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Neue Stiftung: Children Born of War Project


Kategorien: Pressemitteilung

Kinder einheimischer Mütter, deren Väter in der Regel einem ausländischen Militär oder einer bewaffneten Gruppe angehören – werden häufig in Konfliktregionen geboren und erleben dort Vorurteile, Ausgrenzung und Benachteiligung. Ziel der Stiftung „Children Born of War Project“ ist es, die besonderen Bedürfnisse und Rechte dieser Kinder zu schützen.

„Children born of war“, d.h. Kinder, die von fremden, oft feindlichen Soldaten und einheimischen Müttern gezeugt wurden, sind in ihren Heimatländern unter einer Vielzahl verschiedener Namen bekannt. Doch Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass diese Kinder trotz vieler Unterschiede vergleichbare Erfahrungen der Stigmatisierung machen – über die Zeit, Nationen und Konflikte hinweg.

Die Stiftung mit Sitz in Norwegen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Informationslage über die Lebensbedingungen und die Behandlung dieser „children born of war“ und deren Sichtbarkeit weltweit zu verbessern, zum Beispiel durch die Unterstützung von Forschungsinitiativen. Darüber hinaus möchte die Stiftung Lehr- und Ausbildungsprojekte zur Bekämpfung von Stigmatisierung und Ausgrenzung fördern sowie Organisationen und Menschen zur Seite stehen, die sich für Kinder des Krieges engagieren. „Nachdem ich mich seit über 20 Jahren stark für den Aufbau des Forschungsfeldes der Kriegskinder engagiert habe, ist es mir eine große Freude, nun Teil einer Stiftung zu sein, die sich speziell für diese Kinder einsetzt, die in Konflikten und nach Konflikten oft übersehen werden", sagt Ingvill C. Mochmann von GESIS – Leibniz Institut für Sozialwissenschaften sowie Geschäftsführerin und Vorsitzende der neuen Stiftung.

Entstanden ist das Projekt aus der Zusammenarbeit von Prof. Mochmann und den Entwicklerinnen des Handyspiels „My Child Lebensborn“, Elin Festøy und Catharina Bøhler. Das bisher schon mehr als zwei Millionen Mal verkaufte Spiel basiert auf historischen Berichten und erzählt die Geschichte von Kindern deutscher Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in besetzten Gebieten geboren wurden. 2019 wurde es mit dem British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) in der Kategorie “Game Beyond Entertainment” ausgezeichnet. Verstärkt wird das Team durch Board-Mitglieder mit verschiedenen professionellen Hintergründen und Kompetenzen im Bereich „Children Born of War“, Gender und Krieg – aus dem akademischen Bereich ebenso wie aus Interessens¬organisationen, aus der Kommunikation und der praktischen Arbeit vor Ort.

Weitere Informationen zur Stiftung: www.cbowproject.org.

Ansprechpartner*innen bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:
Prof. Dr. Ingvill Constanze Mochmann