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Der European Social Survey (ESS)

Der European Social Survey (ESS) ist eine akademische geführte Umfrage, die seit ihrer Gründung im 2001 in ganz Europa durchgeführt wurde. Alle zwei Jahre werden persönliche Interviews mit neu ausgewählten Befragten-Stichproben geführt. Die Umfrage erhebt die Einstellungen, Meinungen und Verhaltensmuster der europäischen Bevölkerungen in mehr als dreißig Ländern.

2005 erhielt die ESS den Descartes-Preis für Forschung und Wissenschaftskommunikation. Nach einem Antrag bei der Europäischen Kommission wurde der ESS im Jahr 2013 der Status eines Europäischen Forschungsinfrastrukturkonsortiums (ERIC) verliehen und beinhaltet 21 Mitgliederländer und ein Beobachtungsland. Der Direktor des ESS-ERIC ist Professor Rory Fitzgerald und das ESS-ERIC-Hauptquartier befindet sich in der City, University of London. 

Die Hauptziele des ESS sind:

  • die Beobachtung und Erklärung von Stabilität und Wandel der Sozialstruktur, der Lebensbedingungen und Einstellungen in Europa sowie des sozialen, politischen und moralischen Gefüges;
  • die Etablierung strengerer Maßstäbe und größerer Präzision in der vergleichenden Sozialforschung mit Blick auf Fragebogendesign und Pretest, Stichprobenziehung, Datenerhebung, Reduzierung von Verzerrungen und Reliabilität von Fragen;
  • die Bereitstellung von Wohlfahrtsindikatoren auf Basis der Wahrnehmungen und Beurteilungen gesellschaftlicher Schlüsselaspekte durch die Bürger*innen;
  • die Ausbildung europäischer Sozialforschenden im Bereich der quantitativen Messung und Datenanalyse;
  • die Sichtbarkeit der Daten zum sozialen Wandel bei Wissenschaftler*innen, politischen Entscheidungsträger*innen und der breiten Öffentlichkeit.

Die ESS-Daten sind für nichtkommerzielle Zwecke kostenlos verfügbar und können nach einer einfachen Registrierung auf der ESS-Website heruntergeladen werden.

Das Team ESS ist Teil des Core Scientific Team des European Social Survey (ESS ERIC) und arbeitet gemeinsam mit den Partnern an der Qualitätssicherung der erhobenen Daten insbesondere durch Koordination der Fragebogenübersetzung sowie durch Monitoring der Feldarbeit.

Um größtmögliche Einheitlichkeit der Erhebung des ESS zu erreichen, stellt das Core Scientific Team detaillierte Projektspezifikationen bereit, die mit den Erfahrungen aus jeder Erhebungsrunde aktualisiert werden. Die Länderteams stellen sicher, dass die Feldarbeit nach einheitlichen Standards und umfangreich dokumentiert erhoben werden. Das Prinzip der Einheitlichkeit oder Äquivalenz gilt für die Fragebogenübersetzung ebenso wie für alle Verfahren und Prozesse der Datenerhebung und ‑verarbeitung.

Die nationalen Teams der am ESS teilnehmenden Länder werden dabei individuell beraten, unterstützt und evaluiert, um größtmögliche Präzision und Vergleichbarkeit der erhobenen Daten zu gewährleisten.

Das Team ESS organisiert zweimal jährlich die Meetings des ESS ERIC National Coordinators´Forum.

Dr. Angelika Scheuer unterstützt als Deputy Director Scientific das Scientific Advisory Board des ESS ERIC.