Studie: MZ 2006
Ergänzungs- und Zusatzprogramme
- Wohnsituation (Auswahlsatz: 1% )
Ad-hoc-Modul EU Labour Force Survey
- Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand (Auswahlsatz: 0,1% )
Fragebogenänderungen
- Um insbesondere die Erfassung des ILO-Erwerbsstatus zu verbessern, sind in den Jahren 2005 und 2006 sowohl einige Fragen zur Arbeitsmarktbeteiligung als auch die Feldarbeit verändert worden. Verteilungsunterschiede können deshalb sowohl mit Veränderungen des Arbeitsmarktes als auch methodisch mit geänderten Fragen zusammenhängen. Auch im Vergleich zwischen 2006 und 2005 weisen einige Fragen einen anderen Wortlaut auf bzw. enthalten andere Antwortkategorien. Dies betrifft folgende Variablen:
- Im Bereich Haushalt und Lebensformen ist zu erwähnen, dass ab 2006 erstmals auch eingetragene Lebenspartnerschaften erfragt wurden (EF49 F8 Familienstand).
- Hinsichtlich des Zusatzprogramms Wohnsituation ist zu beachten, dass 2006 im Vergleich zum Mikrozensus 2002 die Frage nach "Verbilligung oder Ermäßigung der Miete" weggefallen ist. Die Vergleichbarkeit der Mieten für 2006 mit den veröffentlichten Zahlen zur Miete der zurückliegenden Erhebungen (1998 und 2002) ist nicht gegeben.
Variable |
Label |
Frage- nummer 2006 |
Frage- nummer 2005 |
---|---|---|---|
EF81 | Geringfügige Beschäftigung (Berichtsw.) | 24 | 26 |
EF82 | Geringfügige Beschäftigung (Berichtsw.): einzige oder hauptsächl. Erwerbstätigk. | 24a | 26a |
EF83 | Frühere Erwerbstätigkeit | 26 | 28 |
EF92 | Frühere Erwerbstätigk.: Wichtigster Grund für Beendigung | 28 | 30 |
EF130 | Teilzeittätigk.: Grund | 43a | 45a |
EF132 | Wunsch nach mehr Arbeitsstunden (2006 Auskunftspflichtig) | 45 | 47 |
EF135 | (Sonder-)Urlaub, Elternzeit, Altersteilzeit: Bezug von Lohn, Gehalt oder soz. Unterstützung (FB) | 47c | - |
EF147 | Geringere Arbeitszeit (Berichtsw.): Grund | 47b | 49b |
EF148 | Höhere Arbeitszeit (Berichtsw.): Grund | 47a | 49a |
EF225 | Meldung bei der Agentur für Arbeit: Erwerbstätige | 64 | 66 |
EF232 | Meldung bei der Agentur für Arbeit: Nichterwerbstätige | 66 | 68 |
EF233 | Nichtarbeitsuche: Grund, Nichterwerbstätige | 68 | 70 |
EF236 | Arbeitssuche: Verfügbarkeit (innerh. von 2 Wochen), Nichterwerbst., ohne Arbeitssuche mit Wunsch nach Erwerbstätigk. | 71 | 73 |
EF243 | Arbeitsuche: Grund, Nichterwerbst. | 72 | - |
Methodische Hinweise
Substichprobenziehung
- Im Unterschied zur Substichprobenziehungen 2002 und 1998 wurde für die Erhebung 2006 das Ziehungsverfahren modifiziert, um zu berücksichtigen, dass einige Haushalte der Erhebung von 2005 erst 2006 befragt und in die Mikrozensusstichprobe aufgenommen werden konnten. Bei der üblichen Ziehung einer 70%-Wohnungssubstichprobe würden diese Personen und Haushalte mit „Jahresüberhang“ ausgeschlossen. Jedoch werden diese Einheiten für Hochrechnungen von Merkmalen des Grundprogramms des Mikrozensus 2006 benötigt. Um deshalb den Aspekten von sowohl Wohnungs- als auch Haushalts- und Personenauswertungen gerecht zu werden, wurden in einer ersten Schicht bei Haushalten ohne Jahresüberhang eine Wohnungssubstichprobe und in einer zweiten Schicht bei Haushalten mit Jahresüberhang ergänzend eine Haushaltssubstichprobe gezogen (siehe unten).
- Das Scientific Use File ist eine faktisch anonymisierte 70%-Substichprobe. In Erhebungsjahren des Zusatzprogramms mit Fragen zur Wohnsituation wird im Unterschied zu den anderen Erhebungen nicht eine Haushaltssubstichprobe, sondern eine 70%-Substichprobe der Wohnungen gezogen. Um den Aspekten von Wohnungs- als auch Haushalts- und Personenauswertungen gerecht zu werden, wurden in einer ersten Schicht bei Haushalten ohne Jahresüberhang eine Wohnungssubstichprobe und in einer zweiten Schicht bei Haushalten mit Jahresüberhang ergänzend eine Haushaltssubstichprobe gezogen. Die Verfahren orientieren sich stark am Stichprobendesign des Mikrozensus.
- Die Wohnungssubstichprobe (Schicht 1: Haushalte und Personen sowie Personen in Gemeinschaftsunterkünften ohne Jahresüberhang) ist eine systematische Zufallsauswahl aus dem Originalmaterial. Das Material wird dazu nach Berichtsquartal, Bundesland, Regierungsbezirk, Gemeindegrößenklasse, Anzahl der Personen in der Wohnung, Gebäudegrößenklasse, Auswahlbezirksnummer, Gebäudenummer und Wohnungsnummer sortiert. (Das Merkmal Gebäudegrößenklasse wurde 2006 erstmals verwendet.) Durch diese Anordnung ist gewährleistet, dass die Substichprobe hinsichtlich dieser Merkmale nur geringe zufallsbedingte Abweichungen zum Originalmaterial aufweist.
- Bei Gemeinschaftsunterkünften erhält jede Person eine eigene fortlaufende "Wohnungs"-Nummer. Zur Stichprobenziehung dient die letzte (Einer-) Stelle der Wohnungsnummer. Alle Wohnungen, deren Einerstelle nicht mit drei zufällig gezogenen einstelligen Zahlen übereinstimmt, gelangen in die Stichprobe (70% der Wohnungen).
- Die ergänzende Haushaltssubstichprobe (Schicht 2: Haushalte und Personen sowie Personen in Gemeinschaftsunterkünften mit Jahresüberhang) ist ebenfalls eine systematische Zufallsauswahl aus dem Originalmaterial. Weitgehend analog zu den anderen Scientific Use Files ohne das Zusatzprogramm zur Wohnsituation wird das Material nach Berichtsquartal, Bundesland, Regierungsbezirk, Gemeindegrößenklasse, Auswahlbezirksnummer und Haushaltsnummer sortiert. Die Behandlung der Gemeinschaftsunterkünfte entspricht dem obigen Vorgehen, d. h. jede Person erhält eine eigene fortlaufende "Haushalts"-Nummer. Ebenso wird auch die letzte (Einer-) Stelle der Haushaltsnummer bei der Substichprobenziehung eingesetzt. Nach dem Schlussziffernverfahren gelangen Haushalte, deren Einerstelle nicht mit drei zufällig gezogenen einstelligen Zahlen übereinstimmen in die Stichprobe (70% der Haushalte).
Jahresüberhänge
- 2006 sind so genannte Jahresüberhänge enthalten; d. h. für Personen, die 2005 (z. B. aus Gründen der Erreichbarkeit) nicht befragt werden konnten, liegen 2006 Angaben vor. In Bezug auf die ausschließlich 2006 gestellten Fragen zur Wohnsituation muss diese Gruppe (EF5b=1) bei Analysen zum Erhebungszeitpunkt 2006 ausgeschlossen werden. Bei Auswertungen von Merkmalen des Grundprogramms müssen die Jahresüberhänge aber verwendet werden, damit veröffentlichte Ergebnisse der Statistischen Ämter repliziert werden können.
Frageprogramm
- Für einige abgeleitete Variablen (Typisierungen) sind im Mikrozensus 2006 keine abschließenden Datenbereinigungen vorgenommen worden. Sie können deshalb Inkonsistenzen enthalten. Diese Variablen sind im Schlüsselverzeichnis mit einem Stern (*) gekennzeichnet (siehe Tabelle).
- Bei den Identifikatoren bzw. Ordnungsnummern des Haushalts (EF4), des Gebäudes (EF8) und der Wohnung (EF9) wurden Haushalte mit Jahresüberhang der Erhebung 2005 (EF5b=1) mit eigenen Ordnungsnummern unabhängig von der Erhebung 2006 vercodet. Ergänzend liegen im SUF auch Ordnungsnummern vor, in denen Haushalte mit Auskünften zur Erhebung 2005 (ef5b=1) und zur Erhebung 2006 (ef5b=0) identische Codes besitzen (siehe EF4b, EF8b, EF9b).
Neue Konzepte
- Zu beachten: Im MZ 2005 und 2006 sind die Bundesländer (EF1) nach alphabetischer Sortierung codiert, in den MZ bis 2004 und ab 2007 wurden die Codes gemäß dem amtlichen Gemeindeschlüssel vergeben.
Anonymisierung
- Die Staatsangehörigkeiten sind 2006 teilweise differenzierter als 2005 ausgewiesen (siehe EF369ff.).
Querschnittsdaten
Auswahleinheiten
Auswahlbezirke
Realisierte Stichprobengröße
496815
Beobachtungseinheiten
- Personen (in Privathaushalten und Gemeinschaftsunterkünften)
- Haushalte
- Wohnungen
Analyseeinheiten
- Personen
- Lebensgemeinschaften
- Familien
- Haushalte
- Wohnungen
Beginn
01.01.2006
Ende
31.12.2006
Auskunftspflicht
Ja
Interviewmodus
- 76,9 % CAPI
- 2,5 % CATI
- 20,6 % Self-administered
Anteil der Proxy-Interviews
25,53 %
Design Gewicht: Ziel
Wohnung, Haushalt, Personen
Design Gewicht: Methode
Der Mikrozensus ist eine einstufige, geschichtete Klumpenstichprobe mit einem einheitlichen Auswahlsatz für alle Schichten. Der Auswahlsatz beträgt im Allgemeinen 1 % und gilt für alle Stichprobeneinheiten (Wohnungen, Haushalte, Personen).
Da die Ziehungswahrscheinlichkeit des Scientific Use Files im Wesentlichen konstant 70% beträgt, können Designgewichte unter Berücksichtigung der Kehrwerte der Auswahlsätze des Mikrozensus (1 %) und des Scientific Use Files (70 %) gebildet werden: w = 1 / (0,01 * 0,7).
Kompensation
Wie in allen Umfragen kann auch beim Mikrozensus der Stichprobenplan nicht ohne Abstriche realisiert werden und es kommt zu Untererfassungen in Form von Ausfällen der zu befragenden Haushalte. Aufgrund der Auskunftspflicht handelt es sich hauptsächlich um Haushalte, die während der Befragung nicht erreichbar waren. Die Ausfälle werden anhand der zu einem ausgefallenen Haushalt verfügbaren Informationen korrigiert.
Ab 2005 werden die Kompensationsfaktoren nicht mehr als Soll-durch-Ist-Faktoren, sondern mittels verallgemeinerter Regressionsschätzung (Generalized Regression Estimation; Kalibrierungsverfahren) berechnet. Auf regionaler Ebene werden für Privathaushalte die folgenden Merkmale bzw. Merkmalskombinationen berücksichtigt: Rotationsviertel und Neubauschicht (Bundesland), 19 Kompensationsklassen (s. o.; Regionale Anpassungsschicht), Privathaushalte insgesamt (Regionale Untergruppe). Für Gemeinschaftsunterkünfte: Zahl der Personen in Gemeinschaftsunterkünften (Regionale Untergruppe).
Anpassung
Im Unterschied zur Kompensation wird die Anpassung auf Personenebene vorgenommen.
Ab 2005 erfolgt die Anpassung nicht mehr zu disjunkten Anpassungsschichten, sondern quartalsweise auf unterschiedlichen regionalen Ebenen und es werden auch Ergebnisse des Ausländerzentralregisters verwendet. Des Weiteren liegen für alle Personen eines Haushalts gleiche Hochrechnungsfaktoren vor. Die Hochrechnungsterme und regionale Einheiten sind: Altersgruppen x Geschlecht, Staatsangehörigkeitsgruppen x Geschlecht, Bevölkerungsgruppe (Zeit- und Berufssolddaten einschließlich Bundes- und Bereitschaftspolizei, Grundwehrdienstleistende, Zivilbevölkerung) (Bundesland); Staatsangehörigkeitsgruppen x Geschlecht (Regierungsbezirk); Bevölkerung insgesamt (Regionale Anpassungsschicht).
Finales Gewicht: Methode
Bei der Hochrechnung wird ein zweistufiges Verfahren verwendet. Im ersten Schritt der Ausfallkorrektur (Kompensation) wird von der Nettostichprobe der erfolgreich befragten Haushalte auf die Bruttostichprobe aller zu befragenden Haushalte hochgerechnet. Im zweiten Schritt wird diese Bruttostichprobe an Eckzahlen aus der laufenden Bevölkerungsfortschreibung angepasst. Die endgültigen Hochrechnungsfaktoren resultieren aus der Kombination des zweistufigen Verfahrens zur Kompensation und Anpassung. Sie stammen aus den Originaldaten, sind bereits mit dem Kehrwert der Auswahlwahrscheinlichkeit der Substichprobe multipliziert und rechnen auf 1.000 der Population hoch.
Ab 2005 liegen neben den Standardhochrechnungsfaktoren für Jahresdurchschnittswerte auch Hochrechnungsfaktoren für Quartalsauswertungen sowie Hochrechnungsfaktoren für die Ad-hoc-Module und den Strukturvariablen des EU-Labour Force Survey vor; des Weiteren spezielle Hochrechnungsfaktoren für Zusatzprogramme des Mikrozensus (z. B. zur Wohnsituation).
Siehe hierzu die Details in „Zur Abgrenzung der Bevölkerungs- und Erwerbskonzepte im Mikrozensus 2006" [.pdf].