Scientific Use Files des Mikrozensus ab 2012 als Rotationspanel
Im Mikrozensus verbleiben Auswahlbezirke vier Jahre in der Stichprobe, in jedem Jahr wird 1/4 der Auswahlbezirke durch neue Auswahlbezirke ausgetauscht. Ab dem Scientific Use File des Mikrozensus 2012 kann nach der Umstellung der Substichprobenziehung und der Bereitstellung längsschnittkonsistenter Ordnungsnummern (IDs) diese Eigenschaft eines Rotationspanels genutzt werden. Die neu geschaffene Längsschnittverknüpfung bietet weitergehende methodische und inhaltliche Analysemöglichkeiten.
Im Papier wird beschrieben, wie Forscherinnen und Forscher selbstständig Längsschnittfiles erstellen können und was dabei zu beachten ist. Ergänzend liegen Programme zur Umsetzung der Längsschnittverknüpfung mit den Statistikpaketen SAS, SPSS und Stata vor.
- Herter-Eschweiler, R.; Schimpl-Neimanns, B., 2018: Möglichkeiten der Verknüpfung von Mikrozensus-Querschnitterhebungen ab 2012 zu Panels [.pdf]
SAS-, SPSS- und Stata-Programme
Hinweis:
Die Syntax sollte heruntergeladen und mit Statistikprogrammen weiterverwendet werden. Die Browseransicht dient lediglich der Übersicht. Umlaute und Zeilenumbrüche werden hier teilweise fehlerhaft dargestellt.
Version 1 (Längsschnittorientierung): Für die Analyse von Brutto-Veränderungen und Verlaufsdatenanalysen |
panel_12131415_v1.sas panel_12131415_v1.sps panel_12131415_v1.do |
panel_121314_v1.sas panel_121314_v1.sps panel_121314_v1.do | |
panel_1213_v1.sas panel_1213_v1.sps panel_1213_v1.do | Version 2 (Querschnittorientierung): Für die Analyse von Netto-Veränderungen oder Kumulation von Querschnittsdaten | panel_1213_v2.sas panel_1213_v2.sps panel_1213_v2.do |
Ausfallkorrektur und Designgewichtung im Mikrozensuspanel 2012 – 2015
Seit dem Mikrozensus Scientific Use File von 2012 können die jährlichen Daten zu einem Rotationspanel zusammengeführt werden. Gemäß dem Prinzip der Flächenstichprobe werden fortziehende Personen nicht weiter befragt. Das methodische Kernproblem besteht darin, ob der daraus resultierende Ausfall zu verzerrten Ergebnissen führt. Wenn dieser Ausfall mit Hilfe von Designgewichten korrigiert werden soll, fehlen derzeit einige Informationen in den Daten; unter anderem die Unterscheidung der Ausfallgründe Fortzug und Sterbefall. In diesem Bericht werden die fehlenden Informationen zu Sterbefällen ersatzweise modellgestützt imputiert. Anschließend wird beispielhaft gezeigt, wie damit Längsschnittgewichte erstellt werden können. Des Weiteren werden die Auswirkungen fehlender Informationen zu Sterbefällen untersucht. Falls die Längsschnittpopulationen nicht sachgerecht Sterbefälle enthalten, sind die Längsschnittgewichte höher als bei korrektem Vorgehen und führen zu einer Kompensation Verstorbener. Vor diesem Hintergrund wird eine bessere Datenbereitstellung vorgeschlagen.
- Schimpl-Neimanns, B., 2021: Ausfallkorrektur und Designgewichtung im Mikrozensuspanel 2012 – 2015. GESIS Papers 2021|14. Köln: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften [.pdf]