verschiedene Autoren mit einer Richtung der empirischen Sozialforschung, die - bislang nur in bestimmten Bindestrich-Soziologien vorherrschend - vor allem angesichts der sichtbaren Begrenzungen der Umfrageforschung immer stärker an Bedeutung gewinnt. Als "prozeß-produziert" werden jene Daten definiert, "die als Aufzeichnungen öffentlicher und privater Organisationen im Rahmen ihrer Tätigkeit und nicht nur zum Zwecke wissenschaftlicher bzw. statistischer Auswertung gesammelt werden bzw. wurden." Soziologie und eine sich als Sozialwissenschaft verstehende historische Forschung stehen hier vor gleichen Problemen; so liegt der Schwerpunkt der Beiträge dieses Bandes in der Darstellung der methodischen Konvergenzen in der quantitativen historisch-sozialwissenschaftlichen Forschung. Die Verfasser befassen sich im einzelnen mit der Interaktion von Theorie und Empirie (E.K. Scheuch), der Buchführung der Verwaltungen (W. Bick/ P.J. Müller), der Verwendung von Strafakten (W. Steffen), der Verknüpfung und Generierung von Mikrodaten (K. Kortmann/ H.J. Krupp), prozeß-produzierter Daten in der Rechtssoziologie (V. Gessner/ B. Rhode/ G. Strate/ K.A. Ziegert), Datenverarbeitung als Quellenkritik (E. Weyrauch) und mit der württembergischen Fabrikarbeiterschaft im 19. Jahrhundert (P. Borscheid/ H. Schomerus).